'Zeiten des Aufruhrs' - Teil 3. Kapitel 5 – 9


  • Ich glaube nicht, dass die Distanz beim Lesen dieses Romans damit zu tun hat, ob man KInder und Ehemann hat oder nicht, sondern eher mit einer Leseeinstellung, und die kann mal so und mal so sein.
    Ich brauche z. B. nicht unbedingt Sympathien, um mich ganz auf das Buch einzulassen.
    So ist jeder anders, und das ist auch gut so! :wave



    Eine Rezi werde ich wohl nicht schreiben, es gibt schon über 70, glaube ich.
    Ist dann auch nicht nötig, oder? Außer man möchte gerne.[/quote]

  • Da ich ein paar Tage verreist war und die letzten beiden Abschnitte in einem Rutsch gelesen habe, überspringe ich den vorletzten Abschnitt und poste gleich hier weiter.


    Zitat

    Original von Clare


    Ich denke, sie waren schon verliebt ineinander, aber es ist nicht mehr, kein tieferes Gefühl daraus gereift. Wenn sie nicht so schnell ein Kind bekommen und geheiratet hätten, dann hätten sie sich vielleicht wieder getrennt, und jeder wäre seiner Wege gegangen.


    Das glaube ich auch. Ich denke, die beiden haben sich schon nach der richtigen Liebe, nach Familie und allem, was dazu gehört, gesehnt. Sie wollten es sicher besser als ihre eigenen Eltern machen. Nur waren sie leider einfach nicht füreinander bestimmt.


    Zitat

    Original von Lumos
    Ich habe das Gefühl, dass ihr euch intensiver vor allem in April hineinfühlen könnt. Sie tut mir zwar Leid, aber auch wenn ich weiß, was sie für eine schrecklich lieblose Kindheit hatte, kann ich mich in ihre Verhaltens- und Denkweisen nicht wirklich hineinfühlen :-(. Der Figur April stehe ich eher ratlos gegenüber. Vielleicht aber auch, weil man wenig über ihre inneren Beweggründe erfährt :gruebel.


    Mir geht es ähnlich wie dir Lumos, ich konnte keinen wirklichen Zugang zu April finden. Während wir immer wieder Einblick in Franks unruhige Gedankenwelt bekamen, blieb sie mir immer irgendwie fremd.


    Zitat

    Original von killerbinchen
    In meiner Ausgabe gibt es ein Nachwort von Richard Ford. Er geht dort auf die Namensgebung für die Figuren ein, das fand ich recht interessant. Hat das noch jemand gelesen?


    Meine Ausgabe hat dieses Nachwort leider nicht. :-(


    Zitat

    Original von killerbinchen
    Zu der Namensgebung schreibt Richard Ford u. a., Mrs. Givings sei die, die niemandem etwas zu geben hätte, Shep sei der typische Hühnerhund (Shepherd) und die Wheelers drehen sich wie ein Rad immer um sich selbst. Desweiteren ist er der Meinung, es handele sich bei dem Buch nicht nur um ein Drama, sondern vielmehr um eine sehr, sehr düstere Satire, und dass sich dieses Ehepaar mehr als verdient hat. Das fand ich ganz schön böse.


    In der Tat ... sehr böse ... aber auch sehr interessant ! Den Namen eine Bedeutung zu geben, darauf wäre ich nie gekommen.


    Zitat

    Original von Clare


    Nein, das habe ich nicht gesehen, und Christine wahrscheinlich auch nicht, bevor sie die LR angemeldet hat.
    Das ist natürlich blöd gelaufen. Das soll eigentlich nicht passieren. Ich hoffe mal, wir kriegen keinen Ärger. :wow
    Also lieber PSSSST! ;-)


    Ähh ... nein ... das habe ich gar nicht gesehen. :wow Normalerweise schaue ich immer nach, aber dieses Mal hatte ich gar nicht daran gedacht.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Die Frühstücks-Szene nach diesem heftigen Streit wirkte sehr gestellt von Seiten Aprils
    Da hatte ich schon damit gerechnet, dass sie sich was antun könnte...
    Ich denke auch, dass sie ihren möglichen Tod bei dem Versuch der Abtreibung mit einkalkuliert hat. Sie schien mir auch nicht mehr sehr am Leben zu hängen, bzw. schien das Leben nichts mehr lebenswertes für sie zu bieten. Leider hat sie dabei überhaupt nicht an ihre Kinder gedacht. :-(


    Echt ? Ich muß gestehen, ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet. Als diese 3-Moants-Frist um war, hatte ich den Eindruck, daß April sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat und die Schwangerschaft nun akzepiert. Erst als sie alles für den Abbruch vorbereitet und diesen kurzen Abschiedsbrieg an Frank geschrieben hat, war mir klar, was sie vorhatte. Und ich fand es unendlich traurig. Vor allem im Hinblick auf ihre Kinder.


    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch zwar sehr interessant, aber dennoch sehr bedrückend. Ich habe es weniger als Satire, als das Bildnis einer schrecklichen und grausamen Ehe aufgefaßt, die ich wahrlich niemandem wünsche. Dennoch bin ich froh, daß Buch gelesen zu haben.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Echt ? Ich muß gestehen, ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet. Als diese 3-Moants-Frist um war, hatte ich den Eindruck, daß April sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat und die Schwangerschaft nun akzepiert. Erst als sie alles für den Abbruch vorbereitet und diesen kurzen Abschiedsbrieg an Frank geschrieben hat, war mir klar, was sie vorhatte. Und ich fand es unendlich traurig. Vor allem im Hinblick auf ihre Kinder.


