freikirchen - spez. pfingstgemeinde

  • Hallo Gabi!


    Natürlich finanzieren sich diese Kirchen so. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden.


    Der Druck 10 % des Gehalts abgeben zu MÜSSEN ist aber gross und das finde ich nicht in Ordnung.


    LG


    Gemini

  • Hab grad keine Zeit, werd da aber nachher wenn ich vom Arzt komme was zu schreiben....


    Meine Zimmergenossin in der Ausbildung gehörte einer dieser "Freikirchen" an.......*seufz*

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Hab grad keine Zeit, werd da aber nachher wenn ich vom Arzt komme was zu schreiben....


    Meine Zimmergenossin in der Ausbildung gehörte einer dieser "Freikirchen" an.......*seufz*



    das wäre toll, danke dir...
    viel glück beim arzt und alles gute für deinen rücken...


    grüssle
    die_kleene_

  • Pfingstgemeinde...soweit ich weiß, sind dort sehr viele Weiß-Russen aktiv..ziemlich fromm, von wegen Jungfräulich in die Ehe..Frauen haben ne Kopfbedeckung, also ein Kopftuch, und tragen immer waadenlange Röcke...halbe Moselms eben :grin


  • OK, es wird eindrücklich darauf hingewiesen, dass die Gemeinde das Geld braucht .................. aber es ist KEIN ZWANG, jeder gibt das was er kann oder auch nichts ........... zumindest habe ich das so erlebt in den Kirchen.


    Außerdem ist die jeweilige persönliche Situation ausschlaggebend und da wurde halt auch schon mal unter die Arme gegriffen, auch bei Wohnungs- oder Arbeitssuche. Das war z.B. ausschlaggebend für die 'Treue' meines Mannes zu seiner Gemeinde und genau mit solchen Aktionen vereinnahmt man auch die, die nicht ganz so 'gläubig' sind.


    Gabi

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Pfingstgemeinde...soweit ich weiß, sind dort sehr viele Weiß-Russen aktiv..ziemlich fromm, von wegen Jungfräulich in die Ehe..Frauen haben ne Kopfbedeckung, also ein Kopftuch, und tragen immer waadenlange Röcke...halbe Moselms eben :grin


    Das lass man bloss nicht diese Pfingstler hören ................ das mit den Moslems!!!! Da wirst du glatt in der Hölle schmoren. :lache


    Gabi

  • so gut erholt und frisch massiert kann ich mich nun auch zu diesem Thema äußern....:


    Also wir werden in unserer Ausbildung ja in einer Art Landschulheim für Erwachsene (und solche die es gern werden wollen) gefercht. Nun ich mußte meinen Pferch mit zwei Mädels teilen. Die ich immer noch meine Freundinnen nenne.... so eine Zeit schweißt zusammen.
    Nichts destotrotz gab es immer wieder kleinere Reibungspunkte, meist spielte da die Religion meiner Bettnachbarin eine Rolle.
    Sie und ihre Eltern waren in solch einer Freikirchlichen Gemeinde und sind es immer noch (verzeiht ich weiß nicht welche), die Schwester hat ein Gemeinde Mitglied geheiratet und die anderen 5 Töchter heben sich bis zur Ehe auf umd dann ebenfalls ein Gemeindemitglied zu heiraten.... soweit die Theorie.
    Man hatte allerdings nicht das versaute Gör BabyJane und ihre Zimmerpartnerin einkalkuliert.
    Als das erste Mal der Freund meiner Kollegin (natürlich ein Gemeindemitglied) unangekündigt (zur Kontrolle????) in unserer Stube auftauchte, haben wir den Herren (Alexx es war ein Spätaussiedler .... ) erstmal auf Herz und Nieren geprüft und ihn schließlich für untauglich befunden. Hauptauslöser war die Tatsache, daß er meinte er würde sich so ungern mit Ungläubigen unterhalten und denke wir hätten eine schlechten Einfluß auf seine "noch nicht erblühte Blume." (Krass ausgedrückt er hatte in meinem Regal das Buch "Die perfekte Liebhaberin entdeckt" und hatte nun vermutlich Panik, das seine Blume angestochen werden könnte, bevor er.....*seufz*)
    DIe Blume war allerdings weiterhin und trotz meines schlechten Einflußes keusch und unberührt und machte damit den kompletten männlichen Teil der Belegschaft schier wahnsinnig. (Sie hielt damit nämlich nicht hinterm Berg sondern verwickelte jede in ein Gespräch, warum sie das größte Geschenk, daß sie später einem Mann machen könnte bereits hergegeben habe)


