'Desirée' - Seiten 590 - Ende

  • Der letzte Abschnitt hat mir tatsächlich am wenigsten gefallen. Mir ist noch einmal deutlich geworden, wie viele verschenkte Jahre es für Desiree, Mann und Sohn waren. Jetzt auf einmal ist alles gut und sie lässt sich zur Königin krönen ... Auch das Wiedersehen zwischen ihr und Oscar fand ich merkwürdig ...


    "Du bist jetzt Königin von Schweden und Norwegen, bitte benimm dich etsprechend!" Diesen Satz jedoch fand ich richtig gut und irgendwie auch passend. Im Nachhinein allerdings weniger, denn Jean-Baptiste war ja doch recht paranoid geworden. Und dass er nach all den Jahren immer noch nicht Schwedisch sprechen konnte!? Ich fand, das passte auch gar nicht zu ihm.


    Mir ist eingefallen, dass ich noch einen weiteren Roman aus der Zeit habe, über Napoleons Tage auf St. Helena: "Die Insel am Rande der Welt" von Rosemarie Marschner, der liegt auf meinem SUB und ich habe jetzt richtig Lust, ihn bald zu lesen. Kennt den jemand?


    Mir hat es großen Spaß gemacht, das Buch mal wieder zu lesen und es hat mir immer noch sehr gut gefallen. Für mich war es ein regelrechter Pageturner und ich fand vor allem auch den Humor klasse. Danke, dass ihr hier eine LR gestartet habe und mich zum Nochmal-Lesen gebracht habt.

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Mir ist eingefallen, dass ich noch einen weiteren Roman aus der Zeit habe, über Napoleons Tage auf St. Helena: "Die Insel am Rande der Welt" von Rosemarie Marschner, der liegt auf meinem SUB und ich habe jetzt richtig Lust, ihn bald zu lesen. Kennt den jemand?


    Von Rosemarie Marschner habe ich vergangenes Jahr mit großem Vergnügen ein Buch über Clara Wieck-Schumann gelesen, aber das von dir erwähnte kenne ich leider (noch?) nicht.
    Allerdings las ich als Jungkaefer mal irgendeine Schmonzette à la "Napoleons letzte Liebe", das auf St. Helena spielte und von seinem Leben dort erzählte.
    Dann war da noch eine Buchserie von Juliette Benzoni ("Cathérine de Montsalvy"), die begann mit dem Titel "Marianne - ein Stern für Napoleon" und war so eine Art moderne "Angelique" (Anne Golon).
    Unterhaltsam ist auch ein Uraltfilm mit Ruth Leuwerik: "Königin Luise", der u.a. vom Treffen Zar Alexander - Napoleon - König Friedrich Wilhelm III von Preußen erzählt.
    Was Bernadotte und Oscar nach dem Wiedersehen angeht, gebe ich dir Recht, aber das hat mich damals weniger interessiert, da mein Hauptaugenmerk auf Frankreich gerichtet war. Vor einigen Jahren war ich an der Ostsee und besuchte dort Orte, die heute noch Spuren von Bernadottes Feldzügen und Besatzungszeit aufweisen. Er stand dort wegen seiner fairen Behandlung der besiegten Bevölkerung in hohem Ansehen.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Als Fazit kann ich sagen: Dass man dieses Buch eigentlich im Geschichtsunterricht lesen sollte, denn nach dieser Lektüre werde ich bestimmt die Geschichte um Europa und um Napoléon herum besser in Erinnerung behalten werde als aus dem trockenen Stoff damals zur Schulzeit. Dadurch dass das Buch emotionell bewegt, packt und mitreißt, hat es einen wirklichen Ankerpunkt und wird sicherlich hängen bleiben. Ein richtiges Highlight für mich! Ich bedanke mich für diese Leserunde, ansonsten hätte ich wahrscheinlich das Buch nie gelesen :knuddel1

  • Es war ja schon immer so, dass man geschichtliches Geschehen wesentlich besser am Schicksal einzelner Personen begreifen konnte als an nüchternen Zahlen im Geschichtsunterricht bzw Lexikon oder www.
    Man denke nur an den TV-Vierteiler Holocaust, der damals großes Aufsehen erregte und vielen Menschen durch die intensive Schilderung der Ereignisse in der jüdischen Familie Weiss und der Familie des Mitläufers Dorf das erste Mal die Dimensionen des Geschehens im sog. Dritten reich klar werden ließ.
    Oder an Scarlett, Rhett und Ashley, die mir den amerikanischen Bürgerkrieg näherbrachten.
    Wenn nun diese einzelnen Personen auch noch tatsächlich gelebt haben, wie hier im Roman von Anne Selinko, ist das natürlich noch eine ganz besondere Variante.
    Auch, wenn einem selbstverständlich klar sein muss, dass vieles Roman-passend verändert, gekürzt oder ausgeschmückt werden musste.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Auch mich hat die Geschichte um Desirée wieder total in den Bann gezogen, obwohl ich das Buch, wie schon erwähnt, bereits etliche Male gelesen habe.
    Auch ich fand es schade, dass Desirée so viele Jahre verschenkt hat, doch schließlich war sie doch noch Desideria - die Erwünschte.


