Bitch Slap

  • Der Film: Irgendwo in der Wüste, in der Nähe eines verlassenen Trailers. Hier stranden die drei Hauptdarstellerinnen samt entführtem Gangster um sich Diamanten von unschätzbarem Wert unter den Nagel zu reißen.


    Bald schon kommt es jedoch zu Spannungen innerhalb der Truppe, und auch einige andere finstere Gestalten mit großem Interesse an der Beute machen ihre Aufwartung – doch all das wirkt wie eine Kindergartenparty im Vergleich zu dem was ihnen allen blüht, wenn der grausame, legendäre, erbarmungslose Unterweltboss von ihren Machenschaften Wind bekommt.


    Meine Rezension: Die Wiederentdeckung des Grindhouse- und Exploitationfilms ist vor allem Tarantino zuzuschreiben, welcher als Fan dieses Genres immer wieder auf Stilmittel dieser Filme zurückgreift und seine Lieblinge gerne auch zitiert und so für ein breites Interesse an diesen „billigen Schundfilmen“ sorgt.


    Die Macher von „Bitch Slap“ sind unverkennbar ebenfalls große Fans dieser Art Film, ohne dieses Genre allerdings zu glorifizieren. Sie haben einfach Spaß am geschmacklosen Schmuddelfilmen bar jeden Anspruchs und wenden sich mit ihrem Werk einfach an Gleichgesinnte.
    Dabei gelingt ihnen nicht nur eine äußerst gelungene Hommage, sondern gleichzeitig eine witzige Parodie des Genrekinos. Immer wieder scheinen sie sich augenzwinkernd dem Zuschauer zuzuwenden: „ Na.... Große Titten in vieeel zu engen Blusen? Echt? Darauf stehst Du?“ „Eine heiße Braut mit einer Riesenwumme.... cool oder?“


    Der Zuschauer sollte schon eine gewisse Selbstironie mitbringen und all diese Fragen mit „Ja“ beantworten um den Film genießen zu können, denn er treibt es in jeder Hinsicht auf die Spitze.


    Im Vergleich mit dem was hier geboten wird wirken die beiden „Chickfights“ aus „Kill Bill“ I und II wie ein Damenkränzchen mit Tee und Keksen! Bei allem Humor und aller Augenzwinkerei wissen die Macher recht genau was sie ihrem Publikum schuldig sind, ungeachtet der ironischen Distanz zum Genre allgemein ist dieser Film auch ein wirklich harter Thriller, in welchem weder die Protagonisten noch die Zuschauer geschont werden.


    Natürlich ist ein Genrefilm wie dieser nicht für eine breite Masse gemacht – er ist geschmacklos, sexistisch, viel zu brutal und die Handlung ist auch.... – sondern für all die bösen, finsteren Fans des etwas anderen Kinos.


    Und vielleicht würde auch Tarantino heute solche Filme machen, wenn er nicht so eine Pussy wäre!