'Zeiten des Aufruhrs' - Teil 1. Kapitel 1 - 3

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Erster :grin.
    Hab auch gestern den ersten Abschnitt gelesen.


    Gut in Szene gesetzt, dieses missglückte Theaterstück.


    Bisher ganz interessant und nicht schlecht zu lesen, nur manchmal sind mir die Sätze zu lang, das bremst meinen Lesefluss etwas.


    In dieser Ehe herrscht eine beklemmende, verklemmte? Atmosphäre, gequälte Gespräche, die in Angiften münden, sobald einer den Mund aufmacht. Und noch schlimmer, wenn April gar nichts mehr sagt außer "lass mich endlich in Ruhe". Diese Bitterkeit scheinen auch die Kinder zu spüren und zu verunsichern. Kinder haben da meist sehr feine Antennen.


    Am Ende des Abschnitts sieht es so aus, als wären die Kinder zu früh gekommen – und April, vlt. auch Frank fühlen sich um ihr Leben betrogen? Bei Frank kommt es mir so vor, als hätte er ein Problem mit seinem „männlichen Ego“, müsste sich das immer wieder beweisen oder zumindest ins Gedächtnis rufen (S. 60 z.B.)


    Gut, dass es so kurze Abschnitte sind. Liest sich vor allem bei solch einem Roman besser. Die Handlung treibt einen nicht gerade hindurch ;-).

  • Bisher gefällt mir das Buch ganz gut. Die gemächliche Erzählweise spricht mich an.


    Zitat

    Original von Lumos
    Erster :grin.


    Vielleicht bin ich ja zuerst fertig? :grin Nur Spaß!


    Zitat

    Gut in Szene gesetzt, dieses missglückte Theaterstück.


    Vor allem finde ich interessant, was dieses Misslingen auszulösen scheint. Momentan sieht es aus als reiße dieser Misserfolg sorgsam überdeckte Unzufriedenheiten ins Rampenlicht. Wir erfahren nicht viel darüber, was sich April wirklich für Gedanken macht, aber die Welt ist für sie und ihren Mann und ihre Ehe danach eine andere, so als kehre sie in die Wirklichkeit ein.


    Zitat

    Bisher ganz interessant und nicht schlecht zu lesen, nur manchmal sind mir die Sätze zu lang, das bremst meinen Lesefluss etwas.


    Ich liebe ja lange Sätze, und bisher stört mich hier gar nichts. Sind da lange Sätze? Ich habe das echt nicht bemerkt.


    Zitat

    In dieser Ehe herrscht eine beklemmende, verklemmte? Atmosphäre, gequälte Gespräche, die in Angiften münden, sobald einer den Mund aufmacht. Und noch schlimmer, wenn April gar nichts mehr sagt außer "lass mich endlich in Ruhe". Diese Bitterkeit scheinen auch die Kinder zu spüren und zu verunsichern. Kinder haben da meist sehr feine Antennen.


    Bisher zentral waren für mich die Äußerungen in Kapitel 2, wo es um die Rebellion und das Anderssein geht, das Aufbegehren, das doch im Sand verlaufen ist, was dazu führte, dass die Wheelers genau so sind, wie alle anderen auch. Irgendwo unterwegs haben sie sich und den Weg verloren, und nun können sie irgendwie nichts Neues daraus machen. Mal sehen, ob sie es noch schaffen. Ich sehe diese Ehe unter keinem guten Stern. Meiner Meinung nach fehlt ihnen die Basis der Liebe. Mir kommt es so vor, als wären sie nach dem Verliebtsein stehengeblieben und nicht weiter gegangen, und das scheint sich nun zu rächen. Ich kann mich da aber auch irren.
    Die Kinder tun mir Leid!


    Zitat

    Am Ende des Abschnitts sieht es so aus, als wären die Kinder zu früh gekommen – und April, vlt. auch Frank fühlen sich um ihr Leben betrogen? Bei Frank kommt es mir so vor, als hätte er ein Problem mit seinem „männlichen Ego“, müsste sich das immer wieder beweisen oder zumindest ins Gedächtnis rufen (S. 60 z.B.)


    Ist das nicht genau das Typische: Für das Scheitern, zum Beispiel der Ehe, werden die Kinder verantwortlich gemacht, die entweder zu früh oder gar nicht oder überhaupt kamen und den Eheleuten scheinbar die Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung nahmen, die sie sich erträumt hatten. Schlimm!
    Jeder ist für sein Glück zum großen Teil selbst verantwortlich, nicht nur der Andere, der einen glücklich machen soll.


