Peter Handke verzichtet auf zukünftige Preise

  • Laut einem Artikel in unserer heutigen Tageszeitung hat der Schriftsteller Peter Handke durch seinen Verlag Suhrkamp verlautbaren lassen, daß er zukünftig "grundsätzlich keine Preise mehr" für sein Schaffen wolle.


    Gleichzeitig zog er sein Werk "Undertagblues" aus dem renommierten Dramatiker-Wettbewerb "Stücke" zurück.


    Ein Sprecher des Auswahlgremiums nannte die Entscheidung eine Mischung aus Feigheit und Arroganz.


    Hmm...ist man tatsächlich als Autor/Mensch irgendwann soweit abgehoben, daß man sich über Auszeichnungen nicht mehr freuen mag??


    Gruss,


    Doc

  • Und ich dachte schon du willst dich selbst bei den Gewinnspielen ausschließen....lach...


    Wieso Arroganz? Wenn er keine Preise mehr will, ist doch Ok bleibt mehr für andere....
    Außerdem weiß man nicht was dieses Verhalten ausgelöst hat....


    Jeder wie er will.... :-]

  • Huhu, Doc.


    Handke hat m.E. sowieso 'ne Vollklatsche, aber davon abgesehen gibt es viele Beispiele dafür, daß Künstler grundsätzlich keine Preise mehr oder bestimmte Preise nicht annehmen woll(t)en. Manch einer sagte, er wolle dem Nachwuchs eine Chance geben, manch einer sagte, ihm sei das alles zu viel, manch einer sagte, gerade durch die Häufung verlören die Preise irgendwann an Wert - es gibt wahnsinnig viele Literaturpreise (z.B. den berühmten "Eulen-Schreibwettbewerbspreis")! Insofern ist es nicht notwendigerweise "abgehoben", wenn ein Künstler verkündet, zukünftig darauf zu verzichten. Im vorliegenden Fall allerdings ... nunwohl. Handke hatte sich ja selbst für diesen Preis beworben - vermutlich steckt also mehr dahinter.;-)

  • Ich denke, der einzige Preis, der ihn wirklich noch gereizt hätte, wäre der Nobelpreis gewesen.


    Da der bislang jedoch eher selten an Österreicher vergeben worden ist - sieht man von dem aus Österreich stamenden, später jedoch in Israel lebenden J.S. Agnon (Literaturnobelpreis 1966) ab, ist Jelinek nämlich die einzige - also praktisch nur einmal in 100 Jahren, kann Handke sich leicht ausrechnen, wie seine Chance stehen.


    Welchen Preis soll er sonst erhalten? Über welchen Preis soll seine österreiche Seele sich sonst freuen, wenn die Jelinek den Preis der Preise für sich verbuchen konnte?


    Armer Peter!

  • Nix für ungut - aber Peter Handke kommt in Interviews dermaßen arrogant rüber... ich finde den sehr, sehr unsympathisch. Und seine Schreibe mag ich auch nicht.


    Von mir aus bräuchte man ihm zukünftig auch keine Preise mehr verleihen. :-)


    Aber dieses Statement ist natürlich ein gewiefter Schachzug, mal wieder in der Presse und in aller Munde zu sein.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • wenn ich mich recht erinnere, ist er mir in den letzten jahren nur noch durch solch eigenartige ansichten über gott und die welt aufgefallen, das ich ihm keinen preis gönnen würde.


    und wahrscheinlich bockt er nun wirklich, weil die jelinek den nobel bekommen hat.
    und er bekommt dafür jetzt mehr aufmerksamkeit als für jeden preis!
    und das hat er nicht verdient!


    bo