'Straight White Male' - Seiten 089 - 174

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Ich komme mit dem Buch irgendwie nicht so schnell weiter wie ich gerne möchte :(


    In diesem Abschnitt soll Kennedy einen Preis erhalten aber die Bedingung dafür ist, dass er einige Monate nach England zurückkehrt. (Bei der Vorstellung musste ich extream lachen).


    Kennedy mag ich mittlerweile ein bisschen mehr, sympathisch ist er mir aber immer noch nicht. :lache Mal sehen wie es jetzt weiter geht.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Ich habe beim Lesen Tränen gelacht! :lache


    Man spürte beim Lesen quasi, wie das Wasser anstieg :grin


    Ich finde Kennedy grandios. Ich glaube, er denkt, dass er es nicht verdient, glücklich zu sein oder geliebt zu werden. Immer, wenn alles gestimmt hat, hat er es kaputt gemacht.


    Und ob er es wirklich auf die Studentinnen abgesehen hat, werden wir sehen. Vielleicht sind ihm die doch ein bisschen zu jung.

  • Der zweite Abschnitt geht gut weiter. Kennedy hat also einen Preis gewonnen, sofern er sich bereit erklärt ein Jahr an der selben Uni in England zu unterrichten, wie seine Exfrau. Zudem muss er dazu auch noch zurück in seine Heimat. Wirklich behagen scheint ihm dies nicht, aber da seine Mutter so krank ist und er schwere finazielle Probleme hat, muss er wohl oder übel diesen Preis annehmen. Für einige Leute scheint es unvorstellbar zu sein, dass so ein Typ wie Kennedy diesen Preis gewonnen hat. Aber selbst wenn er sich als Privatmann als Mistkerl verhält, können seine Bücher dennoch toll sein. Jetzt bin ich ja mal gespannt, wie er sich im Unterricht verhält und ob er die Finger von den Studentinnen lassen kann (auch wenn dies eher unwahrscheinlich ist).


    Und niemand will die Pinkeleinlage auf der Dichterlesung bemerkt haben? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...

  • Ich habe den Abschnitt auch geschafft.
    Und sympatischer ist mir Kennedy bis jetzt immer noch nicht. Und nun soll er auch noch nach England zurück, um dort an der Uni zu unterrichten. Das kann doch gar nicht gut gehen.
    Auch dem Treffen mit seiner Exfrau und seiner Familie sehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Bei mir ist Kennedy noch nicht zum Sympathieträger geworden. Allerdings lag ich bei der Lesungsszene fast vor Lachen auf dem Teppich. Und dann der arme schwarze Anzug in der Badewanne....


    Die Szene ist sehr plastisch beschrieben und mir ging es wie Lumos. Ich musste selbst beinahe auf die Toilette. Ich glaube jeder kennt das Gefühl, wenn man muss und muss und muss und weit und breit kein Klo in Reichweite ist. Wobei das für Frauen schlimmer sein dürfte als Männer, die haben doch aufgrund ihrer unauffälligeren Pinkelposition viel mehr Chancen auf Alternativen zum stillen Örtchen. Gerade weil jeder nachempfinden kann, wie sich Kennedy fühlt, ist diese Szene sehr witzig aber auch ziemlich unglaubwürdig. In dieser Situation hält mich weder Zeitverzögerung einer Dichterlesung, noch Kampflesben, kurz gesagt nichts und niemand davon ab, mich zu erleichtern, wenn ich muss. Er hat auf einer Lesung eine Lache hinterlassen und ich finde es unglaubwürdig, dass da nicht mehr nachkommt, als ein in der Badewanne dümpelnder schwarzer Anzug. Auf jeden Fall hat er jetzt ein weiteres Exemplar seiner Anzüge im Schrank hängen, die eine interessante Geschichte erzählen würden, wenn sie sprechen könnten :lache

