Jannis Plastargias – Berlin Utopia (Weltentaucher Spin-Off)

  • Jannis Plastargias – Berlin Utopia (Weltentaucher Spin-Off)


    • Format: Kindle Edition
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 83 Seiten
    • ASIN: B00HM6H7PG
    • Preis: 2,99 Euro (ebook)


    Klappentext:


    KAWOOOM – Eine Explosion in der Neujahrsnacht 2014/2015 auf der Admiralsbrücke in Berlin Kreuzberg. Zehn Jahre später wacht Macius auf einer Intensivstation in der Berliner Charité auf - und alles ist plötzlich anders. Berlin ist sauber, nirgends Obdachlose, überall lachende Gesichter. Deutschland hat den weltbesten Glücksindex, Bhutan längst hinter sich gelassen, das Bedingungslose Grundeinkommen wurde eingeführt, alle Bürger scheinen ein sinnvolles Leben zu führen. Doch zu welchem Preis? Was hat Macius damit zu tun? Welche Rolle spielen seine vier neuen Freunde und welche die vier alten? Irgendwann wird für ihn alles undurchsichtig und als dann auch noch sein alter Bekannter Acadius, der sich selbst ein Weltentaucher nennt, auftaucht, wird alles nur noch verrückter. Kann Macius das Rätsel um Berlin lösen und die Hintergründe der Utopie verstehen?


    Zum Autor:


    Jannis Plastargias, geboren am 6.7.1975 in Kehl am Rhein, nach Studium des Lehramts und der Pädagogik in Karlsruhe nun wohnhaft in Frankfurt, ist dort auch StadtteilHistoriker 2012 - 2014. Arbeitet als freier Autor, Blogger und Kulturveranstalter. Er hat eine Reihe im Online-Kulturmagazin Faustkultur: "Das halbe Wort", welche den Schwerpunkt neue Literatur von Autor/innen nicht deutscher Herkunft hat. Er ist Erwachsenen-Juror beim rheinland-pfälzischen Jugendbuchpreis "Goldene Leslie", arbeitet als Kultur-Redakteur bei Radio X (Magazin Radiosub) in Frankfurt und ist Vorstand beim Verein Sprich! Er leitet Schreibwerkstätten, ist Teil der "Lesebühne des Glücks" und der "Dichtungsfans" und fühlt sich in einigen Social Media Kanälen sehr wohl. Plattenbaugefühle war im Oktober 2011 sein erster Roman, seitdem veröffentlicht er regelmäßig neue Werke. Links: http://schmerzwach.blogspot.de/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Jannis_Plastargias


    Meine Meinung:


    Der Titel des Buches ist Programm: Der Autor präsentiert uns eine Utopie, die so wunderbar ist, dass man sich schwertut, sie zu glauben. Aber damit sind wir Leser nicht alleine, denn der Protagonist Macius wird gleichsam in diese Situation gesteckt und ist ebenfalls mit Zweifeln behaftet. Denn Macius erwacht aus einem zehnjährigen Koma und stellt fest, dass Berlin zur Glücksstadt mutiert ist. Die Menschen sind freundlich, es geht allen gut, das Leben ist perfekt.


    Macius kann nicht begreifen, was geschehen ist, weder mit ihm, noch mit seinem Umfeld. Er beginnt nachzuforschen. Hinter jeder Ecke, meint man, müsste doch endlich das Böse sitzen. Diese Perfektion kann es einfach nicht geben. Man lauscht beim Lesen einer sanften Harmonie und wartet angespannt auf die Dissonanzen. Dieser Kurzroman erhält dadurch eine großartige Dynamik, man liest beinahe mit angehaltenem Atem.
    Aber „Berlin Utopia“ bietet neben der erzählerischen Ebene auch einen philosophischen Kontext, der zu nachhaltigen Überlegungen anstiftet und als reichhaltige Grundlage für Diskussionen dienen mag. Es geht um nichts weniger als das Glück der Menschen und mit welchen Mitteln es wohl bedingungslos zu erreichen sei.


    Als Spin-off des Weltentaucheruniversums ist die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Verständnisschwierigkeiten ergeben sich dadurch nicht.


    Fazit: Spannende Unterhaltung, die gleichzeitig zum Nachdenken anregt. :-)


    Ich gebe 9 von 10 Punkten.