'Straight White Male' - Seiten 247 - 315

  • Komischerweise kann ich Kennedy so akzeptieren wie er ist. Ich finde ihn sympathisch, hätte ihn gerne als interessanten Bekannten, aber nicht in meiner Komfort-Zone. Die Lektion, die ihm Paige erteilt, ist sehr wertvoll für ihn. Endlich ist mal er das "Opfer", über das hinweg getrampelt wird, nicht umgekehrt.
    Die Frage, ob er noch die Kurve kratzt oder nicht, steht für mich nicht im Vordergrund. Ich warte gelassen, wo uns Niven hinführt. Das er Kennedy eine Amputation und Suchttherapie verordnet, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Auch nicht, dass das mit Millie noch was wird. Soviel Kitsch traue ich Niven nicht zu.
    Die Geschichte mit seiner Schwester ist tragisch. Drei Kinder, die gleiche Erziehung und so unterschiedliche Leben kommen heraus. Das Leben kann schon seltsame Wege gehen...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Die Geschichte mit seiner Schwester ist tragisch. Drei Kinder, die gleiche Erziehung und so unterschiedliche Leben kommen heraus. Das Leben kann schon seltsame Wege gehen...


    Wobei mir Patrick ausgesprochen sympatisch ist, auch in seinem Verhalten Kennedy gegenüber. Der kann ihn schon sehr genau einschätzen, verhält sich trotzdem sehr anständig und weiß Kennedy zu nehmen. Finde ich klasse.


    Dass Millie und Kennedy noch mal als Paar zusammenkommen, kann ich mir nicht vorstellen. Dazu ist sie zu klug. Das ist auch nicht der Weg, wohin die Geschichte führt. Für mich zeichnet sich kein Happy End ab und das ist aucuh gut so.


    Kennedy hat verdammt viel Glück, dass er aus all seinen Eskapaden immer wieder unbeschadet herauskommt. Jetzt bin ich gespannt, ob sein Glück anhält :-)

  • Witzig, wie er sich ausrechnet, dass der Verzicht aufs Masturbieren ihm 2,25 Bücher bzw 2 Bücher und eine Novelle hätte bescheren können.
    Was das Verhalten von Paige angeht, sehe ich es wie Suzann.
    Mein Verhältnis zu Kennedy ist gespalten: Manchmal verachte ich ihn, dann ist das Ganze wieder unglaublich komisch, dann wieder tut er mir leid. Er kommt mir vor wie jemand, der sich nie traut, Verantwortung zu übernehmen, erwachsen zu werden. Langsam ist er aber aus dem Welpenalter hinaus.
    Die Waage sollte sich endlich mal nach einer Seite senken...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wie sollte es anders sein, kann Kenndy seine Finger nicht von seiner Studentin lassen. War ja zu erwarten. Genial fand ich es aber von Paige, dass sie ihn hingehalten hat. Und natürlich konnte er seine Finger auch nicht von der Hauptdarstellerin seines Filmes lassen. Zu allm Überfluss wird das auch noch in den Zeitungen breitgetreten.


    Endlich besucht er mal seine Mutter. Wurde ja auch Zeit. Zudem erfährt man, wie seine Schwester gestorben ist. Das war ziemlich trauig. Nach diesem Erlebnis kann ich ihn schon verstehen, dass er sich nicht gerne in Krankenhäusern aufhält.


    Und er lässt sich endlich untersuchen. Bin mal gespannt, ob es wirklich so harmlos ist, wie der Arzt pophezeit hat.


    Dieser Abschnitt war wieder sehr, sehr interessant und hat mir unglaublich gut gefallen. Jetzt bin ich gespannt, wie das Buch ausgehen wird.

  • Ach herrje Kennedy macht aber auch echt alles so, wie ich es von ihm erwartet habe, denn er landet sowohl mit Julie Teal als auch mit Page im Bett. War ja nicht anders zu erwarten. Ich frag mich nur, was er überhaupt an den Frauen findet? Er treibt es ja nun wirklich mit jeder, die nicht bei drei auf dem Baum ist...


