'Treffen sich zwei Neurosen' - Seiten 134 - 180

  • Leider steht ihm keine klare Identifikation zum Traummann/Depp auf der Stirn. Wenn er also mitdenkt - und mich ein bisschen näher kennt - wird er wissen, wie ich die Auswahl getroffen habe. Da kann ich noch unzählig viel Süßholz hinterherraspeln. Von daher würde ich nie mehr bekannt geben, als dass er mir halt aufgefallen sei. :grin

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Leider steht ihm keine klare Identifikation zum Traummann/Depp auf der Stirn. Wenn er also mitdenkt - und mich ein bisschen näher kennt - wird er wissen, wie ich die Auswahl getroffen habe. Da kann ich noch unzählig viel Süßholz hinterherraspeln. Von daher würde ich nie mehr bekannt geben, als dass er mir halt aufgefallen sei. :grin


    Naja, aber es gibt doch eine Menge wirklich guter und schmeichelhafter Dinge, warum er es dann geworden ist, oder?

  • Ein sehr interessanter Abschnitt.


    Ich habe vieles wiedererkannt und einiges schon geahnt gehabt, aber einiges war neu und höchst interessant.


    So kenne ich z.B. die typischen Mamasöhnchen, die selten zu einer Beziehung fähig sind, weil sie einfach abends immer mit Mami „Tagesschau“ gucken müssen (der Mann war über 40). Und wehe man rief in der Zeit an, dann ging er tatsächlich flüsternd auf den Balkon, um Mama nicht zu stören. Aber ich kenne auch die Harten, die nach außen hin den großen Macker machen, aber im Prinzip ein sehr geringes Selbstwertgefühl haben. Gott sei Dank gibt es aber auch genug Normalos.
    Ich habe eine Freundin, die immer wieder auf die falschen Männer trifft, den jetzigen liebt sie eigentlich gar nicht richtig, aber sie hat Angst vor dem Alleinsein. Das finde ich schon ziemlich traurig, dass man lieber in einer unglücklichen Beziehung leben will, als mal zu versuchen, alleine glücklich zu sein. Aber nach den Erläuterungen hier ist mir vieles klar geworden, wie viel einen die Kindheit doch prägt, wenn auch nur unbewusst.


    Sehr interessant auch das Kapitel mit den 13 Minuten. Das eine Frau länger braucht, wusste ich bereits. Aber die Erläuterungen hier und die Beispiele haben mir gut gefallen. Viele Männer kennen diese Tatsache jedoch nicht. Schmunzeln musste ich, wenn es auch traurig ist, wie Frauen den Männern etwas vorspielen, weil sie merken wie er sich abmüht, um sie zufrieden zu stellen, weil er sich einfach nicht diese 13 Minuten Zeit nimmt. Da kann sich Frau kaum „fallen lassen“.


    Das Thema Schminken auch höchst aufschlussreich. Auch hier kenne ich viele, die ungeschminkt niemals aus dem Haus gehen würden. Wenn man ausgeht, ist es bestimmt auch nett, aber wenn ich mir das Prozedere des Schminkens insgesamt und auch des Abschminkens vorstelle, da hat eine Frau viel Zeit damit zu verbringen. Ich selber bin leider mit einer so empfindlichen Haut versehen, dass ich mich gar nicht schminken kann, auch keine getönte Tagescreme … da gilt es … der nackten Wahrheit ins Gesicht zu sehen :grin und was soll ich sagen, ich habe auch einen Mann abbekommen. Und mal ehrlich, wir mögen die Männer ja auch so wie sie sind und die sind meist nicht geschminkt und sehen morgens genauso zerknautscht aus wie unsereins und ich finde, irgendwie hat das doch was, oder? Ich werte es nicht ab, wenn eine Frau geschminkt aus dem Haus geht, wenn es gut gemacht und betont ist, finde ich es klasse (Neid der Besitzlosen :-]), dann gucke auch ich gern hin.


    So … nun bin ich gespannt auf den letzten Abschnitt …

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Schubi
    So kenne ich z.B. die typischen Mamasöhnchen, die selten zu einer Beziehung fähig sind, weil sie einfach abends immer mit Mami „Tagesschau“ gucken müssen (der Mann war über 40). Und wehe man rief in der Zeit an, dann ging er tatsächlich flüsternd auf den Balkon, um Mama nicht zu stören.


    Die Frauen, die solche Männer trotz dieser Warnzeichen doch irgendwann haben wollen und tatsächlich kriegen, beschweren sich dann später, dass Schatzi jeden Abend eine Stunde lang mit Mama telefoniert ...


