'Straight White Male' - Seiten 001 - 088

  • Also, ich weiss noch nicht so recht, ob mir dieses Buch gefällt. Kennedy kann ich schon mal nicht leiden. Arrogant und selbstverliebt hat er scheinbar den eigentlichen Ernst des Lebens aus den Augen verloren. Für ihn zählt nur, wann er die nächste Frau flachlegen kann und das der Alkohol in ausreichender Menge vorhanden ist. Willkommen in der Welt der Schönen und Reichen .

  • Kennedy ist der Alptraum jeder Frau, nein eigentlich aller seiner Mitmenschen. Als Autor zu Ruhm und Geld gekommen, hat er die Bodenhaftung verloren. Er liebt das gute Leben, Essen, Sex und Macht, hasst aber das meiste von dem, was er dafür tun muss. Die Filmbranche, in der er sein schnelles Geld verdient, und die Menschen darin, öden ihn an, aber er muss seine Zeit mit ihnen verschwenden, sonst wird der Geldhahn abgedreht. Seinen Frust darüber betäubt er mit Sex- und Sauforgien.


    Bisher übt die Geschichte einen gewissen morbiden Reiz auf mich aus, ähnlich eines Verkehrsunfalls, wo man die Verletzten und Toten eigentlich nicht sehen will und man trotzdem hinschaut bzw. nicht wegsehen kann. Kennedy hat alles, was er sich womöglich jemals erträumt hat, nur eines hat er nicht, Disziplin. Er lässt sich durch´s Leben treiben und hofft, dass es immer weiter geht und sich seine Probleme irgendwie lösen, ohne dass er irgendwas dafür zu tun muss. Dafür hat er sein Personal. Er ist sich seiner Schwäche bewusst und meint, genauso, wie er Personal für sein Haus, Garten und Geschäft hat, müsste es Personal für sein Hirn geben, dann würde es besser laufen. Ich frage mich, an welcher Kreuzung in seinem Leben er so fatal falsch abgebogen ist...


    Ich bin der Meinung, dass nicht sein Hirn Personal braucht, sondern sein Hintern einen gehörigen Tritt, dass man den Stiefelabdruck noch eine Woche lang sehen und spüren kann. Ich bin gespannt, wie lange mich die Geschichte mit diesem Kotzbrocken noch zu fesseln vermag, bevor das Genervtsein anfängt zu überwiegen. Witzig fand ich die Masturbationsszene auf seinem Bett, wo er gleich drei Frauen braucht, um ihn anzuturnen und die in einem teuren elektronischen Desaster endet. Dabei habe ich mich ein bisschen an eine gewisse Szene aus Tom Liehrs Leichtmatrosen erinnert gefühlt. Ich habe Tränen gelacht :lache


    Bisher ist mir ein zentraler Satz im Gedächtnis hängen geblieben, der in diesem Abschnitt schon öfter gefallen ist. Er oder andere Männer hätten sich an der Liebe versündigt und dafür würde diese sich rächen. Ein guter Gedanke, aber wenn er es schon weiß, warum ändert er sich nicht? "Haarerauf" Hängt es an dem willigen Geist, aber dem schwachen Fleisch? Bin gespannt, ob er im Laufe der Geschichte noch in die Puschen kommt oder mit Pauken und Trompeten untergeht. Zutrauen würde ich John Niven beides...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Kennedy Marr millionenschwerer Hollywood Drehbuchautor ätzt sich durch die ersten Kapitel. Der Frauen verrückte Narziss muss aufgrund einer wilden Schlägerei, bei der es selbstredend, um eine willige Dame ging, zu einer dieser lästigen Psychotherapien antreten, weil die Staatsgewalt das so will. Nicht weil Kennedy seinem liederlichen Leben den Garaus machen möchte. Wozu auch? Er hat alles, was er zum Leben braucht. Erfolg im Beruf, genug Frauen die sich entweder flachlegen lassen, oder per Internet seine Geschlechtstrieb anregen und eisgekühlte Drinks. Von Ihm aus könnte es wohl immer so weitergehen, wenn da nicht seine Verschwendungssucht wäre. In seiner alten Heimat England braut sich günstiger weise ein Literaturpreis zusammen. :grin


    John Niven schreibt extrem realitätsnah, jedenfalls empfinde ich es so, da ich Hollywood nicht kenne muss ich mich mit Augenzeugenberichten begnügen. :lache


    Kennedy hat zu viel Geld auf dem Konto und zu wenig Menschen mit Seele um sich herum. Denn er selbst scheint mir kein Zyniker zu sein, eher ein messerscharfer Beobachter, der sich hinter den Schutzwall seiner Intelligenz zurückgezogen hat. Ich bin bis jetzt sehr angetan von dem Buch. ich habe einige Male lachen müssen und bin schon gespannt auf den England Teil.

  • Hab heut morgen vor dem Aufstehen mit dem Buch angefangen und es hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen!


    Kennedy ist ein Ar... wie er im Buche steht (im wahrsten Sinne des Wortes :-] ) - aber gerade das finde ich faszinierend! Sympathische Protagonisten kann man immer leicht ins Herz schließen, aber gerade so schräge Typen haben was Faszinierendes!
    Ich bin sehr gespannt, was mit seiner Mutter ist?!

