'Die Rebellin von Shanghai' - Kapitel 01 - 06

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Vor allen Dingen waren die Engländerinnen selbstbewußter als die Chinesinnen. Kochen? Dafür ist doch das Personal da :grin


    Die Chinesinnen der Oberschicht haben aber auch nicht unbedingt selbst gekocht. ;-) Grundsätzlich hatten Frauen aus dem Westen damals aber mehr Freiheuten, das stimmt.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Ich bin jetzt auch durch mit diesem Abschnitt und kann zu meinem ersten Beitrag noch hinzufügen, dass ich wieder was gelernt habe.


    Ich dachte immer, nur Mädchen haben bei der Wahl ihres Zukünftigen nichts zu sagen aber mit Wenrou wurde ich eines Besseren belehrt. Er scheint ja nun auch keine Wahl bei seiner zukünftigen Frau zu haben. Außerdem finde ich seinen Vater ziemlich grausam, als er einfach auf den jungen Mann schießt.


    Ich kenne mich in der chinesischen Geschichte und in den chinesischen Gepflogenheiten nicht aus, aber wenn ich das so lese, möchte ich nicht unbedingt in China leben.


    Mache nun mal weiter.
    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg


    Ich kenne mich in der chinesischen Geschichte und in den chinesischen Gepflogenheiten nicht aus, aber wenn ich das so lese, möchte ich nicht unbedingt in China leben.


    Mache nun mal weiter.
    Viele Grüße :wave


    Das war ja vor über hundert Jahren. Da ging es in Europa auch nicht immer nett und gerecht zu.


    Das heutige China ... na ja, das ist ein anderes Thema....


    Tereza

  • Das ist eine Umstellung. Von Nivens Straight white male zur Rebellin von Shanghai ist ein gewaltiger Sprung und ich muss zugeben, das hat mir zu Beginn etwas zu schaffen gemacht. Zuerst mal zu den Äußerlichkeiten. Ein sehr schönes Cover. Buch mit Lesebändchen. Sehr positiv. Ich freue mich schon, wenn ich die Jaderinge und die Rebellin nebeneinander in meinem Wohnzimmerregal bewundern kann. Dahin schaffen es nur wenige Bücher, weil ich dort nicht sehr viel Platz habe.


    Dann muss ich zugeben, dass mir nicht mehr geläufig war, dass die Rebellin in direktem Zusammenhang mit den Jaderingen steht. Dafür war das "Wiedersehen" mit Vi Ki und Jinzi umso schöner. Charlotte, die adoptierte Tochter der beiden, hat einen englischen Verehrer David Stuart, der ein ganz anständiger Kerl zu sein scheint und einen Freund Shao Yu, einen chinesischen Waisenjungen. Letzterer scheint auf Abwege zu geraten. Dann gibt es da noch Wenrou, 37jähriger Sohn eines Mandarin und die deutsche Elsa Skerpov. Ich bin gespannt, was uns diese Charaktere alles bringen werden, die in Shanghai aufeinander treffen.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Hier meldet sich die "Verschollene"... Und endlich komme ich dazu, mich zu melden. Aber es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass es absolut nicht am Buch liegt, dass ich nur so langsam voran gekommen bin!


    Ausserdem konnte ich nur zu den seltsamsten Zeiten lesen und es war für mich kein "klassisches Leserunden-Erlebnis". Da ich mich jedoch so darauf gefreut hatte, möchte ich dennoch den einen oder anderen Gedanken posten.


    Auf jeden Fall bin ich sehr schnell in die Geschichte rein gekommen. Gleich zu Beginn fühlte ich mich nach Shanghai "katapultiert" und ich konnte das Gewimmel in den Strassen fühlen und hören. :anbet


    Es war sehr schön, bekannte Figuren wieder anzutreffen und zu erfahren, wie es ihnen nach den "Jaderingen" ergangen ist.


    Und die neuen Protagonistinnen Charlotte und Elsa versprechen spannende Lesestunden. :-) Charlotte scheint mir etwas sehr behütet aufgewachsen zu sein. Dennoch empfinde ich sie als liebenswert und ihre Annäherung mit David hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.


    Elsa erscheint mir noch etwas zurückhaltend - aber mit ihrem Hintergrund wundert das nicht wirklich. Ich bin gespannt, wie sie sich noch entwickeln wird.


