'Jane Austen - Eine Biographie' - Kapitel 04 - 06

  • Ich bin erst durch die ersten 2 Kapitel dieses Abschnitts und mir gefällt das Buch immer besser.
    Im Vergleich zu Behauptungen, Janes Briefe ( gerade der Briefwechsel mit ihrer Schwester Cassandra ) seien langweilig, finde ich das gar nicht. Die Auszüge haben mich mehr als einmal zum schmunzeln gebracht und ich frage mich, was denn heir erwartet wurde?
    Ihr literarisches Können hat Jane Austen mit ihren Büchern bewiesen. Man darf eben nicht vergessen das sie auch eine Frau war, welche sich wie viele ( mich eingeschlossen ) eben für Klatsch und Trasch und für Mode interessiert.
    Und soetwas "bespricht" man doch gern mit Vertrauten.

  • Ich bin hier auch noch nicht durch. Wenn die liebe Arbeit nicht wäre :lache
    :lache Interessant ist auch, dass sie ihre Bücher meistens gar nicht selbst dem Verlag angeboten hat. Mal war es Papa, mal der Bruder...


    Bin jetzt gerade bei der Epoche der Gruselromane. Die Zeichnungen zwischen durch sind sehr aussagekräftig.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich bin auch weiterhin begeistert. Besonders gefällt mir wie immer wieder Bezug zu den verschiedenen Romanen genommen wird.


    Gelacht habe ich auf Seite 104 (Bezug zu Northanger Abby): "… John Thorpe, dem Manta-Fahrer von 1799…" :lache


    Verblüfft hat mich folgendes:
    In Trennungen und Neuanfänge auf Pemberley von Brigitte H. Hammerschmidt (Fortsetzung von Stolz und Vorurteil) wird der angebliche Diebstahl von Lizzys Tante beschrieben und genau diese Geschichte scheint eine Tante von Jane Austen in Wirklichkeit erlebt zu haben. :wow

  • Die Tante fiel mir auch gleich auf. Auch andere Parallelen zu ihren Romanen.
    So wie es sich anhört, kam Jane auch nicht groß aus ihrem Kreis heraus, da musste sie ihre Ideen und Anregungen aus nächster Nähe holen.

  • Ich bin nun ein Stück weiter und es macht mir weiterhin viel Freude es zu lesen.Was mir auch gut gefällt sich die Bilder ,welche hin und wieder abgebildet sind,so kann man sich alles noch besser vorstel-
    len .Cassandras Illustrationen finde ich auch äußerst originell.Die Städte Bath und Kent mussten damals wohl sehr begehrt gewesen sein ,und Jane nutzt die dadurch gewonnen Eindrücke ja in ihren Romanen gekonnt.

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Zitat

    Original von nofret78
    So wie es sich anhört, kam Jane auch nicht groß aus ihrem Kreis heraus, da musste sie ihre Ideen und Anregungen aus nächster Nähe holen.


    Ja das ist mir auch aufgefallen. Irgendwie hat man beim Gelesenen fast immer einen Bezug zu ihren Romanen.

  • Sie hat wohl doch versucht, Alltägliches in ihren Romen unterzubringen. Nach Bath wollte sie nicht umziehen. Urlaub dort war schön, aber wohnen? Die Ohnmacht war wohl schon ein Zeichen ihrer Krankheit.


    Mir ist aufgefallen, auf den Zeichnungen der Frauen, haben diese alle große Augen. Ob das ein Austen-Merkmal ist oder hat Cassandra nur immer großen Augen gemalt?

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    Wendy Wasserstein

  • Ja da hast du recht, so sehe ich es auch , das kann schon ein Zeichen der Krankheit gewesen sein. Habe mir die Bilder nochmal genau angeschaut die Augen sind tatsächlich besonders groß, gut beobachtet von dir. :wave

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Ich denke mal, das mit den großen Augen könnte ein "Zeichen der Zeit" gewesen sein, das Menschen so dargestellt wurden. Genau wie die Menschen auf Gemälden aus der Spätgotik ja mit dünnen Armen und Beinen dargestellt wurden.

  • Habe eben "Die Familien der Brüder" beendet und fand es richtig schön.Hier wurde wieder gezeigt, welch guten Familienzusam-
    menhalt Sie hatten(Seite 137 für Edward war es selbstverständlich,
    mal Jane mal Cassandra in seine Entourage einzureihen...)
    Die Besuche in Kent und Barth muss Sie auch sehr genossen haben,diese gewonnenen Eindrücke werden ja immer mal wieder in den Romanen wieder gegeben .
    :wave Ekna

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Das Buch liest sich auch weiterhin sehr gut und amüsant, aber ich habe doch so einige Male Probleme, das „Personal“ auseinanderzuhalten. Die Verwandtschaft und der Bekanntenkreis sind doch ziemlich groß; ich werfe immer mal einen Blick in den Stammbaum, der bei mir vorne im Buch ist, um wenigstens ungefähr den Überblick zu behalten.


