Fragen an Barbara Slawig

  • Mich hat ja Gotland und Visby an Seeräuer erinnert, wie hieß der nochmal??
    Ken Duken hat den gespielt.


    Was ich wissen wollte, wie kam es dazu, dass Du der Wissenschaft den Rücken gekehrt hast, das wäre doch sicher einträglicher als Autorin??


    Oder gab es da ähnliche Situationen wie bei Dhanavati??? Dass die Wissenschaft missbraucht wurde???

  • Eigentlich schade, dass wir hier keine Antwort bekommen, oder Rouge???


    vielleicht sind unsere Fragen zu persönlich aber das könnte man dann ja sagen ?( :-(
    Störtebeker war´s der auf Gotland sein Quartier hatte.

  • Ja, sorry, ihr Lieben, die Wortmeldungen hier habe ich tatsächlich nicht mitgekriegt. (Die Anzeige, in welchem Unterforum es neue Beiträge gibt, funktioniert bei mir irgendwie nicht richtig.)


    Danke fürs Draufhinweisen, liebe Wolke!! Ich fange jetzt sofort mit Beantworten an.

  • Zitat

    Original von BarbaraSlawig
    Ja, sorry, ihr Lieben, die Wortmeldungen hier habe ich tatsächlich nicht mitgekriegt. (Die Anzeige, in welchem Unterforum es neue Beiträge gibt, funktioniert bei mir irgendwie nicht richtig.)


    Danke fürs Draufhinweisen, liebe Wolke!! Ich fange jetzt sofort mit Beantworten an.


    Danke schön, bin schon gespannt :-)

  • Zitat

    Original von Rouge
    Mich würde mal interessieren, wieso Du die Geschichte genau an diesen Schauplätzen angesiedelt hast: Gotland, Visby, Schweden , Riga.
    Hast Du selber mal dort gewohnt oder hast Du sonst irgendwelche Beziehungen zu den Orten??


    Die Idee zu dem Roman geht tatsächlich u.a. auf eine Reise nach Gotland zurück. Da habe ich einmal mitten in einer sehr anstrengenden und chaotischen Zeit zwei sehr stille Wochen verbracht, und zwar genau in Ljugarn und genau in der Jahreszeit (September), in der Dhanavati auch dort ist. Daraus ist die Idee entstanden, Gotland als einen Ort zu verwenden, den die unterschiedlichsten Personen zu ihrer "Oase" machen wollen. Von Eglund und seiner Kommune bis zu Dhanavati (mit Jens) und zu Ingela.


    Allerdings sollte ich auch erzählen, dass wir damals nicht zufällig auf Gotland gelandet sind, sondern dass ich mich eigentlich seit meiner Kindheit für diese Insel interessiert habe, weil sie mir (damals) so entlegen schien und so eine lange Geschichte hat. Das hatte ich lange vergessen, aber dann haben wir eine Reise ins Baltikum gemacht und sind von Tallinn aus mit dem Schiff zurückgefahren. Die Route führt an Gotland vorbei. Da haben wir frühmorgens (so um fünf) an Deck gestanden, und ich habe rübergezeigt und gesagt: Da will ich endlich mal hin.


    Tja, und vermutlich deswegen ist auch das Baltikum (Riga) im Roman gelandet, einschließlich der Hinreise auf der Lkw-Fähre von Rostock nach Liepaja.


    Eiderstedt kannte ich da schon von früheren Reisen (bin dann aber zur Recherche noch mal hingefahren, ebenso nach Aarhus). Und Marsberg liegt nur ca. 30 km von der Kleinstadt entfernt, in der ich aufgewachsen bin.

  • Zitat

    Original von FindusWas ich wissen wollte, wie kam es dazu, dass Du der Wissenschaft den Rücken gekehrt hast, das wäre doch sicher einträglicher als Autorin??


    Oder gab es da ähnliche Situationen wie bei Dhanavati??? Dass die Wissenschaft missbraucht wurde???


    Oh ja – mein Einkommen wäre mit Sicherheit höher. ;-)
    Eine Situation, die mit Dhanavatis vergleichbar wäre, gab es zum Glück nicht (solche Geschichten kannte ich eher aus Berichten eines Mathestudenten). Nein, ich war nur zunehmend frustriert über die Art, wie biologisch Forschung funktioniert. Das Thema der Arbeitsgruppe, in der ich meine Doktorarbeit geschrieben habe, war ja eigentlich hoch spannend: Wie entstehen Meningitis-Epidemien in Westafrika, wie breiten sie sich aus, warum wird der eine krank und der andere nicht etc. Aber ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen: Um so ein Thema mikrobiologisch zu untersuchen, muss man sehr weit weggehen vom komplexen wirklichen Leben und sich auf bestimmte klar definierbare und isolierbare Wechselwirkungen konzentrieren. Und die muss man dann in immer immer gleichen Laborversuchen durchtesten. Und statistisch auswerten. Und (da man Karriere machen möchte) darauf abklopfen, ob man etwas Neues herausfindet. Wobei es dann schon gar nicht mehr sooo wichtig ist, ob dieses Neue tatsächlich etwas darüber sagt, was bei einer realen Epidemie abläuft. Ich habe irgendwann einfach gemerkt, dass mich die Berichte über die Lebensumstände der Leute in Afrika wesentlich mehr interessiert haben als Veröffentlichungen über Antigen A, B oder C.


    Dazu kamen die unsicheren Berufsaussichten (wenn man in der Grundlagenforschung bleiben und nicht die 500. neue Kopfschmerztablette entwickeln will). Von solchen Fragen wie Gentechnik und Tierversuche mal ganz zu schweigen.


    Ich bin damals ausgestiegen, ohne eine Ahnung zu haben, was ich machen will. dass ich mal beim Schreiben, Übersetzen und Lektorieren landen würde, habe ich nicht geahnt. Aber als ich mit dem Schreiben einmal angefangen hatte, wusste ich sehr schnell, dass ich hier richtig bin.

  • Danke Barbara, ja ich kann mir gut vorstellen dass die Millionste Auswertung nicht mehr spannend ist und man irgendwann erkennt, das ist nichts für mich.


    Das mit der Schriftstellerei ist ja auch gut gelungen, danke für die interessanten Antworten. Auch für Gotland, ich war zar noch nie dort aber das Baltikum und die ganze nördliche Ostsee finde ich sehr reizvoll mit ihren Küsten und Anrainerstaaten. Ein Traum von mir-