"Die kleine Bücherei in der Church Lane" hat alles, was ein Buch braucht, um sich damit in eine warme Decke einzukuscheln und wohlzufühlen.
Zum Inhalt:
Eine gestresste Lehrerin, die in den Cotswolds in einem Cottage für ein halbes Jahr ausspannen will, gerät unversehens ins das Gemeinschaftsleben des pittoresken Dörfchens hinein. Sie wird dort zunächst erstmal mürrisch abgewiesen, kurze Zeit später jedoch warmherzig aufgenommen. Sie findet schnell eine Freundin und wird in die Dorfgemeinschaft eingeführt, bevor sie überhaupt nachdenken. Besonders gefiel mir ihre gute Beziehung zu einer 96-Jährigen, die gut klarkommt mit ihrem Leben und sich gegen die ständigen Versuchen ihrer Schwiegertochter wehren muss, die ihr immer wieder einzureden versucht, sie sei senil und solle in ein Seniorenwohnheim gehen. Schön ist fas Dorfprojekt, bei dem eine alte Telefonzelle umgebaut wird zur Dorfbücherei. Außerdem gefiel mir auch, dass es einiges an historischen Details zu entdecken gibt, denn das (erfundene) Dorf liegt relativ nahe an Bletchley Park. Die Enigma- Geschichte wird nur berührt, aber die damit in Zusammenhang stehenden Lebenserfahrungen der Frauen während des 2.Weltkrieges fließen - in gut verkraftbaren Portionen - ein. Diese weibliche Perspektive und auch eine Liebesgeschichte mit vielen Hindernissen haben das Lesen anregend und angenehm zugleich werden lassen.