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann


    Die Szene ist sehr plastisch beschrieben und mir ging es wie Lumos. Ich musste selbst beinahe auf die Toilette. Ich glaube jeder kennt das Gefühl, wenn man muss und muss und muss und weit und breit kein Klo in Reichweite ist. Wobei das für Frauen schlimmer sein dürfte als Männer, die haben doch aufgrund ihrer unauffälligeren Pinkelposition viel mehr Chancen auf Alternativen zum stillen Örtchen. Gerade weil jeder nachempfinden kann, wie sich Kennedy fühlt, ist diese Szene sehr witzig aber auch ziemlich unglaubwürdig. In dieser Situation hält mich weder Zeitverzögerung einer Dichterlesung, noch Kampflesben, kurz gesagt nichts und niemand davon ab, mich zu erleichtern, wenn ich muss. Er hat auf einer Lesung eine Lache hinterlassen und ich finde es unglaubwürdig, dass da nicht mehr nachkommt, als ein in der Badewanne dümpelnder schwarzer Anzug. Auf jeden Fall hat er jetzt ein weiteres Exemplar seiner Anzüge im Schrank hängen, die eine interessante Geschichte erzählen würden, wenn sie sprechen könnten :lache


    Das dachte ich auch, wieder ein Anzug mit einer Geschichte.
    Ich hätte mir auch auf jeden Fall eine Toilette gesucht, in dem Stadium hätte ich wahrscheinlich schon nicht mehr still sitzen können. Für so was hat doch auch jeder Verständnis, auch wenn man schon spät dran ist.
    Und ganz sicher wird Kennedy dort nie mehr eingeladen :grin

  • Mir gefällt das Buch richtig gut.
    Es ist lustig, locker und fluffig zu lesen und macht jede Menge Spaß, wenn man den Charakter des Proagonisten nicht zu ernst nimmt. Die Lesungsszene war der Brüller. Außerdem finde ich es gut, dass das Buch auch durch die Mutter-Thematik und durch die Schwester-Thematik ein bisschen Tiefe bekommt.
    Hmmmm, ansonsten kann ich nciht so viel dazu sagen, es liest sich halt kurzweilig und mir gefällt´s.

  • Irgendwie war es mir die letzten Tage nicht vergönnt zu lesen, aber heute ist es mir gelungen, den Rest des Abschnitts zu lesen.


    Der Oberknaller war ja wohl wirklich die Lesung von Saskia und wie Kennedy dringend aufs Klo muss. Da konnte ich richtig mitfühlen, denn da kann einem durchaus schon mal der Schweiß ausbrechen. Allerdings kann ich mir auch kaum vorstellen, dass man nicht gesehen hat, dass er einfach los gestrullt hat. Und wenn man es nicht sieht, dann riecht man das ja wohl... Na ja egal.


    Man erfährt hier wirklich viel über die Familie und über seine Ex Millie.


    Ich fand besonders erschreckend, dass die Mutter nur noch 38 kg wiegen soll. Was für eine Krankheit hat sie nur?


    Auch bedrückend, dass Kennedys kleine Schwester Gerry bereits tot ist und während er den Aufstieg geschafft hat, sie immer tiefer in den Abgrund stürzte. Diese Schilderungen waren wirklich sehr ernst und traurig.


    Herrlich war auch das Essen mit dem Schauspieler Michael Curzon. Curzon will unbedingt eine Sexszene im Film spielen und flirtet beim Essen stattdessen mit einem Kellner, wirklich verdächtig... Kennedy scheint ja hier echt eine gute Menschenkenntnis zu haben, wenn er glaubt einschätzen zu können, dass Michael schwul ist. Aber vermuten könnte man es.


    Ich mag Nivens Schreibe und auch der Druck als Drehbuchautor und Star kommt echt realistisch rüber bei ihm. Ob er da aus eigener Erfahrung geschrieben hat?

  • Zitat

    Original von nicigirl85
    Ich fand besonders erschreckend, dass die Mutter nur noch 38 kg wiegen soll. Was für eine Krankheit hat sie nur?


    Ich denke mal, Krebs.
    (Schaust du bitte mal in die Wanderbuchrubrik?)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir hat auch dieser zweite Abschnitt gut gefallen. Kennedy ist nicht nur der harte Kerl, den er nach außen hin gibt, er hat auch weiche Seiten, das zeigen seine Gedanken ganz deutlich. Er kann vielleicht einfach nicht aus seiner Haut, bzw. hält durch sein ungebührliches Verhalten die Leute in seiner Umgebung (auch der familiären) davon ab, ihm zu nahe zu kommen. Zweifel oder negative Erlebnisse macht er lieber mit sich selbst aus, so scheint es mir.


