Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen von Aimee Agresti

  • Inhalt:
    Haven Terra hat den Kampf gegen das Böse gewonnen. Zusammen mit ihren Freunden Dante und Lance hat die 17-Jährige die Abgesandten Satans besiegt – doch nur weil sie als angehende Engel über ganz besondere Fähigkeiten verfügen. In New Orleans hoffen sie nun auf ein wenig Ruhe und Frieden. Doch ausgerechnet dort stoßen sie auf eine Gruppe gefährlicher Dämonen. Noch während die drei den Kampf planen, stellt sich Haven ein neues Problem: Lucian taucht wieder auf, einst Verbündeter des Teufels selbst, nun angeblich ein reuiger Sünder, der Haven um Hilfe anfleht – und dessen Charme sie erneut zu erliegen droht. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?


    Rezension:
    Nach den Ereignissen im Lexington Hotel ist bei Haven, Dante und Lance nichts mehr wie zuvor. Schwer lasten die Erinnerungen auf den dreien und auch ihre Zukunft verspricht nicht nur Gutes, denn als angehende Engel liegen noch zwei schwere Prüfungen vor ihnen, bevor sie sich ihre Flügel verdienen können.


    Schon der erste Band spielte in einer wunderbaren Kulisse - das Lexington Hotel in Chicago. Hier wimmelte es von Anspielungen auf die Mafia-Zeit und besonders Al Capone. Nun jedoch verlassen die drei angehenden Engel das kühle Chicago um sich einen Freiwiligenprogramm im warmen New Orleans anzuschließen. Aimee Agresti gelingt es hier meisterhaft die besondere Atmosphäre von New Orleans wie den Voodoo-Zauber und die Stimmung der Bourbon Street in ihre Geschichte einfließen zu lassen und diese Mischung machte das Buch zu einem ganz besonderen Lesevergnügen!


    Allgemein wirkt dieser zweite Band ruhiger auf mich. Im ersten Band herrschte dieses bedrückende Gefühl von Gefahr vor, während der zweite nicht ganz so bedrohlich wirkte und die Gefahr eher unterschwellig vorhanden war. Nichts desto trotz konnte mich "Der Ruf des Bösen" absolut fesseln, was natürlich auch an der ganz besonderen Atmosphäre lag.


    Die Geschichte konnte mich ebenso fessen, denn auch in New Orleans können die drei Protagonisten nicht zur Ruhe kommen, weil hier eine Gruppe namens die Krewe ihr Unwesen treibt. Agresti schafft es mit neuen Elementen zu überraschen, denn obwohl auch die Krewe Teufel sind, sind sie doch ganz anders als die Teufel des Syndikats aus dem Lexington Hotel und vielleicht sogar gefährlicher.


    Durch das Freiwiligenprogramm, dem sich Haven, Lance und Dante anschließen, lernt man viele neue Charaktere kennen, die alle eine Gemeinsamkeit haben, mit der ich nie im Leben gerechnet hätte! Es wird also spannend! Ich hätte mir gewünscht, dass man ein wenig mehr über die neuen Charaktere erfahren hätte. Mein persönlicher Liebling war jedoch Havens bester Freund Dante! Er bringt viel Freude und auch Lockerheit in die Geschichte und unterstützt Haven bedingungslos, was ihn noch sympathischer machte!


    Lance und Haven sind für mich ein eher enttäuschendes Liebespaar. Im Buch kommt einmal auf, dass sie diese ersten Annährungsversuche wie erste Dates übersprungen haben. Genau das beschreibt gut wie die beiden auf mich wirkten, denn zwischen ihnen gab es zwar ein paar ganz süße Szenen, aber es knisterte einfach nicht. Die beiden haben einfach keine großartige Verliebtheit ausgestrahlt, was ich sehr schade fand, denn ich mag sowohl Haven als auch Lance!


    Haven ist eine Protagonistin, bei der eher der Verstand und weniger die Emotionen das Verhalten bestimmen. Sie wirkt nach außen hin sehr perfekt, weil sie lieber erst ihren Kopf benutzt, als unüberlegt zu handeln. Ihrem Inneren sieht man allerdings an, dass die Geschehnisse im Lexington Hotel nicht spurlos an ihr vorbeigegangen sind, denn ihr fällt es sehr schwer anderen zu vertrauen und überdenkt eine Sache lieber noch ein zweites oder drittes Mal. Mir gefällt diese Art von ihr sehr gut, weil ich dieses unüberlegte, teilweise wirklich naive Handeln von Protagonistinnen manchmal etwas sehr nervig finde.


