'Die Rebellin von Shanghai' - Kapitel 13 - 18

  • Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht ganz durch aber ich möchte schon mal was zu einer Szene schreiben, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. :wow


    Es wir ein Park in Shanghai beschrieben, in dem nur europäische Leute spazieren gehen dürfen. Es gibt einen Wachmann der darauf achtet, dass sich kein Chinese in dem Park verirrt. Mir war wirklich nicht bewusst, dass dieChinesen in ihrem eigenen Land so diskriminiert worden sind. Das finde ich schon ziemlich krass. Aber ich habe mich wie gesagt bis jetzt auch noch nicht viel mit China und seiner Geschichte auseinandergesetzt.


    Ansonsten bin ich bis jetzt sehr begeistert von dem Buch.
    Alles ist so lebendig und anschaulich geschildert. Es macht mir viel Spaß das Buch zu lesen!

  • Zitat

    Original von Rouge



    Es wir ein Park in Shanghai beschrieben, in dem nur europäische Leute spazieren gehen dürfen. Es gibt einen Wachmann der darauf achtet, dass sich kein Chinese in dem Park verirrt. Mir war wirklich nicht bewusst, dass dieChinesen in ihrem eigenen Land so diskriminiert worden sind.


    Doch, das war so. Den Park gibt es heute noch. Für Chinesen war er, soweit ich mich erinnern kann, bis in die 20-er Jahre tabu. Es gab zur damaligen Zeit auch etliche Lokale, in die sie nicht reindurften.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wobei das nur teilweise stimmt. Chinesen, die einen Europäer im Stuhl durch die Gegend trugen durften selbstverständlich in den Park, die zählten einfach nicht.


    Stimmt. Als Kindermädchen oder Gepäckträger durften sie auch mitlatschen. :grin


    Als dieses Tabu aufgehoben wurde, gab es übrigens gleich ein neues. Da durften arme Leute nicht in den Park. Diese Gruppe beinhaltete in den 20-er Jahren auch schon etliche Weiße, die vor der russischen Revolution und später vor den Nazis geflohen waren. Die sozialen Schranken verschoben sich sozusagen, wurden aber nicht aufgehoben.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Liebe Tereza,
    vielen Dank für Deine Erklärungen.
    Ich sehen schon, ich kann durch die Lektüre dieses Romans noch viel lernen! :-)


    Ich finde in diesem Abschnitt Elsa sehr mutig. Sie macht sich ganz alleine auf die Reise nach Shanghai ohne genau zu wissen was sie erwartet.
    Arthur Dreher, der deutsche Hilfsschreiber, scheint ja ein sehr unangenehmer und verschlagener Mensch zu sein. Hoffentlich bekommt Elsa mit ihm nicht noch Probleme!


    Und dann trifft sie ja am Bahnhof das erst mal auf Wenrou. Ich denke das es irgendwie zu einer engeren Beziehung oder Liebe zwischen den beiden kommen wird. Ich hoffe es zumindest. :lache
    Die beiden sind meine zwei Lieblingsfiguren in dem Buch!


  • Ich kann dem eigentlich nichts mehr viel hinzufügen.


    Elsa zolle ich Respekt, ich glaube nicht, dass ich so mutig wäre.


    Wenrou wird sich bewusst in was für eine Lage er geraten ist. Vielleicht hat er nun den Mut für sein Glück zu kämpfen.


    Arthur mochte ich überhaupt nicht, ich fürchte aber wir werden von ihm noch hören.


    David taucht jetzt in diesem Abschnitt nicht mehr auf, bin gespannt, wann wir ihm wieder begegnen.


    Tja und Charlotte, wer nicht hören will, muss fühlen, wie :rolleyes Ich glaube es hat ihr gut getan, das "normale" Leben der Chinesen kennen zu lernen, ich hoffe es bringt sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Sicher ihre Situation ist nicht einfach, aber sie überlegt halt nicht was ihr tun für Konsequenzen hat, und ob sie diese wirklich durchhalten kann und will. Ich bin sehr gespannt, wie sie aus dieser Nummer rauskommt :gruebel


    Werde bestimmt heute noch was etwas weiterlesen :wave

  • Ich mag einfach nur weiterlesen und habe am Wochenende hoffentlich mehr Zeit.


    Sha Lo Te mausert sich zur Kämpferin- das hat mich überrascht, vor allem, dass sie den Mut findet, sich Quantou anzubieten und sich behaupten kann. Respekt! Ich bin froh, dass sie in Shao Yu so einen guten Freund zur Seite hat.


    Elsa schlägt sich nach Peking durch- beim Lesen der Ankunft musste ich hüsteln, so eindringlich und gut hast du den Staub und die Gerüche beschrieben. :anbet


    :lesend :lesend :lesend

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich bin schon weiter, bei Kapitel 32, aber wenn ich eure Kommentare hier so lese, dann fällt mir wieder ein, für wie mutig ich Elsa und dumm ich Charlotte zu diesem Zeitpunkt gehalten habe. Tereza hat diese beiden Frauen sehr glaubwürdig gezeichnet und auf schönfärberische Arbeit verzichtet. Das ist mir auch schon bei den Jaderingen aufgefallen und das finde ich sehr mitreißend. Man hat das Gefühl, als wäre man vor Ort.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Rouge
    Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht ganz durch aber ich möchte schon mal was zu einer Szene schreiben, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. :wow


    Es wir ein Park in Shanghai beschrieben, in dem nur europäische Leute spazieren gehen dürfen. Es gibt einen Wachmann der darauf achtet, dass sich kein Chinese in dem Park verirrt. Mir war wirklich nicht bewusst, dass dieChinesen in ihrem eigenen Land so diskriminiert worden sind. Das finde ich schon ziemlich krass. Aber ich habe mich wie gesagt bis jetzt auch noch nicht viel mit China und seiner Geschichte auseinandergesetzt.


    Ansonsten bin ich bis jetzt sehr begeistert von dem Buch.
    Alles ist so lebendig und anschaulich geschildert. Es macht mir viel Spaß das Buch zu lesen!


    Da kann ich Dir nur zustimmen. Auch mir war nicht bewusst, dass die Engländer und die Deutschen dort sich so ausgebreitet hatten. Aber auch ich habe mich mit der chinesischen Geschichte noch nie so beschäftigt. Muss nun unbedingt weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Da kann ich Dir nur zustimmen. Auch mir war nicht bewusst, dass die Engländer und die Deutschen dort sich so ausgebreitet hatten. Aber auch ich habe mich mit der chinesischen Geschichte noch nie so beschäftigt. Muss nun unbedingt weiterlesen.


    Viele Grüße :wave


    Ich muss gestehen, dass mir die Geschichte Chinas auch nicht so bekannt war. In Geschichte hatte ich eh einen Fensterplatz.... *seufz* :schaem Aber Tereza schafft es mit ihren lebendigen und realistischen Schilderungen, in mir das Interesse für diese Epoche zu wecken! :anbet


    In diesem Abschnitt wächst meine Bewunderung für Elsa immer weiter. Und Dreher unterschätzt sie vollkommen. *grummel*


    Armer Wenrou! Auch wenn es eine arrangierte Ehe ist, fnde ich Quingbai's Verhalten zu heftig. Trotzdem tat sie mir leid, als sie ihr Kind verloren hat.

  • Zitat

    Original von Ayasha
    ...
    Armer Wenrou! Auch wenn es eine arrangierte Ehe ist, fnde ich Quingbai's Verhalten zu heftig. Trotzdem tat sie mir leid, als sie ihr Kind verloren hat.


    Quingbai bleiben nur zwei Möglichkeiten: entweder sie fügt sich in ihr Schicksal oder sie sucht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen eigenen Weg. Angesichts dessen, dass Wenrou sie für ihre Seitensprünge hart bestrafen könnte, ist das ganz schön mutig.
    Er vegnügt sich ja auch mit anderen Damen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Tereza
    Ich finde auch, dass Qingbais einziges "Verbrechen" darin besteht, dass sie ihre Abneigung gegen Wenrou offen zeigt. Ansonsten fügt sie sich nicht in ihr Schicksal, sondern tut heimlich, was sie will. Das ist in gewisser Hinsicht durchaus mutig.