    Zitat

    Sehr interessant auch das Kapitel mit den 13 Minuten. Das eine Frau länger braucht, wusste ich bereits. Aber die Erläuterungen hier und die Beispiele haben mir gut gefallen. Viele Männer kennen diese Tatsache jedoch nicht.


    Viele Frauen auch nicht. Ich bin immer wieder überrascht darüber, wie wenig diese Fakten bekannt sind, obwohl jemand darunter möglicherweise schon Jahrzehnte leidet.


    Zitat

    Schmunzeln musste ich, wenn es auch traurig ist, wie Frauen den Männern etwas vorspielen, weil sie merken wie er sich abmüht, um sie zufrieden zu stellen, weil er sich einfach nicht diese 13 Minuten Zeit nimmt. Da kann sich Frau kaum „fallen lassen“.


    Das Buch war schon fertig und abgegeben, als ich im Internet in einem Forum las, dass ein junger Mann sich beklagte, nach zwanzigminütigem Rein und Raus habe seine Freundin noch immer keinen Orgasmus. Er wisse nicht, woran das liege. :grin
    Okay, wenn ein Auto nicht anspringt, ist es vielleicht manchmal schwer, rauszukriegen, woran es liegt. Aber in dem Fall? Vielleicht mit dem für ihn offenbar sehr exotischen und in seiner Funktionsweise völlig unbekannten Gerät mal reden!!! :wow

  • Es erstaunt mich doch sehr, dass so wenig Frauen die Fakten mit den 13 Minuten kennen. Da war ich ganz schon baff :yikes.


    Und danke für das Beispiel mit dem jungen Mann … genau so ist es nämlich … reden ist das A und O in jeder Beziehung, vor allem auch in diesem Bereich :grin.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Bei dem Abschnitt zum "Mamasöhnchen" musste ich auch daran denken, dass es auch Frauen gibt, die so sind. Eine Bekannte von mir studiert ewig vor sich hin und wohnt noch Zuhause. Bei ihr spüre ich noch nicht ienmal den Drang, auszuziehen. Auch wenn ihr nicht alles hinterhergetragen wird, aber so ohne richtigen Studentenjob und alles wirkt es schon merkwürdig.


    Was das Schminken angeht: Es soll doch höchstens unterstreichen und nicht zukleistern. Und natürlich ist letzten Endes immer noch der Mensch selbst, also komplett ohne Schminke. Ich mache mir auch nicht andauernd Make-up oder getönte Tagescreme drauf, auch wenn ich unter Akne leide. Der ganze Abschminkprozess im Nachhinein ist meistens doch eher mühsam.

  • Hallo, ihr Lieben, da bin ich wieder nach Messe-Pause.


    Hier meine Gedanken, die mir beim Lesen des Textes und der Beiträge hier kamen.


    Zum Thema Schminken und Körperwahrnehmung - ist es nicht auch ein bisschen Geschmackssache? Manche Frauen reagieren ja geradezu allergisch auf die Vorstellung, Schminke aufzutragen. Andere lieben es. Eine Bekannte von mir schminkt (und kleidet) sich gern sehr auffällig und grell. Sprüche von Moderatgebern wie "Weniger ist mehr" bringen sie auf die Palme. "Weniger ist einfach nur weniger und ich habe lieber mehr", meint sie. Sie weiß, dass es nicht jedem gefällt, akzeptiert es aber, eventuell unangenehm aufzufallen. Allerdings hat sie kein Problem damit, auch mal ein ungeschminktes, übernächtigtes Gesicht zu zeigen. Ist halt gerade so, wenn sie wieder fit ist, wird sie sich aufstylen. Ich finde, das zeugt eher von gesundem Selbstvertrauen als gestörter Selbstwahrnehmung. Inzwischen hat sie sogar einen eigenen Modeblog mit vielen Fans.