    Ich freue mich auf's weiter lesen! :-]


    Edit spendiert den Wheelers ein "h".

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Das ist ja mal eine interessante Szenerie: Eine erfolgreiche Probe – ja wissen sie denn nicht, dass Generalproben in irgendeinem Punkt daneben gehen müssen, damit die Premiere klappt (zumindest nach einem nicht ausrottbaren Urteil bei denen, die mit Theater etc. zu tun haben)? -, man erfährt, dass wir uns im Jahre 1955 befinden und irgendwo in Westconnecticut aufhalten. Und dann sind wir mitten im Geschehen, dann beginnen die Beschreibungen (ist das nicht interessant, wie April beschrieben wird – Seite 16 oben der Taschenbuchausgabe, in Kontrast dazu Seite 21? Und was haben die Amerikaner eigentlich immer mit ihren „aristokratischen Schönheiten“ (Seite 15), das liest man ja nicht zum ersten Mal?), dann beginnt ganz langsam, sich aber doch erheblich steigernd, das Sezieren. Das sind schon Beobachtungen, die man so nicht ausdrücken würde, in meinem Fall auch gar nicht könnte. Yates schaut genau, fährt, so mein Eindruck, fast wie mit einer Lupe über die Szenen, über die Personen und sagt, was zwar gesagt werden muss, man sich aber nicht zu sagen trauen würde.


    Jedenfalls: Die Aufführung wird versiebt, es gibt eine große Auseinandersetzung zwischen Frank und April, im Auto und davor, da scheint mir schon einiges seit einiger Zeit zu gären. In dieser Heftigkeit kommt das nicht von jetzt auf gleich – war ich geneigt zu sagen, bis Seite 41 nähere Aufschlüsselung bringt. Da gärt wirklich einiges! Und was ist das mit den „Wagenschlüsseln“ (Seite 24)? Will sie gerne fahren und darf nicht, weil er ja das Geld verdient, ergo Auto bezahlt? Ich bin gespannt, ob das noch näher erläutert wird.


    Bei der Beschreibung des Hauses bzw. des Inneren kommen mir fast die Tränen, so traurig finde ich das (besonders Seite 40: „Nur hinten in der Ecke ...“).


    Frank und sein Vater – diese Beschreibungen sind scheinbar eindeutig, lassen aber manchen nicht angenehmen Gedanken zu. Ob es in Franks Fall um mehr geht als die im Grunde typische Rebellion Jugendlicher? Ich vermute es ein bisschen. April hat eine nicht besonders glückliche Kindheit, so scheint es. Wer hat sie geprägt, welche Prägungen überhaupt gibt es – nur die Äußerlichkeiten, nur das, von dem sie dachte, dass es ihre Eltern ausmachte, ihnen gefallen hatte?


    Seite 57: „ich liebe dich, wenn du nett bist ...“ - vielleicht ist das der Schlüssel zu den Unstimmigkeiten in der Ehe von April und Frank? Im Grunde zu dem Verhalten der beiden dem anderen gegenüber, und dann nur in guten, aber nicht in schlechten Zeiten?


    Was mir noch aufgefallen ist: Die Kinder. Nicht die Kinder an sich, die setzt man ja im Grunde voraus, sondern die Art, wie der Umstand ihres Daseins „gerechtfertigt“ wird – die geplante und nicht durchgeführte Abtreibung bzgl. des ersten Kindes und das zweite, das sie bekommen haben, weil – sh. Seite 61. Was für ein entsetzliches Konstatieren.

  • Zitat

    Original von Clare
    Bisher zentral waren für mich die Äußerungen in Kapitel 2, wo es um die Rebellion und das Anderssein geht, das Aufbegehren, das doch im Sand verlaufen ist, was dazu führte, dass die Wheelers genau so sind, wie alle anderen auch. Irgendwo unterwegs haben sie sich und den Weg verloren, und nun können sie irgendwie nichts Neues daraus machen. Mal sehen, ob sie es noch schaffen. Ich sehe diese Ehe unter keinem guten Stern. Meiner Meinung nach fehlt ihnen die Basis der Liebe. Mir kommt es so vor, als wären sie nach dem Verliebtsein stehengeblieben und nicht weiter gegangen, und das scheint sich nun zu rächen. Ich kann mich da aber auch irren.


    :write
    Für mich hängen sie immer noch an ihren Gedanken an die ach so tolle, aufregende Zeit des Kennenlernens, der aufregenden Diskussionen, all der anderen aufregenden Dinge, des aufregenden Andersseins oder Andersseinwollens - da passt der graue Alltag nicht so recht hinein, das kombiniert sich nicht gut. Ich hatte mehrfach das sich verstärkende Bedürfnis, den beiden mal zu sagen, dass sie bitte aufwachen sollen.

  • Für mich ist es die erste Begegnung mit Yates und ich muss sagen, dass mir der Schreibstil bisher sehr gut gefällt. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen und vermittelt doch den Ernst der Situation.
    Lumos : Mir wären auch nicht so große Sätze aufgefallen, die den Lesefluss hindern könnten, aber ich hab auch gerade ein "anstrengendes" Buch von Umberto Eco hinter mir - da ist das hier wahre Erholung :-]


    Davon bin ich überzeugt! :-] Aber ich weiß ja, dass du trotzdem immer schön auf uns Nachzügler wartest.. :kiss

  • Auch ich lese zum ersten Mal ein Buch von Richard Yates. Grundsätzlich finde ich die Geschichte sehr schön zu lesen, auch wenn ich nicht gerade behaupten kann, daß mir die Protagonisten besonders sympathisch sind. Aber ich hoffe, daß ich im Laufe des Buches noch mehr über sie erfahren werde und evtl. etwas Verständnis für ihre Situation aufbringen kann.


    Zitat

    Original von Lumos
    Am Ende des Abschnitts sieht es so aus, als wären die Kinder zu früh gekommen – und April, vlt. auch Frank fühlen sich um ihr Leben betrogen?


    Um genau zu sein, kam das erste Kind 7 Jahre zu früh. 7 Jahre ?! Da haben die beiden ihr Leben aber scheinbar genau geplant ... daß sich das Leben aber so genau nicht planen läßt, damit scheinen die beiden nicht zu rechnen.


    Zitat

    Original von Clare


    Vor allem finde ich interessant, was dieses Misslingen auszulösen scheint. Momentan sieht es aus als reiße dieser Misserfolg sorgsam überdeckte Unzufriedenheiten ins Rampenlicht. Wir erfahren nicht viel darüber, was sich April wirklich für Gedanken macht, aber die Welt ist für sie und ihren Mann und ihre Ehe danach eine andere, so als kehre sie in die Wirklichkeit ein.


    Ich glaube nicht, daß der Streit, den die Wheelers nach dem Theaterstück hatten, ihr erster in der Form war. Frank erzählt später, daß es bereits zu Handgreiflichkeiten und bösen Anfeindungen kam, als April ihr erstes Kind abtreiben wollte. Die Ehe scheint von Anfang an ein fataler Fehler gewesen zu sein. Wenn zwei Menschen weniger füreinander bestimmt sind, dann scheinen es Frank und April zu sein.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Diese Szenen fand ich auch sehr heftig, wenn April nur noch von ihm in Ruhe gelassen werden will. Nichts ist so schlimm wie schweigen.
    Schon das erste Aufeinandertreffen im Buch nach dem Theaterstück wirkt sehr taktierend. So lange wie Frank überlegt, was er zu ihr sagen soll, wie er sich verhalten soll... und Aprils Distanziertheit. Sie kommt mir momentan sehr kühl rüber. Daher wäre ein Kapitel aus ihrer sicht wirklich sehr aufschlussreich.


    Ich fand diese Szene auch unwahrscheinlich traurig. Ich habe das Gefühl, das beide sich in der Gegenwart des anderen regelrecht unwohl fühlen. Frank scheint nie die richtigen Worte für April zu finden. Im Gegenteil, mit jedem Satz verschlimmert er die Situation. Selbst wenn kurz zärtliche Gefühle in ihm aufkommen ( z.B. als er während der Autofahrt April in den Arm nehmen will ), weiß er nicht mit ihnen umzugehen.

  • Zitat

    Original von Lipperin


    :write
    Für mich hängen sie immer noch an ihren Gedanken an die ach so tolle, aufregende Zeit des Kennenlernens, der aufregenden Diskussionen, all der anderen aufregenden Dinge, des aufregenden Andersseins oder Andersseinwollens - da passt der graue Alltag nicht so recht hinein, das kombiniert sich nicht gut. Ich hatte mehrfach das sich verstärkende Bedürfnis, den beiden mal zu sagen, dass sie bitte aufwachen sollen.


