Hörbuch erschienen bei Jumbo oder als audible-Downloiad
Gesamtspielzeit: 04:51:58
Originaltitel: Gutted
übersetzt aus dem Englischen von Jürgen Bürger
Kurzbeschreibung:
Edinburgh, mitten in der Nacht: Gus Dury (der immer noch wild und gefährlich lebt) stolpert buchstäblich über die Leiche eines Buchmachers. Sein Pitbull hatte ein dreijähriges Mädchen zerfleischt. Gus alarmiert die Polizei - ein Fehler, denn er bekommt es mit der ganzen Härte der korrupten Ordnungshüter zu tun. Anstatt den Mord aufzuklären, will Obercop Jonny Johnstone ihm die Schuld dafür in die Schuhe schieben - und nebenbei auch noch Gus' Ex heiraten. Also muss er selbst ran und taucht ein in die Unterwelt Edinburghs, wo illegale Hundewettkämpfe stattfinden und die Polizei mit Kriminellen unter einer Decke steckt. Der neue Roman von Tony Black, "dem besten britischen Krimi-Autor“ (Irvine Welsh).
Über den Autor:
Tony Black, geboren 1972 in Australien, aufgewachsen in Schottland und Irland. Der preisgekrönte Journalist und freie Autor lebt in Edinburgh. Seine Krimis um den Antihelden Gus Dury wurden von der Presse hymnisch gefeiert.
Über den Übersetzer:
Jürgen Bürger wurde 1954 im Sauerland geboren. Er hat unter anderem Andrew Vachss ins Deutsche übertragen und ist entsprechend gut mit Raubtieren am Ende der Nahrungskette vertraut. Jürgen Bürger lebt in Köln.
Über den Sprecher:
Bernd Stephan, geboren 1943 in Marburg an der Lahn, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Seit 1968 war er an Theatern in Kaiserslautern, Würzburg und Salzburg engagiert, trat bei den Salzburger Festspielen auf und war Mitglied im Ensemble der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Bernd Stephan spielte in Kinofilmen wie "CarNapping" und in zahlreichen Fernsehproduktionen, unter anderem in der Serie "Ein Fall für Zwei". Als Synchronsprecher lieh er Filmstars wie John Cleese von Monty Python seine Stimme. Er lebt in Hamburg.
Mein Eindruck:
Gelyncht ist nach Geopfert der zweite Teil der Gus-Dury-Serie.
Ganz so gut wie den ersten Teil fand ich Gelyncht nicht. Ich hatte auch zuerst Probleme mit dem Hörbuch, das so abrupt beginnt. Ich mag es lieber, langsam in eine Handlung gezogen zu werden anstatt einfach hinein ins wilde Treiben.
Doch beim zweiten Hörversuch ging es ganz gut.
Der Kriminalplot ist nicht gerade umwerfend, wird jedoch durchgehend vom Ich-Erzähler Gus Dury getragen. Dury ist ehemaliger Journalist, jetzt Barbesitzer in Edinburgh und Alkoholiker, der auch gelegentlich Detektiv-Arbeit leistet. Dury trägt immer dick auf, das ergibt sich schon dadurch, dass er meist mit Gangstern spricht, die ihn unter Druck setzten (oder auch andersherum) oder mit Polizisten, die ihn verhören. Er steht also nahezu immer zwischen den Seiten. Dury hat eine moralische Haltung, die der von Philip Marlowe (Raymond Chandlers Held) gleicht. Nur das Dury in heutiger Zeit lebt. Daher kommt es zum originellen Zusammenwirken zwischen richtig altmodischer und atmosphärischer Noir sowie modernem Leben in Schottland.
Es geht auf und ab bei der Lösung des Kriminalfalls. Mal glaubt Dury, auf der richtigen Spur zu sein, dann wird er selber wieder verdächtigt.
Den Sprecher Bernd Stephan kann ich nur loben. Er hat eine gute Stimme und sorgt dafür, dass Durys Sprüche nicht zu übertrieben wirken.
In der Summe war ich zufrieden mit dem Hörbuch und hoffe auf, das Teil 3 und 4 doch noch auch auf Deutsch erscheinen.