  • Das ist ja wieder ein Einstieg nach Maß. Ich bewundere es, dass John Niven es immer wieder hinbekommt, seinen Protagonisten als arrogantes Arschloch zu zeichnen, das der Welt zeigt, was er von ihr hält - nämlich gar nichts! :grin


    Ich bin auch schon gespannt auf den Englandteil, wage es aber zu bezweifeln, dass Kennedy sich läutern lässt.


    Die dreifache Cybersexsequenz, die mit der Abschreibung des kostspieligen elektronischen Obst-Equipments endete, hat mich auch begeistert. :rofl

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Mein erster Niven- ich bin sehr angetan.


    Kennedy ist ein Arsch, ein sich selbstbemitleidender Egomane, der es anscheinend schafft, richtig gute Bücher und Drehbücher zu schreiben. Dazu gehört ein Leben wie im Wahn, sich penibel gleichende Abläufe und ein Verleugnen der Realität. Ein Mann im besten Alter, den die Sterblichkeit streift- so ähnlich habe ich das im Kopf (ich finde die Stelle gerade nicht).


    Ob der reiskorngroße feste Knubbel an seinem Penis ihn aus der rasanten Fahrt auf der Umlaufbahn zurück auf die Erde zwingt? Oder der anscheinend bevorstehende Tod seiner Mutter? Oder er seinen Egotrip gnadenlos durchzieht wie eine der vielen Linien Koks? Ich bin sehr gespannt.


    Zitat

    Original von Luc
    ...
    Kennedy hat zu viel Geld auf dem Konto und zu wenig Menschen mit Seele um sich herum. Denn er selbst scheint mir kein Zyniker zu sein, eher ein messerscharfer Beobachter, der sich hinter den Schutzwall seiner Intelligenz zurückgezogen hat. Ich bin bis jetzt sehr angetan von dem Buch. ich habe einige Male lachen müssen und bin schon gespannt auf den England Teil.


    :write
    Die Mischung aus knallharter Sprache und Witz gefällt mir auch sehr gut.
    Wenn er den Preis annimmt, muss er ja wohl auch an der Uni lehren. Auch darauf freue ich mich.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Auch ich habe gestern mit dem ersten Abschnitt begonnen, und hab ihn soeben beendet.


    Kennedy ist wirklich ein sehr unsympathischer Mensch, (cyber-)sexsüchtig und selbstverliebt. Er schreibt Drehbücher mit Erfolg, bei seinem Buch scheint er jedoch nicht weiterzukommen (Schreibblockade?). Er sperrt sich geradezu gegen das Weiterschreiben.
    Seine Finanzen stehen nicht zum Besten, was er mit der Beendigung seines Buches sofort ändern könnte (oder zumindest verbessern) :lache


    Niven bedient sich einer deutlichen klaren Ausdrucksweise, die manchmal heftig ist, das erinnert mich jedoch an einen moderneren Bukowskistil....und ich mochte Bukowski sehr gern :grin


    Ich bin mal gespannt wie es weitergeht - mit dem Sandkorn unter der Penishaut, den Drehbüchern, dem Buch und allen weiteren Irrungen und Wirrungen :) :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Auch bei mir mein erster Niven. Gerade bei der Eingangszene im Lokal mit der Schlägerei musste ich immer wieder schmunzeln. Sehr erfischender Stil des Autors mit viel Witz. Seine Schreibweise liest sich flüssig. Normalerweise lese ich eher historische Romane, aber ich muss sagen, dieser Niven ist für mich mal was anderes und ich habe Spaß beim Lesen.


    Zum Inhalt. Sein Protagonist ist ein absoluter Genussmensch - er isst gerne vom Feinsten, säuft wie ein Loch und ist sexsüchtig. Kennedy ist disziplinlos, vulgär und schmeißt das Geld zum Fenster raus. Er ist aber auch großzügig, einem Penner am Straßenrand drückt er mal eben 20 Dollar in die Hand, den Kellnern gibt er unangemessen hohe Trinkgelder. Aber er ist auch ein schriftstellerisches Genie. Ist gefragt in der Szene. Er hat sechs Bücher veröffentlicht, seine letzte Veröffentlichung ist aber bereits sechs Jahre her. Seitdem ist er ein gefragter Drehbuchautor und verdient Millionen. Er gibt aber auch Millionen aus. Sein Management hat ihm gerade offenbart, dass er sich einschränken muss. Sein Haus verkaufen sollte. Und endlich mal seine diversen noch nicht beendeten Drehbücher beenden sollte. Jetzt soll er einen wichtigen Award erhalten...

