'Treffen sich zwei Neurosen' - Seiten 041 - 087

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    Original von xania
    Ich hätte eine Frage, die zwar gar nichts mit männlich/weiblich sondern nur mit Erziehung zu tun hat und im Moment mal wieder aufgekommen ist:
    Wie reagiert man richtig auf Wutanfälle nach dem Verlieren bei Gesellschaftsspielen? Meine scheinen das nie zu lernen. :rolleyes


    Ich denke, die sind bei Kindern ziemlich normal. Hängt u.a. mit dem präfrontalen Cortex zusammen, der Hirnregion, die z.B. für Impulskontrolle zuständig ist. Leider ist das Dingens erst mit Mitte Zwanzig richtig ausgereift. :wow Kommt natürlich auch auf die Heftigkeit der Wutanfälle und auf das Alter der Kinder an. Sich ärgern ist okay, Weinen bei Kleineren auch, aber Brett durch die Gegend schmeißen oder Schlimmeres ist natürlich nicht unbedingt nötig.
    Verlieren zu lernen ist halt wirklich eine schwierige Lektion, die manch Erwachsener immer noch nicht gelernt hat. Die Frau umzubringen, die sich von einem getrennt hat, statt irgendwie mit seinem Schmerz umzugehen, wäre so ein Beispiel von jemandem, der es nie gelernt hat.

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    Original von beowulf
    Warum sind es eigentlich die Psychologen, die das Thema Mann / Frau am härtesten spielen?


    Hatte ich erwähnt, dass ich es nicht so mit Verallgemeinerungen ... :grin


    Zitat

    Ein Kind gehört zur Mutter- einhellige Meinung aller sozialpädagogen und Kinderpsychologen in Scheidungsverfahren. Wenn der Papa dann schweres Geschütz auffährt um zu beweisen, dass Mama die Kinder vernachlässigt, dann müssen die Kinder natürlich auch zu Mama. Der Belastungseifer des Vaters zeigt ja, dass er nicht gut für die Kinder ist. Ich meine diese Gutachter benötigen alle einen Therapeuten, der erstmal ihre Vorurteile wegtherapiert.


    Das mag Deiner Erfahrung nach so sein, meiner Erfahrung nach denkt der Großteil meiner Kollegen nicht so. (Ich denke auch nicht so, und ich bin auch Psychologin.) Die denken, dass das Kind zu dem gehört, zu dem es die engste Bindung hat. Ich habe einige Patienten und Patientinnen, die beim Vater aufgewachsen sind und damit bestimmt besser gefahren sind als mit der Mutter.
    Ich kenne andererseits aber auch viele Fälle, wo der Vater, der sich bisher wenig um das Kind gekümmert hat, partout das Sorgerecht haben möchte. Es gibt dann zumindest eine Besuchsregelung, an die sich der Mann aber nicht im mindesten hält. Irgendwann wollen die Kinder nicht mehr zu ihm, weil er genau das tut, was er immer getan hat: nichts. Die Kinder werden abgeholt, dürfen Vater dann zugucken, wie er stundenlang Ballerspiele spielt oder Splatterfilme guckt. Oder sie dürfen ihm beim Schlafen zugucken und dabei keinen Mucks tun. Irgendwann bringt sie der Vater dann gleich zu seiner Mutter. (Was sie zuhause aber natürlich nicht erzählen dürfen.)

  • Es ist wohl immer noch bittere Realität, dass wenige Jahre nach der Scheidung viele Kinder gar keinen Kontakt zu den Vätern haben. Aber die Fälle meine ich gerade nicht. Sondern die, wo Väter das Sorgerecht beantragen, weil die Mütter versagen und immer noch ganz überwiegend (damit bist du hoffentlich als Formulierung einverstanden) alleine pro Mutter entschieden wird.

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    Original von beowulf
    Es ist wohl immer noch bittere Realität, dass wenige Jahre nach der Scheidung viele Kinder gar keinen Kontakt zu den Vätern haben. Aber die Fälle meine ich gerade nicht. Sondern die, wo Väter das Sorgerecht beantragen, weil die Mütter versagen und immer noch ganz überwiegend (damit bist du hoffentlich als Formulierung einverstanden) alleine pro Mutter entschieden wird.


