'Die Rebellin von Shanghai' - Kapitel 19 - 24

  • Puh, in diesem Abschnitt passiert wirklich viel. Es geht jetzt Schlag auf Schlag.


    Was mich wirklich fasziniert: Das die Boxer daran glauben unverwundbar zu sein. Anscheinend sind sie wirklich noch nie mit Schusswaffen in Berührung gekommen. Aber zumindest den Anführern müsste doch klar gewesen sein, dass man nicht unverwundbar gegenüber Pistolen und Gewehren sein kann.


    Und die Bewohner des Gesandtschaftsviertels sind auch zum größten Teil sehr blauäugig. Sie fühlen sich so sicher in ihrem Teil von Peking, obwohl sie ja zahlenmäßig total unterlegen sind und der angekündigte General mit seinen Leuten auch nicht kommt. Trotzdem trinken sie ganz gemütlich Likör in ihrem Garten und ahnen nichts von der Gefahr.

  • Zitat

    Original von Rouge
    Puh, in diesem Abschnitt passiert wirklich viel. Es geht jetzt Schlag auf Schlag.


    Was mich wirklich fasziniert: Das die Boxer daran glauben unverwundbar zu sein. Anscheinend sind sie wirklich noch nie mit Schusswaffen in Berührung gekommen. Aber zumindest den Anführern müsste doch klar gewesen sein, dass man nicht unverwundbar gegenüber Pistolen und Gewehren sein kann.


    Die meisten der Anführer waren auch einfache Leute, die sich mit Schusswaffen nicht auskannten. Der Aufstand entstand in sehr ländlichen, traditionellen Regionen. Dazu kommt, dass Aberglaube in China damals sehr verbreitet war. Manche Leute glaubten wohl wirklich, Zauber könnte sie vor der Wirkung von westlichen Waffen schützen. Dann waren da noch ein paar Leute, die den Fanatismus der einfachen Bauern für ihre Zwecke nutzen wollten, also es als Möglichkeit sahen, die "Fremden Teufel" vielleicht doch loszuwerden.


    Viele Grüße


    Tereza

  • *Einmal tief durchatmen* Okay, jetzt wirds richtig brenzlig.


    Charlotte, Elsa und Wenrou mittendrin.


    Charlotte registriert zwar, dass die Aufständischen Lügen verbreiten und Schauermärchen über die Europäer erzählen. Aber sie ist momentan so in dem System gefangen, dass sie nicht den Mut und die Kraft hat, eine Entscheidung zur treffen.
    Die Begegnung mit ihrer leiblichen Mutter hat ihr sicher zugesetzt. Eine tolle Szene! Natürlich ist da noch der Mann den sie liebt, aber dafür zur "Mörderin" zu werden und alle Prinzipien über Bord zu werfen :gruebel


    Elsa ist im Gesandschaftsviertel angekommen, sie hat erste Freundschaften geschlossen und findet sich so langsam zurecht. Dennoch finde ich es erschreckend, wie naiv die Europäer gegenüber den Chinesen waren. Sie nehem sie absolut nicht ernst und fühlen sich überlgen, obwohl sie es überhaupt nicht sind. Ich befürchte, dass noch so einige Menschen ihr Leben lassen müssen.


    Wenrou hat nun zumindest seinen Schwiegervater auf seiner Seite. Aber seine Frau (dieses falsche Luder *sorry*) hat es wohl mehr als faustdick hinter den Ohren. Sie spielt meiner Meinung nach definitv ein falsches Spiel.

  • Unter militärischen Aspekten waren die Europäer den Chinesen haushoch überlegen, was auch in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt wurde. Die chinesische Kultur war einerseits so verkalkt, andererseits war die Oberschicht so korrupt, dass die Europäer einer jahrtausendealten Kulturleistung keinen Respekt entgegenbrachten. Chinesen waren einfach viele, ungebildet und stanken.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Unter militärischen Aspekten waren die Europäer den Chinesen haushoch überlegen, was auch in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt wurde. Die chinesische Kultur war einerseits so verkalkt, andererseits war die Oberschicht so korrupt, dass die Europäer einer jahrtausendealten Kulturleistung keinen Respekt entgegenbrachten. Chinesen waren einfach viele, ungebildet und stanken.


    Stimmt. So war es zu der Zeit.


    Früher, also noch im 17. und 18. Jahrhundert, hatte China bei westlichen Intellektuellen durchaus Ansehen genossen. Die Jesuiten, die dort als Missionare hinkamen, verhielten sich großteils respektvoll (sonst wären sie wieder rausgeworfen worden). Aber dann verpasste China den Anschluss an die industrielle Revolution, hatte daher auch keine modernen Waffen, und geriet politisch und wirtschaftlich immer mehr in die Krise. Die Europäer hatten damals klar die Oberhand, und das nutzten sie auch aus.


    Viele Grüße


    Tereza

  • In diesem Abschnitt bauen sich die dunklen Wolken immer mehr auf und auch in mir wächst die Angst - vor allem um Elsa und die Kinder.


    Zitat

    Original von Rouge
    Und die Bewohner des Gesandtschaftsviertels sind auch zum größten Teil sehr blauäugig. Sie fühlen sich so sicher in ihrem Teil von Peking, obwohl sie ja zahlenmäßig total unterlegen sind und der angekündigte General mit seinen Leuten auch nicht kommt. Trotzdem trinken sie ganz gemütlich Likör in ihrem Garten und ahnen nichts von der Gefahr.


    Ich empfinde das auch als gewisse Überheblichkeit und einem Überlegenheitsgefühl gegenüber den Chinesen, ihnen könne ja nichts geschehen.

  • Zitat

    Original von Tereza


    Die meisten der Anführer waren auch einfache Leute, die sich mit Schusswaffen nicht auskannten. Der Aufstand entstand in sehr ländlichen, traditionellen Regionen. Dazu kommt, dass Aberglaube in China damals sehr verbreitet war. Manche Leute glaubten wohl wirklich, Zauber könnte sie vor der Wirkung von westlichen Waffen schützen.


    Der Witz ist: Der Aberglaube funktioniert selbst bei Leuten, die durchaus bestens wissen, was Schusswaffen anrichten. Im Dreißigjährigen Krieg florierte bei uns der Handel mit allem möglichen, von Amuletten bis hin zu Bibelseiten, die die Soldaten "schussfest" machen sollten. Obwohl sie jeden Tag bei ihren Kameraden erlebten, dass die Dinger absolut nichts bewirkten.

  • Dieser Abschnitt hat es ja nun wirklich in sich. Es passiert so viel. Die Lage spitzt sich zu und ich hoffe dass Elsa und Charlotte nichts passiert. Auch um Wenrou habe ich Angst.


    Wenrous Frau entpuppt sich also doch als Biest. Mein "begrenztes" Mitleid war also berechtigt.


    Ich poste erst jetzt, da ich erst mal "googeln" musste. Vom "Boxeraufstand" über die ganzen Gesandtschaften usw.


    Viele Grüße :wave