Mal schauen…

  • … inwieweit dies Forum Gelegenheit bietet, als gestandener Büchernarr geistigen Austausch mit anderen Lesern zu finden. Um mich vorzustellen: Zu lesen habe ich früh begonnen, im Laufe der der Jahre sind, mit wechselnden Schwerpunkten der Lektüre, etliche Regalmeter zusammengekommen… langsam macht sich jedoch bemerkbar, dass die üblichen Schriftgrößen zunehmend erschweren, längere Texte ermüdungsfrei zu lesen.
    Zugleich bin ich durch verschiedene meiner Lieblingsautoren mittlerweile auch recht wählerisch geworden, was die Entscheidung betrifft, was unter den zahlreichen Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt überhaupt lohnt, gelesen zu werden - während zugleich um so schmerzlicher auffällt, was alles selbst antiquarisch kaum noch aufzutreiben ist, dessen bislang versäumte Lektüre mir lohnenswert schiene.


    Mein Nick ist übrigens bereits einer literarischen Figur entlehnt, deren Autor, Alfred Jarry, meine Lesegewohnheiten so im Moment des Verlassens der Schule überaus stark beeinflusst haben dürfte. So habe ich seinerzeit, mit knapp zwanzig Jahren, eifrig die Romane Raymond Queneaus verschlungen und beispielsweise Georges Perec zu entdecken das Vergnügen gehabt. Aber auch Michel Butor zu lesen war ein Erlebnis, das sich bei anderen Autoren kaum in vergleichbarer Intensität wieder einstellte.


    Seit Überschreiten des 35. Lebensjahres - und das liegt ja nun auch schon bald zwei Jahrzehnte zurück - habe mich nur vier Autoren begeistern können: Georg Hermann, Bryan Stanley Johnson, Joaquim Maria Machado de Assis und Adrien Turel.


    Belletristik nimmt allerdings nur einen kleinen Teil meiner Lektüre ein - ich habe eine Schwäche für Künstlermonographien, Dokumentationen über Architektur, die kulturhistorischen Zusammenhänge von Bildmedien und Alltag, Kartographie, für Ephemera aller Art und die Museologie.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Dann viel Spaß hier :wave

    Zitat

    Original von Luckynils
    Willkommen und viel Spaß im Forum!

    Zitat

    Original von TGerwert
    Herzlich willkommen bei den Büchereulen

    Zitat

    Original von LeseBär
    Herzlich willkommen!

    Zitat

    Original von Inkslinger
    Hallo und willkommen

    Zitat

    Original von mazian
    Hallo und Willkommen

    Zitat

    Original von Leseratte87
    Herzlich Willkommen

    Zitat

    Original von Fay
    Auch viel Spaß von mir.

    Es ist ja nett, neue User willkonmen zu heißen, aber wann immer ich anschaue, was seit meiner jeweils letzten Anmeldung hier in diesem Forum an neuen Beiträgen erschienen ist, finde ich praktisch keinen Thread, in dem mir "mitzureden" lohnend schien. Sorry, aber es schaut mir nicht danach aus, als wäre dies - ob für Leser, für Bücherfreunde, für Literatursammler, für Wissbegierige oder ähnliche Buchkonsumenten - ein Tummelplatz das geistigen Austauschs.

  • Hallo achras,
    vielen Dank für die offenen Worte!


    Welche Themen würden Dich besonders interessieren?
    Ich denke, die Themenvielfalt bei den Büchereulen ist groß, und manche Threads alles andere als ausdiskutiert. Es gäbe also noch Potenzial.


    Die Autoren, die Du oben nennst sind recht speziell und einer breiten Öffentlichkeit vielleicht nicht so bekannt. Magst Du nicht das eine oder andere Buch von diesen Autoren vorstellen?

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Welche Themen würden Dich besonders interessieren?