    Edit bittet euch, euch nicht zu wundern, dass ich meine Gedanken in einem Rutsch poste - es fehlt nur noch der letzte Abschnitt.... ;-)

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Hach, ist das schön, wenn eine meiner Lieblingsautorinnen mal wieder ein neues Buch geschrieben hat und ich weiß: Da kann ich mich bedenkenlos reinfallen lassen. :-]
    Schon die erste Szene gefällt mir gut, denn sie ist nicht nur recht dramatisch, sondern stellt die Figuren samt den dazugehörigen, sich bereits abzeichnenden Konflikten vor.
    Auch bei der Einführung der weiteren (Haupt-)Figuren ist es Tereza gelungen, gleich zu zeigen, worüber sie möglicherweise stolpern werden.


    Zitat

    Original von Eliza08
    Mit Elsa werde ich noch nicht so richtig war. Sie scheint zwar unverschuldet in diese Situation hineingeraten zu sein, dennoch weiß ich nicht, ob sie nicht vielleicht doch etwas unvorsichtig war und kopflos gehandelt hat. Ich bin sehr gespannt was Shanghai ihr bieten wird.


    Während ich mir bei Charlotte ganz sicher bin, dass ich mir um ihre Integrität nicht werde Sorgen machen müssen, egal was ihr (hundertpro!!!) noch alles zustoßen wird, bin ich mir bei Elsa nicht so ganz sicher. Wird sie im Laufe der Geschichte nur als eigentlich ganz patentes Mädchen hin- und hergestoßen werden, oder wird sie sich in irgendeiner Weise schuldig machen? So ganz traue ich ihr noch nicht. Schließlich hat sie in ihrer Familie nicht viel an gescheitem Sozialverhalten lernen dürfen.


    Zitat

    David ist auch noch so ein undurchsichtiger Geist. Liebt er Charlotte wirklich oder fühlt er sich nur von ihrer exotischen Attraktivität angezogen? Ich bin mir noch nicht ganz einig, bin gespannt wie er sich weiter verhält...


    Ich habe auch noch keine Ahnung, ob David sich für Charlotte als Mr. Right herausstellen wird. Ihre Liebe kann keine einfache sein, in England wohl noch weniger als in China. Und ob er, der zu Beginn doch eine Menge Vorurteile hat (auch wenn er sie recht rasch verliert), auf Dauer in China wird leben können, und ob das später für Europäer überhaupt noch möglich sein wird - Fragen über Fragen. :grin

  • Zitat

    Original von Katerina
    Hach, ist das schön, wenn eine meiner Lieblingsautorinnen mal wieder ein neues Buch geschrieben hat und ich weiß: Da kann ich mich bedenkenlos reinfallen lassen. :-]
    Schon die erste Szene gefällt mir gut, denn sie ist nicht nur recht dramatisch, sondern stellt die Figuren samt den dazugehörigen, sich bereits abzeichnenden Konflikten vor.
    Auch bei der Einführung der weiteren (Haupt-)Figuren ist es Tereza gelungen, gleich zu zeigen, worüber sie möglicherweise stolpern werden.


    Das hast du sehr treffend kommentiert, Katerina. So empfand ich das auch. Es ist unheimlich, wie schnell einen Tereza in den Bann ihrer Geschichte ziehen kann. Aber es ist auch ein Glück, dass sie das kann, sonst wäre das Buch um einiges dicker ;-) :chen


    Zitat

    Original von Katerina


    Während ich mir bei Charlotte ganz sicher bin, dass ich mir um ihre Integrität nicht werde Sorgen machen müssen, egal was ihr (hundertpro!!!) noch alles zustoßen wird, bin ich mir bei Elsa nicht so ganz sicher. Wird sie im Laufe der Geschichte nur als eigentlich ganz patentes Mädchen hin- und hergestoßen werden, oder wird sie sich in irgendeiner Weise schuldig machen? So ganz traue ich ihr noch nicht. Schließlich hat sie in ihrer Familie nicht viel an gescheitem Sozialverhalten lernen dürfen.


