ZitatOriginal von Karl Olsberg
Warum habe ich das trotzdem so enden lassen? Erstens, weil ich den Leser zum Nach- und Weiterdenken anregen wollte (was wäre, wenn es wirklich so wäre?). Zweitens, weil es meines Erachtens "perfekte Auflösungen" nur in Krimis gibt, nie in der Realität. Da kommen überführte Verbrecher dank gerissener Anwälte wieder frei, Leute landen unschuldig im Knast, Mörder kommen viel zu milde davon und Handlanger müssen für unbekannte Hintermänner den Kopf hinhalten. Manchmal bleiben Gauner sogar Staatsoberhäupter (siehe z.B. Berlusconi), oder es gelingt ihnen wie hier irgendwie die Flucht. Ein großer Teil der Verbrechen wird nie oder nur teilweise aufgeklärt. Deshalb mag ich allzu saubere und ordentliche Thrillerenden nicht, weil sie einfach unrealistisch sind. Ich hoffe, Du verzeihst mir das.
Mein Problem mit dem Ende, ist da ich denke, es ist noch ein zweiter am Werk, einer der Julius hilft. In der Klinik hätte er immerhin die Möglichkeit gehabt, ganz oder teilweise geheilt zu werden. Der Leser weiß jetzt nicht, wer von der SEGI auf 2 Hochzeiten tanzt. Klausen und Morani traue ich nach wie vor nicht.
Das Leben ist traurig genug - da mag ich wenigstens "ordentliche" Enden in Büchern.
Aber das, lieber Karl, ist wie Du anhand der anderen Meinungen siehst, Geschmackssache. Die Leserunde hat mir trotzdem Spaß gemacht.
Aber noch eine Frage: Ole Karlsberg ist doch ein Namensdreh von Karl Olsberg, oder?