    Ich habe zwar nicht alle Bücher von Jane Austen gelesen, aber immer wieder kommen mir Dinge aus ihrer Biographie aus den Romanen bekannt vor. Sie hat anscheinend ihre Lebensumwelt ziemlich gut beobachtet und wiedergegeben.


    S. 140: „(...): der Schürhaken in Gesellschaft, die Frau, die es lieber hatte, wenn die Leute unangenehm waren; es enthob sie der Sorge, sie vielleicht zu mögen.:grin


    Gegen Ende des Abschnitts mußte ich dann an das zweite Buch von Brigitte Hammerschmidt „Trennungen und Neuanfänge auf Pemberley“ denken, in dem sie genau dieses verarbeitet hat.



    Zitat

    Original von Lesebiene
    Ja, die Tante soll es wirklich gegeben haben. Das hat auch jemand in der Leserunde geschrieben.


    Jein. Das steht im Nachwort zum Buch dort, S. 442:
    Der Prozess um Mrs. Gardiner bedarf einiger Worte. So ungeheuer die Umstände uns heute erscheinen mögen, ganz ähnlich spielte sich selbiger in der Verwandtschaft von Jane Austen ab. Ihre Tante Mrs. Leigh Perrot aus Bath wurde im Jahre 1799 wegen Ladendiebstahl angezeigt. (Nähere Einzelheiten siehe u. a.: Maletzke, Elsemarie: Jane Austen. Eine Biographie. München 2009, S. 142-144)
    Dabei verweist sie auf genau diese Biographie, die wir jetzt lesen (von der ich allerdings die 1. Auflage von 1997 habe).



    Zitat

    Original von bienchen69
    Irgendwie hat man beim Gelesenen fast immer einen Bezug zu ihren Romanen.


    :write Ja, so geht es mir auch.



    Die vielen Zeichnungen finde ich auch sehr hilfreich. Beim Lesen muß ich immer wieder daran denken, daß das die gleiche Zeit ist, in der in Bonn (und später Wien) ein gewisser Ludwig van Beethoven gelebt hat. Ich habe vor einiger Zeit eine Romanbiographie über ihn gelesen und obwohl er nur fünf Jahre älter als Jane Austen war, habe ich doch das Gefühl, daß die in komplett verschiedenen Welten gelebt haben.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Über diesen Abschnitt kann ich nicht viel sagen...
    Die Lebensgeschichten von einigen Verwandten, Briefe und Bälle und zwei Männerbekanntschaften Janes.
    Lady Susan habe ich noch nicht gelesen, das fehlt mir hier sehr, weil so oft drauf verwiesen wird.
    Und die ,Abtei von Northanger' habe ich als Hörbuch gehört, wobei mich die Sprecherin derart genervt hat, daß wohl vom Inhalt nicht viel bei mir hängen geblieben ist...

  • Ich muss gestehen, obwohl ich alle Bücher von J.A. gelesen habe, von "Lady Susan", "Die Watsons", "Sanditon" und Kloster Northanger" ist nicht wirklich viel hängen geblieben... Am präsentesten sind einfach ihre bekannteren Bücher bei mir.

  • Zitat

    Original von nofret78
    Ich muss gestehen, obwohl ich alle Bücher von J.A. gelesen habe, von "Lady Susan", "Die Watsons", "Sanditon" und Kloster Northanger" ist nicht wirklich viel hängen geblieben... Am präsentesten sind einfach ihre bekannteren Bücher bei mir.


    Das geht mir bei Die Watsons auch so. Das Buch muss ich wohl irgendwann nochmal lesen.
    Sanditon und Lady Susan hab ich bis jetzt leider noch nicht gelesen.

  • Mich fasziniert der ausführliche Briefwechsel der damaligen Zeit. Hach, so ganz anders als das heutige, oft völlig missverstandene und abgehackte SMS-Geschreibsel.


    Einzig der ständige Bezug und die Verweise zu den Büchern hält mich am weiterlesen, ich werde leider nicht so warm mit dem Buch.

  • Zitat

    Original von Faraday
    Mich fasziniert der ausführliche Briefwechsel der damaligen Zeit. Hach, so ganz anders als das heutige, oft völlig missverstandene und abgehackte SMS-Geschreibsel.


    Vor allem: wie will man künftig von (heutigen) Zeitgenossen einen Briefband heraus geben, wenn doch niemand mehr Briefe schreibt? ich denke, da ist ein ganzes Stück Kultur verloren gegangen (und damit Wissen). Wenn ich etwa an den Briefwechsel des Herrn von Kügelgen mit seinem Bruder denke, der es im Druck auf über 1.000 Seiten bringt...
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")