    Ich denke, eine Auswahl geeigneter Themen habe ich bereits im Vorstellungsbeitrag genannt bzw. "angedeutet". In einem Literaturforum ist's selbstverständlich der Buchmarkt insgesamt, der eigentlich einen vielstimmigen Wortwechsel ermöglichen sollte - und jetzt, als relativer Neuling in diesem Forum, neue Threads zu eröffnen, auf deren Startbeitrag bloß ein paar Smileys als Antwort zu erwarten wären, erscheint mir auch nicht sinnvoll.


    In einem anderen Forum, in dem ich seit Jahren aktiv bin, wurde kürzlich auf Mario Vargas Llosas "Alles Boulevard" aufmerksam gemacht. Das Thema erscheint mir literarisch bearbeitenswert, der Autor (vor wenigen Jahren ja Literaturnobelpreisträger) ist jedoch selbst Akteur dieser Boulevardisierung…
    In einem weiteren Forum, in dem ich vor Jahren mal für ein Vierteljahr Mitglied war, und dessen neuere Beiträge ich mir bisweilen doch noch anschaue, wurde kürzlich ein älterer Thread über Alex Haleys "Roots" wieder aufgegriffen. - Das ist durchaus interessant, denn das Buch (auch über die Adaption zur Fernsehserie) hat seinerzeit eine erhebliche Wirkung erzielt, wobei etwa ein Jahr nach Ausstrahlung festgestellt wurde, dass der Autor ja nicht so vertrauenswürdig arbeitet. Jedenfalls gibt's mittlerweile eine DNA-Analyse, und der Autor wurde auch schon als "Lance Armstrong der Literatur" bezeichnet.

  • Hallo achras,
    deine Vorstellung hat mich neugierig gemacht. Es ist leider nicht einfach, Informationen zu deinen Lieblingsautoren und ihren Werken zu finden. So kann ich sie schwer einordnen. Da hilft nur eins:selber lesen!


    Das über Alex Haley wusste ich noch nicht. Dabei war ich damals schwer beeindruckt von "Roots". Was für eine Enttäuschung. Ich selbst habe immer das Problem bei Büchern, die auf wahrem Hintergrund beruhen, zu vertrauen, ob das alles wirklich sich so zugetragen hat wie der Autor schreibt. Deshalb lese ich auch historische Roman nicht so gern, wenn ich dann am Ende dastehe und nicht unterscheiden kann, was wahr ist und was nicht.

  • Zitat

    Original von made
    Ich selbst habe immer das Problem bei Büchern, die auf wahrem Hintergrund beruhen, zu vertrauen, ob das alles wirklich sich so zugetragen hat wie der Autor schreibt.

    Die weitaus meisten Romane sind von vornherein als Fiktion angelegt, in der am Beispiel eines Menschenlebens oder einer Familie jeweils eine komplette historische Epoche gespiegelt wird.
    Historische Romane sind sehr en vogue, weil sie die typischen Klischeevorstellungen, die die jetzige Nachwelt von jener Epoche (aus geschichtlichem Schulunterricht, den Briefen und Biographien damaliger Prominenz, aus Fernsehspielen und Dokumentationen, aus musealer Darstellung des Alltags und der seinerzeit üblichen Kleidung etc.) hegt.
    Insofern sind die Leser unserer Zeit nicht weniger naiv, als es die Zeitgenossen Karl Mays gewesen sind, die dessen "Reiseromane" für Schilderung der Wirklichkeit des Orients oder des Wilden Westens gehalten haben, während der Phantast etwas ganz anderes geschrieben hatte: Nämlich ein dem Puppentheater nachempfundenes symbolistisches Bild der jüngeren deutschen Geschichte, mal als Indianer kostümiert, mal als Osmane, wobei in raffinierter Weise die Landschaftsschilderungen aus Lexika und zeitgenössischen Expeditionsberichten - und die überhöhte Erinnerung an Mays Jahre als Vagabund und Trickbetrüger in die Texte eingewoben sind - ebenso wie unzählige (auch abgewandelte, verfälschte und persiflierte) Zitate aus den Werken der großen Klassiker.

  • Zitat

    Original von made
    Dabei war ich damals schwer beeindruckt von "Roots". Was für eine Enttäuschung.