  • Es ist nicht mein erster Niven, denn ich habe schon "Gott bewahre" gelesen.
    (Bukowski mochte ich eher weniger.)
    Mit Protagonisten, die "Kennedy" heißen, habe ich immer "Einstiegsprobleme".
    Kennedy ist bei mir nun mal mit Camelot, Jackie, Dallas und John-Johns Salutieren am Sarg "besetzt". :wow
    Und nun DAS hier! :lache
    Schaumermal!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe grad schon mal reingeschaut.
    Bei "froiling" musste ich tatsächlich grinsen. Nur ein Typ wie Kennedy hat Zeit, sich über so etwas Gedanken zu machen. Ja, er ist ein Mistkerl, wie er im Buche steht, aber ich finde ihn interessant. Es gibt Mistkerl-Figuren, bei denen man das Buch zuklappen und nie wieder anrühren will. Und es gibt Mistkerl-Figuren wie Kennedy, die ein Buch erst richtig interessant machen.
    Nach dem Mittagessen werde ich richtig einsteigen, ich freue mich schon :wave

  • Ich wollte nur kurz erwähnen, dass ich heute mit dem Lesen begonnen habe und mich die wenigen Seiten, die ich bisher gelesen habe (erstes Kapitel) schon völlig gepackt haben.


    Der Typ ist ja mal so etwas von krass. Einige Szenen musste ich gleich meinem Mann vorlesen (der ein Lesemuffel ist), der kaum glauben konnte, dass es solche Romane gibt. :-)


    So ich stecke dann mal rasch meine Nase wieder ins Buch :lesend und kommentiere dann weiter, wenn ich den Abschnitt geschafft habe.

  • Welch ein herrlicher Kotzbrocken. Alle Vorurteile in einem einzigen Mann vereinigt. Ich genieße jeden Satz, der da steht und male mir aus, wie es mit ihm enden wird.
    Selten habe ich so viel Freude daran gehabt, einem Protagonisten möglichst viel Böses zu wünschen. Soll er doch als outdoorsman enden in vollgepissten Hosen.....
    Mein Lieblingssatz in diesem Leseabschnitt ist auf S. 80.
    "Wenn er doch nur und dieser Gedanke kam ihm nicht zum ersten Mal, Putzkräfte für sein Gehirn einstellen könnte" :fiesesgrinsen

  • Ich hab den ersten Abschnitt auch grad durch. Ich bin gut durchgekommen, liest sich relativ flüssig.


    Ist nicht mein erster Niven, "Gott bewahre" hab ich auch gelesen und fand das anfangs sehr lustig, wurde dann aber immer schwächer- bin mal gespannt wies in dem Buch hier läuft....
    Mir gefällt der Schreibstil.


    So stell ich mir das Leben in Hollywood vor: Sex, Drogen, Scheidungen und Geld(Probleme).
    Kennedy scheint ein richtiges Arschloch zu sein, dabei aber nicht unschlau, sondern eigentlich sogar poetisch.

  • Das ist meine erster Niven und ich muss sagen es gefällt mir. Was allerdings auch an meinem einwöchigen Buchentzug liegen kann ;)


    Ich finde den Erzählstil sehr angenehm. Das Lesen ist sehr flüssig und es fällt mir sehr leicht das gelesene in meinem Kopf in Bilder zu verwandeln.
    So unsympatisch finde ich Kennedy auch nicht, eher ein wandelndes Klischee.


    Sehr lachen musste ich bei der verunglückten, obwohl happyending gab es ja, cyber-stell-dich-ein. Ist vielleicht doch der Beweis, dass Männer nur bedingt Multitasking fähig sind. ;)


    Mal schauen was die nächsten Kapitel bringen.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • So der erste Abschnitt ist geschafft und ich bin wie gesagt sehr angetan vom Buch. :fingerhoch


    Kennedy Marr ist 44 Jahre, bald mehrfach geschieden und ein echter Kotzbrocken, aber irgendwie mag ich ihn *schäm*.


    Kennedy (oh man was für ein Name) ist ein echter Lebemann, der sein Geld zum Fenster hinauswirft und offenbar hoch verschuldet ist. Retten kann ihn nur noch: a) verzichten oder b) ein neues Buch schreiben, aber irgendwie kommt nichts für ihn so richtig in Frage, da er seinen Hintern einfach nicht hoch bekommt.


    Bei der Szene, wo sowohl sein Handy als auch sein Laptop das zeitliche segnen, hat mich herzhaft lachen lassen. Der Typ ist ja echt so etwas von multi-tasking, krass.


    Ansonsten muss ich ehrlich sagen, dass ich mir genauso das Leben eines reichen Schnösels vorstelle, wie Niven es hier beschreibt. Jemand wie Kennedy, der offenbar aus einer armen, irischen Familie stammt, der kann mit so viel plötzlichem Ruhm und so viel Geld nur so umgehen. Wer hebt da nicht ab, wenn er nicht die richtigen Leute um sich hat?


    Kennedys Bruder kümmert sich scheinbar um die Mutter, mit der etwas nicht stimmt, nur was? Da dessen Frau davon spricht, dass sie das Wohnzimmer bald wieder für sich haben, scheint die liebe Frau Mama ja im Sterben zu liegen. :gruebel


    Ich bin bisher echt angetan vom Buch.


    Mal ne Frage in die Runde: FSK für Bücher, gibt es so etwas? Hab mich das beim Lesen des Buches wirklich gefragt, denn das sollte ja wohl niemand unter 16 lesen, oder? Oder bin ich zu altbacken eingestellt?