Arto Paasilinna - Im Wald der gehenkten Füchse

  • Inhalt: Oiva Juntunen ist ein gewöhnlicher Gauner. Aber einer, dem das Glück hold ist. Besonders seit er drei Barren Goldes der australischen Staatsbank sein Eigen nennt, scheint er ein ungestörtes Leben in Luxus und Müßiggang führen zu können. Doch bald droht Ungemach in Form seines aus der Haft entlassenen gewaltbereiten Komplizen. Dieser darf unter keinem Umständen an ihn und das Gold herankommen. Deshalb flieht Oiva in die Wildnis Lapplands, dem sichersten Ort der Welt. Das glaubt er zumindest, bevor ein trunksüchtiger Offizier der finnischen Armee bei ihm auftaucht. Schon bald erkennen sie, dass sie nur gemeinsam der Einöde trotzen können. Doch Füchse auf der Suche nach Beute schleichen unentwegt herum ...


    Autor:Arto Paasilinna ist der populärste Schriftsteller Finnlands. Skurriler Humor und Sarkasmus sind seine Markenzeichen. "Im Wald der gehenkten Füchse" erschien im Jahr 1983 erstmalig und erlebte bei Bastei-Lübbe 2013 bereits die siebte Auflage in Deutschland. Jedes Jahr veröffentlicht der Autor ein Buch, das in seinem Heimatland jeweils mit großer Ungeduld erwartet wird. Das aktuelle Buch wird von einem Co-Autoren beendet, das Paasilinna unheilbar schwer erkrankt ist.


    Meine Meinung: "Im Wald der geenkten Füchse" ist ein ausgesprochen kurzweiliges Lesevergnügen. Die Ironie Paasilinnas, die bisweilen beißend sarkastisch rüberkommt, ist sicher nicht Jedermanns Sache, auch nicht der Schreibstil, der durch einen weitgehenden Verzicht auf konsequente Perspektive geprägt ist. Doch es benötigt nicht lange, dass man sich mit vermeintlichen technischen Mängeln nicht nur arrangiert sondern erkennt, dass es ein unverzichtbares Merkmal seiner Ausdrucksweise ist. In der Unberührtheit der finnischen Wildmark verändern sich Menschen, wenn sie gezwungen werden, zusammzuhalten, das zeigt dieses Robinsonstück. Die besten schadenfrohen Schenkelklopfer kann man gleich zu Beginn zu erleben, wenn man den Losern Oiva Juntunen und Major Remes erstmalig begegnet. Aber immer mehr wird man zum Komplizen dieser fragwürdigen Gemeinschaft, wenn man erlebt, wie sie sich zusammenraufen, wie sie aus der Wildnis Lapplands eine Wellnes-Oase machen und wie sich unerwartet Menschlichkeit und Herzensgüte Raum verschaffen. Am Ende betet man fast, dass die beiden mit ihrer Nummer durchkommen und sehnt sich förmlich danach, an ihrem Abenteuer teilzuhaben.


    Ein wunderbares Buch der speziellen Art!