    Fazit:
    Ich bin begeistert von "Der Ruf des Bösen"! Der erste Band konnte mich hier und da nicht ganz fesseln, aber der zweite ließ mich nicht mehr los! Die super spannende Geschichte vor der unglaublich tollen Kulisse von New Orleans, war eine geniale Mischung, die mir wirklich sehr gefallen hat!
    Haven ist eine Protagonistin, die mich durch ihr überlegtes Handeln überzeugen konnte. Viele Protagonistinnen handeln ja ziemlich unüberlegt und naiv, sodass Haven da eine erfrischende Abwechsung bietet.
    Es gab in diesem zweiten Band so einige überraschende Geschehnisse, die ich nie hätte voraus sagen können und das machte die Geschichte umso spannender! Das Ende war mir vielleicht ein wenig zu abrupt, macht aber definitv Lust auf den dritten Band!
    10/10

  • Das Cover:
    Abgebildet ist eine junge, schwarzhaarige Frau mit großen braunen Augen. Sie schaut meiner Meinung nach etwas erschrocken oder eingeschüchtert. Sie träge ein hübsches gelbes Kleid und trägt in der Hand eine Maske. Im Hintergrund sind auch hier leicht ein Paar Flügel zu sehen. Der Buchtitel ist wieder in einer erleuchteten Farbe geschrieben. Einach wundervoll. Das Cover passt somit sehr gut zur Geschichte und ist, genau wie Band 1, eine Augenweide.


    Die Geschichte:
    Haven, Lance und Dante haben ihre Herausforderung und zugleich erste Engelsprüfung im Lexington-Hotel gemeistert und sind damit ihrer Bestimmung als vollwertige Engel ein Stückchen näher gekommen. Nun sollen die drei nach New Orleans, um dort eine Hilfsorganisation zu unterstützen. Doch in Wirklichkeit lauert hier die nächste Engelsprüfung auf die Drei, denn im berühmten French Quarter von New Orleans lauern weitere Dämonen, die ahnungslosen Menschen die Seele rauben wollen. Haven, Lance und Dante müssen das verhindern und lernen dabei neue Engelsanwärter kennen. Dann taucht auch noch Lucian auf, der seine Handlungen als Aurelias Handlanger bereut und Haven um Vergebung bittet. Haven hat alle Hände voll zu tun und muss sich dann auch noch fragen, ob sie Lucian trauen kann …


    Meine Meinung:
    Mit diesem zweiten Band geht es weiter auf Haven, Lance und Dantes Weg, ein voll ausgebildeter Engel zu werden. Die Geschichte begann für mich nach dem Abenteuer im ersten Band ziemlich langsam, nahm dann aber Fahrt auf. Gerade als es nach New Orleans geht und neue Mitstreiter auftauchen, wird es aufregend und spannend. Ich habe mir schon gedacht, dass die drei nicht die einzigen Engelsanwärter sind. Die Figuren sind sehr unterschiedlich und ich konnte schon erahnen, was für Motive die jeweiligen Personen haben. Vor allem Connor ist ein sehr interessanter Charakter, der mich sehr überrascht hat.


    Haven ist in diesem Band etwas vorsichtiger geworden, jedoch ist sie immer noch etwas naiv und glaubt an das Gute im Menschen. Aber ich habe gemerkt, dass sie sich immer weiterentwickelt hat, genauso wie Dante und Lance. Sie müssen sich auf die neue Situation einstellen, was sie ganz gut hinbekommen. Dante ist wirklich sein toller Charakter, der mich mit seinem Humor und seinen Sprüchen immer wiederaufheitern konnte. Auch wird die Beziehung zwischen Lance und Haven deutlicher. Da ich schon in ‚Das Dunkel der Seele‘ sehr angetan von Lucian war, habe ich mich sehr über seine Rückkehr gefreut. Wie er Haven hilft und was mit ihm passiert, habe ich nicht voraussehen können und ich war begeistert von seiner Entwicklung.


    Die Geschichte ist spannend geschrieben, jedoch nicht so sehr wie im ersten Band, weshalb es leider ein paar Längen gibt. Allerdings stehen demmgegenüber sehr viele Überraschungsmomente, Intrigen, Liebe und viele Geheimnisse. Genau das hat mir sehr gefallen, denn es waren viele Ereignisse für mich kaum vorhersehbar. Der Schreibstil ist weiterhin sehr angenehm, leicht und flüssig zu lesen und aus Havens Perspektive geschrieben. Besonders die Überschriften deuten manchmal schon an, was denn in dem jeweiligne Kapitel passieren könnte. ‚Der Ruf des Bösen‘ endet mit einem unerwartet schockierendem Cliffhanger. Der Abschluss der Reihe ist seit dem 20.08.2015 im Handel erhältlich und heißt ‚Die Erleuchtete 3 – Im Zeichen der Finsternis‘.


    Meine Bewertung:
    Mit ‚Die Erleuchtete 2 – Der Ruf des Bösen‘ hat Aimee Agresti einen zweiten tollen Band rund um Haven, Lance und Dantes Engelsprüfungen geschrieben, der auch hier wieder mit spannenden Überraschungen, vielen Geheimnissen und viel Liebe überzeugen kann, jedoch leider mit ein paar Längen etwas langatmig werden kann. Deshalb acht von zehn Sterne.