    Vernünftig zumindest, dass er nun endlich zum Arzt geht mit seinem Problemchen. Ich hoffe echt, dass er nichts Schlimmes hat, denn trotz allem mag ich ihn weiterhin. Jedoch kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er sich auf den letzten Seiten noch wandeln wird.


    Und oh wie schön, er schafft es nun endlich seine Mutter auf der Sterbestation zu besuchen, das hat mich glücklich gemacht.


    Wir erfahren, dass seine kleine Schwester Garry sich erhängt hat, das ließ sich nicht leicht lesen und stimmte mich arg traurig. Schon heftig wie unterschiedlich sich zwei Geschwister entwickeln können...


    Niven zieht weiterhin wirklich alle Register. Beim "Hitlerbärtchen" auf Seite 281 fiel mir ja kurz mal die Kinnlade nach unten und selbst Schindler findet kurz Erwähnung...(wie macht Niven das nur?)


    Nun bin ich aber wirklich auf das Ende gespannt...

  • Zitat

    Original von nicigirl85
    Ach herrje Kennedy macht aber auch echt alles so, wie ich es von ihm erwartet habe, denn er landet sowohl mit Julie Teal als auch mit Page im Bett. War ja nicht anders zu erwarten. Ich frag mich nur, was er überhaupt an den Frauen findet? Er treibt es ja nun wirklich mit jeder, die nicht bei drei auf dem Baum ist...


    Was er findet?
    Ich denke mal, er sucht/findet etwas, das nichts mit der individuellen Frau wie hier z. B. Paige zu tun haben kann. Vermutlich nur rein Körperliches und daraus resultierendes Abschaltenkönnen und Verdrängen.

    Zitat


    Wir erfahren, dass seine kleine Schwester Garry sich erhängt hat, das ließ sich nicht leicht lesen und stimmte mich arg traurig. Schon heftig wie unterschiedlich sich zwei Geschwister entwickeln können...


    Mich hat das auch sehr mitgenommen. Was mich aber interessieren würde, ist, ob man in Gerrys (nicht mit "a", da von Geraldine*g*) Fall rein juristisch von Selbstmord reden würde. Das Erhängen wurde ja eigentlich verhindert und sie starb erst nach Abschalten der Maschinen. Die aber wiederum natürlich nur nötig wurden, weil sie sich zu erhängen versucht hatte.
    Kennt sich da jemand aus?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Nach wie vor finde ich das Buch spannend aber auch lustig. Ich lese es wirklich gerne und der Mistsack kennedy ist mir irgendwie ans Herz gewachsen - ich muss ja ind er Realität nichts mit ihm zu tun haben ;-)


    Ich finde es gut, dass das Buch immer mehr Tiefe bekommt und man so langsam irgendwie nachvollziehen kann, warum er so geworden ist wie er nunmal ist.


    Ich finde immernoch, dass das Buch ein Abklatsch von Californicaion ist. Aber da mir die Serie gut gefällt ist das kein Problem.

  • In diesem Abschnitt besucht Kennedy also endlich seine Mutter. Mir gefällt, wie gut die Beziehung zu seiner Familie gezeichnet wurde. Tragisch, das mit der kleinen Gerry. :-( So langsam wird immer deutlicher, wie er so zu einem Mistkerl werden konnte.
    Ich mag diesen Wechsel zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Das Verhältnis stimmt einfach und das Buch ließt sich toll.

  • Jetzt hat er den Besuch bei seiner Mutter schon wieder verschoben. Der verschieb noch so lang bis es zu spät ist. Seine Mutte rhat nicht mehr lang zu leben. Ich meine, ich verstehe ja seine Angst vor dem Besuch, aber da muss er einfach über seinen Schatten springen.


    Tja, und jetzt auch noch mit Julie im Bett. tztz, der läßt auch nix aus.


    Er soll die Kastration ruhig durchziehen, vll wird er dann ruhiger.