    Wenn "Roots", dank seiner Wirkungsgeschichte, die Gesellschaft insgesamt für das Thema der vormaligen Sklaverei sensibilisiert hat, muss die Tatsache, dass der Autor, anders als er bei Buchpräsentation behauptete, eben nicht direkter Nachkomme jenes oftmals ausgepeitschten Kunta Kinte ist, durchaus keine "Enttäuschung" sein. Um überhaupt die Nachfrage nach einem solchen Buch zu schüren, ist doch so eine kleine Notlüge statthaft.
    Denn der Umgang der Sklavenhalter mit ihren Pflückern und dem Hauspersonal dürfte ja in der geschilderten Weise "der Wahrheit" entsprechen (weswegen auch Quentin Tarantinos "Django Unchained", der durchaus nicht auf einer wahren Begebenheit beruht, ein großer Film ist!)

  • Ich denke, es gibt da bestimmt Abstufungen, was den Wahrheitskern der historischen Romane betrifft. Ich wundere mich jedoch immer wieder, wenn dann Hobby-Rezensenten schreiben, der Roman sei sehr gut recherchiert. Das kann doch wohl nur ein Fachmann beurteilen?


    Ich habe mich vor kurzer Zeit historischen Romanen zugewandt, weil ich wirklich etwas lernen wollte, eben auf unterhaltsame Weise. Doch am Ende habe ich dann doch alles angezweifelt. Also Lerneffekt gleich Null.


    Was die Enttäuschung über "Roots" betrifft, so habe ich das auf die Glaubwürdigkeit bezogen.

  • Zitat

    Original von achras


    Es ist ja nett, neue User willkonmen zu heißen, aber wann immer ich anschaue, was seit meiner jeweils letzten Anmeldung hier in diesem Forum an neuen Beiträgen erschienen ist, finde ich praktisch keinen Thread, in dem mir "mitzureden" lohnend schien. Sorry, aber es schaut mir nicht danach aus, als wäre dies - ob für Leser, für Bücherfreunde, für Literatursammler, für Wissbegierige oder ähnliche Buchkonsumenten - ein Tummelplatz das geistigen Austauschs.


    [/QUOTE]


    Na dann fang doch damit an. Deine genannten Bücher bzw. Autoren kenne ich alle nicht, wie wärs mit Buchvorstellungen, oder rufe einen thread ins Leben, der sich mit Deinen Interessen deckt, möglicherweise liegen hier noch Ressourcen brach die nur geweckt werden müssen?? Bevor ich aufgebe muss ich erstmal was riskieren.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Zitat

    Original von Findus
    Deine genannten Bücher bzw. Autoren kenne ich alle nicht, wie wärs mit Buchvorstellungen?

    Was brächte dies? Über hier neu vorgestellte Autoren, die den Mitgliedern der Büchereule nicht bekannt sind, und deren schriftstellerische Arbeiten auch nicht ins Muster der hier besprochenen aktuellen Erfolgstitel passen, würde auch dann kein Gespräch entstehen.

    Zitat

    Original von Findus
    Oder rufe einen thread ins Leben, der sich mit Deinen Interessen deckt.

    Um dann darin lediglich ein paar Smileys als Reply zu erhalten? Wie im Eingangsbeitrag bereits mitgeteilt: Dies ist nicht das erste Onlineforum für Bücherfreunde, das ich besuche - und so traurig es ist, aber seit diesem Resümee über Buch-Communities hat sich wenig geändert… und die Diskussionskultur verharrt auch auf dem altbekannten Stand.

  • Zitat

    Original von made
    Heißt das, du hast dich hier nur angemeldet, um uns zu sagen, dass du mit uns nicht diskutieren kannst?

    Nein, zum Zeitpunkt meiner Registrierung hatte ich gehofft, dass über Literatur ein Gespräch möglich sei. Und nachdem ich meiner Enttäuschung arüber, dass dem nicht so ist, Ausdruck verliehen habe, wurde mir ja von Herrn Palomar (der Nick immerhin ist dem Protagonisten des letzten Werkes von Italo Calvino entlehnt) der Vorschlag unterbreitet, mich dazu zu äußern.