Was ist mit den privaten Verkäufern los?

  • Nachdem ich bei ebay etliche bittere Pillen hinsichtlich der Beschreibung von gebrauchten Büchern und deren tatsächlichen Zuständen geschluckt habe, bin ich vermehrt dazu übergegangen, bei booklooker zu kaufen, auch wenn die Bücher dort meistens teurer waren und sind. Dafür konnte man sich jedoch meist auf die genannten Zustände verlassen.


    Nun ist es seit einigen Monaten so, dass immer wieder Bücher "wie neu" oder sogar "neuwertig" bei booklooker eingestellt werden, und was dann kommt, steht den medimops-Büchern im Zustand nichts nach: Flecken, angestoßene Ecken, Leserillen und schiefgelesene Buchrücken.


    Wenn man beim Käufer reklamiert, kommen Kommentare wie "Das tut mir leid, dass Sie das so sehen", "als ich das Buch abgeschickt habe, war es noch wie neu" etc. pp. "Sie können das Buch ja zurückschicken".
    Ja, genau, und dann habe ich doppelte Portokosten und weiß noch nichtmal, ob ich mein Geld zurückbekomme.


    Dieses Mal habe ich sogar VORHER eine Notiz an den VK geschickt, dass ich das Buch wirklich nur haben wollen würde, wenn es im beschriebenen Zustand ist. Ja ja...


    Warum diese Unehrlichkeit? Geht es wirklich darum, den einen Euro mehr zu verdienen?
    Sind mir jetzt die doofen ebay-Verkäufer zu booklooker gefolgt?
    Wie verhaltet ihr euch in solch einer Situation?


    Ich könnt mich jedenfalls kringelig-ärgern und tue das auch gerade. E-Mail an den VK, negative Bewertung, VK auf Blacklist... mehr bleibt mir nicht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Das betrifft leider nicht nur die Buchsparte! :-( Ich habe neulich eine Creme bei Tauschticket angefordert, die in der Beschreibung mit Neu und OVP angegeben wurde.
    Es kam eine Dose, die weder außen verpackt war noch innen eine Schutzfolie über der Creme hatte. Sorry, aber das kann mir keiner erzählen, daß solche Produkte ohne "Verschluß" angeboten werden... :rolleyes
    Ich habe der Dame trotzdem 5 Sterne gegeben, nachdem sie mir versichert hat, daß die Ware so vom Anbieter "neu" verkauft würde. Dann gefiel ihr aber nicht, daß ich in der Bewertung nur "okay" geschrieben habe. Jetzt verbittet sie sich jede weitere Bestellung von mir. Tja, von mir aus! :rolleyes

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

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  • Das ist ja wirklich ärgerlich. Bis jetzt habe ich bei booklooker immer die Bücher in dem Zustand bekommen, der angegeben war. Beim Verkäufer schaue ich immer auf die Bewertung. Bis jetzt bin ich damit gut "gefahren".


    Würde ich ein Buch in schlechtem Zustand erhalten würde ich dies natürlich in die Bewertung schreiben. Sowas geht gar nicht. Kann solche Leute nicht verstehen, die das mit ihrem Gewissen vereinbaren können.


    Bei ebay kaufe ich keine Bücher und habe damit keine Erfahrungen.

  • So was in der Art habe ich auch erst gehabt, als Kommentar stand dann da "Ich würde für wenig Geld Neuware haben wollen." Habe mich tot gestellt und innerlich gedacht "Blöde Kuh".


    Grade bei Booklooker sollten solche Sachen nicht passieren weil die nämlich ein tolles Glossar haben wo das Einzelne super beschrieben ist.


    Ich weiß auch nicht was in manchen Leuten vorgeht. :gruebel

  • Zitat

    Original von woman42
    Beim Verkäufer schaue ich immer auf die Bewertung. Bis jetzt bin ich damit gut "gefahren".


    Das mache ich natürlich auch, aber bisher war ich dann diejenige, die den Schnitt "runtergerissen" hat. Vielleicht ist es anderen auch nicht so wichtig und sie drücken dann halt die 3 oder 4 Sterne, ohne Kommentar.


    Zitat

    Original von oemchenli Grade bei Booklooker sollten solche Sachen nicht passieren weil die nämlich ein tolles Glossar haben wo das Einzelne super beschrieben ist.


    Ganz genau! Deswegen ärgere ich mich ja so. Schwarze Schafe gibt es überall, das ist mir klar, aber es ist jetzt schon das 3. oder 4. Mal gewesen, und ich bin einfach enttäuscht.


    Es geht mir ja nicht darum, die günstigste Ware abzugreifen, sondern einzig und allein darum, dass da mehr Geld verlangt wird für eine nicht zutreffende Beschreibung, und das grenzt doch an Betrug, oder?

