Lang lebe die Nacht - Thilo Corzilius

  • Klappentext: Europa im Jahre des Herrn 1818: Napoleon ist besiegt, der Krieg ein für alle Mal vorbei, doch das Land liegt in Trümmern. Zu allem Übel werden die gebeutelten Menschen von beängstigenden Wesen heimgesucht. In Preussen verdingen sich der ehemalige Soldat Lucien, der blutjunge Adlige Hagen und der geheimnisvolle Salandar damit, diese grauenvollen Wesen zu jagen und zur Strecke zu bringen. Die drei haben gerade erst ihren aktuellen Auftrag erledigt, als sie ein Hilfegesuch aus Leyen erreicht. In der Gegend um das abgelegene Städtchen hat es mehrere Todesfälle gegeben, und der dort herrschende Graf ist der festen Überzeugung, dass diese nicht natürlichen Ursprungs sind. Während ihrer Untersuchungen finden die Männer nach und nach heraus, dass es in der Grafschaft noch weitere übernatürliche Phänomene gibt. Sie müssen feststellen, dass das, was zunächst wie ein einzelnes Verbrechen aussah, Teil etwas viel Größeren und Gefährlicheren ist...


    Meine Meinung:
    Preußen 1818. Napoleon ist besiegt, der Krieg vorbei, doch die Welt liegt in Schutt und Asche.
    Drei junge Männer, durch ihr jeweiliges Schicksal miteinander verbunden, verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Jagd auf ungewöhnliche Dinge, übernatürliche Wesen wie Geister, Vampire und Werwölfe. Heute würde man sie Geisterjäger nennen. Lucien und seine Freunde Hagen und Salandar haben bereits viel gesehen und wissen, dass es in der Welt weit mehr gibt, als die Wissenschaft erklären kann.
    Ihr nächster Auftrag führt sie ins Weserbergland in den Ort Leyen. Der Graf von Eulenbach persönlich beordert die drei Männer dorthin, denn es geschehen merkwürdige Dinge. Bereits drei ungeklärte Todesfälle haben sich geeignet und die Opfer scheinen buchstäblich vor Schreck gestorben zu sein. Wer oder was treibt sein Unwesen in dem friedlichen Städtchen? Und hängen die anderen Geschehnisse damit zusammen? Wieso kann ein Kater sprechen und warum spielt der Geist des Müllers immer noch in seiner Mühle auf dem Akkordeon? Vielleicht hilft ihnen das Gedicht eines ortsansässigen Schriftstellers. Lucien ahnt, dass da weit mehr im Gange ist, als sie bisher ahnen und die drei ahnen, dass sie diesmal all ihr Wissen und ihre Erfahrungen zusammenbringen müssen, um die Bewohner von Leyen von dem Bösen, das sie offensichtlich heimgesucht hat, zu befreien.


    Historische Fantasy oder fantastische History, beides passt. Flüssig erzählt, mit interessanten Ideen und einem eingängigen Schreibstil. Der Autor schreibt sehr anschaulich und mit 256 Seiten bietet das Buch kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch mit sympathischen Charakteren. Es würde mich freuen, mehr von Lucien & Co. zu lesen.

  • Vom Thema und geschichtlichen Rahmen her klingt das Buch hochinteressant.
    Ist der Gruselfaktor eher subtil oder wird man regelmäßig mit dem Monster des Tages totgeschmissen wie in 'Die Alchimie des Todes'? Davon hängt ab, ob die Geschichte mir wirklich gefallen könnte oder eher nicht.

  • Danke! Dann kann es auf meine Wunschliste :-) Nicht, dass ich per se etwas gegen herumfliegende Körperteile habe, aber wenn alle 10 Seiten ein neues Monster auftaucht, komme ich mir irgendwann vor, als hätte der Autor fleißig auf den Random Encounter-Tabellen eines beliebigen Rollenspielsystems gewürfelt.