'Die Rebellin von Shanghai' - Kapitel 07 - 12

  • Da mir das Buch bis jetzt richtig gut gefällt, und es sich schnell und flüssig lesen lässt, habe ich heute Vormittag auch gleich den zweiten Abschnitt gelesen.


    Die Szene mit Wenrou am Hof der Kaiserinwitwe hat mir gut gefallen. Wie der chinesische Adel um den Paravent von Cixi herumsteht und diskutiert war sehr anschaulich und bildhaft beschrieben. Ich habe alles richtig vor meinem inneren Auge sehen können. Ich bin ja gespannt, wann sich die Wege von Wenrou und Charlotte oder Elsa kreuzen werden und wie die zwei Handlungsstränge zusammengehören.
    Unter einem "Sedanstuhl" kann ich mir nichts genaues vorstellen. Ist es so etwas wie eine kleine Sänfte mit zwei Trägern??


    Elsa hat sich ja schnell in Shanghai eingewöhnt und kann sich auch im Kontor nützlich machen. Der Unterschied zwischen den zwei Mädchen kommt hier auch gut rüber: Charlotte erscheint schon sehr verwöhnt, während Elsa fleißig, bescheiden und tüchtig ist und geradlinig ihren Weg zu Selbständigkeit verfolgt.
    Die beiden werden wohl doch keine guten Freundinnen werden so verschieden wie sie sind. :-)


    Das sich David von Charlotte trennt war ja schon vorauszusehen. Er muss sich den Konventionen beugen und seine Liebe war wohl doch nicht so groß.
    Ich bin gespannt wie Charlotte wohl ihre leibliche Mutter finden möchte und wie sie es schafft ganz alleine zurecht zu kommen.
    Und ich bin neugierig ob Elsa noch länger bei der Familie Huntingdon bleibt oder sich bald unabhängig macht.

  • Zitat

    Original von Rouge
    Unter einem "Sedanstuhl" kann ich mir nichts genaues vorstellen. Ist es so etwas wie eine kleine Sänfte mit zwei Trägern??


    Ja, so in etwa. Eine Art Sänfte, in der man sitzt: http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=1341&bih=645&tbm=isch&tbnid=vpEp0e9LoTvYMM%3A&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.fotosearch.de%2Fbilder-fotos%2Fsedan-stuhl.html&docid=a2C2_H4d0LByMM&itg=1&imgurl=http%3A%2F%2Fsr.photos2.fotosearch.com%2Fbthumb%2FCSP%2FCSP992%2Fk13124656.jpg&w=113&h=170&ei=1h_uUuiwBoTWtAbOgoHgAg&zoom=1&iact=rc&dur=658&page=1&start=0&ndsp=26&ved=0CIABEK0DMA0


    Ich bin gespannt, was die Anderen zu Elsa sagen werden. In der Leserunde, die ich vor Kurzem in einem anderen Forum hatte, war sie einer Teilnehmerin zu direkt und zu taktlos.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Danke für den Link, Tereza.


    Ja, das von Dir gelieferte Kopfkino bei den chinesischen Adligen zeigte mir wieder wie gut wir es haben, uns nicht hinter einer Wand von den Männern fernhalten zu müssen.
    Die Frauen haben doch Null Wert gehabt. :cry


    Ich bin gespannt, ob wir noch etwas von David erfahren. Ob er noch A in seiner Offiziershose beweist?


    Elsa ist ehrlich, fleißig und tüchtig. Bescheiden? :gruebel Wohl eher der Not gehorchend. Sie ist sympathisch. Ich bin gespannt, wie es mir ihr weitergeht.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Danke für den Link, Tereza.


    Ja, das von Dir gelieferte Kopfkino bei den chinesischen Adligen zeigte mir wieder wie gut wir es haben, uns nicht hinter einer Wand von den Männern fernhalten zu müssen.
    Die Frauen haben doch Null Wert gehabt. :cry



    Diese Frau hinter dem Paravent hat allerdings das ganze Land regiert. :lache


    Aber ich stimme dir zu, ich lebe auch lieber heute.