    Zum Thema: immer auf den falschen fliegen - mir scheint das gerade ein Problem junger Mädchen. Vielleicht ist ein abweisender, oft verletzender Partner für sie interessanter, da sie glauben, ihn mit der Zeit erobern, ja sozusagen "zähmen" zu können. Ist das nicht auch der Anreiz von Büchern wie "50 Shades of Grey"?
    Zudem ist mir aufgefallen, dass Töchter sehr autoritärer, erzkonservativer Väter gern auf wilde Jungs abfahren. Das ist ein Ausdruck von Protest gegen Papa - und vielleicht auch der Versuch, einen Partner zu finden, von dem sie sich besser verstanden und akzeptiert fühlen. Wenn der Rebell gegen alle Konventionen dann aber beschließt, dass feste Beziehungen ebenfalls zu den Fesseln gehören, die er sich nicht anlegen möchte, ist der große Liebeskummer angesagt.
    Aber meistens hört das so mit ca. 30 auf, wie ja auch in Katerinas Buch stand.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Zudem ist mir aufgefallen, dass Töchter sehr autoritärer, erzkonservativer Väter gern auf wilde Jungs abfahren. Das ist ein Ausdruck von Protest gegen Papa - und vielleicht auch der Versuch, einen Partner zu finden, von dem sie sich besser verstanden und akzeptiert fühlen. Wenn der Rebell gegen alle Konventionen dann aber beschließt, dass feste Beziehungen ebenfalls zu den Fesseln gehören, die er sich nicht anlegen möchte, ist der große Liebeskummer angesagt.
    Aber meistens hört das so mit ca. 30 auf, wie ja auch in Katerinas Buch stand.


    Oder es mündet in das "wunderbare" Dasein als alleinerziehende Mutter :wow , da die "wilden Jungs" gewöhnlich von Verantwortung in Sachen Verhütungsmitteln noch nie etwas gehört zu haben scheinen. Wird eine der Frauen, die sie beglückt haben schwanger und will nicht abtreiben, dann sind diese "Jungs"meist sofort verschwunden.

  • Zitat

    Original von Tereza
    Zum Thema Schminken und Körperwahrnehmung - ist es nicht auch ein bisschen Geschmackssache? Manche Frauen reagieren ja geradezu allergisch auf die Vorstellung, Schminke aufzutragen. Andere lieben es. Eine Bekannte von mir schminkt (und kleidet) sich gern sehr auffällig und grell. Sprüche von Moderatgebern wie "Weniger ist mehr" bringen sie auf die Palme. "Weniger ist einfach nur weniger und ich habe lieber mehr", meint sie. Sie weiß, dass es nicht jedem gefällt, akzeptiert es aber, eventuell unangenehm aufzufallen. Allerdings hat sie kein Problem damit, auch mal ein ungeschminktes, übernächtigtes Gesicht zu zeigen. Ist halt gerade so, wenn sie wieder fit ist, wird sie sich aufstylen. Ich finde, das zeugt eher von gesundem Selbstvertrauen als gestörter Selbstwahrnehmung. Inzwischen hat sie sogar einen eigenen Modeblog mit vielen Fans.


    Klingt nach jemandem, der Farbe in die Welt bringt. Und dafür bin ich ja immer. :-)
    Das mit der Geschmackssache ist so ein Thema: Psychotherapeuten denken ja, dass es für alles immer einen Grund gibt, auch dafür, warum einem etwas gefällt und dem anderen nicht. Oft sind es Begegnungen mit Menschen, die einem sympathisch sind (durchaus auch schon früh im Leben), die dazu führen, dass man sich etwas abguckt oder etwas von ihnen annimmt, oder Begegnungen mit unsympathischen Menschen, die dazu führen, dass man etwas ablehnt. Ich hatte eine Lieblingstante, die mir schon früh das Schminken beigebracht hat, und ich bin dabei geblieben. Mein Mann hatte eine Lieblingstante, die immer geschminkt war - Bingo! Passt. :grin


    Zitat

    Zum Thema: immer auf den falschen fliegen - mir scheint das gerade ein Problem junger Mädchen.


    Nicht nur. Ich habe auch Patientinnen in meinem Alter, die noch immer dazu neigen ... Wenn man nicht weiß, warum man etwas tut und womit es zusammenhängt, besteht durchaus die Gefahr, dass man immer wieder den gleichen Fehler macht.


    Zitat

    Vielleicht ist ein abweisender, oft verletzender Partner für sie interessanter, da sie glauben, ihn mit der Zeit erobern, ja sozusagen "zähmen" zu können. Ist das nicht auch der Anreiz von Büchern wie "50 Shades of Grey"?


    Früher war es Rhett Butler aus "Vom Winde verweht". :grin


    Zitat

    Zudem ist mir aufgefallen, dass Töchter sehr autoritärer, erzkonservativer Väter gern auf wilde Jungs abfahren. Das ist ein Ausdruck von Protest gegen Papa - und vielleicht auch der Versuch, einen Partner zu finden, von dem sie sich besser verstanden und akzeptiert fühlen. Wenn der Rebell gegen alle Konventionen dann aber beschließt, dass feste Beziehungen ebenfalls zu den Fesseln gehören, die er sich nicht anlegen möchte, ist der große Liebeskummer angesagt.