    Allerdings war auch ich dem Wahnsinn nahe, als sich herausstellte, daß man ihr in der tollen Gemeinde so das ein oder andere über Sex erzählte hatte. VOn da an haben wir es uns mehr oder weniger zur Aufgabe gemacht ihr zu erklären, daß SEx keineswegs eine Dienstleistung am Manne ist, sondern daß eine Frau durchaus auch Lust empfinden darf ohne, dafür in die Hölle zu kommen. (lacht nicht, das war ehrlich ein massives Problem)


    Nun ja, sie entfernte sich immer mehr von uns, sobald das Thema Sex aufkam verließ sie den Raum. Zog ein angewiedertes Gesicht oder rügte uns gar wir sollen unser Selenheil durch solch gottlose Reden nicht gefährden.


    Dann passierte es, ihr komischer Gemeindefreund war plötzlich total out und sie hoffnungslos verliebt in einen Kollegen. Das Ganze löste eine Mega Krise aus. Vater Mutter und Schwester bearbeiteten das Kind in Panik doch den Verstand wieder zu finden, wie könne es sich erdreisten einen Ungläubigen zu lieben.
    Also wurde der junge Mann zu sämtlichen Gottesdiensten mitgeschleift. Wie er es jeden Abend schaffte in dem normaln engen Bett neben ihr einzuschlafen und sie trotzdem nicht anzufassen, ist mir bis heute ein Rätsel und ihm vermutlich auch.
    Allerdings war das Gesetz, erst heiraten, dann Sex.
    Bei gemeinsamen Sauna besuchen, wo wir anderen munter nackig durch die Gegend sprangen saß sie brav im Badeanzug dabei. (Gut, vielleicht war es einfach nicht ihre Art mag jetzt mancheiner denken, aber ich glaube, sie hat sich danach gesehnt so unbefangen zu sein wie wir)
    Nun, ja ich glaube die Zeit mit uns und fern der Gemeinde haben ihr ein wenig die Augen geöffnet und ihre weltfremdheit in Grenzen gehalten.


    Wir haben uns arrangiert, sie hat hin und wieder ein heimliches Gläschen Alkohol mit uns getrunken und wir haben uns dafür mit den Erzählungen von unseren sexuellen Erfahrungen in ihrer Gegenwart ein bißchen zurück gehalten.
    Sie hat nicht mehr laut und zu jedem Anlass aus der Bibel zitiert, wir haben nicht mehr versucht ihr zu erklären, daß die Pille eben nicht schädlich ist.


    Trotzdem endete die Beziehung der beiden vor ein paar Jahren plötzlich, beide sagen es seinen unüberbrückbare Differenzen gewesen. Ich bin mir bis heute sicher, daß es daran lag, daß er sich weigerte in ihre Kirche einzutreten und an Gottesdiensten teilzunehmen, an die er nicht glaubte. Regeln zu befolgen die er unsinnig fand, etc.


    Vor ein paar Wochen hab ich noch mal mit ihr telefoniert, sie hat einen neuen Freund, ein GEMEINDEMITGLIED wie sie stolz verkündete. Irgendwie hat mich das traurig gemacht.
    Aber wenn sie so in ihrem Glauben aufgeht und glücklich damit ist, dann muß ich sie wohl lassen, auch wenn ich mir sicher bin, daß sie eben anders glücklicher wäre.....

  • so das war einfach mal eine Schilderung meiner Erlebnisse und nun die Zusammenfassung:


    Ich halte diese Kirchen nicht für gefährlich, sie verbreiten halt ihren Glauben, wie es normal ist für eine Kirche. Allerdings tun sie das in extremer Art und Weise. Wie irgendwer schon schrieb, es gibt keinen Mittelweg, entweder man ist dafür und Gemeindemitglied oder man ist dagegen und dem Teufel verfallen.
    Schlimm fand, ich daß sie ständig versuchte uns zu refomieren uns ihren Glauben näher zu bringen und das nicht weil irgendwer sie dazu anhielt, sondern weil sie tatsächlich der Meinung war wir würden sonst nach unserem Tod fürchterliche Qualen erleiden.


    Trotzdem war und ist sie wohl glücklich und genießt das Gefühl einer Gemeinschaft anzugehören, einer Gruppe anzugehören und nicht alleine zu sein.


    Ich hab mal zu ihr gesagt, wenn es das ist, was sie an diese Kirche bindet, soll sie doch in einen Sportverein eintreten. Seit dem war das Theme Glauben und Kirche bei uns ad acta und wurde nicht mehr aufgegriffen.
    Wir haben da halt verschieden Standpunkte.