    Das kann ich nicht beurteilen, das fällt in Deinen Erfahrungsbereich. Ich kann nur was dazu sagen, was aktueller (und trotzdem auch teilweise kontrovers diskutierter) Stand im psychologischen Denken und Handeln ist.

  • Also ich gehe gerne einkaufen und Schuhe habe ich auch viele. Allerdings trage ich die bunten nur beim Sport. Bei der Arbeit gefällt es mir nicht. Es ist ja die Frage, wie ich bei der Arbeit wahrgenommen werden möchte und daher trage ich natürlich lieber schwarze Schuhe zum schwarzen Anzug und weißem Hemd. Farbe ist nur an der Krawatte. Bei Männern gibt es aber gerade den Trend, durch bunte Socken ein wenig Individualität zu zeigen.


    Auf den Geist gehen mir noch ein paar andere Pauschalaussagen:
    - Männer sind nicht multitasking-fähig ---> Fragt da mal einen Piloten eines Flugzeuges.
    - Männer können nicht kochen ---> Okay, beim mir stimmt´s, aber im Fernsehen sehe ich meist nur Männer mit Schürze.
    - usw.

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    Original von xexos
    Also ich gehe gerne einkaufen und Schuhe habe ich auch viele. Allerdings trage ich die bunten nur beim Sport. Bei der Arbeit gefällt es mir nicht. Es ist ja die Frage, wie ich bei der Arbeit wahrgenommen werden möchte und daher trage ich natürlich lieber schwarze Schuhe zum schwarzen Anzug und weißem Hemd. Farbe ist nur an der Krawatte. Bei Männern gibt es aber gerade den Trend, durch bunte Socken ein wenig Individualität zu zeigen.


    Wahrscheinlich gibt es bei jeder Arbeit einen Dresscode, auch wenn der uns manchmal gar nicht bewusst ist. Ich habe zusammen mit einer Kollegin viele Jahre Psychotherapeuten ausgebildet, und selbst da mussten wir in einigen wenigen Fällen korrigierend eingreifen. :grin


    Zitat

    Auf den Geist gehen mir noch ein paar andere Pauschalaussagen:
    - Männer sind nicht multitasking-fähig ---> Fragt da mal einen Piloten eines Flugzeuges.


    Da muss ich leider widersprechen: Männer sind tatsächlich nicht multitaskingfähig.
    Kleiner Trost: Frauen sind es auch nicht. :grin Hirnforscher halten die ganze Multitaskerei für Unsinn. Sie sagen, man könne sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Man kann mit seiner Aufmerksamkeit hin- und hergehen, aber dann wird man etwas nie so gut machen, als wenn man sich auf eins konzentrieren kann, weil du dich nach jedem Aufmerksamkeitswechsel sozusagen neu justieren musst. Die meisten Leute sind nach einem Arbeitstag, an dem sie ständig unterbrochen wurden, nur noch gereizt und genervt. Da steht unser Hirn einfach nicht drauf. Geschlechtsunabhängig.


    Zitat

    - Männer können nicht kochen ---> Okay, beim mir stimmt´s, aber im Fernsehen sehe ich meist nur Männer mit Schürze.

    Ich hoffe, dass mein Mann nie erfährt, dass Männer eigentlich nicht kochen können. Dann würde ich nie wieder sein Toskanisches Wildschwein ... oder das Lammkarree mit Kräuterkruste auf Kartoffel-Pastinaken-Möhrengemüse ... :mahlzeit

  • Ich glaube Männer könnten kochen, wenn sie wollten. :lache
    Mein Ex war da ein besonderes Exemplar. :lache Einmal hat er es geschafft, eine Ravioli-dose mit dem Milchdöschenöffner ringsum aufzupieksen, da er nicht wußte wie der elektrische Dosenöffner funktioniert. :pille Und ab 12 war mein Sohn in der Lage ein Essen warmzumachen, falls ich mal nicht da war. Mein Sohn kann kochen.
    In den jungen Bundesländern können - so schätze ich - können mehr Männer als Frauen kochen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Kennt jemand von euch Marianne Grabucker? (oder so ähnlich, ist schließlich mindestens 25 Jahre her), die war Richterin und hat das erwähnte Experiment durchgeführt ihr Kind geschlechtsneutral erziehen zu wollen. Eigentlich Krampf, aber ein paar sehr interessante Selbsterkenntnisse kamen schon dabei raus. Eine war, dass offensichtlich Männer und Frauen unterschiedliche Ekelformen entwickeln. Mann findet Motorenöl als was normales und Dreck in der Spüle zum Enkeln, Frau reinigt ohne zu Überlegen das Sieb in der Spüle und fasst nicht in den verdeckten Motorraum.


    Edith meint die Autokorrektur von meinem neuen Rechner ist auch nicht besser, als die von Apple.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Über das Ergebnis habe ich nicht grundlos den :gruebel gesetzt. :chen


    Reinigung des Küchensiebes: Zuhause kein !Problem aber woanders Ekel hoch 3!
    Motorölcheck, Reifendruck checken, Scheibenwischerwechseln gehörte auch zu meinen Aufgaben als Frau für alles. :fetch

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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    Original von Katerina
    Kleiner Trost: Frauen sind es auch nicht. :grin Hirnforscher halten die ganze Multitaskerei für Unsinn. Sie sagen, man könne sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. (...)
    Geschlechtsunabhängig.


    Das trifft schon eher meine Meinung, wird aber leider nicht verhindern, dass im Allgemeinen die Fehlaussage weiter dahergeplappert wird. Aber Deine Worte werde ich mir als Gegenargument merken.

  • Zitat

    Original von Katerina
    Kleiner Trost: Frauen sind es auch nicht. Grinsen Hirnforscher halten die ganze Multitaskerei für Unsinn. Sie sagen, man könne sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Man kann mit seiner Aufmerksamkeit hin- und hergehen, aber dann wird man etwas nie so gut machen, als wenn man sich auf eins konzentrieren kann, weil du dich nach jedem Aufmerksamkeitswechsel sozusagen neu justieren musst. Die meisten Leute sind nach einem Arbeitstag, an dem sie ständig unterbrochen wurden, nur noch gereizt und genervt. Da steht unser Hirn einfach nicht drauf. Geschlechtsunabhängig.


    Das beruhigt mich jetzt auch!
    Genau das stelle ich bei mir fest, ganz besonders was meine Arbeit betrifft.
    Ich habe das zum Teil auch auf`s Alter zurückgeführt, weil ich den Eindruck habe, dass es meinen jungen Kolleginnen deutlich leichter fällt, die Augen auf mehreren Dingen gleichzeitig zu haben und fix von einem aufs andere zu switchen.


    Die Story mit Cola Light und Zero kannte ich noch nicht - danke für das Schließen der Wissenslücke :grin. Und diese Kultwerbung natürlich auch nicht :rolleyes. Ich hab sie mir gerade bei you-tube angeschaut. Da gibt es noch mehr spots mit männlichen Sahnestückchen, die Cola light trinken - und dabei von Frauen mit weichen Knien angehimmelt werden :grin.


    Was das Einparken angeht, ich kann das besser als mein Mann - und meine Schwiegertochter besser als mein Sohn. Ist vielleicht genetisch bedingt in unserer Familie ;-).
    Kochen können in unserer Familie alle Männer. Vielleicht nicht ganz so gut wie die Frauen, vor allem was die Palette angeht, doch sehr zufriedenstellend.


    Ein putziger und informativer Abschnitt, vor allem das Kapitel mit der frauen- bzw. männerspezifischen Werbung :-].

  • Auch bei mir waren im zweiten Abschnitt wieder ein paar Augenöffner dabei. Es ist einfach so herrlich leichte Lektüre, dass man sich beim Lesen echt bremsen muss nicht alles in einem Rutsch zu lesen.


    Weiß man eigentlich, wer sich das ausgedacht hat, das bei einer Damenbluse die Knöpfe auf der anderen Seite sind als bei den Männern? Ist doch absoluter Quatsch, denn bei der Frauenbluse gibt es ja die Aussparungen für den Busen, beim Mann nicht, also eindeutig. Oder haben die Männer Angst, dass wir ihre Herrenhemden tragen?