    Obwohl, am Ende dieses Abschnitts finde ich Kennedy richtig gut. Er macht nicht mehr so einen oberflächligen Eindruck auf mich.

  • Ich finde auch, dass in diesem Abschnitt einiges von Kennedy ans Licht gekommen ist, was über seine oberflächliche Verhaltensweise hinausgeht. Niven gewährt hier einen kleinen Einblick in sein Innerstes. Ist Kennedy wirklich ein Mistkerl? Ich kann das für mich weder mit ja oder nein beantworten. Seine Überlegungen, seine Ängste und Zweifel sind durchaus menschlich und absolut nachvollziehbar. Er wird von Verlustängsten beeinflusst (z.B. den Besuch der Mutter hinauszuzögern), obwohl er weiß, dass er sein Leid, d.h. seine Gewissensbisse und Schuldgefühle, dadurch nur verschlimmert. Er stellt sich seinen Problemen nicht, sondern verdrängt sie, ersäuft sie in Alkohol, lenkt sich mit Sex ab. Er tut den ihm nahestehenden Menschen auf eine Art weh, auch wenn diese das nicht direkt zugeben (Tochter, Mutter), aber ich habe nicht das Gefühl, dass er das böswillig tut.


    Die Szenen, in denen Gerrys Selbstmordversuch und das anschließende Sterben geschildert werden, gehen unter die Haut. Kennedy wäre in der Lage gewesen, seine Schwester mit den nötigen finanziellen Mitteln auszustatten - aber hätte er sie retten können? Vermutlich nicht. Ein trauriges Schicksal.


    Aber auch ansonsten passiert reichlich. Kennedy landet mit Julie Teal im Bett, was ihn wieder mit einem Paukenschlag in die Klatschpresse katapultiert. Der Dekan scheint das Ganze aber relativ gelassen zu nehmen.
    Schauspieler und Regisseur gestalten sein Drehbuch komplett um. Ich glaube ja, dass Julies Versuche, den improvisierten Monolog wieder streichen zu lassen, eher mit Kennedys Ausbruch in ihrem Trailer zu tun haben (als sie erkennt, wie wichtig ihm seine Texte sind). ;-) Sie scheint ihn in ihr Herz geschlossen zu haben (vielleicht, weil er der einzige Ehrliche ihr gegenüber ist?).


    Zitat

    Original von Lumos
    Paige kommt mir außerordentlich berechnend vor. So als hätte sie sich ausgiebig mit Kennedy und seinen Schwächen beschäftigt und einen entsprechenden Plan ausgearbeitet. Mal schauen, ob das noch etwas folgt.


    Ich glaube auch, dass sie sich nur mit Kennedy abgibt, um einen eigenen Vorteil daraus zu schöpfen, z.B. um ihr eigenes Drehbuch an den Mann zu bringen.


    Auf zum großen Finale - ich bin sehr auf das Ende gespannt und habe keine Vorstellung davon, was mit Kennedy noch passieren wird.

  • Zitat

    Original von maikaeferWas mich aber interessieren würde, ist, ob man in Gerrys (nicht mit "a", da von Geraldine*g*) Fall rein juristisch von Selbstmord reden würde. Das Erhängen wurde ja eigentlich verhindert und sie starb erst nach Abschalten der Maschinen. Die aber wiederum natürlich nur nötig wurden, weil sie sich zu erhängen versucht hatte.
    Kennt sich da jemand aus?


    Interessante Frage. Also ursächlich für den Tod war ja das Erhängen, die Maschinen haben den Tod eigentlich nur hinausgezögert. Insofern würde ich schon von einem Selbstmord sprechen.

  • An diejenigen, die sich hier gefragt haben, warum Kennedy das alles tut und was er überhaupt an den Frauen findet: Lest nochmal auf S. 23 unten, da erklärt er das!


    Sex ist für ihn die einzige Möglichkeit, alles zu verdrängen - und das ist nun mal seine Art!


    Ich denke, es geht hier überhaupt nicht drum herauszufinden, ob Kennedy ein A... ist oder nicht - im Gegenteil: er ist zwar wohl eins, hat aber trotzdem ein Herz und eine Seele!