    Es gab auch für mich mehrere bemerkenswerte Szenen in diesem Abschnitt, nicht nur komische, sondern auch nachdenklich stimmende.


    Die Lesungsszene und seine dringendes Bedürfnis war z.B. ein komisches Highlight - und dabei sehr plastisch und realitätsnah beschrieben! Ich hab mal eine Schilderung von einer Bekannten bekommen, die auf dem Oktoberfest ob der langen Schlange vor der Damentoilette fast ebenso in die Hose gemacht hätte, die Ähnlichkeit mit dieser Szene war verblüffend (wenn auch glücklicherweise mit einem andere Ausgang). Kennedys "Hinterlassenschaft" wird sicherlich aufgefallen sein, aber vielleicht war's den Veranstalterinnen peinlich, ihn darauf hinzuweisen? Er wird von den Damen vermutlich nicht mehr eingeladen werden, aber das ist ja in seinem Interesse.


    Das Essen mit Curzon hat sehr schön verdeutlicht, "wie ein Bild entsteht". Wie legt man eine Figur an, damit der Schauspieler dahinter ebenfalls charakterisiert wird? Die "Einblicke" in diese ganze Film-Maschinerie (und die damit zusammenhängende Oberflächlichkeit) wirken nicht an den Haaren herbeigezogen. Jeder ist auf eine Art manipulierbar und hetzt einem Idealbild hinterher. Nur Kennedy zieht sein Ding durch, auch wenn er im großen Topf mitrührt. Er ist einer, der sich nicht verbiegen lässt (so macht es bisher den Anschein), und das gefällt mir gut.


    Zitat

    Original von ginger ale
    Diese Idee, die Anzüge jeweils ihre Geschichte erzählen zu lassen, als wären sie eigenständige Personen fand ich, war eine der vielen gelungenen Ideen in diesem Roman.


    Die verschiedenen "Leben" der Anzüge waren auch toll geschildert. Mir hat die Idee ebenso gut gefallen.


    Zitat

    Original von nicigirl85
    Auch bedrückend, dass Kennedys kleine Schwester Gerry bereits tot ist und während er den Aufstieg geschafft hat, sie immer tiefer in den Abgrund stürzte. Diese Schilderungen waren wirklich sehr ernst und traurig.


    Auch ein Highlight dieses Abschnitts. Die Erinnerung an seine Schwester zeigt einen nachdenklichen Kennedy, wie ihn wahrscheinlich noch niemand zu Gesicht bekommen hat. Tief traurig fand ich auch die Sicht auf "was vom Leben übrig bleibt": Bezogen auf Gerry nichts weiter als das Kleingeld im Plastikbeutel.


    Ich bin gespannt, was Kennedy alles in England erleben wird (ein wenig weiß ich schon, ich hab die ersten Seiten des nächsten Abschnitts bereits gelesen) und welche familiären Konflikte noch auf ihn zukommen werden. Seine Lebensart scheint nicht sehr kompatibel mit der altehrwürdigen Universität in Deeping zu sein.

  • Mir gefällt unheimlich gut, wie Niven Situationen und Begebenheiten schildert. Z.B. über diese Besessenheit, ja keine Steuern zu bezahlen! (ab S. 102). Da geht es nicht einfach nur ums Geld, sondern um eine Aversion! Man muss verstehen, wie die Leute ticken, damit man versteht, warum Braden so versessen darauf ist, dass Kennedy diesen Preis annehmen soll!


    Oder auch, wie Kennedy dann den Innenhof des Restaurants wahrnimmt, einfach alles, was LA ausmacht – und im krassen Gegensatz dazu dann die Gedanken an England.


    Diese Schilderungen, dieser Erzählstil machen das Buch unheimlich lebendig, und das macht für mich einen guten Roman aus! Ich fühle mich richtig in Kennedy reinversetzt!


    Find auch die Idee genial, wie Niven ab S. 107 Kennedys inneren Dialog mit seinen Anzügen schildert – als wären die eigene Persönlichkeiten, und die Anzüge wären an Prügeleien, Untreue usw. schuld, und nicht Kennedy selbst! Darauf muss man erst mal kommen!


