Bastei Lübbe
Taschenbuch, 511 Seiten
Ersterscheinung: 17.05.2013
OT: Mutineer, Kris Longknife 01
übersetzt von Thomas Schichtel
Kurzbeschreibung:
Kris Longknife ist in die Navy eingetreten, um aus dem Schatten ihrer mächtigen Familie zu treten. Ihre ersten Missionen sind nicht besonders aufregend. Obwohl sie alles tut, um einen guten Ensign abzugeben, hält eine Eigenschaft sie davon ab: ihre Neigung, vorzupreschen und Fakten zu schaffen, ganz gleich, wie gefährlich das sein mag. Eines Tages findet sie heraus, dass die ranghöchsten Offiziere ihres Schiffs in eine Verschwörung verstrickt sind. Ihr bleibt nur eine Möglichkeit: Sie muss die Besatzung auf ihre Seite ziehen und eine Meuterei anzetteln ...
Über den Autor:
Mike Shepherd, a.k.a. Mike Moscoe, ist ein amerikanischer Science Fiction Autor, der bereits für einen Nebula Award nominiert war. Er lebt in Vancouver, und da sein Vater in der Navy war, ist Shepherd schon seit Kindesbeinen mit dem Militär vertraut. Das macht ihn zu einem guten Kandidaten für die Art von SF die er heute schreibt.
Mein Eindruck:
Dieser Start einer Serie erinnert mich stark an “Once a hero” von Elizabeth Moon, wenn auch vielleicht mit weniger Tiefgang.
Beide Reihen zeichnen den Anfang von jungen Frauen als Offiziere in der Navy mit Führungsqualitäten nach, wobei sie zwar Anfängerinnen und unerfahren sind, aber über Potenzial verfügen.
Auch Kris Longknife stammt aus einem guten Stall. Ihr Eltern sind reich und einflussreich, der Vater ist Premierminister.
Für Kris bedeutet das, sie muss sich in der Navy umso mehr beweisen um anerkannt zu werden. Schon zu Beginn des Romans führt sie ihre Marines in eine Mission, um ein entführtes Kind zu befreien.
Dann folgt der nächste Einsatz, der noch schwieriger wird, in ein krisengeschütteltes Land.
Kris entwickelt sich zur erfolgreichen Ensin, sie schleppt aber privat einiges mit sich rum. Außer ihren Problemen mit den fordernden Eltern, ist auch ihr kleiner Bruder entführt und getötet worden, als sie noch ein Kind war. Sie konnte nichts tun, schleppt dennoch einen Schuldkomplex mit sich. Außerdem hatte sie als Jugendliche Drogen- und Alkoholprobleme.
So wird ihre militärische Karriere auch eine Chance für ein geregeltes, eigenständiges Leben. Dafür ist sie bereit, Risiken einzugehen und einem eigenen, inneren Moralkodex zu folgen.
Handlung und Figur bietet also ausreichend interessante Ansätze. Der Plot ist abwechslungsreich, deswegen wird es in den über 500 Seiten nie langweilig.
Der Autor stammt selbst aus einer Navy-Familie und kennt sich aus.
Anfangs schrieb er unter seinen Namen Mike Moscow für Analog und ich finde, diesen Ansatz spürt man noch im Stil, das ist in diesem Fall positiv gemeint.
Die Reihe soll umfangreich werden, 14 Bände sind im Original bereits erschienen oder bis 2016 geplant. Da bin ich gespannt, wie lange Bastei Lübbe das schafft, diese alle ins Deutsche zu übersetzen.