    Kann es sein, dass der arme David bei dir nicht gerade gepunktet hat. :gruebel



    Tereza

  • Liebe Tereza,
    danke für den Link mit dem Sedanstuhl. Durch die Fotos kann ich mir jetzt das Leben in China noch besser vorstellen.
    Ich persönlich finde Elsa auch sehr sympathisch. Klar ist sie zum Teil sehr direkt. Aber ich mag es wenn Leute sagen was sie denken. Und sie gibt sich mit einer Matte am Boden zum schlafen zufrieden und kümmert sich nicht groß um ihr Aussehen. Sie kommt sehr natürlich rüber.
    David finde ich auch nicht so toll. Er hat sich doch recht schnell überreden lassen sich von Charlotte zu trennen. Wenn er sie wirklich lieben würde hätte er wohl mehr um sie gekämpft. :gruebel

  • Das sehe ich nicht so, David hat nur eindeutig erkannt nicht stark genug zu sein gen alle Regeln sich zum Außenseiter zu machen, sich so außerhalb der Gesellschaft zu stellen und zu seiner Liebe zu stehen. er kann halt nicht über alle Schatten springen, auch nicht für die Liebe. Ich bin gespannt ob wir ihm nochmal begegnen- traut man dem Klappentext könnte er Charlotte als feindlicher Offizier gegenüberstehen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das sehe ich nicht so, David hat nur eindeutig erkannt nicht stark genug zu sein gen alle Regeln sich zum Außenseiter zu machen, sich so außerhalb der Gesellschaft zu stellen und zu seiner Liebe zu stehen.


    Ich sehe das auch so. David liebt Charlotte, nur hat er die gesellschaftlichen Tabus zunächst ignoriert. Als er mit ihnen konfrontiert wird, merkt er, dass er nicht stark genug ist, um gegen sie anzugehen. Er ist kein strahlender Held, aber als Schuft sehe ich ihn auch nicht.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Ich denke auch, dass David sich am Anfang in seiner Verliebtheit keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht hat. Erst als er alles einmal durchdenkt merkt er, dass er nicht die Kraft hat sich zu dieser Liebe zu bekennen.


    Besonders Elsa mag ich immer mehr. Sie ist so eine direkte offenen Person. Sie sagt, was sie denkt und würde nie ein falsches Spiel spielen und jemanden nach dem Mund reden, nur weil man es von ihr erwartet.


    Charlotte ist in diesem Abschnitt bei mir gar nicht gut weggekommen, die Szene mit Viktoria habe ich als schrecklich empfunden. Richtig fand ich dann, dass Jinzi ihr den Kopf gewaschen hat. Ich hoffe sie kommt nach ihrem "Ausflug" zur Besinnung.


    Wenrou hingegen wird mir sympatischer. Zwar fügt er sich in die arangierte Ehe und akzeptiert, dass seine Frau sehr wahrscheinlich nicht sein Kind zur Welt bringt, dennoch verliert er zumindest einige seiner Ziele nicht aus den Augen.


    Ich denke es abzusehen, wie sich diese vier-Personen-Konstellation entwicklent wird, bin sehr gespannt, wie und wann Wenrou auf Charlotte trifft...

  • Warum Wenrou und Charlotte? Doch eher Wenrou und Elsa, die ich im übrigen sehr mag. Ich finde es gut, wenn jemand direkt ist und sich nicht nur im stillen Kämmerlein seine Gedanken macht. Das erfordert viel mehr Mut als seinen Mund zu halten oder gar noch hintenrum über jemanden zu reden.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Warum Wenrou und Charlotte? Doch eher Wenrou und Elsa, die ich im übrigen sehr mag.


    Charlotte wäre in vieler Hinsicht durchaus eine geeignete Partnerin für Wenrou. Sie ist ebenfalls stark westlich geprägt, aber da sie Chinesin ist, wäre die Verbindung damals eher akzeptabel gewesen. Elsa und Wenrou hingegen... Probleme .... Probleme ....
    Ich mag Elsa auch, aber an manchen Stellen fand ich sie schon ziemlich hart, vor allem im Umgang mit Charlotte. Ich finde, man merkt sehr deutlich, dass sie noch niemals verliebt war und daher auch nicht weiß, wie weh es tut, derart abserviert zu werden. In ihren Augen ist Charlotte eine verwöhnte Göre, was ja nicht ganz falsch ist, aber jenes Problem, das Charlotte nun hat, kennt Elsa bisher nicht. Sie wurde noch niemals zurückgewiesen, nur, weil sie das falsche Gesicht hatte.
    Ein Mundwerk wie das von Elsa wäre für Männer der Oberschicht damals schwer zu ertragen gewesen. :grin


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza


    Charlotte wäre in vieler Hinsicht durchaus eine geeignete Partnerin für Wenrou. Sie ist ebenfalls stark westlich geprägt, aber da sie Chinesin ist, wäre die Verbindung damals eher akzeptabel gewesen. Elsa und Wenrou hingegen... Probleme .... Probleme ....


