Gebundene Ausgabe: 365 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe, 2013
Übersetzer: Klaus Timmermann und Ulrike Wasel
Kurzbeschreibung:
Kalifornien, 1970. Bean Holladay und ihre ältere Schwester Liz sind Teenager, als ihre geniale Mutter mal wieder von der Bildfläche verschwindet. Für die Mädchen zunächst nicht weiter beunruhigend. Sobald Probleme am Horizont erscheinen, ergreift ihre Mutter die Flucht. Doch dieses Mal scheint die Sache ernst zu sein...
Nachdem die Fürsorge bei den Mädchen auftaucht, wissen sie, dass sie sich schnellstens aus dem Staub machen müssen. Mutterseelenallein legen sie den langen Weg nach Byler, Virginia, zurück, dem Heimatort ihrer Mutter. Dort betreten sie eine Welt, die anders ist als alles, was sie bisher erlebt haben. Sie lernen ihren verschrobenen, aber liebenswerten Onkel Tinsley kennen, erfahren erstmals, dass ihre Mutter aus einer wohlhabenden Familie stammt, und erkunden staunend das familieneigene Anwesen. Bean und Liz gefällt es in ihrer neuen Umgebung, sie merken jedoch bald, dass sie in dem konservativen Ort zuweilen anecken. Und plötzlich haben sie den mächtigsten Mann des Ortes gegen sich. Aber einschüchtern lassen sie sich nicht. Ein mitreißender Roman über zwei mutige Mädchen, die sich gegen die Welt der Erwachsenen auflehnen
Über die Autorin:
Jeannette Walls wurde in Phoenix, Arizona, geboren. Sie studierte am Barnard College und arbeitete über zwanzig Jahre als Journalistin in New York. 2006 erschienen ihr internationaler Bestseller „Schloss aus Glas“, der in 23 Sprachen übersetzt wurde. Eine Kinoverfilmung ist in Arbeit. „Ein ungezähmtes Leben“, die 2009 veröffentlichte Romanbiographie über ihre Großmutter, belegt seit Jahren die deutschen Bestsellerlisten. Walls lebt mit ihrem Mann in Virginia.
Mein Eindruck:
Schloss aus Glas war wirklich ein grandioser, autobiographisch gefärbter Roman. Der neue Roman kommt da nicht ganz ran, hat mir aber dennoch gefallen und ist ungefähr auf dem Niveau des zweiten Buches „Ein ungezähmtes Leben„.
Die Geschichte zweier Mädchen, die von der Mutter alleine gelassen, zu ihren fernen, unbekannten Verwandten reisen, überzeugt genauso wie die sympathische Erzählweise. Die jüngere Schwester, Bean, ist die Ich-Erzählerin. 12 Jahre, lebhaft, mutig und loyal. Eine moderne Scout (Wer die Nachtigal stört).
Sie portraitiert auch gut ihre ältere Schwester Liz, die intelligent, sehr phantasievoll und künstlerisch veranlagt ist.
Da die beiden sich nie auf ihre Mutter verlassen konnten, haben sich die Schwestern sehr aneinander geklammert und passen gegenseitig auf sich auf.
In ihrer neuen Umgebung kommen sie zunächst sehr gut zurecht, doch dann haben sie Pech mit einem brutalen Mr.Maddox, für den sie zunächst arbeiten. Es kommt zu einer Auseinandersetzung, die eskaliert.
Das Buch liest sich spannend, ich hatte es schnell durch. Manche Passagen waren nach meiner Auffassung nicht vollkommen glaubhaft, z.B. ist mir das Kleinstadtleben zu schematisch geschildert.
Fazit: Ein gut unterhaltender, emotional ansprechender Roman.