    Aber ein Kirche die in ihren Anhängern Angstzustände auslöst, wenn es um natürlich Vorgänge wie die Fortpflanzung geht, die mit schrecklichen Strafen nach dem Tode droht wenn man nicht alle Regeln befolgt, die kann ich nicht mit meiner Vorstellung von einem liebevollen und fürsorglichen Gott vereinen.

    Ich hab sie sehr gern und vermiße sie heute noch oft (man gewöhnt sich doch sehr aneinander wenn man Jahre lang zusammen lebt).
    Ich frage mich gerade was sie wohl sagt, wenn sie das hier lesen sollte, sie würde mich wahrscheinlich mal wieder mitleidig ansehen und sagen: "Du hast einfach noch nicht die Bewußtseinsebene erreicht um das zu begreifen."

  • Hallo, Alexx.


    Zitat

    ... Extremisten ...


    Nun, ich würde "gelebten Glauben" nicht als "Extremismus" bezeichnen. Daß sich kleine Gemeinschaften sehr eigen(artig)e Wertesysteme schaffen, um dem allgemeinen Werteverfall der Gesellschaft entgegenzusteuern, sagt eigentlich mehr Negatives über die Gesellschaft aus, als über diese Gruppe(n). Und das, wovon BJ berichtet, ist nichts anderes als umgekehrtes Missionieren: Das Verhalten und die Vorstellungen der Zimmergenossin haben Unverständnis und Mißfallen ausgelöst, und es wurde versucht, sie vom Gegenteil zu überzeugen, weil man eben selbst davon überzeugt war und ist - und ihren Standpunkt bzw. den ihrer Gemeindemitglieder nicht akzeptierte. Weil er unzeitgemäß erscheint, in unsere Gesellschaft nicht passen will usw. usf.


    Die Amish in Amerika genießen einen redlich guten Ruf, obwohl sie genaugenommen einen an der Waffel zu haben scheinen. Sie leben ein reduziertes, einfaches, technikverneinendes Leben, das sich so gar nicht mit der Entwicklung der Außenwelt vereinbaren läßt, und das ist sicher oft nicht leicht. Daß solche Gruppen eine große innere Verbundenheit demonstrieren, hat auch etwas mit dem Widerstand der Restwelt zu tun. Das gilt vermutlich auch für den Bruder von _die_kleene, der sich in einer Gruppe befindet, in der Playstations, Geländewagen, schneller Sex und Gebrabbel per Web keine Rolle spielen, aber diese Dinge sind die Götzen vieler anderer.


    Natürlich ist es unbehaglich, mit Menschen umzugehen, die Werte und Wünsche verinnerlicht haben, die so überhaupt nichts mit unseren gemein haben. Aber solange kein Druck ausgeübt wird und diese Leute niemandem etwas tun, sollte man es tolerieren und akzeptieren - und nicht als "Extremismus" bezeichnen; das ist nämlich was anderes.

  • Tom..landläufig bedeutet Extremist etwas Negatives...diese Leuten leben ihren Glauben extrem aus..also sind sie in meinen Augen Extremisten...und zwar eben drum weil sie in IHRER Welt leben und niemandem erlauben..auch anderes kennenzulernen..Sie sind in ihrer Familie dann geächtet und wer will das schon
    Ist schon ne Art Gehirnwäsche was die betreiben...

  • Huhu, Alexx.


    Und was ist mit uns "Normalos"? Sind unsere Vorstellungen, Auffassungen, Wünsche und Träume "von uns"? Oder diktieren uns nicht auch die Medien, die Politiker, viele andere Organe und Gruppen, was wir zu glauben, zu hoffen, zu wünschen und als Lebensziel zu verfolgen haben? Das hat auch die Qualität einer "Gehirnwäsche". Ich glaube kaum, daß ein vernünftiger Mensch sich freiwillig für den Scheiß-Hustle entscheiden würde, den das "moderne Leben" bedeutet.

  • Tom.."Normalos" haben aber immer noch die Wahl...und werden von der "Gemeinde" in der sie leben nicht gleich als Ungläubiger verteufelt und evt. gemieden.


    Natürlich hält sich fast jeder Mensch an eine art Plan...die er von der Familie vom Umfeld gelernt und abgeschaut hat...aber man darf auch rechts und links schauen und ausprobieren..das dürfen die Extremos eben nicht.


    Hilf mir mal und nenne ein posotiv klingenderes Wort als Extremo/ist