    Die Geschichte der französischen Bürgerin geht zu Ende und die Geschichte der schwedischen Königin beginnt.


    Was mich ebenfalls stets auf´s Neue fasziniert, ist die Tatsache wie sich der Kreis schließt.


    Oskar heiratet Josephine, die eine Enkelin von Josephine, der großen Liebe Napoleons ist.
    (Josephine hatte bereits zwei Kinder, als sie Napoleon heiratete. Napoleon adoptierte ihre Kinder Eugène und Hortense. Ihr Sohn Eugène heiratete Auguste, eine bayrische Prinzessin und bekam den Titel Herzog von Leuchtenberg verliehen. Auguste war die erste Deutsche im Stammbaum Bernadotte. "Uns Silvia" folgte viele Jahre später.)


    Stammbaum (lt. Wikipedia):


    Jean-Baptiste Jules Bernadotte (1763–1844), 1811 adoptiert von König Karl XIII. von Schweden, seit 1818 König Karl XIV. Johann von Schweden ∞ 1798 Désirée Clary (1777–1860)


    Oskar I. (Schweden) (1799–1859) ∞ 1823 Josephina Beauharnais von Leuchtenberg (1807–1876)
    Karl XV. (Schweden) (1826–1872) ∞ Luise von den Niederlanden (1828–1871), Tochter von Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau (1797–1881)
    Luise Josephine (1851–1926), ∞ 1869 König Friedrich VIII.
    Carl Oskar (1852–1854)
    Franz Gustav (1827–1852), Herzog von Uppland
    Oskar II. (Schweden) (1829–1907) ∞ Sophia von Nassau (1836–1913)
    Gustav V. (Schweden) (1858–1950) ∞ Victoria von Baden (1862–1930).
    Gustav VI. Adolf (Schweden) (1882–1973) ∞ (1) Margarethe von Großbritannien (1882–1920), ∞ (2) Louise Mountbatten
    Gustav Adolf von Schweden (1906–1947), Erbprinz von Schweden ∞ 1932 Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha
    Margaretha (* 1934) ∞ 1964 John Ambler (1924–2008)
    Birgitta (* 1937), ∞ 1961 Johann Georg von Hohenzollern-Sigmaringen (* 1932)
    Désirée (* 1938) ∞ 1964 Niclas Silfverschiöld (* 1934)
    Christina (* 1943) ∞ 1974 Tord Magnuson (* 1941)
    Carl XVI. Gustaf (* 1946) ∞ 1976 Silvia Renate Sommerlath (* 1943)

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.( LaoTse) :flowers

  • So, jetzt bin ich auch durch und muss sagen, dass mir das Happy-End sehr gut gefallen hat.


    Endlich, endlich kann sich Desiree dazu durchringen Frankreich zu verlassen und nach Schweden zu fahren. Sie hat Mann, Sohn und Volk wirklich sehr lange darauf warten lassen. Von der realen Desiree munkelt man ja, dass sie nur deshalb so lange in Frankreich geblieben ist, weil sie ein Auge auf den Herzog von Richelieu geworfen hatte ;-)


    Sehr anrührend fand ich die Szene als sie endlich Persson besucht und er ihr den Brokatstoff, den er seinerzeit aus Marseille mitgenommen hat, für ihr Krönungskleid schenkt.



    maikaefer
    Ganz lieben Dank für den LR-Vorschlag und die Organisation :blume
    Ohne diese Leserunde hätte ich dieses wunderbare Buch vermutlich nie kennengelernt.

  • Zitat

    Original von Selma
    maikaefer
    Ganz lieben Dank für den LR-Vorschlag und die Organisation :blume
    Ohne diese Leserunde hätte ich dieses wunderbare Buch vermutlich nie kennengelernt.


    Freut mich, gern geschehen.
    Sags weiter! Leider denken viel zu viele, dass alles, was vor ihrer Ankunft auf dieser unserer Welt geschrieben oder komponiert wurde, Schrott sei...
    :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich danke Dir auch maikaefer, dass Du für eines meiner Lieblingsbücher eine Leserunde gestartet hast.
    Bei mir bekommen meine Freunde und Bekannte immer ein Exemplar dieses Buches geschenkt!


    Liebe Grüße :lesend

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.( LaoTse) :flowers