    Zumindest mit der Abtreibung hatte ich im letzen Abschnitt schon gedacht, dass ich es für möglich gehalten hätte, dass April sie doch heimlich vornimmt.. daher kam es für mich dann vielleicht weniger überraschend. Ich hätte mir auch lieber gewünscht, dass sie andere Konsequenzen zieht und z.B. alleine nach Paris geht. Aber egal wie, sie hätte dabei auf jeden Fall nur an sich selbst denken können (müssen) - auch dabei wären die Kinder die leidtragenden gewesen..


    Zitat

    Original von -Christine-
    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch zwar sehr interessant, aber dennoch sehr bedrückend. Ich habe es weniger als Satire, als das Bildnis einer schrecklichen und grausamen Ehe aufgefaßt, die ich wahrlich niemandem wünsche. Dennoch bin ich froh, daß Buch gelesen zu haben.


    Ich muß ehrlich sagen, dass ich im nachhinein sogar noch begeisterter vom Schreibstil bin. Yates schreibt meiner Meinung nach sehr klar und einfach verständlich. Zumindest fällt mir momentan der Einstieg in mein neues Buch - einen historischen Krimi - etwas schwerer.


    Zitat

    Original von Clare
    Ich brauche z. B. nicht unbedingt Sympathien, um mich ganz auf das Buch einzulassen.
    So ist jeder anders, und das ist auch gut so! :wave


    Mir fällt es immer wieder auf, dass mir die Bücher am besten gefallen bei denen ich "Partei" ergreifen kann. Eine Ausnahme davon sind die Bücher von Jodi Picoult. Aber ansonsten hab ich meist in einem Buch meinen Liebling oder Lieblinge.. hier war das gar nicht der Fall.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Eine Rezi werde ich wohl nicht schreiben, es gibt schon über 70, glaube ich.
    Ist dann auch nicht nötig, oder? Außer man möchte gerne.


    Ich gehöre ja nicht zu den Rezi-Schreibern :rolleyes, aber ich lese sie nach beenden des Buches sehr gerne. :-] Aber nicht alle 70 - das ist wirklich schon mehr als genug! Wobei man ja so seine Rezi-Schreiber-Favoriten hat und dann erstmal guckt, ob davon jemand zufällig eine geschrieben hat. ;-)

  • Für mich ist das kurze Eindruck- oder Rezi-Schreiben mittlerweile zu einem liebgewonnen Ritual geworden, und ich schließe so gern mit einem Buch ab. Ich schreibe dann keine Inhaltsangabe mehr, wenn es schon eine Eingangs-Vorstellung gibt, aber kurz meine zusammenfassende Meinung.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von killerbinchen


    Zu der Namensgebung schreibt Richard Ford u. a., Mrs. Givings sei die, die niemandem etwas zu geben hätte, Shep sei der typische Hühnerhund (Shepherd) und die Wheelers drehen sich wie ein Rad immer um sich selbst. Desweiteren ist er der Meinung, es handele sich bei dem Buch nicht nur um ein Drama, sondern vielmehr um eine sehr, sehr düstere Satire, und dass sich dieses Ehepaar mehr als verdient hat. Das fand ich ganz schön böse.


    Danke für die Erklärungen! :knuddel1
    Ja, die Namen sind schon sehr sprechend. Bei April dachte ich natürlich sofort an "launisch", aber ich denke, sie kann wohl gar nicht anders bei dem Hintergrund, den sie hat. Über den Namen von Mrs. Givings habe ich mich ziemlich amüsiert, jemanden, der ein derart "einnehmendes" Wesen hat, derart zu benennen...

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich glaube nicht, dass die Distanz beim Lesen dieses Romans damit zu tun hat, ob man KInder und Ehemann hat oder nicht, sondern eher mit einer Leseeinstellung, und die kann mal so und mal so sein.
    Ich brauche z. B. nicht unbedingt Sympathien, um mich ganz auf das Buch einzulassen.
    So ist jeder anders, und das ist auch gut so! :wave


    :write
    Mittlerweile ist es für mich schon eine Art Qualitätsmerkmal geworden, wie sehr ein Buch mich zu fesseln vermag sprich "reinzieht". In früheren Zeiten hätte man mir das Lesen sicherlich verboten ...

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Für mich ist das kurze Eindruck- oder Rezi-Schreiben mittlerweile zu einem liebgewonnen Ritual geworden, und ich schließe so gern mit einem Buch ab. Ich schreibe dann keine Inhaltsangabe mehr, wenn es schon eine Eingangs-Vorstellung gibt, aber kurz meine zusammenfassende Meinung.


    Eine gute Einstellung, oft geht es mir auch so, aber nicht immer.
    Und dieses Geschichte ist ein "nicht immer". Ich habe das Buch gern gelesen, vor allem in dieser Leserunde, die wieder richtig gut war, bin aber ganz froh, mich davon lösen zu können ohne eine Rezension schreiben zu müssen. Irgendwie mag ich mich damit nicht mehr so intensiv beschäftigen.