    Viele Grüße


    Tereza


    Ich sehe das auch so. Mir tut Qingbai auch leid , da sie ja mit einem Mann verheiratet wurde den sie nicht liebt und sie nichts dagegen tun kann. Ich mag Qingbai irgendwie ;-)

  • Also hier muss ich gestehen, dass ich Mitleid habe mit Qingbai, weil sie ihr Kind verloren hat. Das ist wirklich traurig. Aber sonst hält sich mein Mitleid mit ihr in Grenzen. Wenn auch ihr Vater die Fäden gezogen hat und sie einfach mit Wenrou verheiratet hat, so hätte sie doch ihren Mann selbst informieren können, dass sie schwanger ist. Dann hätte er es nicht von anderen erfahren müssen.


    Elsa gefällt mir nach wie vor sehr gut. Charlotte kann ich einerseits verstehen. Sie will wissen woher sie kommt. Aber warum muss sie ihre Adoptiveltern so vor den Kopf stoßen? Ihr ging es doch bei den beiden Personen die sie bis zu diesem Zeitpunkt als ihre Eltern bezeichnete nicht schlecht.


    Alles in allem ist es nach wie vor sehr interessant und deshalb lese ich mal schnell weiter.


    Regenfisch
    Mit wem vergnügt sich Wenrou? Habe ich da etwas überlesen?


    Viele Grüße :wave

  • Hallo Sabine,


    Wenrou geht gern ins Teehaus und da sind auch gewisse Damen drin, die für die Unterhaltung der Gäste sorgen. Man muss ihm aber zugute halten, dass er sich zunächst bemüht, eine gute Beziehung zu Qingbai aufzubauen. Erst als sie ihm nur Kälte und Ablehnung zeigt, sucht er sein Vergnügen anderweitig.


    Was Qingbai betrifft, so müsste am Ende des Romans deutlicher werden, warum sie sich so verhält, wie sie es tut. Natürlich wäre es fair, Wenrou von ihrer vorehelichen Schwangerschaft zu erzählen. Aber sie sieht keinen Grund, warum sie fair sein sollte, da sie in die ganze Lage durch Zwang geraten ist.


    Charlotte ist 17, also im besten Teenageralter. Da verhalten Mädchen sich oft übertrieben emotional und ungerecht. Ihr Selbstverständnis leidet darunter, dass sie in der westlichen Welt, der sie sich zugehörig fühlt, nicht als vollwertig anerkannt fühlt. Und ganz falsch sind die Vorwürfe gegen Viktoria nicht, denn die Adoptivmutter hat sie nicht wirklich auf dieses Problem vorbereitet, sondern sie ebenso erzogen, wie sie es mit einem europäischen Mädchen getan hätte. Natürlich war das gut gemeint und Charlotte hatte verdammtes Glück, von diesen Leuten adoptiert zu werden. Aber als sie die erste große Enttäuschung ihres Lebens erlebt, lässt sie ihren Frust eben ganz schön an Anderen ab.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Er vegnügt sich ja auch mit anderen Damen.


    Na ja, eher nicht. Wenn ich diese Sorte Berufstätige als Mandanten betreue nenne ich die immer Damen, die keine Damen sind...

  • Hallo Tereza,


    vielen Dank für Deine ausführliche Info. Aber mein Mitleid mit Qingbai hält sich immer noch in Grenzen. Qingbai und Wenrou haben wohl beide von der Hochzeit profitiert. Er bekam wieder Zugang zu den oberen Kreisen und sie hatte einen Mann/Vater für das Kind. Dass sie es verloren hat tut mir nach wie vor leid.


    Ich bin also sehr gespannt warum Qingbai so ist wie sie ist. Aber natürlich bin ich auch gespannt wie es überhaupt weitergeht.


    Viele Grüße :wave