Titel: Drei Vögel im Rosenbusch. Eine Erzählung
Autor: Gerold Späth
Verlag: Lenos Verlag
Erschienen: September 2013
Seitenzahl: 136
ISBN-10: 3857874384
ISBN-13: 978-3857874383
Preis: 21.50 EUR
Es ist Sommer, ein sehr heißer Tag. Da begegnet dem Schriftsteller und Ich-Erzähler die stadtbekannte Mademoiselle Hoggh. Sie bittet ihn sie nach Hause zu begleiten, denn sie habe ihm eine Geschichte zu erzählen.
Und dann erzählt sie ihre Geschichte.
Die Erzählung der Geschichte geht über sechs Nachmittage. Es geht um die Handwerkerfamilie Hoghh, deren Erlebnisse erstrecken sich über vier Generationen. Im Mittelpunkt der Geschichte aber steht Ernst Hoggh, der Bruder der Erzählerin. Dieser ist auf die Behörden nicht gut zu sprechen und sein Groll wächst stetig. Aber auch die Beamten und politische Gremien des Landes sind ihm ein Dorn im Auge. Ernst großer Traum ist der einer „Riesenexplosion“ - damit möchte er verlorenen Respekt wiederherstellen.
Gerold Späth erzählt brillant. Er schafft seinen handelnden Personen sehr individuell zu zeichnen. Ihre Verschrobenheit macht sie zudem sehr liebenswert. Obwohl das Buch nur 136 Seiten umfasst, schafft es der Autor trotzdem eine Familienchronik über vier Generationen zu beschreiben und man hat als Leser nie das Gefühl es würde irgendetwas fehlen. Der Schluss des Buches ist freundlich humvorvoll und mit einem nicht übersehenden Augenzwinkern erzählt. Späth ist ein Meister der leisen Töne, die aber trotzdem nicht zu überhören sind.
Die NEUE ZÜRICHER ZEITUNG bewunderte die „Sprachmusik“ des Autors und kam in ihrem Fazit zu dem Urteil, dass Späth hier „ein Kabinettstück“ gelungen sei.
Gerold Späth ist ein wunderbarer Erähler. Geboren wurde er 1939 in Rapperswil in der Schweiz. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt u.a. 1979 den Alfred-Döblin-Preis.
7 Eulenpunkte für ein Stück sehr lesenswerter, zeitgenössischer Literatur aus der Schweiz.