    Das mit dem rosa Hemd kenne ich. Mein Mann sieht total schick aus im rosa Hemd, kauft es aber eben nicht, weil es schwul und unmännlich aussieht. So etwas ziehen in seinen Augen nur David Beckham Typen an, nur komisch, dass der ja auch nicht schwul ist... Als Farben kommen nur in Frage: weiß, beige, grau, blau und schwarz. Alles was auffälliger ist, geht gar nicht. Schuhe natürlich auch in braun und schwarz. Was anderes gibt es doch auch gar nicht für Männer, oder? ;)


    Die Werbebranche ist wirklich eine Wucht und bei Männerwerbung kann ich dann echt nicht wegschalten, sondern gucke sie und schmunzele. Besonders die mit dem Leder braucht Pflege ist wirklich soo männlich, eine Frau würde darauf glaub ich niemals reagieren. Ich dachte eigentlich auch, dass es zwischen Cola light und Cola Zero einen Unterschied gibt und hätte jetzt nicht gedacht, dass die Cola Zero für Männer gedacht ist. Allerdings habe ich auch noch keinen Mann erlebt, der freiwillig Cola light trinkt. Wenn ich mir mit meinem Mann eine Cola teile, dann muss es die normale sein und bloß nicht die light, denn die schmecke angeblich nicht...


    Frauen dürfen schwitzen? Jetzt wirklich? :lache


    Also die Studien sind ja auch sehr interessant. Das mit dem Einparken während der Periode probiere ich doch glatt mal aus. Ich war bisher immer der Meinung, ich bin gleich gut/ schlecht. Ich zähle zumindest zu den Frauen, die solange rein und raus aus der Lücke fahren, bis dass sie genau zwischen den Streifen steht, denn ich hasse es wie die Pest, wenn jemand sein Auto nur abstellt und vielleicht damit 2 Parkplätze einnimmt.


    Schwulenhasser bekommen eine Erektion bei Erotikfilmen mit 2 Herren, das ist mal eine Erkenntnis... :yikes


    Mein Mann kann übrigens besser kochen als ich, nur die Wirtschaft, die er in der Küche hinterlässt, nervt. Da muss ich denn auch in der Abwäsche regelmäßig für Sauberkeit sorgen.


    Ekel ist glaub ich wirklich unterschiedlich gelagert. Wenn wir Frauen unsere kranken Männer pflegen und die sich vielleicht übergeben müssen, dann finden wir das zwar unangenehm, machen es aber weg, weil er ja krank ist und nun nicht auch noch seine eigene Sauerei wegmachen muss. Ich hatte mal einen Magendarmvirus, so dass ich das WC nicht fürs Übergeben nutzen konnte, da war es für meinen lieben Mann schon zu viel mir einen Eimer zu reichen. Er hat es zwar getan, ist aber im Anschluss geflüchtet. Nur leider kam er da zu spät, so dass ich im Anschluss meine Sauerei wegmachen musste. Er hätte sich dazu nie überwinden können, sondern wohl eher noch mehr Sauerei angerichtet und ich hätte es dann doch wegmachen müssen. Liegt das vielleicht daran, weil wir uns ja auch um die Kinder kümmern, die in die Hose machen und wieder sauber gemacht werden müssen? Ich kenne einige Männer, die nicht ein einziges Mal ihrem Kind die Windel gewechselt haben und das lieber ihrer Frau überlassen. Warum? Wir Mädels finden das doch auch nicht schön, aber es muss nun mal gemacht werden...

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    Original von Lumos
    Ich habe das zum Teil auch auf`s Alter zurückgeführt, weil ich den Eindruck habe, dass es meinen jungen Kolleginnen deutlich leichter fällt, die Augen auf mehreren Dingen gleichzeitig zu haben und fix von einem aufs andere zu switchen.


    Ich mach mir allerdings manchmal (wie alte Leute das nun mal gern tun :rolleyes) Sorgen, ob die Jungen ihre Fähigkeit zum Multitasking nicht stark überschätzen. Hier wurde vor einiger Zeit recht drastisch - und aus gegebenen Anlässen - davor gewarnt, mit dem Smartphone rumzudaddeln, während man über die Strabagleise geht ...