    Und wenn einem als Leser das klar wird, dass es eben im Leben nicht nur schwarz-weiß gibt, sondern dass auch gute Menschen schlechte Seiten und andersrum haben, dann hat man das Leben und die Menschen erst verstanden. Und ich finde, das macht dieses Buch auf eine geniale Weise klar!


    Kennedy ist wie er ist, er tut den Menschen weh, obwohl er es gar nicht will... ich glaube, dass er da selber drunter leidet, wenn er ganz ehrlich zu sich selber ist. Aber das einzugestehen ist schmerzhaft, darum verdrängt er es lieber mit Sex, Drogen und Alkohol!


    Seine Mutter erstaunt mich - die kam erst so naiv rüber, ob das arme Söhnchen überhaupt was verdient mit der Schreiberei und so... und dann im Krankenhaus ist sie so sensibel und tiefgründig!

  • Die Begegnung mit seiner Mutter im Krankenhaus fand ich sehr bewegend geschildert.
    Ebenso die Erinnerungen und Gedanken an seine Schwester.


    Ja, Kennedy benimmt und verhält sich oft wirklich unglaublich. Trotzdem finde ich ihn als Mensch sehr interessant und nicht immer unsympathisch.


    Das Buch gefällt mir sehr, sehr gut.

  • Mit seiner Befürchtung, die Mutter könnte sterben, wenn er sie denn besucht, hatte er ja letztlich auch recht.
    Mir hat das Buch besonders gefallen, weil Kennedy eben nicht nur der saufende alte Hurenbock ist, sondern auch eine ganz andere Seite hat. Eine, die er bisher nicht leben konnte und nach der er sich trotzdem sehnt.

  • Für mich arbeitet sich die Story langsam zu einer Wende, ich hoffe das Kennedy diese am Ende wirklich schafft.


    Schön finde ich, dass Kennedy endlich mal auf eine Frau trifft die nicht so einfach zu haben ist. An der er vielleicht auch einfach mal erfährt wie es ist, wenn man nur Mittel zum Zweck ist.


    Ich finde es aber befremdlich, dass Kennedy mit seinem "Reiskorn" erst so spät zum Arzt geht, grade wenn man bedenkt, dass dieses spezielle Organ bei ihm doch eine sehr zentrale Rolle spielt. Aber gut er ist ja auch viel beschäftigt.


    Ich finde es auch immer beeindrucktend wie Robin mit ihrem Vater umgeht. Obwohl hier noch die innigste Beziehung zu bestehen scheind. Mal schauen ob er sich noch zum klassischen Vater wandelt?!

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Zitat

    Original von büchervamp
    Ich finde es aber befremdlich, dass Kennedy mit seinem "Reiskorn" erst so spät zum Arzt geht, grade wenn man bedenkt, dass dieses spezielle Organ bei ihm doch eine sehr zentrale Rolle spielt. Aber gut er ist ja auch viel beschäftigt.


    Eigentlich ist es genau Kennedys Art, vor Problemen erst mal die Augen zu verschließen. Er läuft brenzligen Situationen gerne davon, insofern macht ihm das Reiskorn zwar Angst, aber schon im nächsten Moment hat er es wieder verdrängt.


    Edit löscht ein doppeltes Wort.

    Aktuelle Lektüre: Jenseits des Grabes - Fred Vargas
    SUB: 98

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  • Mir gefällt Kennedy immer noch sehr, sehr gut. Je länger das Buch dauert, desto mehr Seiten lernt man an ihm kennen, die wirklich liebenswert sind. Abgesehen davon finde ich auch seine Arschlochseite nicht so abstoßend.


    Obwohl ich am Anfang nicht ganz so begeistert war, lese ich das Buch wirklich gern. Ich wünsche mir aber natürlich ein Happy End. Allerdings bin ich mir noch nicht so sicher, dass es eins geben wird, wie ich es mir vorstelle ;-).