    Ich finde es interessant, wie sie sich winden, wie sie versuchen, etwas festzuhalten, was ihnen schon lange entglitten ist. April sehnt sich nach dem Bild zurück, das sie von Frank hatte und nach der Zeit, als ihr selbst noch alle Möglichkeiten scheinbar offen zu stehen schienen.
    Frank hingegen? Ich weiß nicht, ob er selbst weiß, wer und was er eigentlich ist. Ob er es früher wusste, in seiner Jugend? Ich weiß nicht recht.

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Auch ich lese zum ersten Mal ein Buch von Richard Yates. Grundsätzlich finde ich die Geschichte sehr schön zu lesen, auch wenn ich nicht gerade behaupten kann, daß mir die Protagonisten besonders sympathisch sind. Aber ich hoffe, daß ich im Laufe des Buches noch mehr über sie erfahren werde und evtl. etwas Verständnis für ihre Situation aufbringen kann.


    Vielleicht ist das wieder so ein Roman, wo man keine wirklich sympathische Figur hat. Ich brauche das ja nicht unbedingt, manchmal im Gegenteil. :grin
    Aber wer weiß, in welche Richtung uns der Roman noch schickt...


    Es ist auch mein erster Yates.

  • Habe gestern pünktlich mit dem ersten Abschnitt angefangen.


    Wow, das liest sich ja überraschend gut und leicht.
    Gut im Sinne von "ich möchte mich fremd-beschämt abwenden, wenn die Eheleute anfangen zu streiten", so schnell ist man in der Geschichte drin und mit den Personen warm.


    April strahlt von Anfang an den Missmut einer Frau aus, die unheimlich unzufrieden ist mit ihrem Leben und vor allem ihrem Ehemann.


    Erschreckend fand ich den Satz, dass bald das zweite Kind kam, um nach aussen hin zu bestätigen, dass das erste kein Fehler war :wow


    Bisher kann man alle Probleme des Paars locker auf die heutige Zeit übertragen. Der Schreibstil ist ziemlich zeitlos bzw. kommt mir sehr modern vor. (Erinnert mich ein wenig an Betty Blue, bloß ohne die ordinäre Sprache. Aber dass einem die Wut der Figuren so aus den Seiten entgegenzuspringen scheint...)

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Erschreckend fand ich den Satz, dass bald das zweite Kind kam, um nach aussen hin zu bestätigen, dass das erste kein Fehler war :wow


    Den Satz fand ich auch furchtbar. Damals Anfang der 50er konnte man ja auch noch nicht vor Verhütung sprechen. Sonst hätten die Beiden vielleicht besser kein Kind bekommen.


    Zitat

    Bisher kann man alle Probleme des Paars locker auf die heutige Zeit übertragen. Der Schreibstil ist ziemlich zeitlos bzw. kommt mir sehr modern vor. (Erinnert mich ein wenig an Betty Blue, bloß ohne die ordinäre Sprache. Aber dass einem die Wut der Figuren so aus den Seiten entgegenzuspringen scheint...)


    An Betty Blue musste ich auch denken. Ist das dieser amerikanische Stil? Oder die Verzweiflung der Personen, die Intensität?

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Kommen euch die beiden auch wesentlich älter vor als gerade mal 29?? Also mir kommen die beiden eher gute 10-15 Jahre älter vor, vor allem sehr Eingefahren in ihrem Alltag und keiner scheint mit dieser Situation zufrieden zu sein.


    Auf mich wirken sie eher wie Leute, die sich den Anschein von Reife geben, obwohl sie von der noch meilenweit entfernt sind. Stellenweise fast schon ... kindisch-trotzig. Für mich haben sie irgendein Defizit, ohne dass ich genau benennen könnte, worin das besteht. Vielleicht, weil sie mehr scheinen wollen als sie wirklich sind? :gruebel

  • Zitat

    Original von Clare


    Vielleicht ist das wieder so ein Roman, wo man keine wirklich sympathische Figur hat. Ich brauche das ja nicht unbedingt, manchmal im Gegenteil. :grin


    Darauf scheint es für mich definitiv hinauszulaufen (bin schon etliches weiter, aber ich muss meine Gedanken erst einmal sammeln und ... äh ... komprimieren, es sind gar zu viele). Das einzige Gefühl, dass sich bei mir bisher einstellt, ist Mitleid.

