Sally Green - Half Bad: Das Dunkle in mir (Band 1) [ab 14 Jahre]

  • Das Buch stammt aus dem Amazon-Vine-Programm, nach Auskunft von Amazon darf in diesem Fall die Sperrfrist umgangen werden.
    Es erscheint am 31.03.2014


    Kurzbeschreibung:


    Wenn das Böse in dir lauert, bist du dann dazu
    verdammt?


    Nathan wird gejagt.
    Seit seiner frühesten Kindheit wird er von der Regierung beobachtet, verfolgt, eingesperrt. Denn Nathan lebt in einer Welt, in der – mitten im modernen Alltagsleben – Hexen existieren. Weiße Hexen, die sich selbst für gut erachten und die Regierungsmacht in ihren Händen halten. Schwarze Hexen, die gefährlich und skrupellos sind und im Untergrund arbeiten. Und Nathan, der beides ist – denn seine Mutter war eine Weiße und sein Vater Marcus ist der gefürchtetste Schwarze aller Zeiten. Nathan ist ihm nie begegnet, aber von so einem Vater kann er nur Dunkles und Böses geerbt haben. Oder?
    Um an Marcus heranzukommen, stellt der Rat der Weißen eine tödliche Falle – mit Nathan als Köder. Bald wird Nathan von beiden Seiten gejagt und muss sich entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt: für die gute Seite in ihm – oder für die böse …


    Über die Autorin
    Sally Green lebt mit ihrem Mann und ihrem zehnjährigen Sohn in Warrington, England. Ihre stressige Karriere im Finanzwesen hat sie gegen Hühnerhaltung und Marmeladenherstellung eingetauscht und endlich die Zeit gefunden, die immer wieder erdachten Geschichten auch aufzuschreiben. Nebenbei absolviert sie einen Bachelor in Literatur und Kreatives Schreiben an einer Fernuniversität. Half Bad – Das Dunkle in mir ist ihr Debütroman.


    Meine Meinung:
    Ich hatte keine große Vorstellung davon, worum es bei Half Bad gehen würde, aber das zugegeben sehr gelungene Cover reizte mich einfach unheimlich.
    Worum es geht? Die Gesellschaft der weißen Hexen und ihre Angst vor den schwarzen Hexen und den Folgen dieser Angst. Dabei lassen sich durchaus Parallelen zu unserer Welt ziehen, zur Zeit des Nationalsozialismus, aber auch zu deutlich zeitgemäßeren Geschehnissen in nah- oder auch fernost. Gut, als Jugendlicher mag man dies nicht so erkennen und als Jugendbuch ist es wohl auch eher gedacht, aber die moralische Botschaft wird deutlich. Wie macht man aus einem harmlosen Hexer jemanden der auf Rache sind, der sich befreien will und muß?
    Dabei wird nicht immer klar, wer hier denn nun wirklich das Böse ist, wer Vertrauen verdient und wem man es besser entzieht. Für mich ist das Buch um Nathan und seine Geschichte als "unklassifizierbarer" Hexer, der Sohn einer weißen Hexe und eines schwarzen Hexers, einer der Lichtblicke am Himmel der Fantasyjugendbücher gewesen. Spannend, temporeich und mitreißend wird hier eine fesselnde Geschichte erzählt, in der sich auch der normale Jugendliche mit all seinen Ängsten und Nöten immer mal wieder erkennen wird.
    Dabei ist der Schreibstil eigentlich ein einfacher und ein wenig erinnert das Buch auch an eine erwachsenere düstere Variante von Harry Potter, Harry Potter, wie er vielleicht geworden wäre, wenn er weiter bei seinem Onkel und seiner Tante unter der Treppe hätte hausen müssen.


    Ich wurde sehr gut unterhalten, Längen habe ich beim Lesen nicht verspürt und was ich besonders gut fand, obwohl dies der Auftakt einer Reihe ist, ist die Haupthandlung abgeschlossen, keine Fragen bleiben offen, es bleibt lediglich Spiel für weitere Entwicklungen und es bleibt kein fieser Cliffhanger am Ende.

  • Da mich Erzählungen von Hexen, Magie und Zauberei von jeher faszinieren, ist dieses Buch genau das richtige für mich.


    Ich finde besonders das Cover dieses Buches sehr gelungen. Man muss es sich schon genauer anschauen, um das Bild zu erfassen und in sich aufzunehmen. Der Einband kommt gänzlich ohne Schnörkel oder Effekthascherei aus und ist dennoch ein richtiger Blickfang. Auch mag ich den Schreibstil, da sich das Buch rasch und flüssig lesen lässt.


    Der Anfang ist etwas ungewöhnlich, doch man sollte die Informationen der ersten Seiten einfach aufnehmen, ohne diese gleich analysieren oder bewerten zu wollen. Die Zusammenhänge erschließen sich dann durch die Rückblende in die Vorgeschichte der Geschehnisse bis hin zur Gegenwart.


    Viele Begebenheiten könnten analog auch in einer ganz normalen Welt jederzeit passieren. Nathan wird wegen seiner Andersartigkeit bereits von Geburt an ausgegrenzt. Dabei ist es eher die Angst vor dem Neuen, Unbekannten, das die Leute Abstand halten lässt. Nur wenige nehmen ihn so an, wie er ist, mit allen seinen Fehlern, aber auch guten Seiten. Nathan beginnt gegen die Ausgrenzung und Anfeindungen zu rebellieren. Dies ist nicht ungewöhnlich, sondern eher verständlich.


    Nathan wächst zum Teenager heran und muss erkennen, dass sein Leben immer komplizierter wird. Die Anfeindungen nehmen zu und eskalieren in roher Gewalt. Nur eine Handvoll Personen stehen ihm nahe bzw. lieben ihn. Er rebelliert und entwickelt seine eigenen magischen Fähigkeiten. Auch muss er erkennen, dass es in seiner Welt nur einen Halbcode gibt - ihn! Er sehnt sich nach seinem Vater, mag dies aber aus Angst vor seinem dunklen Erbe nicht zuzugeben. Seine Großmutter, Deborah und Arran glauben an das Gute in ihm. Nur sie haben ihm im Leben bisher wirklich eine Chance gegeben.
    Beim Lesen leidet man mit und möchte ihm unbedingt helfen. Die Ungerechtigkeiten, die ihm angetan werden, lassen den Leser hilflos "zusehen". Nathan hat ein gutes Herz und ist willensstark. So übersteht er die Angriffe relativ gut, zweifelt aber seiner Persönlichkeit.
    Ich konnte im Verlauf der Handlung nicht erkennen, dass Nathan wirklich böse wäre. Er möchte seine Wurzeln erkunden und Liebe erfahren. Daher ist auch die Sehnsucht nach seinem Vater nur zu verständlich.


    Im letzten Teil wird es noch einmal turbulent und die Ereignisse überschlagen sich. Es bleibt weiterhin spannend. Wird Nathan zur weißen oder schwarzen Seite der Hexen gehören? Ich tendiere ja noch immer eher zur weißen. Seine Gewalttätigkeiten waren bisher immer rein Situationsbedingt und dienten seinem eigenen Überleben. Welche Gabe er wohl entwickeln wird? Auch diese Frage wurde nicht beantwortet. In Gabriel hat er seinen ersten wirklichen Freund gefunden. Ich hoffe, dass er ihn wiederfindet und bin gespannt, wie es im nächsten Teil weitergeht, welche Rolle Annalise spielt und was aus seinen Geschwistern wird.


    Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen und fasziniert. Denkt man sich die magischen Aspekte weg, könnte es auch im Hier und Jetzt spielen und sollte die Leser zum Nachdenken bringen. Ich habe mit Nathan gelitten, gebangt, neue Hoffnung geschöpft und war oft sehr wütend auf den Rat bzw. dessen Mitstreiter. Daher wünsche ich mir, dass sich noch alles zum Guten wendet. Der zweite Teil steht bereits ganz oben auf meiner Wunschliste.

  • Nathans Mutter war eine Weiße Hexe - sein Vater Marcus ist der meistgehasste Schwarze Hexer Großbritanniens. Ein Massenmörder, grausam, böse - und Nathan wird deshalb sein Leben lang beobachtet, diskriminiert und mit größtem Misstrauen behandelt. Weil er zur Hälfte ein Schwarzer Hexer ist. Der Rat der Weißen Hexen hat ein Ziel: Er will Nathan als Köder einsetzen, um Marcus zur Strecke zu bringen.
    Nathan möchte seinen Vater aber nicht töten - er will niemanden töten und mit den skrupellosen Machenschaften des Rates nichts zu tun haben.
    Er muss fliehen, um dem Einfluss des Rates zu entkommen - aber wohin soll er gehen? Soll er sich den Schwarzen Hexen anschließen und somit alle Vorurteile bestätigen, die sein Leben seit jeher überschatten?
    Aber sind die Weißen Hexen wirklich so viel besser als die Schwarzen?

    Ich habe das Buch gekauft, weil das Cover mir sehr zusagte und die Handlung interessant klang. Ich ging in der Erwartung heran, dass es entweder sehr gut sein müsste, oder sehr schlecht.
    Die Idee ist nichts Neues, und Sally Green erfindet in ihrem Buch auch das Rad nicht neu.
    Aber sie setzt die Idee gut um. Half Bad ist spannend, obwohl übe weite Strecken nicht viel passiert. Nathan ist ein zutiefst sympathischer Protagonist, mit dem ich vollkommen mitfühlen konnte. Was er bereits als Kind durchmachen muss, machte mich wütend.
    Allein für seine Abstammung als "Halbcode" (halb schwarz, halb weiß) wird ihm ein Stempel aufgedrückt und streckenweise wird er geradezu gezwungen, diesem Stigma gerecht zu werden, wenn er überleben will.
    Es machte durchweg Spaß, das Buch zu lesen. Gelegentlich gab es etwas zu lachen oder zu schmunzeln, manchmal trieb es mir sogar Tränen in die Augen.
    Die Frage, ob Weiß=gut und Schwarz=böse ist, zieht sich durch das ganze Buch. Die Weißen Hexen, die "Guten", tun Nathan Dinge an, die nicht als "gut" zu bezeichnen und durch nichts zu rechtfertigen sind. Umgekehrt gibt es so gut wie keine Beweise dafür, dass Schwarze Hexen wirklich so böse sind, wie behauptet wird ...
    Einziger Wermutstropfen ist Annalise, die Weiße Hexe, in die Nathan sich verliebt. Auf diese Beziehung hätte ich gut und gerne verzichten können.
    Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf den zweiten Band der Trilogie und vergebe positive acht Eulenpunkte mit der Aussicht, in Band 2 und 3 mit der Bewertung noch hochzugehen.

    :lesend
    "Wo Bücher verbrannt werden, werden früher oder später auch Menschen verbrannt"

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  • Wir befinden uns in einer Welt, in der es Menschen, Weiße Hexen und Schwarze Hexen gibt. Die Menschen wissen nichts von den Hexen und die Weißen und Schwarzen Hexen sind verfeindet bis aufs Blut. Nathan ist ein ganz besonderer Fall, er ist der Sohn einer weißen Hexe und eines schwarzen Hexers, ein sogenanntes Halfcode. Seinen Vater Marcus hat er nie getroffen, dieser ist ein besonders gefürchteter schwarzer Hexer. Auf welche Seite Nathan einmal gehören wird, ist noch nicht klar, dies wird sich an seinem 17. Geburtstag zeigen.
    Bis dahin wächst er nach dem Tod seiner Mutter bei seiner Großmutter und seinen Halbgeschwistern auf, alles weißen Hexen. Während die Großmutter und die beiden jüngeren Geschwister ihn sehr gern haben und als vollwertiges Familienmitglied akzeptieren, hasst ihn seine älteste Schwester, die ihm die Schuld für den Tod der Mutter gibt.
    Der Rat der weißen Hexen denkt sich immer neue Gesetze aus, um die Bewegungsfreiheit und Rechte von Halfcodes einzuschränken, Nathans Leben wird so immer schwieriger und einsamer, bis er schließlich sogar von seiner Familie getrennt wird.


    Auf den ersten Seiten habe ich mich mit diesem Buch sehr schwergetan. Anfangs ist die Geschichte in der Du-Perspektive geschrieben, d.h. Nathan spricht den Leser direkt an. Man wird mitten in die Geschichte hineingeworfen, die oben beschriebenen Hintergründe werden erst nach und nach erläutert. Später wird das dann besser, die Perspektive wechselt und die Geschichte verläuft chronologisch und nicht mehr ganz so sprunghaft. Dennoch sollte man aufmerksam lesen, um der Handlung richtig folgen zu können, das ist kein Jugendbuch, welches man mal eben so nebenher lesen kann.


    Interessant an dem Buch fand ich den Ansatz der Definition von Gut und Böse. Anfangs wirkt es so, als seien schwarze Hexen automatisch schlecht und weiße automatisch gut. Dementsprechend hofft man natürlich auch unwillkürlich für Nathan, dass bei ihm die weiße Seite durchschlägt. Aber im Laufe der Handlung wirkt das Verhalten der weißen Hexen oft gar nicht so gut, während man vergeblich auf Beweise für das angebliche Bösesein der schwarzen Hexen wartet. Ist die Einteilung also vielleicht doch nicht so einfach?


    Insgesamt war der Schreibstil aber nicht so wirklich mein Fall und auch wenn die Geschichte nach dem schwierigen Einstieg besser lesbar wurde und es auch durchaus fesselnde und spannende Abschnitte gab, war ich am Ende nicht richtig überzeugt.


    Es handelt sich um einen Reihenauftakt, das Ende ist relativ in sich abgeschlossen, aber es zeichnet sich auch klar ab, dass die Geschichte noch weitergehen wird.

  • Das Buch hat mir durchaus gut gefallen, obwohl die Idee an sich auch nicht neu war. Allerdings zeigt sich hier mal wieder, das weiß nicht gleich weiß und schwarz nicht gleich schwarz ist.


    Allerdings reizt mich eine Fortsetzung nicht wirklich.