    Jetzt bin ich grad bei der Autorenlesung von Saskia, während Kennedy sich fast in die Hosen macht. O Gott, ich platze selber gleich J Sowas hab ich auch schon mal erlebt!! Furchtbar!! Könnt mich schlapp lachen! Aber süß, dass auch Ar…löcher nur Menschen sind!


    Oh mein Gott!! Ich sag nur: Seite 114!!!

  • Zitat

    Original von piper1981
    Diesen Abschnitt habe ich nun auch beendet-
    Man erfährt viel über seine Familie + seine Heirat


    Ich denke so ein Arschloch ist Kennedy eigentlich gar nicht....


    Die Pinkelszene mit der Lesbenvorlesung war einfach göttlich :D


    Eines der Highlights in diesem Abschnitt :lache


    Zitat

    Original von Lumos


    Da habe ich auch kurz gestutzt, kam dann aber zu dem Schluss, dass das nicht von Bedeutung ist für diese Geschichte.


    Nur so macht es Sinn. :write


    Für Kennedy gibt es keine Probleme. Steuerschulden, kranke Mutter, Vertragsbindungen, alles egal.
    Gefühle hat er scheinbar nur für seine Schwester Gerry gehabt, aber die fordert ihn auch nicht mehr.


    Aufgefallen ist mir die häufige Nennung von Markennamen, euch auch?

  • Also mittlerweile lernt man Kennedy von ner ganz anderen Seite kennen! Er hat tatsächlich Herz und Seele und ich mag ihn inzwischen echt.


    vor allem macht es einem klar, dass man nicht eindimensional denken sollte - wenn man mal den Vergleich zu seiner Schwester Gerry sieht, merkt man erst mal, dass Kennedy sein Leben eigentlich weit besser im Griff hat, als man erst angenommen hat - wenn man seine Trinkerei sieht!


    Aber man merkt auch, dass in seiner Seele ganz viel kaputt gegangen ist!

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Aufgefallen ist mir die häufige Nennung von Markennamen, euch auch?


    Ja, ist mir auch ins Auge gefallen, aber da ich die oft überhaupt nicht kenne, habe ich irgendwann nicht mehr darauf geachtet.



    Zitat

    Belle Affaire
    Find auch die Idee genial, wie Niven ab S. 107 Kennedys inneren Dialog mit seinen Anzügen schildert – als wären die eigene Persönlichkeiten, und die Anzüge wären an Prügeleien, Untreue usw. schuld, und nicht Kennedy selbst! Darauf muss man erst mal kommen!


    Stimmt! Das fand ich auch cool. Gut, dass du es noch mal erwähnst.

  • So, ich bin auch endlich durch mit diesem Teil ;-). Ich bin damit um ein Vielfaches besser klargekommen als mit dem ersten. Kennedy mochte ich ja von Anfang an. Auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, zwischen "Californication" und "Castle" zu wandeln, gefällt mir die Geschichte immer besser.


    Ich glaube auch, dass ihn die Schuldgefühle davon abhalten, mehr mit seiner Familie zu tun zu haben. Ich bin mir aber sicher, dass sich das jetzt ändern wird.


    Mir gefällt besonders gut, dass John Niven kein Blatt vor den Mund (bzw. Stift) nimmt und auch mal deutlich sagt, was er meint.

  • so bin zwar schon seit einigen Tagen durch, aber leider wollte mein Internetzugang diesen Post verhindern.


    Ich finde allerdings, dass dieser Abschnitt etwas an Leichtigkeit verloren hat. Kennedys scheinbare sehr sorglose Art wird relativiert, wie ich finde. Wir erfahren viel über seine Vergangenheit, was seiner Gleichgültigkeit ein wenig die schärfe nimmt.


    Ich finde es aber auch schön das man schon einiges über die Beziehung zu seiner Ex-Frau und seiner Familie erfällt, bin auch sehr gespannt auf die Zeit in England.
    Vielleicht findet er selber seine Motivation zu schreiben, wenn er vielleicht in den Studenten sich selbest wieder findet.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal