Titel: Der Unbequeme. Autobiografische Notizen
Autor: Arnulf Baring
Verlag: Europaverlag Berlin
Erschienen: November 2013
Seitenzahl: 397
ISBN-10: 3944305124
ISBN-13: 978-3944305127
Preis: 21.90 EUR
Arnulf Baring wurde 1932 in Dresden geboren. Nach dem Magister an der New Yorker Columbia und der Promotion zum Dr. jur. An der FU Berlin arbeitete er beim WDR. Seit 1969 lehrte er an der FU Berlin als Professor für Politikwissenschaft und ab 1976 bis 1998 als Professor für Zeitgeschichte und Internationale Beziehungen.
Arnulf Baring ist Gast in vielen Talkshows, ein streitbarer Geist der mit seinen Ansichten nicht hinter dem Berg hält. In seinen autobiografischen Notizen merkt man es auch – er vertritt seine Meinung, argumentiert gut und hat auch keine Schwierigkeiten mit begründetem Widerspruch. Ein Buch über das sich wunderbar diskutieren lässt, gibt es doch fundierte und sehr interessante Denkanstösse.
Baring geht auch immer auf die jeweiligen politischen Entwicklungen ein, die seinen Lebenslauf begleitet haben. Auch da nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er redet nicht herum, er geht die Dinge immer vorn an – da wird nicht gezaudert oder verklausuliert. Harte Kritik übt er an der Politikerkaste der heutigen Zeit, er bedauert das beispielsweise keine wirklichen parlamentarischen Debatten mehr stattfinden, Politiker dienen nicht mehr der Sache sondern haben nur noch die eigene Karriere im Auge – Zweitklassigkeit sei Trumpf in der Politik. Und er sieht die Gefahr, dass die Konturen der politischen Parteien noch weiter miteinander verschwimmen. Beliebigkeit wo man hinschaut.
Baring schreibt sehr klar, flüssig und vor allen Dingen sehr engagiert.
Es ist nicht nur ein autobiografisches Buch, es ist auch ein Streifzug durch das politische Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Baring ein kenntnisreicher Beobachter des politischen Deutschland. Ein unbestechlicher Chronist der politischen Entwicklung in Ost und West.
Ein sehr lesenswertes Buch, ein Buch das mehr ist als eine normale Autobiografie. 8 Eulenpunkte.