Petra Mattfeldt - Sekundentod

  • Über die Autorin:


    Petra Mattfeldt, geboren 1971, wuchs in einer norddeutschen Kleinstadt auf. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten und arbeitete danach als freie Journalistin. Heute lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einem kleinen Ort bei Bremen.


    Kurzbeschreibung des Buches:


    Falko Cornelsen ist Mitte vierzig, verheiratet und Kriminalkommissar in Norddeutschland. Seine speziellen Ermittlungsmethoden bescheren ihm eine beneidenswert hohe Aufklärungsrate. In "Sekundentod" muss der Ermittler den grausamen Mord an einer erfolgreichen Krimiautorin aufklären, die perfiderweise nach ihrer aktuellen Romanvorlage getötet wurde. Mit Sekundenkleber wurden ihr Mund und Nase verschlossen. Bestürzt stellt Falko Cornelsen fest, dass er es mit einem Serienkiller zu tun haben muss, als ein ähnlicher Fall aus der Vergangenheit auftaucht.



    Meinung zu dem Buch:


    An einem frühen Samstagmorgen wird Kriminalkommissar Falko Cornelsen zu einem abgelegenen Tatort gerufen. Die erfolgreiche Thriller-Autorin Rebecca Ganter wurde auf grausame Weise getötet. Ihre Nasenlöcher wurden mit Ohropax verstopft und der Mund mit Sekundenkleber verschlossen. Ganz so, wie sie es in ihrem neusten Roman beschreibt.


    Zunächst sieht es nach einem Einzelfall aus, aber dann stellt Falko Cornelsen fest, dass ein Serienmörder unterwegs ist. Und er tötet nach den Vorlagen der Autorin Rebecca Cornelsen.
    Falko Cornelsen rennt die Zeit davon, denn die Autorin saß bereits an einem neuen Buch …


    Das Krimidebüt von Petra Mattfeldt reizte mich von der Thematik her. Eine erfolgreiche Autorin wird nach ihrer Romanvorlage getötet. Aber noch viel interessanter ist der Ermittler. Falko Cornelsen ist kein normaler Ermittler. Er hat sich zum Profiler ausbilden lassen. Als solcher versucht er sich mit Autosuggestion in den Täter hineinzuversetzen, um ihm auf die Spur zu kommen und seine Motive verstehen zu können. Seine Kollegen akzeptieren ihn, mit allen seinen Eigenschaften, auch wenn es sie manchmal nervt. Aber die hohe Aufklärungsrate spiegelt den Erfolg seiner Methode wieder.


    Der Schreibstil von Petra Mattfeldt hat mir gleich von Anfang an zugesagt. Schnell fand ich Zugang zur Geschichte und zu dem Falko Cornelsen. Schnell wird er dem Leser sympathisch und plastisch.


    Als klar wird, dass Falko Cornelsen die Zeit davon läuft, war es unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Dabei fing das Buch im Prolog mit einer Entführung an. Zunächst ist man überrascht, was der Entführer mit einer schwangeren Frau will. Stecken da persönliche Motive dahinter oder wieso hat er gerade diese Frau ausgesucht.
    Auch das Auffinden der toten Autorin geht eher ruhig von statten. Ein Zusammenhang ist nicht zu erkennen, so dass sie zunächst zwei Schauplätze einstellen. Aber nach und nach verdichten sich die Ermittlungen und Erkenntnisse. Ein Täter wird gefunden, aber was ist mit der entführten Schwangeren? Die Geschichte wird immer verworrener und spannender. Aber die Autorin schafft auch Atempausen, in denen sie Falko Cornelsen den Lesern etwas besser vorstellt und ihnen auch einen Einblick in sein Privatleben gewährt.


    Die Krimihandlung ist sehr verworren, aber logisch aufgebaut. Die Morde und der Zustand der Leichen werden teilweise sehr detailliert beschrieben, so dass man schon einen etwas stärkeren Magen benötigt.
    Die Autorin hat es bei mir geschafft, mich an das Buch zu fesseln und dabei eine atemberaubende und sehr spannende Geschichte zu weben.


    In der auktorialen Erzählweise begleitet der Leser zum einen Falko Cornelsen bei seinen Ermittlungen, aber auch die entführte Schwangere, die in den Händen ihres Entführers einiges zu ertragen hat. Die Verbindung zwischen den beiden Strängen wird nach und nach und man merkt deutlich, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit wird.
    Hintergründe zur Tat, sowie die Auflösungen kommen erst im letzten Viertel des Buches, so dass man als Leser selbst seine eigenen Gedanken und Lösungsideen kreieren kann.


    Die Geschichte umfasst 23 Kapitel, die jeweils mit Datum und Uhrzeit überschrieben sind. Zusätzlich gibt es noch einen Prolog und einen Epilog, in dem die Geschichte abgerundet wird.


    Durch die beiden Hauptprotagonisten hat der Leser gegenüber Falko Cornelsen natürlich einen gewissen Wissensvorsprung. Jedoch ist dieser lediglich ein Raum, in dem man sich als Leser seine Gedanken zu der Geschichte, der Motivation des Täters und dem Täter selbst machen und die ganzen Puzzlestücke, die nach und nach auftauchen zusammensetzen kann.


    Auch wenn ich bis jetzt nur wenige Krimis dieser Art gelesen habe, hat mich dieser Roman überzeugen können. Er hat mich gefesselt und ich habe bis zum Schluss mitgerätselt. Der Ablauf und die ganze Geschichte erscheint mir logisch und ich war nach beenden des Buches so begeistert, dass ich künftig wohl öfter mal in diesem Bereich stöbern gehen werde.


    Petra Mattfeldts Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die hat die Geschichte so konstruiert, dass diese immer mehr Fahrt aufnimmt und sich am Ende langsam wieder auflöst. Das offene Ende lässt auf ein Wiedersehen mit Falko Cornelsen hoffen.


    Fazit:


    Ein ganz besonderes Krimidebüt mit einem sympathischen Ermittler, einer vielschichtigen Geschichte und einer ganz eigenen Ermittlungsmethode, die den Leser zum Mitdenken anregt und zeitglich ans Buch fesselt. Meine Leseempfehlung auch für Neulinge in diesem Genre!

  • Ich habe auch mit dem Buch angefangen. Auf Seite 16 stolpere ich aber über folgenden Absatz


    "Nein. Sie war verschlossen gewesen. Wir waren um das Haus herumgegangen, hatten aber nichts erkennen können, weil die Vorhänge im Wohnzimmer zugezogen waren. Nachdem wir mehrfach geklopft und uns niemand geöffnet hatte, hatten wir mit der Dienststelle Rücksprache gehalten."


    Irgendwie ist das ein Deutsch was mich total irritiert. Ich hoffe so geht das nicht weiter.

  • Vor ihrem Krimidebüt hat Petra Mattfeldt unter dem Pseudonym Caren Benedikt bereits historische Romane veröffentlicht.


    Hauptkommissar Falko Cornelsen trägt die Geschichte, ein sehr sympathischer Protagonist, der sich selbst treu bleibt, beruflich wie privat. Auch der Täter behält bis zum Ende seine Glaubwürdigkeit.
    Bei einem Serientäter läuft den Ermittlern ja eigentlich immer die Zeit davon, das ist hier nicht unbedingt neu oder ungewöhnlich und somit auch nichts, woraus besondere Spannung gezogen wird. Die wird meiner Meinung nach durch die Nebenfiguren im Umfeld des Täters erzeugt (näher möchte ich sie hier nicht beschreiben), die außerordentlich gut gelungen sind.


    Einige Beschreibungen sind nichts für schwache Nerven, aber nimmt man das in Kauf, hat man einen spannenden, stimmigen Krimi vor sich. Ich bin gespannt, ob Falko Cornelsen in Serie geht :-)

  • Per Zufall bin ich auf dieses Buch gestossen. Es liess packte mich von der ersten Seite an und ich konnte das Buch kaum mehr aus den Händen legen.
    Eine wirklich sehr flüssige Schreibweise, die Handlung bleibt immer schön spannend und wird nie langweilig.
    Eindeutig das beste Buch, das ich im 2014 gelesen habe. Absolut empfehlenswert und deshalb erhält es von mir 10 Punkte.

  • Sekundentod von Petra Mattfeldt (Krimi, 2014)


    - unerwartete Thematik -


    In diesem Krimi ermittelt Hauptkommissar Falko Cornelsen in einem Fall, wo eine Krimiautorin wie in ihren eigenen Büchern ermordet wird...


    Dieser Krimi entwickelte sich im Laufe des Lesens zu einer unerwarteten Überraschung, was die Thematik betraf und der ihn so, so richtig interessant für mich machte, einfach da diese Thematik nicht so ausgelutscht ist, wie die üblichen Krimithemen. Dieses ließ ihn in meinen Augen auch so richtig gut erscheinen.


    In immer mal wieder eingestreuten Täter-Opfer-Passagen nimmt der Leser Anteil an dem Leid des Opfers, was für ordentlich Spannung sorgt, da ich gerade diese Passagen immer so interessant finde. Sie geben der Story erst den richtigen Pfiff und lassen sie lebendiger werden, da sich der Fokus nicht ausschließlich auf die Ermittlungsarbeiten legt.


    Auch über das Privatleben von Falko Cornelsen wird viel bekannt, so dass man eine gute Vorstellung von ihm bekommt und das Ganze so einfach persönlicher wird.


    Der Schreibstil ist flüssig und lässt das Buch gut und schnell lesen, so dass man mit Freude dabei ist. Auch das Finale war gut durchdacht und lässt keine Fragen offen.


    Fazit:


    Ein sehr gelungener Krimi, der seine volle Entfaltung mit Hilfe einer nicht erwarteten Thematik erfährt, die nicht aus dem Klappentext hervorgeht. Für mich somit ein Lesehighlight, was man sich nicht entgehen lassen sollte. Ich würde mich freuen, weitere Bücher um Kommissar Cornelsen lesen zu können.


    Note: 1-

  • Mir hat das Buch auch gut gefallen - es war spannend, gut durchdacht und hatte sympathische Charaktere. Besonders die Verbindung von Buch und den Morden hat mich gereizt - sowas lese ich ja doch sehr gerne *g*.


    Wieder eine neue Autorin von Regionalkrimis, ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Falco und seinem Team.


    LG
    Patty