Ich versprach Dir die Liebe / Priscille Sibley

  • Ich versprach Dir die Liebe / Priscille Sibley

    Titel der amerik. Originalausgabe: The Promise of Stardust


    Klappentext / Kurzbeschreibung des Buches
    Nach einem tragischen Unfall liegt Elle im Koma, ohne Hoffnung auf Heilung. Schon immer hat sie sich gegen lebensverlängernde Maßnahmen ausgesprochen. Doch dann erfährt ihr Ehemann: Seine Frau ist schwanger - und er weigert sich, die Maschinen abstellen zu lassen - Was bedeutet es, über Leben und Tod eines geliebten Menschen, der keine Stimme mehr hat, entscheiden zu müssen? Davon handelt dieser weise Roman und erzählt zugleich eine unglaublich anrührende Liebesgeschichte.

    Matt Beaulieu war zwei Jahre alt, als er Elle McClure zum ersten Mal umarmte, siebzehn, als er sie unter einem Himmel von Sternschnuppen zum ersten Mal küsste, dreiunddreißig, als er sie heiratete. Mit Ende dreißig
    hat das glückliche Paar alles- außer dem Kind, dass es sich immer gewünscht hat. Als Elle nach einem schweren Unfall im Koma liegt, ist Matt am Boden zerstört. Auch wenn er es nicht ertragen kann, sie zu verlieren, weiß er, das seine Frau nur eines gefürchtet hat - einen langsamen Tod. Kurz bevor Matt zustimmt, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen, entdecken die Ärzte, dass Elle schwanger ist. Was vorher eindeutig war, wird zu einer schier unmöglichen Entscheidung.

    Mit viel Feingefühl erzählt dieser Roman eine emotional aufwühlende Geschichte, die tiefgreifende Fragen nach Leben und Tod, Glauben und den Grenzen der modernen Medizin aufwirft - und voller Schönheit und Anmut die Kraft der Liebe beleuchtet. Eine Kraft, die verletzen und heilen kann.


    Autorin
    Priscille Sibley ist in Maine, im äußersten Nordosten der USA, geboren und aufgewachsen. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren drei Söhnen und einem Wheaton Terrier in New Jersey, wo sie als Krankenschwester auf der Frühgeborenenstation arbeitet. Pricille Sibley hatte schon immer den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Mit Ich versprach dir die Liebe, ihrem Debüt, hat sie bereits vor der Veröffentlichung in den USA viel Aufmerksamkeit bekommen und auf Anhieb einen Bestseller gelandet.



    Eindruck/ Meinung
    Als Leseexemplar bekam ich dieses Buch und der Klappentext sprach mich gleich an. Allerdings habe ich das Buch doch erst vor einem Monat gelesen, da ich vorher selbst überraschend mit dem Thema Künstliches Koma nach Reanimation bei einem mir sehr nahestehenden Menschen konfrontiert war. Daher hat das Buch mich persönlich vielleicht etwas mehr berührt. Denn man möchte dem Menschen noch etwas mitteilen und plötzlich soll alles vorbei sein. So etwas verändert von jetzt auf gleich die Gegenwart.

    Das Cover ist wunderschön, es zeigt eine Lebensbaumscheibe in der ein Herz geprägt ist und das rote Herz ist aus dem Titel gestanzt und findet sich Klappcover wieder.

    Matt und Elle kennen sich seit Kindesbeinen, sie wachsen vertraut und als Nachbarskinder auf, dies erfahren wir in Rückblenden. Beide sind erfolgreich in ihren Berufen und wünschen sich seit Jahren ein Baby. Matt, als Arzt, ist als Hirnchirurg ganz schnell klar nach dem Unfall, wie viel Elle noch da ist und wie schwer die Verletzungen sind. So ist er in der Lage schnell zu realisieren, dass Elle als Person verloren ist und sie trotzdem noch etwas ganz kleines von ihnen gemeinsames in sich trägt. Er will für die Fortführung der Schwangerschaft kämpfen und dieses steht im Gegensatz zu ihrer eigentlichen Vereinbarung, keine lebenserhaltende Apparatemedizin. Seine eigene Mutter, Hebamme und auch Vertraute ihrer Schwiegertochter steht im Konflikt für den Wunsch von Elle zu kämpfen, auch gegen den Willen ihres Sohnes durchzusetzen, dass Elle sterben darf.