    :write

  • Aber die Frau die dreimal hintereinander an den Alkoholiker gerät, der dann auch noch gewalttätig wird- die solange breit zu quatschen, bis sie zum Therapeuten geht und nicht alles auf die Männer schiebt- das ist eine meiner Jahrhundertgroßtaten. Auch wenn mich das viel Geld gekostet hat- weil nun ist sie mit Mann Nummer vier glücklich und lässt sich nicht mehr scheiden. :cry

  • Zitat

    Original von Katerina


    Klingt nach jemandem, der Farbe in die Welt bringt. Und dafür bin ich ja immer. :-)


    Dann schau mal. Ich liebe diesen Blog. Auch die Kommentare und Gedanken von ihr helfen mir oft, schlechte Laune zu verscheuchen:
    http://vintagevixon.blogspot.de/


    Mein Geschmack geht ja in eine ähnliche Richtung, wenn auch nicht ganz so schrill. Über mein Hobby, das Sammeln von Vintage-Klamotten, bin ich auf die Frau gestoßen, und fand es toll, dass sie sich mit fast 50 noch traut, so herumzulaufen.
    Woher das bei mir kommt, weiß ich aber wirklich nicht. Meine Mutter (mit der ich mich eigentlich gut verstand) mochte es immer teuer, klassisch und schlicht. Bei mir war es schräg und vom Flohmarkt. Putzwahn-Omi klagte, dass ich aussehe wie "von den Zigeunern". Das war bei einer bodenständigen Osteuropäerin wirklich kein Kompliment.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza


    Dann schau mal. Ich liebe diesen Blog. Auch die Kommentare und Gedanken von ihr helfen mir oft, schlechte Laune zu verscheuchen:
    http://vintagevixon.blogspot.de/


    Defintiv jemand, der Farbe in die Welt bringt! :-)


    Zitat

    Meine Mutter (mit der ich mich eigentlich gut verstand) mochte es immer teuer, klassisch und schlicht. Bei mir war es schräg und vom Flohmarkt.


    Man muss sich ja auch abgrenzen. Die Vorstellung einer Tochter, die genauso rumläuft wie die Mutter, kann doch auch eher was Gruseliges haben, etwas von Nicht-wirklich-erwachsen-sein.
    Und wie lautet der Spruch? "Hätte jede Generation genau das gleiche getan wie die vorherige, wäre heute das Rad noch nicht erfunden."

  • Was mir noch zum Thema: "immer auf den Falschen fliegen" einfällt - kann man das wirklich einfach so abstellen, indem man die Ursache erkennt? Meines Erachtens kann man die Notbremse ziehen, wenn einem wieder mal ein so grundfalsches Exemplar gegenübersitzt. Lieber gleich ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Aber wird der nette Kerl, den frau bisher langweilig fand, wirklich dadurch interessanter, dass sie weiß, warum das so ist?
    Ich hatte eher den Eindruck, dass diese Frauen irgendwann resignieren. Männer sind für sie entweder sexy Arschlöcher oder langweilige Waschlappen, also bleiben sie lieber allein. Oder aber sie gehen, vor allem aufgrund von Kinderwunsch, eine Vernunftbeziehung ein, was ja nicht immer das schlechteste sein muss. Aber kann eine Therapie wirklich helfen, jemanden attraktiv zu finden, der einen bisher kalt ließ?


    :gruebel


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza
    Aber kann eine Therapie wirklich helfen, jemanden attraktiv zu finden, der einen bisher kalt ließ?


    Definitiv. Ich durfte es gerade erst vor kurzem wieder miterleben. :-]
    Für mich bedeutet Therapie immer auch, dass das Unbewusste lernt, die alten Sachen von den aktuellen zu substrahieren. D.h. du kannst dann in der Gegenwart die besseren Entscheidungen treffen, wenn dir nicht immer die unerledigten alten Sachen dazwischenfunken. In dem Fall halt oft, sich in einen Mann zu verlieben, der Papa gleicht, der einem schon damals nicht gut tat. Wenn das erledigt ist, kannst Du die anderen Männer anfangen zu sehen. Und das kann dann auf eine neue Art sehr, sehr aufregend sein. Wie gesagt, gerade erst wieder erlebt.