'Der Distelfink' - Kapitel 08

  • Ich finde leider auch, dass sich das Buch ganz schön zieht.


    Theos Gedankengänge rund um das Bild finde ich zwar nachvollziehbar, aber es fuehrt alles zu nichts, er findet keinen Ausweg aus seiner Situation.
    Wenn er sich Hobie anvertraut, riskiert er, auch noch das jetzige "Zuhause" zu verlieren, das Risiko will er nicht eingehen.
    Dann kommt er auf die Idee, das Bild in einem Lagerraum wegzuschliessen.


    Je länger er es behält, desto schwieriger bis unmöglich wird eine Rueckgabe.


    Schlimm fand ich, dass er nach den Anstrengungen, die er unternommen hat, um an der Schule angenommen zu werden, nun wieder in so eine Passivität rutscht. Diesmal wenigstens noch ohne Drogen, aber es erinnert schon an sein Verhalten in Las Vegas. Er hat keine Freunde, keine Bezugspersonen, keine Interessen, kein Ziel... ich finde das ziemlich deprimierend und frage mich, wie er aus diesem Teufelskreis jemals herauskommen will.

  • Das Kapitel war ja noch kürzer als das vorherige :wow


    Ich habe das Gefühl als wäre die Schule, auf die Theo jetzt geht eine Art Waldorfschule - zumindest laut seiner Erzählung.


    Theo ist nicht bei Sinnen. Er verwechselt die Zeit mit seinem Dad mit der Zeit vor dem Tod seiner Mutter - er ist irgendwie orientierungslos. Ist das auch ein Zeichen vom Drogenkonsum? Aber er fühlt sich sicher und geborgen bei Hobie. Das ist schon mal gut.


    Zumindest hat er wohl einen sicheren Platz für sein Gemälde gefunden.


    Wie schlimm ist das denn, dass das Gebäude, in dem er mit seiner Ma gewohnt hat, nicht mehr da ist bzw. nicht mehr so, wie er es in Erinnerung hat. Jetzt ist ihm wirklich seine gesamte Vergangenheit abhanden gekommen.


    Zitat

    Original von Darcy


    Ich mag Tartts Erzählstil, aber manchmal könnte sie sich wirklich kürzer fassen. Ein gutes Beispiel ist in diesem Kapitel die Einführung des Transportfahrers Grischa. Er wurde benötigt, um Theo auf die Lagerungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Aber muss man ihn so ausführlich vorstellen? Muss man sie wirklich durch die "todessternartige" Lagerräume begleiten? Solche zu langwierig ausgeführten Szenen nehmen viel Tempo aus der Geschichte, verlangsamen sie. Das finde ich schade. Manche Details, wie die über das Möbelrestaurieren, sind durchaus schön und interessant, aber manchmal übertreibt Tartt etwas.


    Das finde ich gar nicht. Ich fühle mich in Büchern wohl, die so genau geschildert sind. Man kann sich alles viel besser vorstellen. Schlimmer finde ich die Bandwurmsätze. Sobald ich nicht 100% dabei bin, hab ich den Anfang schon wieder vergessen. Gut, das ist mein Problem, aber nach der Arbeit kann ich mich meist gar nicht so konzentrieren.

  • Ich empfand gerade das Gefühl, das Theo um das Bild hat, sehr greifbar. Er weiß genau, dass er es eigentlich nicht haben darf und behält es doch weiterhin. Der Zeitpunkt der Rückgabe ist seit Jahren verstrichen. Auch seine Sorge, Hobbie in Schwierigkeiten zu bringen, ist nachvollziehbar. Die beiden haben eine enge Beziehung zueinander entwickelt.

  • Theo interessiert sich noch nicht mal mehr für die Schule - obwohl ich immer das Gefühl hatte, dass er gar nicht so dumm ist.. Aber irgendwie kann er sich nicht aufraffen und isoliert sich total...
    Er hat sich noch nicht einmal bei Andy gemeldet - dabei gehe ich davon aus, dass Mr. Barbour gar nicht erzählt hat, dass er Theo gesehen hat. Wahrscheinlich weiß er es gar nicht mehr - schließlich scheint bei ihm auch was gewaltig nicht zu stimmen..


    Mr. Bracegirdles hatte scheinbar ein mehr als freundschaftliches Verhältnis zu Theos Mutter und setzt sich deshalb auch so sehr für ihn ein,,

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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