Über die Autorin
Franziska Stalmann eroberte mit ihrem Roman Champagner und Kamillentee, verfilmt mit Andrea Sawatzki, ein Millionenpublikum. Es folgten zahlreiche andere erfolgreiche Bücher. Das Herz hat viele Zimmer ist der erste Roman im Diana Verlag. Die Autorin und Psychologin lebt in München.
Kurzinhalt
Eine Geschichte über die große Liebe, kleine Wunder und die Kraft der Freundschaft
Alla Junge ist Übersetzerin und mit Ende vierzig glückliche Ehefrau und Mutter zweier fast erwachsener Söhne. Bis sie sich verliebt. Hals über Kopf und gegen ihren Willen – in den zehn Jahre jüngeren Matthias, für den sie sogar ihren Mann verlässt. Gemeinsame Freunde meiden sie nun, ihre Söhne gehen auf Distanz. Und Alla muss um ihre neue Liebe kämpfen. Als sie ihre demenzkranke Mutter zu sich holt, wachsen ihr die Probleme über den Kopf. Zum Glück gibt es noch die besten Freundinnen Anne und Elisabeth, die erst alles besser wissen und dann mithelfen, dass Alla wieder ihren Platz im Leben findet.
Meine Rezension
Als Alla Junge, Ende Vierzig, eines Tages dem 10 Jahre jüngeren Matthias begegnet, ist sie wie vom Blitz getroffen. Dabei war sie in ihrem bisherigen Leben als Übersetzerin, Ehefrau und Mutter zweier beinahe erwachsener Söhne nicht unglücklich. Doch obwohl sie sich gegen ihre Gefühle wehrt, kann sie ihnen nicht nachgeben – zu sehr fühlt sie sich zu Matthias hingezogen. Die Trennung von ihrem Mann ist die einzig logische und faire Konsequenz. Doch damit beginnen erst alle Probleme: ihr Mann blockiert den Kontakt zu den Söhnen und verhält sich nicht immer fair, aber auch die neue Beziehung muß erst „gelernt“ werden. Als Allas demente Mutter nach einem Krankenhausaufenthalt auch noch bei ihr einzieht, ist das Chaos perfekt.
Die Geschichte ist an und für sich unspektakulär: eine Liebe geht, eine neue Liebe kommt – und das verursacht bei allen Beteiligten Probleme und Herzschmerz. Nicht alle – auch Allas Freundinnen anfangs – können damit gut umgehen. Das Buch beschreibt ganz gut und recht unterhaltsam die Phasen vom Ende einer Beziehung über die Trennung bis hin zum „Ankommen“ im neuen Leben. Daß sich der Mann unfair verhält, die Kinder erst mal den Kontakt meiden etc. (ich will hier ja nicht alles vorwegnehmen) ist teilweise zwar schon ein wenig dick aufgetragen, aber nicht so sehr, daß es unrealistisch wirkt.
Was mir teils nicht gefallen hat war, wie sich Matthias in einigen Situation verhalten – und wie Alla darauf reagiert hat. Aber gut, in welchem Buch verhalten sich die Protagonisten schon so, wie man es selbst gern haben möchte? Vermutlich wäre das dann auch eher langweilig zu lesen.
So aber ist mein Fazit: ein Buch ohne nennenswerte Höhen und Tiefen, das aber dennoch sehr unterhaltsam geschrieben und angenehm wegzuschmökern ist. Ich würde hier solide 7 von 10 Eulenpünktchen geben.