    Der finanzielle Aspekt, die lebenserhaltenden Maßnahmen müssen privat finanziert werden über Monate und auch hohe Gerichtskosten, ist zwar ein Aspekt, doch keiner, der Matt abbringt, für das ungeborene Kind zu kämpfen. Das Gericht erwartet, dass Matt belegen kann, seine Frau Elle hätte alles getan/ aufs Spiel gesetzt um ein Baby auf die Welt zu bringen/ wäre auch bereit ihr Leben dafür zu opfern. Elle war Astronautin, daher wird ihr Schicksal medial begleitet.

    Ich bin über die Seiten des Buches nur so geflogen, die Geschichte hat mich gefesselt und natürlich auch nachdenklich gemacht. Kurz nach Abschluss der Lektüre las ich Zeitungsartikel zu aktuellen Fällen in den USA von Hirntoten Schwangeren und dem Kampf vor Gericht von Familienangehörigen, Ärzten und dem Staat. Die Schwangerschaften waren bei diesen Fällen in einem späteren Stadium und die Familien kämpfen auch gegen das Gericht mit dem Wunsch die Schwangere von den Maschinen zu nehmen. In den USA sind die Gesetzte in den Bundesstaaten sehr unterschiedlich.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe das Buch gerade fertig gelesen. Es handelt sich um einen Roman ohne Bezug zu realen Personen, allerdings ist das Thema durchaus realistisch. Der Roman spielt in Maine, USA. Dort sind die gesetzlichen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten recht unterschiedlich und auch die religiösen Gruppierungen ganz anders in solche Fälle eingebunden. Daher kann man das nicht mit den Regelungen hierzulande vergleichen.


    Nichts desto trotz habe ich das Buch gern gelesen. Der Autorin ist es gelungen, die Figuren sehr authentisch zu zeichnen. Ihre Beweggründe und ihre Nöte hat sie sehr eindrücklich geschildert. Bis auf Adam Cunningham konnte ich sie alle gut nachvollziehen. Einzig seine Beweggründe waren für mich nicht recht plausibel.


    Frauen mit schweren Hirnschäden können Kinder austragen, sogar wenn Ärzte sie hirntot diagnostiziert haben und das auch über sehr lange Zeiträume hinweg.



    Insgesamt war es ein sehr eindringlicher Roman, der sich so auch tatsächlich hätte abspielen können. An der ein oder anderen Stelle sollte man unbedingt Taschentücher bereit halten. Nicht nur der dramatische Unfall, sondern auch die außergewöhnliche Liebesgeschichte sind dafür verantwortlich, dass der Roman zu Tränen rührt.

  • Ich habe das Buch vorgestern zugeklappt und war bewegt. Die Autorin hat es geschafft eine gefühlvolle Geschichte zu schreiben. Es geht wirklich ans Herz.


    Die unterschiedlichen Ansichten werden in dem Buch wirklich sehr toll aufgeführt. Auch der Streit zwischen Mutter und Sohn wird eigentlich recht realistisch geschildert. Nichts verschnörkelt oder beschwichtigend, sondern so wie es durchaus vorkommen könnte.


    Die Rückblicke in die Vergangenheit halfen Elle und Matt halfen dabei die zwei besser kennen zulernen. Man leidet mit Elle und Matt, aber auch mit den Angehörigen, egal was sie getan oder gesagt haben.


    Eine absolute Leseempfehlung für alle die auch damit leben können, wenn die letzte Seite die Traurigkeit nicht ganz lindern kann.