Taschenbuch: 96 Seiten
Verlag: Rororo; Auflage: 28 (27. Februar 1976)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 16 Jahre
Kurzbeschreibung:
Großstadt, Neubauviertel. Eine Gruppe von Jugendlichen beherrscht das Viertel, begeht Einbrüche. Bert, 16 Jahre, würde gern dazugehören. Es gelingt ihm mit einem Trick. Doch schon bald kommen die ersten Zweifel an den Typen der Gruppe. Nur das Mädchen Isa scheint Okay zu sein. Bert will aussteigen. Aber kann er noch zurück? Sie starten ein neues großes Ding. Was wird aus ihnen, wenn da plötzlich Polente auftauchen sollte?
Über die Autorin:
Irene Rodrian, geboren 1937 in Berlin, war Werbeberaterin und in verschiedenen Berufen tätig, bevor sie 1967 für ihren ersten Kriminalroman „Tod in St.Pauli“ den Edgar-Wallace-Preis erhielt. Es folgten zahlreiche Kriminalromane, Jugendbücher, Hörspiele und Drehbücher. Irene Rodrian lebt als freie Autorin in München.
Mein Eindruck:
Es beginnt ohne große Einleitung. Eine jugendliche Bande macht einen Einbruch. Der Außenseiter Bert beobachte sie und beschließt, sich ihnen anzuschließen. Immerhin ist er intelligenter als die anderen und kann somit seinen Kopf mit einbringen.
Sein Hauptgrund sich zu beteiligen, scheint mir zu sein, dass er dazu gehören möchte. Doch das stellt sich als Fehler heraus. Die Typen sind keine coole Clique, wie er erhofft hatte, sondern brutale Kerle. Nur mit dem Mädchen Isa kann er sich anfreunden.
Bald steht der nächste Einbruch an.
Das ist schon ein älterer Krimi, konzipiert als Jugendbuch. Das lässt den Schluss zu, dass die Handlung irgendwie auch eine Warnung vor den Gefahren war, die Jugendliche in den siebziger Jahren ausgesetzt waren.
Am Ende des Buches gibt es sogar eine Adresse für Lehrerhefte, falls ein Lehrer diesen Roman für den Unterricht einsetzen möchte.
Ich bin skeptischen bei der Verwendung von Literatur für solch profane Zwecke. Andererseits verstehe ich, worauf die Autorin hinaus will.
Bert ist anfällig, weil er relativ viel allein ist. Seine Mutter ist berufstätig und alleinerziehend. Von mütterlicher Fürsorge will Bert aber sowieso nichts wissen und eine falsche Entscheidung kann ihn schon auf die falsche Bahn bringen, von der aus die Rückkehr nicht leicht ist.
Fazit: Das Jugendbuch ist schon ein wenig von der Zeit geprägt, doch gesellschaftliche Zwänge wie Gruppenzwang und Mitläufertum haben sich wahrscheinlich von der Struktur nicht viel verändert. Von den Mitteln möglicherweise schon.
Irene Rodrians Schreibstil ist direkt und ungekünstelt. Weit unter die Oberfläche geht sie nicht. Eigentlich ein unerfreulicher Roman, deswegen kann ich das Buch nicht besonders empfehlen.