    Da ich schon im letzten Drittel der Geschichte bin, finde ich deine Spekulationen sehr erheiternd. Sorry, das musste jetzt einfach raus.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Während ich mir bei Charlotte ganz sicher bin, dass ich mir um ihre Integrität nicht werde Sorgen machen müssen, egal was ihr (hundertpro!!!) noch alles zustoßen wird, bin ich mir bei Elsa nicht so ganz sicher. Wird sie im Laufe der Geschichte nur als eigentlich ganz patentes Mädchen hin- und hergestoßen werden, oder wird sie sich in irgendeiner Weise schuldig machen? So ganz traue ich ihr noch nicht. Schließlich hat sie in ihrer Familie nicht viel an gescheitem Sozialverhalten lernen dürfen.


    Da ich schon im letzten Drittel der Geschichte bin, finde ich deine Spekulationen sehr erheiternd. Sorry, das musste jetzt einfach raus.[/quote]


    Tja, so geht es einem als Autor oft in Leserunden. :lache


    Schön, dass Katerina jetzt auch mitmacht.


    Tereza

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Das Buchcover finde ich gut gelungen und auch die weitere Ausstattung mit Lesebändchen ist sehr schön. Das Personenverzeichnis/Glossar zu Beginn des Buches finde ich gut, wenn dies immer am Ende steht übersehe ich dies meist, oder ich entdecke es zu spät.


    Das Titelbild finde ich auch sehr gelungen, ungewöhnlich gut zum Inhalt passend. :-)


    Die Beschreibungen der Figuren und ihrer Umgebung ließen direkt Bilder im meinem Kopf entstehen und das Wiedersehen der bekannten Figuren war schön, das Kennenlernen der neu Dazugekommen interessant. Elsa hat es wirklich nicht einfach und erinnert mich ein wenig an die Hauptfigur aus Chinatown. Sie hat noch keine Ahnung, auf was sie sich da eingelassen hat und auch Charlotte wird auf Widerstände stoßen, die sie alters- und herkunftsbedingt noch nicht sehen kann. Vielleicht auch besser so, so kann sie sich ihrer ersten Liebe widmen obwohl die Enttäuschung und Verletzung schon fast vorprogrammiert scheinen - oder zumindestens größere Widerstände. Ihre Eltern beweisen ja, dass es auch Ausnahmen gab, wenn auch natürlich sehr wenige - die dann bei der selbsternannten höheren Gesellschaft vor verschlossener Tür standen...


    Genau wie Steffi war ich beeindruckt, wie viel zwischen den Zeilen erklärt wird, ohne dass es je belehrend wirkt. Die damaligen Moral- und Standesvorstellungen, das Leben in Shanghai und Hamburg in jener Zeit...


    Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich hier einen Link zur Homepage von
    Elsa hat noch keine Ahnung, auf was sie sich da eingelassen hat, einer anderen Autorin, einstelle, die zahlreiche Fotos von Shanghai in den 1920er Jahren zeigt:


    http://whiteshanghai.com/en/hi…os_of_the_1920s_china.php


    Auch Wenrou ist eine interessant Figur, der mit seiner zukünftigen Frau eine ganz andere Seite der damaligen chinesischen Gesellschaft zeigt. Sein Vater erweist sich als unerwartet einfühlsam, diese Szene mit Vater und Sohn hat mir äußerst gut gefallen, weil das Gefühlsleben und die Ideale der beiden so deutlich wurden. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Zitat

    Original von ottifanta..
    ...


    Auch Wenrou ist eine interessant Figur, der mit seiner zukünftigen Frau eine ganz andere Seite der damaligen chinesischen Gesellschaft zeigt. Sein Vater erweist sich als unerwartet einfühlsam, diese Szene mit Vater und Sohn hat mir äußerst gut gefallen, weil das Gefühlsleben und die Ideale der beiden so deutlich wurden. :-)


    Das kann ich nur :write.


    Danke für den Link zur homepage. Ganz tolle Bilder! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von ottifanta
    Elsa hat es wirklich nicht einfach und erinnert mich ein wenig an die Hauptfigur aus Chinatown.


    Das ist jetzt ein interessanter Vergleich, aber ich finde Elsa deutlich reifer und vernünftiger. Auch sie muss eine Arbeit machen, die ihr nicht besonders viel Freude macht, aber sie sieht die Notwendigkeit eher ein und bockt nicht so viel herum.


    Danke für die tollen Bilder. Ich glaube, dass ist diese (relativ neue) Technik, mit der man schwarz-weiß-Fotos farbig machen kann. Dadurch wirkt alles gleich viel lebendiger.


    Viele Grüße


    Tereza