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Auf mich wirken sie eher wie Leute, die sich den Anschein von Reife geben, obwohl sie von der noch meilenweit entfernt sind. Stellenweise fast schon ... kindisch-trotzig. Für mich haben sie irgendein Defizit, ohne dass ich genau benennen könnte, worin das besteht. Vielleicht, weil sie mehr scheinen wollen als sie wirklich sind? :gruebel


    Und irgendwie bieder, gleichförmig, in der Siedlung mit seinen Häuschen gestrandet. Auf keinen Fall kommt dieses älter-erscheinen von Reife, meine ich.

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Darauf scheint es für mich definitiv hinauszulaufen (bin schon etliches weiter, aber ich muss meine Gedanken erst einmal sammeln und ... äh ... komprimieren, es sind gar zu viele). Das einzige Gefühl, dass sich bei mir bisher einstellt, ist Mitleid.


    Kam das Mitleid schon zu diesem Zeitpunkt, im ersten Abschnitt, auf? Ich bekam erst viel später Mitleid.

  • Zitat

    Original von Clare


    Kam das Mitleid schon zu diesem Zeitpunkt, im ersten Abschnitt, auf? Ich bekam erst viel später Mitleid.


    Ja, April hätte ich am liebsten in den Arm genommen, sie tat mir einfach nur leid, obwohl ich, würde ich sie persönlich kennen, meine Schwierigkeiten mit ihr hätte. Mein erster Eindruck von Frank: Möchtegern-Cowboy. Der tat mir nicht leid, später auch nicht mehr, jedenfalls nicht bis dort, wo ich derzeit bin (irgendwo im fünften Teil).

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Ja, April hätte ich am liebsten in den Arm genommen, sie tat mir einfach nur leid, obwohl ich, würde ich sie persönlich kennen, meine Schwierigkeiten mit ihr hätte. Mein erster Eindruck von Frank: Möchtegern-Cowboy. Der tat mir nicht leid, später auch nicht mehr, jedenfalls nicht bis dort, wo ich derzeit bin (irgendwo im fünften Teil).


    Mein Mitgefühl für April hält sich noch in Grenzen, dafür weiß ich einfach noch zu wenig über sie, was sie denkt, wie sie fühlt. Mein Eindruck von Frank stimmt mit deinem bisher allerdings überein.

  • Ich hab den ersten Abschnitt heute auch gelesen - puh, heftig. Eine Ehe, die die beste Werbung fürs Zölibat sein könnte.


    Sympathisch ist mir bisher auch noch niemand wirklich. Frank ist mir zu großspurig, jemand, der große Reden schwingt, aber nichts wirklich in die Tat umsetzt. Aber auch April ist mir unsympathisch. Sie wirkt auf mich sehr ichbezogen, uninteressiert an ihren Mitmenschen, jemand, der im Zweifelsfall eher wegrennt, wenn es schwierig wird, statt nach einer Lösung zu suchen.


    Besonders erschreckend finde ich die Tatsache, wie sehr die Kinder einfach nur so mitlaufen, keiner scheint sich wirklich für sie zu interessieren. Bei Frank scheint es mir sehr wechselhaft zu sein, mal nerven sie ihn nur, mal ist er glücklich, von ihnen geliebt zu werden (die Szene mit den Comics), hält die positiven Gefühle aber nicht sehr lange durch. April scheint hier genau so distanziert zu sein wie anderen Menschen gegenüber.


    Auch das Umfeld, in dem sie leben, wirkt auf mich ziemlich gruselig. Die Beschreibung der Siedlung, der Maklerin mit ihren Blumen, die Tratschgeschichte der Freunde (naja, des anderen Ehepaars, Freundschaft kann man das eigentlich nicht nennen) über den Sohn - da denkt man sich eigentlich nur, warum rennen die nicht schreiend weg? Wie kann man so leben?

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Mein Mitgefühl für April hält sich noch in Grenzen, dafür weiß ich einfach noch zu wenig über sie, was sie denkt, wie sie fühlt. Mein Eindruck von Frank stimmt mit deinem bisher allerdings überein.


    Ich gebe dir Recht: man erfährt einfach zu wenig über April, und das, was man erfährt, ist das, was andere über sie sagen oder denken, z.B. ihr Ehemann.