Verlag: PS Publishing
Gebundene Ausgabe
218 Seiten
Kurzbeschreibung:
The comfortable Laurence family lead a fairly traditional life. They have a manservant to look after them. The sea is nearby, as is the psychotherapist. Edgar Laurence is a well-known pianist. His grand-daughter, Laura Broughton, is a famous novelist.
Of course, the family has its problems. There's an unmarried mother with a small child. There are mobs at the gates, divorces, illicit love affairs and a suicide - or is that two suicides?
But life goes on. Until the night when a meteorite burns out in earth's atmosphere. It releases a number of microscopic beings. Well, if not beings, at least functions. They are a mystery, a challenge to human imagination. However, if you have one entering your brain, you may be able to communicate with it, perhaps to your advantage. Here is what humans have long wanted, a chance to study alien life. They do not like it when they get it. Laura Broughton defends the visitors while the world becomes more and more alarmed. That's what gets her into trouble.
And finally, the visitors astonish us all.
Über den Autor:
Brian W. Aldiss, Jahrgang 1925, lebt heute in Oxford. Er ist einer der bedeutendsten Autoren der Science Fiction und bildet zusammen mit J. G. Ballard und Michael Moorcock das Dreigestirn der »New Wave« der 1960er Jahre. Berühmt wurden sein am ›nouveau roman‹ orientiertes Werk Report on Probability A und das psychedelische Barfuß im Kopf (1988 in der Edition Phantasia erschienen), die als Schlüsselromane der ›neuen‹ Science Fiction gelten.
Er ist mehrfach preisgekrönt: Hugo, Nebula, John W.Campell-Award
Sein Stil ist oft experimentell, düster, präzise, manchmal sehr englisch, mit einer Prise Humor, voller Ideen, zeitlos, großartig.
Mit Der Milliarden Jahre Traum hat er ein umfassendes Standardwerk über die Science Fiction und fantastische Literatur geschrieben.
Er hat auch ein großes Kurzgeschichtenwerk vorgelegt,
Eine Kurzgeschichte von ihm wurde verfilmt als A.I. von Stephen Spielberg.
Zuletzt auf Deutsch erschienen: Terror von 2009.
Im Dezember 2013 erschien sein Roman Comfort Zone.
Mein Eindruck:
Sanity and the Lady könnte fast der Titel eines Jane Austen-Romans sein. Es ist aber ein Buch von Brian Aldiss, dem wohl bedeutendsten heute noch lebenden Science Fiction-Autor der alten Garde. Seine erste Veröffentlichung war 1954.
Leider wird Aldiss schon lange nicht mehr ins Deutsche übersetzt. Daher musste ich diesen Roman von 2005 auf Englisch lesen, was durchaus eine Herausforderung für mich ist. Aber vielleicht spürt man so sogar noch besser Aldiss eleganten, sehr britischen Ton.
Das Buch besitzt ein Vorwort von Ian R MacLeod und meine Ausgabe ist außerdem sowohl von Ian R MacLeod als auch von Brian Aldiss signiert.
Im Mittelpunkt des Romans stellt der Autor eine vornehme englische Familie: Der Pianist Sir Edgar Laurence, seine schwerkranke Frau Megan, seine depressive Enkelin Polly, die Enkelin seines Bruders Albert, Laura, die eine erfolgreiche Schriftstellerin ist, deren geschiedene Tochter Josie und ihr Baby und noch einige andere.
Sie teilen das Phänomen, dass plötzlich Stimmen in ihrem Gehirn auftauchen und mit ihnen kommunizieren. Es handelt sich um eine außerirdische Intelligenz in nanontechnologischer Form, die so Kontakt aufnehmen, um die Menschen zu verstehen.
In Dialogen, die innerlich geführt werden (kursiv gedruckt), diskutieren sie unverständliches wie Krankheit und Tod, Liebe und Hass, Einsamkeit, Fiktion und Gott.
Die Aliens können das Chaos und die Unklarheit der Menschen nicht verstehen.
So entsteht die Fragestellung nach der Bedeutung des Lebens.
Für die Amerikaner sind die Aliens nur ein Virus, eine Bedrohung, die es zu entfernen gilt. Aber Laura sieht sie als Bereicherung. Ihre Dialoge stehen stark im Vordergrund des Romans.
Laura gerät in Gefahr durch Leute, die die Aliens vernichten wollen.
Das Ende des Romans ist ziemlich überraschend.
Für mich war Sanity and the Lady ein interessantes Buch, das sich abhebt von den 08/15-Science Fiction-Romanen, die heutzutage in den Buchhandlungen stehen. Und abschließend möchte ich noch einmal Aldiss stilistische Qualitäten erwähnen, die außerordentlich hoch einzuschätzen sind.
Noch ein Wort zum Äußeren. Es handelt sich um ein Hardcover. PS Publishing hat eine schöne Buchgestaltung abgeliefert. Besonders beeindruckend das Cover mit dem neoklassizistisichen Motiv “The Tambourine Girl” von John William Godward von 1906.