Die sterblichen Götter Tencendors (Im Zeichen der Sterne 01) - Sara Douglass

  • Originaltitel: Sinner
    Format: Taschenbuch
    Seiten: 640


    Anmerkung:
    Mit diesem Buch ist es etwas kompliziert.
    Ich habe die englische Originalausgabe "Sinner" gelesen. Das Buch ist in Deutschland auf zweierlei Arten veröffentlicht worden: Als Gesamtübersetzung unter dem Titel "Die Sterblichen Götter Tencendors" und als geteilte Ausgabe im Stil der Weltenbaum-Reihe: "Die Erben der Götter" und "Dämonensturm".
    Auf jeden Fall handelt es sich um die Fortsetzung von "Die Göttin des Sternentanzes"


    Inhalt:
    Als "Die Sternenbraut" erschien, erlebte die australische Bestsellerautorin Sara Douglass auch bei uns einen furiosen Erfolg. Anfangs noch als Geheimtipp gehandelt, wurde ihre Saga "Unter dem Weltenbaum" rasch zur Lesedroge für eine ständig wachsende Fangemeinde. Auch das neue Epos "Im Zeichen der Sterne" spielt im phantastischen Reich Tencendor. Axis und Aschure, die Helden der Prophezeiung, führen Seite an Seite mit den Göttern ein himmlisches Leben. Ihr Sohn Caelum befiehlt nun über die Welt, doch seiner Herrschaft ist kein Friede beschieden. Denn Prinz Zared, der die Schwester seines ärgsten Widersachers liebt, stellt sich dem Sternensohn Caelum entgegen. In diesem großen Roman erleben die Kinder von Axis und Aschure ein neues Zeitalter unter dem Weltenbaum …


    Autorin:
    Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen "Unter dem Weltenbaum", "Die Macht der Pyramide", "Im Zeichen der Sterne" und zuletzt "Das dunkle Jahrhundert". 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen "Nonsuch" (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien.
    2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.


    Eigene Zusammenfassung:
    Vierzig Jahre Frieden herrschen nun schon im Lande Tencendor, seit Axis das Reich geeint und seinen schrecklichen Halbbruder Gorgrael besiegt hat. Er und Azhure haben sich aus den aktiven Staatsgeschäften zurückgezogen und lustwandeln mit den anderen neun Sternengöttern übers Land. Alles könnte so wunderbar sein, wenn sich nicht unter den Menschen langsam Unruhe breit machen würde. Das Gefühl, den anderen Rassen gegenüber nicht als gleichwertig geschätzt zu werden, als einzige Steuern und Abgaben zahlen zu müssen und das unterschiedliche Wohlstandsgefälle in den beiden von Menschen bewohnten Teilen des Landes lässt Unzufriedenheit aufkommen.


    Auf der anderen Seite erlebt man, was aus der Familie SunSoar geworden ist. Caelum, der vermeintlich weise Herrscher, offenbart schon bald einen großen Mangel an Führungsqualitäten in fast allen Bereichen. Unsicherheit und Angst färben jede seiner Entscheidungen. RiverStar ist, man verzeihe mir den Ausdruck, eine Schlampe geworden wie sie im Buche steht. Zenith, die Jüngste, leidet immer wieder an seltsamen Aussetzern, während deren sie sich an nichts mehr erinnern kann. Und dann natürlich das schwarze Schaf der Familie, Drago. Der einzige Sterbliche der Geschwister wird von allen, außer Zenith, als Sündenbock missbraucht, jede seiner Tätigkeiten mit Misstrauen und Widerwillen betrachtet. Dummerweise kann er sich aber gar nicht mehr an die schreckliche Tat erinnern, die ihm nach wie vor, unverziehen, von der Familie immer und immer wieder vorgeworfen wird. Als in Sigholt schließlich ein Mord passiert, ist klar, wer von allen, und besonders von Caelum, sofort verdächtigt wird.


    Eigene Meinung:
    Mir hat dieser Auftakt zu einer neuen Trilogie im Lande Tencendor schon gleich um einiges besser gefallen, als die erste Reihe. Das mag zum einen daran liegen, dass die neuen Hauptfiguren mir wesentlich sympathischer sind als die alten (Axis, Azhure), zum anderen aber auch daran, dass die Geschichte an sich mir irgendwie reifer vorkommt. Es wird nicht mehr so stark in Schubladen gedacht, das Böse muss nicht automatisch unglaublich hässlich sein, Figuren haben die Chance sich zu rehabilitieren. Zudem ist das Geschehen noch düsterer und wird gerade zum Schluss hin von einigen ziemlich heftigen Szenen durchzogen.


    Das Geschick von Tencendor wird hier durch Konflikte von innen ebenso wie von außen erschüttert, Parallelen zu Ereignissen in unserer Welt sind an einigen Stellen durchaus erkennbar. Stärker noch als in den Vorgängerbänden wird hier auch die Grauschattierung der Personen deutlich. Eine liebgewonnene Figur mit der man gelitten hat ist durchaus in der Lage eine Tat zu begehen, die man zwar auf einer gewissen Ebene nachvollziehen kann, die einen aber nichts desto trotz erst mal sprachlos zurücklässt aufgrund der schieren Brutalität.


    Viele der schon in der ersten Trilogie angedeuteten Hintergründe und Vorkommnisse werden hier weiter ausgeführt, vor allem was die Taten von WolfStar angeht, die er zu seiner Zeit als irrer Enchanter Talon der Icarii beging. Oder auch die Nachwirkungen, die Axis' militärische Übernahme des Landes letzten Endes hinterlassen hat. Gerade das hat mich auch wieder sehr für diese Fortsetzung begeistert, kam es mir in der Axis-Trilogie doch alles ein bisschen zu "Friede, Freude, Eierkuchen"-mässig vor.
    Man hatte bei Axis früher häufig das Gefühl, dass eigentlich alles was er tat erfolgreich war. Kleinere Rückschläge wurden meist innerhalb weniger Seiten schon wieder ausgebügelt und weiter ging es. Diesmal schlagen sich die Figuren mit wirklich schweren und langfristigen Problemen und Bedrohungen herum.


    Fazit: Ich bin wirklich angenehm überrascht von der Geschichte um die Erben Tencendors und hoffe, dass auch die beiden Folgebände das Niveau halten oder sogar noch steigern können!

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Das war auch meine ausgsabe.
    Nachdem die erste trilogie ab der mitte des dritten buchs eine reine katastrophe von wegen ausgesprochen dämlichen handlungsverlauf (ein bisserl singen und alles ist gut) war, ist es hier ganz - und zwar wirklich ganz anders, und einfach wunderbar zu lesen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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