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Mir ist das beim Booklooker so drastisch erst einmal passiert. Die dahin gehenden schlechteren Bewertungen im Vorfeld hatte ich nicht beachtet gehabt. Erst als das Buch dann da war. Auf meine Zwei-Sterne-Bewertung folgte dann die Kontosperre, da war dann die Heulerei groß und ich war natürlich schuld. Booklooker wollte dann, dass ich das Buch zurück schicke, da hatte ich aber auch keinen Nerv mehr zu. Daraufhin wurde das Konto wieder frei geschaltet und die Verkäuferin hat mir versprochen zukünftig mehr drauf zu achten, was sie beschreibt.


    Ehrlich gesagt glaube ich es nicht, da sie ein großes Angebot hatte und sehr viele Bewertungen, wo immer mal ein Ausreißer dazwischen war.

  • Bislang bin ich bei BL noch nicht reingefallen.
    Und bei meinen eigenen Büchern, sind immerhin ca. 300 im Angebot, beschreibe ich immer ehrlich nach besten Wissen und Gewissen.
    Habe auch schon mal eine schlechtere Bewertung bekommen (nur 3 Sterne) weil ich nicht geschrieben hatte, dass das Buch einen zusätzlichen klaren Schutzumschlag hatte. Aber der Käufer hatte Recht und hat dennoch von mir volle Sterne bekommen.

  • Mir ging es so bei einem Anbieter auf amazon, da stand auch neuwertig oder so gut wie neu, und als das Buch kam war es total vergilbt und roch auch alt.
    Da das Buch ein Wichtelgeschenk war, diejenige hatte auch gebrauchte Bücher akzeptiert hab ich mich noch mehr geärgert als wenn ich es für mich bestellt hätte. Ich hatte aber keine Lust darauf den Verkäufer zu kontaktieren, alllerdings war die Bewertung dann entsprechend.

  • Mir ist das bisher erst einmal passiert und das war auch bei einem Anbieter auf amazon. Habe mir dort ein Buch gebraucht bestellt, das als "guter Gebrauchtzustand" drin stand. Bei mir kam es jedoch völlig rundgelesen, vergilbt UND verknickt an. :fetch


    Habe zwar auch nicht viel dafür bezahlt.. Aber trotzdem - warum kann man nicht einfach ehrlich sein? Überall wird man nur noch über den Tisch gezogen, um es mal fein auszudrücken. :bonk

  • Ich mache die Erfahrung meistens umgekehrt. Mir macht es nichts aus, wenn ein gebrauchtes Buch auch so aussieht, also Leseknicke u.ä. hat und kaufe bei booklooker meistens die Bücher mit "deutlichen Gebrauchsspuren". Die meisten hatten bisher höchstens leichte Gebrauchsspuren und zum Teil waren sie wirklich noch fast wie neu!

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Ich mache die Erfahrung meistens umgekehrt. Mir macht es nichts aus, wenn ein gebrauchtes Buch auch so aussieht, also Leseknicke u.ä. hat und kaufe bei booklooker meistens die Bücher mit "deutlichen Gebrauchsspuren". Die meisten hatten bisher höchstens leichte Gebrauchsspuren und zum Teil waren sie wirklich noch fast wie neu!


    :write


    Ich bin auch meistens überrascht, dass als gebraucht bezeichnete Bücher oft wie neu aussehen. Für mich ist ein Buch nicht gebraucht, wenn es, womöglich noch mit Folie drumherum, ins Regal gestellt, sondern wenn es gelesen wurde. Und Lesen hinterlässt nunmal Spuren.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich denk mal , dass es vielleicht auch einfach verschiedene Meinungen dazu gibt, was "leichte Gebrauchsspuren" oder "wie Neu" für den Einzelnen bedeutet.


    Ich hatte mal ein wirklich neu aussehendes ungelesenes Buch, noch in Folie verpackt(nur unten auf) , als "wie neu" verkauft,
    leider hab ich einen schwarzen Strich übersehen, was das Buch als Mängelexemplar kennzeichnen sollte...
    Der Käufer war not amused und hat mir ne schlechte Bewertung geben. Das fand ich dann doch etwas übertrieben...war schließlich keine Absicht.
    1 Punkt Abzug hätte es doch auch getan....


    Ich verkaufe mittlerweile fast alle Bücher als mit "leichte Gebrauchsspuren" und hab so am wenigsten Ärger, wenn ich mal was übersehen hab...

  • Zitat

    Original von piper1981
    Ich denk mal , dass es vielleicht auch einfach verschiedene Meinungen dazu gibt, was "leichte Gebrauchsspuren" oder "wie Neu" für den Einzelnen bedeutet.


    Das dürfte bei Booklooker kein Problem sein.

  • Ich erlebe bei amazon beides. Manchmal kommen nigelnagelneue Bücher, die besser sind als beschrieben, dann schreibe ich das auch in die Bewertung hinein. Ab und zu bekomme ich aber auch Bücher mit Leserillen, die als "sehr gut" ausgewiesen waren. Ich habe gerade ein solches rundgelesenes verknicktes Buch zurückgeschickt an einen Privatverkäufer und angekündigt, dass er das Rückporto übernehmen solle, da der Fehler nicht auf meiner Seite liegt. Als er dann nur den Kaufpreis erstattet hat, gab es eine 3 (ausreichend) mit entsprechendem Kommentar von mir als Bewertung. Was ja eher milde ist, wie ich finde. Aber selbst darüber regte er sich per Mail auf. Ich nehme das natürlich nicht zurück, im Gegenteil. Der hat die entsprechende Antwort bekommen.


    Da ich selbst meine Bücher bei amazon verkaufe, weiß ich, dass es für die kleinen Privatverkäufer das AUS bedeutet, wenn sie eine richtig schlechte Bewertung bekommen. Wer nur wenige Bücher im Jahr zu verkaufen hat, bekommt selten überhaupt eine Bewertung, denn die meisten Kunden bewerten nicht. Wenn eine Bewertung schlecht ist, wirkt sich das prozentual gesehen sofort verheerend aus. Plötzlich hat nur man noch 70% oder 50% und nur noch 2 oder 3 Sterne. Da kauft dann vermutlich keiner mehr ein. Außerdem soll amazon dazu neigen, diese Verkäufer, die nicht kulant und unfreundlich zu ihren Kunden sind, zu sperren.


    Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man freundlich, aber bestimmt verlangen, dass man das Rückporto ersetzt bekommt. Es gibt ja Richtlinien für die Verkäufer zur Zustands-Einordnung von Büchern, daher ist schnell klar, was geht und was nicht. In den meisten Fällen bekomme ich alles erstattet plus Rückporto, und dafür gebe ich dann keine mittlere oder schlechte Bewertung ab. Wenn die Leute sehr freundlich sind, bekommen sie auch eine sehr gute Bewertung für sehr guten Kundenservice von mir.
    Aber wer glaubt, er könne seine Kunden betrügen und müsse dann nicht einmal kulant sein, dem gebe ich eine 3, 4 oder 5, je nachdem, wie krass das Buch aussah und wie hoch der Preis war und wie schlecht die Laune des Verkäufers. Das ist dann auch richtig, finde ich, damit andere gewarnt werden.
    Die Großen, wie z.B. Medimops, können sich ein paar schlechte Bewertungen natürlich leisten, deshalb erstattet Medimops auch nie das Rückporto. Dafür verramschen sie die Bücher sehr oft für Dumping-Preise. Da muss man sich also vorher überlegen, ob man das in Kauf nimmt oder nicht mehr bei denen bestellt.


    Ich selbst schaue mir die Bücher sehr genau an, wenn ich sie zum Verkauf reinstelle, beschreibe sie ehrlich, verpacke sie sehr gut und wenn ich dennoch mal etwas übersehen habe, bin ich so kulant, dass die Käufer mir meistens auch noch von sich aus 5 Sterne für super Kundenservice geben.
    Deshalb verstehe ich auch solche knickerigen Typen nicht, die sich wegen einem Rückporto von 1€ fürchterlich anstellen.


    Naja, aber wenn man bedenkt, dass die Armut in deutschland sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt hat, wird vllt doch einiges verständlicher.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Ich mache die Erfahrung meistens umgekehrt. Mir macht es nichts aus, wenn ein gebrauchtes Buch auch so aussieht, also Leseknicke u.ä. hat und kaufe bei booklooker meistens die Bücher mit "deutlichen Gebrauchsspuren". Die meisten hatten bisher höchstens leichte Gebrauchsspuren und zum Teil waren sie wirklich noch fast wie neu!


    Das sehe ich auch so. Aber dann habe ich mich ja auch für "deutliche" oder "geringe Gebrauchsspuren" entschieden.
    Wenn ich aber doch "wie neu" zum Kauf anklicke und dafür dann mehr Geld hinlege, als für die Bücher mit "Gebrauchsspuren", ist das einfach nicht okay.


    Dass die Meinungen zu den Zuständen der Bücher deutlich auseinandergehen, habe ich ja bei ebay bemerkt. Bin einfach nur enttäuscht, dass sich das bei booklooker jetzt auch so eingeschlichen hat.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • @ ginger ale:
    Armut ist meines Erachtens ein ungeeignetes Instrument, um die Unaufrichtigkeit bei der Zustandsbeschreibung zu rechtfertigen. Wer den Zustand ehrlich aufzeigt, muss auch kein Porto zurückerstatten.


    Genau wegen der von killerbienchen beschriebenen Erfahrungen, verzichte ich weitgehend auf gebrauchte Bücher.