Nicci French - Schwarzer Mittwoch (Band 3)

  • Klappentext:
    Ruth Lennox, Mutter von drei Kindern und seit mehr als zwanzig Jahren glücklich verheiratet, wird ermordet aufgefunden. Inspektor Karlsson tappt im Dunkeln. Psychotherapeutin Frieda Klein müsste sich dringend erholen, aber sie will ihrem Freund Karlsson helfen. Ihr erscheint die Familienfassade der Lennox zu perfekt: Und sie soll recht behalten. Zur gleichen Zeit ist der Journalist Jim Fearby einer Serie von Mädchenmorden auf der Spur. Fearbys und Friedas Wege kreuzen sich. Bald lässt auch Frieda das Schicksal der jungen Frauen nicht mehr los, und sie stößt auf ein schreckliches Geheimnis...



    Rezension:
    Als Dora Lennox am Mittwoch, den 6. April, von der Schule nach Hause kommt, macht sie eine schreckliche Entdeckung. Im Wohnzimmer findet sie die Leiche ihrer Mutter - sie wurde brutal erschlagen, das Gesicht als solches ist nicht mehr zu erkennen. Detective Chief Inspector Malcolm Karlsson wird mit den Ermittlungen beauftragt. Im zur Seite steht wie immer Detective Constable Yvette Long. Alles sieht nach einem Einbruch aus, doch es fehlen kaum Wertgegenstände. Fest steht, dass es sich bei dem Opfer um die 44-jährige Ruth Lennox handelt, die glücklich verheiratet war mit Russel und Mutter der 13-jährigen Dora, der 15-jährigen Judith und des 18-jährigen Ted.


    Ruth führte allem Anschein nach ein Bilderbuchleben, hatte eine Arbeit, die sie ausfüllte und eine wunderbare Familie. Wer sollte einen Grund gehabt haben, sie umzubringen? Zum Leidwesen von Karlsson ist auch der psychologische Berater der Polizei, Doktor Hal Bradshaw, bei den Ermittlungen vor Ort dabei. Karlsson kann Bradshaw auf den Tod nicht ausstehen, zumal dieser seiner Freundin Frieda schon übel mitgespielt hat. Deren Vertrag mit der Polizei als Beraterin wurde zu Karlssons Leidwesen nicht verlängert.


    Frieda Klein hat derweil ganz eigene Probleme. Noch immer hat sie sich von dem beinahe tödlichen Angriff nicht ganz erholt und kann auch noch nicht wieder arbeiten. Um ihr eine Freude zu machen, will Josef ihr eine neue Badewanne einbauen, wer ihn kennt, weiß, dass das im Chaos endet. Auch ihre Nichte Chloe richtet sich überraschend bei ihr ein, weil ein Leben mit ihrer Mutter derzeit unerträglich für sie ist. Durch Chloe lernt sie Ted kennen und erfährt von dem Mord an seiner Mutter. Ohne es zu wollen, wird Frieda in die Mordermittlungen hineingezogen und weiß auf Anhieb, dass mit Ruth Lennox etwas nicht stimmte: Ihr Leben war zu perfekt, es musste ein Geheimnis geben und dieses könnte mit ihrer Ermordung zusammengehangen haben. Hal Bradshaw indes stellt Frieda eine Falle und stellt sie und einige Kollegen in der Presse bloß. Doch Frieda ist hierbei auf etwas gestoßen, was sie nicht mehr loslässt. Sie beginnt, einer Spur zu folgen und lernt durch Zufallen James Fearby kennen und was er ihr berichtet, klingt einfach nur unglaublich ...


    Der 3. Band der Frieda-Klein-Reihe! Der Plot wurde sehr detailliert und abwechslungsreich erarbeitet, wobei in diesem Band gleich mehrere Handlungsstränge verfolgt werden, die erst relativ spät aufeinander treffen, sodass ich bis zum Schluss mitgerätselt habe, wer der Täter sein könnte und ganz ehrlich, ich bin nicht von alleine darauf gekommen. Die Figuren wurden wieder facettenreich in Szene gesetzt. Hierbei sticht natürlich wieder die Figur der Protagonistin Frieda Klein wieder besonders hervor, wobei sie in diesem Band teilweise recht unsicher wirkt, einen Charakterzug, den ich so noch nicht von ihr gewohnt wart und dann auf der anderen Seite wieder ihre typische Beharrlichkeit durchkommt, denn wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie das bis zum Ende durch. Den Schreibstil kann ich nur als spannend und sehr angenehm zu lesen beschreiben, ja zwischenzeitlich war es mir sogar unmöglich, das Buch auch nur aus der Hand zu legen, weil sich die Ereignisse förmlich überschlagen haben und ich mich förmlich genötigt gesehen habe, immer noch ein bisschen weiter zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was passiert - dies ist definitiv dem spannenden Plot und dem fesselnden Schreibstil zu verdanken. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung "Dunkler Donnerstag", der im Winter 2014 erscheinen soll.

  • Wie immer ein atmosphärisch dichter, facettenreicher und spannender Roman, dem der Klappentext kaum gerecht wird.
    Vielleicht nicht ganz so geradlinig wie die beiden Vorgänger, aber schon allein wegen der liebevoll gezeichneten und tiefgründigen Figuren mehr als lesenswert.
    Die Täter waren für mich zum Teil vorhersehbar, was der Spannung aber keinen Abbruch tut.


    An dieser Reihe gefällt mir besonders, dass sie das Augenmerk auch auf die persönlichen Beziehungen der Figuren legt, diese jedoch nicht klischeehaft, sondern erstaunlich lebensnah und ziemlich komplex sind.


    Um sich gut in die Welt der Frieda Klein einzufinden, sollte man vorab die anderen beiden Bände gelesen haben.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Meine Meinung:
    Detective Inspector Malcolm Karlsson ist bei der Aufklärung eines Mordes auf die Hilfe der Psychiaterin Frieda Klein angewiesen. Denn er selbst findet keinen Grund, warum jemand Ruth Lennox, die überall angesehene Ehefrau und Mutter mit der perfekten Familie, ermordet haben soll.


    Die Ereignisse aus „Eisiger Dienstag“ wirken noch immer stark nach. Frieda ist körperlich und seelisch noch nicht wieder hergestellt, zu allem Überfluss ist ihr starker Konkurrent Hal Brandon jetzt der psychologische Berater der Polizei.


    Die Geschichte ist spannend, aber stellenweise wirr, die Handlung wird von Zufällen vorangetrieben und die Nebenhandlung, in der Frieda allein Ermittlungen anstellt, wirkt konstruiert auf mich, dennoch kann ich mich der Faszination der Protagonistin und ihrer spröden, eigenwilligen Art nur schwer entziehen. Ihr Privatleben spielt diesmal eine eher untergeordnete Rolle, da bleibt noch einiges offen, was hoffentlich in den Folgebänden geklärt wird.