    Ich fände einfach die Begegnung dieser beiden Charaktere unglaublich spannend. Beide leiden darunter in ihrem System gefangen zu sein, gehen aber in der Konsequenz anders damit um. Ich glaube beide könnten im Bezug auf ihr "chinesische sein" viel voneinander lernen.Weiterhin denke ich, dass Charlotte ein bischen Leben in Wenrou bringen könnte, sie würde ihn sicherlich nicht so langweilen wie seine Frau es zu Zeit tut. :grin
    Letzlich bleibt abzuwarten, wie Tereza sich die ganze Sache gedacht hat :knuddel1

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Warum Wenrou und Charlotte? Doch eher Wenrou und Elsa, die ich im übrigen sehr mag. Ich finde es gut, wenn jemand direkt ist und sich nicht nur im stillen Kämmerlein seine Gedanken macht. Das erfordert viel mehr Mut als seinen Mund zu halten oder gar noch hintenrum über jemanden zu reden.



    Ja, Wenrou und Elsa finden zusammen :wave Denn Elsa würde sich gut zu einem Einheimischen machen. Sha lo te sehe ich am Ende mit ihrem Jugendfreund Shao Yu zusammen. :wave

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    Wendy Wasserstein

  • Tatsächlich lese ich in jeder freien Minute, ich bin mit Haut und Haaren in der Geschichte!


    Elsa entpuppt sich in diesem Abschnitt als die mutige und aufrichtige Frau, wie sich das schon im ersten Abschnitt abzeichnete. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, was sicherlich auch aus einer gewissen Unbedarftheit heraus kommt, das gefällt mir. Mit ihrer Art wird sie sicherlich noch manchmal anecken und auch einiges einstecken müssen, aber auch viele Herzen gewinnen können. Ich habe noch keine genaue Vorstellung, in welche Richtung sich Elsa antwickelt. Ich bin gespannt. Zutrauen würde ich ihr so einiges.


    Übrigens habe ich mich sehr gefreut, dass Dewei wieder im Buch vorkommt. :kiss


    Zitat

    Original von Rouge
    ...
    Die Szene mit Wenrou am Hof der Kaiserinwitwe hat mir gut gefallen. Wie der chinesische Adel um den Paravent von Cixi herumsteht und diskutiert war sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
    ...


    Das habe ich auch so empfunden. Darf man sich auf einen Aufstand freuen? :schaem


    Zitat

    Original von Rouge
    ...
    Das sich David von Charlotte trennt war ja schon vorauszusehen. Er muss sich den Konventionen beugen und seine Liebe war wohl doch nicht so groß.
    ....


    Ich habe Davids Liebe zu Charlotte schon als aufrichtig empfunden. Er stellt sich den Tatsachen und fühlt, dass er nicht stark genug ist, sich gegen die gesellschaftlichen Erwartungen zu stellen. Den Schmerz darüber konnte ich beim Lesen spüren. Er sieht keine Zukunft und keinen Weg für diese Beziehung.


    Zitat

    Original von beowulf
    Das sehe ich nicht so, David hat nur eindeutig erkannt nicht stark genug zu sein gen alle Regeln sich zum Außenseiter zu machen, sich so außerhalb der Gesellschaft zu stellen und zu seiner Liebe zu stehen. er kann halt nicht über alle Schatten springen, auch nicht für die Liebe. Ich bin gespannt ob wir ihm nochmal begegnen- traut man dem Klappentext könnte er Charlotte als feindlicher Offizier gegenüberstehen.


    :write


    Charlottes Spagat zwischen den Kulturen finde ich sehr spannend. Es bricht schon im Moment wirklich viel über sie herein. Sie verliert David, wird sich bewusst, dass sie nirgendwo richtig verwurzelt ist. Auch das ist sehr gelungen beschrieben.


    Es fehlen noch ganz viele meiner Gedanken, aber ich mag viel lieber weiterlesen. *rot werd*


    [SIZE=7]Edit tauscht Buchstaben[/SIZE]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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