'Straight White Male' - Seiten 247 - 315

  • Kennedys wichtigste Handlung in England ist das Trinken verschiedenster alkoholischer Getränke. Das kann kein gutes Ende nehmen. Er weiß das und schenkt sich noch einen ein. Paige ist ein Luder. Julie zeigt ein Einsehen. Überhaupt kommen Kennedys klare Ansagen bei den Hollywood Grössen an. Sogar Julie lässt sich erweichen. Nur bei Dünnbrettbohrern, wie Drummond hat es Kennedy schwer. Kennedy ist ganz erschüttert von seiner Rechnung ganze 2,5 Bücher nicht geschrieben zu haben, weil er die Zeit mit onanieren verplempert hat. Langsam dämmert ihm, dass Paige härter ist als er. Herrlich, wie Niven Curzon und Julia skizziert. Kennedy besucht seine sterbenskranke Mutter. Sein Verhältnis zur Schwester ist interessant. Ein facettenreicher Roman. Tragisch und lustig. Ich mag das.

  • Nur kurz, da ich nicht von meinem eigenen PC aus schreiben kann: Mir haben der 3. und 4. Abschnitt auch wieder gut gefallen. Es war ja wieder reichlich viel los und die Übersetzung ist weiterhin superbe.


    Dass Kennedy sich in eine seiner Studentinnen verguckt, war ja zu erwarten, klar! Mir gefällt es, wie Pagie ihn schön hinhält und an der Nase herumführt und darauf hinsteuert, sich selbst ins Geschäft zu bringen. Genauso muss frau mit sexbesessenen Egomanen umgehen :lache


    Ich habe ab irgendeinem Zeitpunkt geahnt, dass K. von diesen Studentenaufsätzen gar nichts lesen und einfach willkürlich irgendwelche Scripte ziehen würde - und habe mich gefreut, als die Szene kam. W i e er das anstellt, ist schon krass. Das hat mich doch überrascht. Wenn schon, dann richtig.
    Ich wünschte mir, dass noch ein paar lustige Szenen aus seinem Unterricht kommen. Nur Pagie - das ist mir ein bisschen zu wenig.


    Dass er Julie so einnordet und schließlich damit Erfolg hat, war eine kleine Überraschung, aber wie man sieht, hat die Wirkung ja nicht lange angehalten


    Die Dichterlesungsszene war lustig, und es ist schon absehbar, dass es mit diesen verkrampften Dr. Dingsda (der Name fällt mir gerade nicht ein) noch mehr Stress bekommt. Wie lässig und frech er ihn anlügt, gefiel mir gut. Frechheit siegt. Sehr lebensnah!
    Insgesamt gesehen finde es klasse, wie Kennedy trotz aller seiner Eskapaden immer wieder doch noch die Kurve kriegt. Nur sein immerwährender massenhafter Alkoholgenuss geht mir langsam auf die Nerven. Ich finde, es könnte mal eine Drehung hineinkommen, das wird langsam langweilig. Da deutet sich ja auch hin und wieder so etwas wie Einsicht an, aber ob er wirklich etwas ändern wird? Ich hab so meine Zweifel. :grin
    Jetzt freue ich mich darauf, heute Nachmittag oder Abend noch den letzten Abschnitt zu lesen. Mal sehen, wohin das Ganze geht. :lache :lache

  • Als hätte ich es geahnt: Kennedy landet mit seiner Studentin Paige in der Kiste….und mit der Hauptdarstellerin seines Films. :lache


    Er lässt sein -nicht mehr reiskorngroßes- Geschwulst am Penis untersuchen, und bringt es endlich über sich, seine Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Wurde ja auch wirklich Zeit.


    Man erfährt, wie seine kleine Schwester Gerry ums Leben kam – traurigtraurig.


    Kennedy ist trotz allem immer noch ein Arsch…obwochl ich das Gefühl habe, dass nun auch ab und an mal der Nichtarsch durchblitzt. :grin


    *weiterlese* :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von ginger ale



    Ich habe ab irgendeinem Zeitpunkt geahnt, dass K. von diesen Studentenaufsätzen gar nichts lesen und einfach willkürlich irgendwelche Scripte ziehen würde - und habe mich gefreut, als die Szene kam. W i e er es dann anstellt, hat mich doch überrascht. Wenn schon, dann richtig.
    Ich wünschte mir, dass noch ein paar lustige Szenen aus seinem Unterricht kommen. Nur Pagie - das ist mir ein bisschen zu wenig.


    Ich fand, das passt absolut zu ihm....
    Eigentlich weiß er wie er es richtig machen müsste, verschiebt es aber, bis es zu spät ist....


    Ich habe so eine Ahnung dass John Niven Kennedy kein gutes Ende beschert

  • Langsam wünsche ich mir, dass Kennedy sich in irgendeine Richtung bewegt. Entweder in den absoluten Vollrausch, indem er dann krepiert. Oder doch ein Stück in Richtung Erwachsenwerden. Obwohl ich nicht genau weiß, ob ich ihm das wirklich wünschen soll.
    Einen anderen Abgang als den auf dem Höhepunkt eines wie auch immer gearteten Rausches kann ich mir nicht vorstellen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Weiterhin ein wahrer Genuss beim Lesen! :-)


    Ich vermute jetzt mal, dass sich Kennedy am Ende des Buches wandeln wird. Durch seine Erlebnisse in England, wird er jetzt endlich erwachsen. Vielleicht ist seine Geschwulst am Penis bösartig. Dadurch und am Sterben seiner Mutter erkennt er, dass es wichtigeres gibt als Sex, Drugs und Rock'n Roll. Die Frage ist nur, ob Millie ihn aufnehmen wird...

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Millie ihm noch eine Chance geben würde. Genauso wenig glaube ich, dass er die Kurve wirklich noch einmal kriegt und es schafft, sein Leben in andere Bahnen zu lenken. An Erkenntnis mangelt es ihm ja nicht. Wie weit muss man sein um eine Komplettamputation in Erwägung zu ziehen.


    Paige kommt mir außerordentlich berechnend vor. So als hätte sie sich ausgiebig mit Kennedy und seinen Schwächen beschäftigt und einen entsprechenden Plan ausgearbeitet. Mal schauen, ob das noch etwas folgt.


    Mit Gerry hat die Familie ein unfassbares Drama erlebt, ob man ihr hätte helfen können? In seinen Erinnerungen scheint sie von Geburt an voller Wut und Auflehnung gewesen zu sein.


    Regenfisch hast du noch immer nicht das kleinste Bisschen Sympathie oder Mitleid mit Kennedy?


    Zitat

    Vielleicht ist seine Geschwulst am Penis bösartig.


    Eine Komplettamputation böte dann die Möglichkeit zu einem selbstbestimmten Leben. ;-)

  • In Paige hat Kennedy wohl seine Meisterin gefunden. :lache Sie scheint genau zu wissen, wie sie ihn zu ihrem Vorteil benutzt und Kennedy lässt sich natürlich gerne benutzen.


    Seine Mutter besucht er nun endlich auf der Palliativstation. Er merkt offenbar oft erst, was er hätte anders machen sollen, wenn es zu spät ist. Wenigstens ist er bei seiner Mutter nicht zu spät gekommen, auch wenn er den Besuch auf die lange Bank geschoben hat. Traurig die Gedanken zum Tod seiner Schwester.


    :gruebel Aber ob Kennedy sich zum Ende des Buches noch wandelt? Ich wage es doch sehr zu bezweifeln.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Zitat

    Original von Lumos
    ...


    Regenfisch hast du noch immer nicht das kleinste Bisschen Sympathie oder Mitleid mit Kennedy?
    ...


    Ehrlich gesagt, hat sich mir diese Frage beim Lesen gar nicht gestellt. Mir ging es mit Kennedy ähnlich wie mit Millers Protagonist aus dem "Wendekreis des Krebses". Ich bin Kennedy mit Hochspannung gefolgt und habe mich königlich amüsiert, aber Mitleid habe ich mit ihm nicht. Er weiß genau, was er tut, welche Wahl er hat(te). An das Triebgesteuertsein glaubt er selbst nicht so recht und ein Opfer der Erziehung ist er auch nicht- siehe Patrick.
    Meine Erkenntnis: Ein Protagonist muss nicht sympathisch sein, damit ich gerne über ihn lese. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Ein Protagonist muss nicht sympathisch sein, damit ich gerne über ihn lese.


    Zu dieser Erkenntnis bin ich auch schon vor längerer Zeit gelangt und gebe dir vollkommen recht.
    Ich hab nur gefragt, weil mich dieser Protagonist nicht kalt lässt, im Gegensatz zu vielen anderen über die ich schon gelesen habe. Obwohl seine Welt so gar nicht die meine ist und ich seine Lebensweise weder verstehen noch nachvollziehen kann, berührt er mich - und tut mir inzwischen von Herzen Leid. Auch wenn ich ihm in den Ar... treten sollte (gedanklich), weil seine Schwäche armselig ist angesichts seiner vielen Möglichkeiten.

  • Tatsächlich bin ich nahe am Wasser gebaut und es braucht nicht viel, damit ich beim Lesen heule oder Mitleid habe. Bei Kennedy ist das gar nicht so. Vielleicht liegt es daran, dass er sich selbst immer wieder bewusst macht, dass er sich das so ausgesucht hat. Und ich weiß auch nicht, ob er es anders gewollt hätte. Sein berauschtes Leben bringt einiges an Entbehrungen mit sich, ein Leben, das man nicht ernsthaft einer Familie, vor allem keinem Kind zumuten kann. Seine Kinder sind seine Bücher, deren Geburt ein Extrakt aus Schmerz vorausgeht. Das ist sehr gut beschrieben.
    Ich habe beim Lesen oft an Michael Jackson oder Amy Whinehouse denken müssen, deren Leben ich mir ähnlich vorstelle und doch so Geniales geschaffen hat- für einen hohen Preis allerdings.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Ich habe beim Lesen oft an Michael Jackson oder Amy Whinehouse denken müssen, deren Leben ich mir ähnlich vorstelle und doch so Geniales geschaffen hat- für einen hohen Preis allerdings.


    Das denke ich mir immer, wenn ich von diesen "armen" Berühmtheiten lese, denen alle Möglichkeiten offen stehen und die völlig kaputt enden.
    Ich frag mich dann auch, warum Menschen danach streben reich und berühmt zu werden. Das geht selten gut aus für die Betroffenen, vor allem wenn der Ruhm schon in jungen Jahren eintritt, so wie auch bei Justin Bieber. Auch der scheint mir auf dem besten Weg in den Abgrund.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Das denke ich mir immer, wenn ich von diesen "armen" Berühmtheiten lese, denen alle Möglichkeiten offen stehen und die völlig kaputt enden.
    Ich frag mich dann auch, warum Menschen danach streben reich und berühmt zu werden. Das geht selten gut aus für die Betroffenen, vor allem wenn der Ruhm schon in jungen Jahren eintritt, so wie auch bei Justin Bieber. Auch der scheint mir auf dem besten Weg in den Abgrund.


    Meinst du, sie haben so gelebt, weil sie berühmt werden wollten oder weil sie die Musik/das Schreiben eben (er)leben mussten?
    Alle Künstler, die ich kenne, leben sehr bodenständig, sind total diszipliniert und arbeiten sehr hart.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich weiß nicht. In diesen Kreisen kenne ich mich nicht aus, habe meine Informationen mehr oder weniger aus den Medien und da geht es halt immer um die super Populären.
    Die dann so abstürzen sind wohl meistens die, die nicht lange und hart dafür gearbeitet haben, sondern sehr jung und oft per Zufall so weit nach oben gekommen sind.


    Zitat

    Alle Künstler, die ich kenne, leben sehr bodenständig, sind total diszipliniert und arbeiten sehr hart.


    Das trifft sicher für die allermeisten zu!
    Man hört in der Regel von den Abgedrehten, die jegliche Bodenhaftung verloren haben.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich weiß nicht. In diesen Kreisen kenne ich mich nicht aus, habe meine Informationen mehr oder weniger aus den Medien und da geht es halt immer um die super Populären.
    ...
    .


    Das geht mir auch so. Jsutsin Bieber wurde ich jetzt nicht als genialen Musiker beschreiben, da hast du mit dem frühen Ruhm ganz sicherlich recht.
    Michael Jackson und Amy Whinehouse schon. Ich fürchte, ohne Exzesse hätte es diese Songs nicht gegeben. Auch Picasso war ein äußerst egozentrischer und sexliebender Mensch, der auch nicht nein zu Alkohol und co gesagt hat. Auf der anderen Seite hat er gearbeitet bis zum Umfallen.
    Allerdings gibt es auch genug Gegenbeispiele.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin