freikirchen - spez. pfingstgemeinde

  • hallo zusammen...


    ich weiss jetzt nicht, ob ich im richtigen forum bin, bitte verschieben wenn ich falsch bin...


    also, aus aktuellem anlass habe ich heute ein wenig im internet über die pfingstgemeinde / pfingstler recherchiert...


    hat jemand erfahrung damit? ist vielleicht sogar jemand mitglied?


    ich frage deshalb, weil mein bruder mitglied in so einer gemeinde ist...
    bisher fand ich es nicht so "schlimm", gibt ihm sein neuer glaube doch anscheinend viel...
    gestern jedoch haben wir uns mal etwas eingehender unterhalten, über das "sprechen in zungen" z.b., was ich persönlich sehr merkürdig finde...


    soweit ich das beurteilen kann, steckt hinter dieser bewegung keine finanzielle problematik, ich meine aber eine fast gehirnwäsche-artige taktik zu erkennen...
    mein bruder ist nicht mehr der gleiche, auch geht mir sein ständiges "missionieren wollen" gehörig auf die nerven...


    kann man sagen, dass die pfingstler eine sekte sind? muss ich mir sorgen machen?


    würde mich freuen, wenn sich jemand meldet, der erfahrungen damit hat, gerne auch per pn, da glaubensfragen doch immer zu schlimmen diskussionen führen können...


    vielen dank schon einmal


    viele grüssle
    die_kleene_

  • oha! das klingt schon irgendwie...eigenartig...


    ich denke, du solltest dich da schleunigst an solche hilfegruppen betroffener wenden.


    ich kenne da aber nix. hab nur mit den jehovas zu tun gehabt (ein bekannter von mir war da mit seiner ganzen familie) - und das war echt stressig.


    bo

  • Ich würd mir da keine großen Sorgen machen, mein Bruder ist auch in einer Freikirche und trotzdem ziemlich normal. In seiner Gemeinde wird sowohl die Inspiration durch den Hl. Geist (wie bei Pfingstlern) als auch die Erwachsenentaufe (Baptisten) hochgehalten, und trotzdem macht er an einem durch und durch "weltlichen" Informatik-Institut seine Doktorarbeit. ist also nicht so, daß begeistertes Freikirchlertum automatisch zu weltlicher Lebensuntüchtigkeit führen würde oder ähnliches.


    Das mit dem Missionieren mußt Du Dir wie mit einer guten Diät vorstellen: er fühlt sich dort gerade rundum wohl und möchte so viele nette Menschen wie möglich an seinem Glück teilhaben lassen. Na, und bei Diäten versucht man Leute zu missionieren, die mit ihrer Figur unzufrieden sind, während man bei der Religion vorzugsweise Leute anspricht, denen man die "ewige Seligkeit" wünscht.

  • Ich würde sagen es kommt auf die Intensität an mit der dein Bruder das angeht. Ob es eine Sekte ist, weiß ich nicht, darüber müsste sich im Internet allerdings etwas finden lassen.


    Je nachdem wie ernst er es nimmt, kann es ihn sehr verändern. Aber das ist wohl bei jeder Glaubensgemeinschaft der Fall.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Behrnie
    Das mit dem Missionieren mußt Du Dir wie mit einer guten Diät vorstellen: er fühlt sich dort gerade rundum wohl und möchte so viele nette Menschen wie möglich an seinem Glück teilhaben lassen. Na, und bei Diäten versucht man Leute zu missionieren, die mit ihrer Figur unzufrieden sind, während man bei der Religion vorzugsweise Leute anspricht, denen man die "ewige Seligkeit" wünscht.


    das halte ich - mit verlaub - für schönfärberei!


    bo

  • Hi,


    gibt es nicht in jeder größeren Stadt sog. Sektenbeauftragte?


    Kleene, wenn du dich um deinen Bruder sorgst, dann kann man dir da ganz sicher sehr genau Auskunft geben, ob diese Freikirche völlig unbedenklich ist.


    Liebe Grüße

  • Wikipedia:
    Die Pfingstbewegung ist eine Strömung im Christentum, die ein enthusiastisches Christentum umfasst, das dessen Anhänger mit dem Wirken des Heiligen Geists in Verbindung bringen. Sie ist im Hinblick auf das Wachstum die weltweit erfolgreichste Strömung des Christentums im 20. Jahrhundert.


    Die Bewegung entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und umfasst heute weltweit je nach Zählweise 200 bis 600 Millionen Menschen, in Deutschland ca. 300.000 Mitglieder, die sich auf die verschiedenen Pfingstkirchen, charismatischen Erneuerungsbewegungen und etwa 300 freie Gemeinden verteilen.


    Tochterbewegungen der Pfingstbewegung sind die Charismatische Bewegung, die Wort-des-Glaubens-Bewegung und die Neocharismatische Bewegung.


    Kann man sehen, wie man will. Als gefährliche Sekte würde ich diese Form der Freikirche nicht einstufen. Soweit mir bekannt, wird sie auch nirgendwo als Sekte geführt.


    Ich stimme Behrnie zu.
    Er wird halt so begeistert sein von seinen neugewonnen Einsichten, daß er das irgendwie mitteilen möchte. Ist doch ähnlich, wie wenn man die neue Freundin ganz stolz seinen Kumpels zeigt. ;-) Meist sind es eh die "Neubekehrten", die da einen etwas missionarischen Eifer an den Tag legen. Ähnlich wie bei den bekehrten Rauchern. Das sind dann oft die militantesten Nichtraucher.


    Gruss,


    Doc

  • Die "Pfingstgemeinden" sind keine Sekte, sondern eine ganz normale, freikirchliche Organisation, wie z.B. die recht reputierten "Siebten-Tags-Adventisten", mit denen sie zusammenarbeiten (und denen z.B. Titus Müller angehört). Aber es gibt immer Leute, die sich nach der Entscheidung dafür, sich für einen Glauben stark zu engagieren, besonders reinhängen und dann auch auf enervierende Art missionarisch tätig werden, um den eigenen Glauben durch Weiterverbreitung zu festigen. Merke: Leute, die etwas übertreiben, gibt es immer und überall. Prinzipiell mußt Du Dir aber, soweit ich das beurteilen kann, keine Sorgen machen, außer denen, die man sich immer machen sollte, wenn jemand seine Urteilsfähigkeit zu verlieren scheint.

  • Was es speziell mit den Pfingsgemeinden auf sich hat kann ich dir leider auch nicht beantworten aber ich habe selbst eine Erfahrung mit einer der vielen Freikirchen gemacht, die ja alle irgendwie gleich zu funktionieren scheinen.


    Mein Mann gehörte einer solchen Freikirche an als wir uns kennen lernten. Obwohl er streng katholisch erzogen war hat er hier in Deutschland nie Kontakte gefunden in kath. Gemeinden, afrikanische Gemeinden gab es nur wenige und so hat er sich durch alle möglichen Freikirchen bewegt, immer auf der Suche nach der am besten passenden Gemeinschaft.


    Ca. 1 Jahr lang haben wir gemeinsam die Gottesdienste besucht. Ich bin damals mehr oder weniger seinetwegen mitgegangen und das erste was mir auffiel war diese umwerfende Herzlichkeit, die jeder, wirklich jeder uns entgegen brachte. Waren wir mal nicht dort wurden wir vermißt, es wurde hinter uns her telefoniert. Meinem Mann gefiel das, mir nicht. Ich hasse Kontrolle und Einvernahme, ganz egal durch wen oder durch welche Institution.


    Um Geld ging es eigentlich nie. Wer Geld hatte gab etwas, wer nichts hatte war trotzdem gern gesehen. Für die Kinder gab es während der Gottesdienste eine Art Sonntagsschule. Die kleinen durften spielen, die größeren lernten aus der Bibel. Es gab gemeinsame Unternehmungen oder Spielenachmittage auf dem Kirchengrundstück.


    Eigentlich eine ganz gute Sache wenn da nicht diese Penetranz gewesen wäre und auch dieser ständige Druck zu missionieren, Angehörige mitzubringen oder Kollegen oder einfach irgendwelche Leute, die vielleicht in ihrem Leben große Probleme haben.


    Aus der eigenen Gemeinde waren damals mehrere Familien als Missionare im Ausland. Asien, Afrika, Lateinamerika ................. sie haben kaum ein Krisengebiet ausgelassen. An erster Stelle stand Hilfe/Entwicklungshilfe und natürlich Mission. Sie bieten Hilfe und wollen als Gegenleistung deine Seele.


    Dass ihre Arbeit auf fruchtbaren Boden fällt habe ich selbst in Afrika gesehen. Dort machen sich alle, wirklich alle christlichen Glaubensgemeinschaften breit und missionieren auf Deibel komm raus. So kann es dann gut passieren, dass die 'Gläubigen' jeden Abend in einer anderen Kirche anzutreffen sind und Sonntags dann 2, 3 oder 4 Kirchen hintereinander besucht werden, man will ja niemandem vor den Kopf stoßen. Mein Eindruck war, dass die ärmsten der Armen ihre ganze Energie ins Gebet stecken anstatt den Ar*** hochzubekommen und selbst Initiative zu ergreifen.


    Man kann sich diese Welt nicht schöner und besser beten ......... um das zu erreichen, muss man etwas TUN.


    Das finde ich das fatale an diesen Kirchen. Sie machen abhängig dadurch, dass sie Hilfen geben und anbieten und und Selbständigkeit fast unmöglich machen.:fetch.


    Vielleicht tut es deinem Bruder im Moment gut, dass er diese Anteilnahme bekommt, vielleicht ist er in keiner guten Situation. Weiß du da etwas?


    Wenn er seinen gesunden Menschenverstand behalten hat, dann wird er bald erkennen, dass auch die Gemeindeglieder um ihn herum nicht besser oder schlechter sind als andere. Ich hab mir damals jede Kritik verkniffen, ich habe mich aufs gucken und zuhören beschränkt ........... mein Mann kam dann eines Tages von selbst dahinter, dass es auch dort manches Mal ziemlich 'link' zuging. ER hat dann jeden Kontakt abgebrochen und hatte auch endgültig die Nase voll von der Suche nach einer 'passenden' Gemeinde.


    Ich wollte dann mit ihm zusammen eine afrikanische Gemeinde suchen ......... dort geht es aber noch heftiger zu. Die Gottesdienste dauern bis zu 4 oder 5 Stunden. Es wird getanzt, gesungen und regelmäßig fallen Frauen in Trance ............. mir ist das ganze unheimlich und auch zu anstrengend, mein Mann hat sich aufgeregt, dass permanent von den Priestern aggressiv und laut gepredigt wurde :bruell und alle 2 Min. ein lautes Halleluja oder Amen geschrien wurde.


    Es geht das Gerücht um, dass einige afrikanische Gemeinden in Deutschland remissionieren wollen weil sie uns, die ihnen den Glauben gebracht haben, mittlerweile für Ungläubige halten.


    Gabi

  • wow, rege beteiligung und danke für eure worte...


    eure aussagen decken sich mit meinen recherchen im internet,
    jedoch finde ich trotz allem, dass er sich sehr verändert hat...
    er ist nur noch in "christlichen kreisen" unterwegs, nimmt mindestens 1 mal pro woche (meist öfter) an so nem hauskreis teil und wie gesagt, er möchte mich missionieren...
    wir können kaum noch miteinander reden, denn jedes mal beginnen wir zu streiten...
    ich arbeite z.b. nebenbei in einer bar mit schwulem/lesbischem stammpublikum, was ständig zu diskussionen führt...
    und ich finde es sehr schade, dass ich mit meinem bruder, zu dem ich immer ein absolut tolles verhältnis hatte, kaum noch sprechen mag...


    Gabi
    deine erfahrungen hat mir eine freundin, die für ärzte ohne grenzen öfter mal in afrika ist, bestätigt...
    gerade dort sind die pfingstler wohl stark vertreten...
    mein bruder war auch kürzlich in einer äthiopischen gemeinde hier, wo ich wohne... es hat ihm sehr gut gefallen, wobei die dinge, die er mir erzählt hat, mich schon sehr erschrecken...
    stundenlanges beten, trance, in zungen sprechen...


    finde ich seltsam...


    sorgen mach ich mir deshalb, weil er sich eben so verändert hat...
    er war immer, ähnlich wie ich, sehr tolerant anderm gegenüber, war weltoffen und interessiert, und nun muss ich mir anhören, dass der heilige geist in menschen fährt um sie in zungen sprechen zu lassen....


    zum glauben ist er gekommen durch einen freund, der in einer gemeinde gross geworden ist und speziell, als mein grossvater in seinem pflegeheim auf den tod gewartet hat, hat ihm sein glaube wohl geholfen, den tod und das leiden zu verarbeiten... finde ich grundsätzlich ja nicht schlecht....


    vielleicht such ich wirklich mal eine beratung auf...


    danke euch


    grüssle
    die_kleene_


  • Hi Kleene,


    für tolerant und weltoffen hielt mein Mann diese Leute auch mal. Wahrscheinlich schon deshalb weil sie ihn und eine Handvoll anderer Afrikaner in der Gemeinde tolerierten aber eben nur tolerierten, nicht akzeptierten oder respektierten. Als er sich dann irgendwann einmal kritisch äußerte (unter anderem zu diesem ständigen Halleluja und Amen) hat man erst mit ihm diskutiert, wollte mit ihm Bibelstunden abhalten und schließlich hat man ihn fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Er war nicht mehr 'willig' und ich war schuld .............. denn ICH hatte ihn verändert, er hatte durch mich seinen Glauben verloren. :lache


    Na ja, irgend jemand musste ja Schuld sein ........... warum nicht ich.


    Ich hatte eh schon schlechte Karten, ich war zu kritisch. Wir hatten in dieser Gemeinde ein Frühstück, nur mit Frauen .......... es war eine 'Schwester im Glauben' eingeladen, die auch einen Vortrag halten sollte. Ich hatte partout keine Lust aber ich war neugierig. In dem Vortrag ging es um den Teufel und den Islam, seltsam miteinander verquickt und ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Jedenfalls hatte diese Frau Ahnung vom Islam wie die Kuh vom Tanzen und obwohl ich sonst eher in der Defensive bleibe platzte mir irgendwann der Kragen und ich habe vor versammelter Mannschaft, äääääääääh, Frauenschaft meinem Ärger Luft gemacht :fetch und ich habe dann auch die Frage gestellt, warum gehetzt wird gegen andere Religionen anstatt es miteinander zu versuchen oder Gemeinsamkeiten zu sehen. Schließlich würden die Gläubigen aller 3 großen Weltreligionen an den selben Gott glauben.


    Da war die Hölle los und der Teufel baute sich langsam am Rednerpult auf :wow............ der Schwester im Glauben fehlten nur noch Pferdefuß und Hörner und ich hab dann vorsichtshalber den Saal verlassen. Einige ganz eifrige kamen hinter mir her und versuchten selbst auf der Straße noch, mich von den Thesen zu überzeugen. Na ja, ich hab mich dann etwas verbal vergaloppiert und fragte ob denn in der Gemeinde alle bescheuert sind ................. beantwortet hat mir diese Frage niemand aber man hat mich wohl nicht ungern mit meinem Mann aus der Gemeinde entlassen.


    Soviel zur Toleranz. Diese Menschen fühlen sich besser, stärker und von Gott geleitet ................ da kannste fast nix machen, nur warten bis der gesunde Menschenverstand durchbricht.


    Wie alt ist dein Bruder?


    An deiner Stelle würde ich mich erstmal nicht einmischen .......... er ist vielleicht auf der Suche nach etwas, was in seinem Leben wichtig sein könnte. Junge Menschen tun so etwas. Hab Vertrauen, dass er das von sich aus packt. :knuddel1


    Gabi

  • Zungenrede
    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
    Zungenrede, Glossolalie (von altgr. ³»ÉÃñ, "Zunge, Sprache" und »±»µÉ, "sprechen, reden") oder Sprachengebet bezeichnet in christlichen, religiösen Gemeinschaften das Reden oder Beten in einer Sprache, die dem Sprecher unbekannt ist und das nach Überzeugung der Gläubigen unmittelbar vom Heiligen Geist bewirkt wird. Es wurde von Fällen berichtet, in denen es sich bei der unbekannten Sprache um eine tatsächliche moderne oder alte Fremdsprache gehandelt habe. Die Zungenrede wird im Alten Testament nicht erwähnt, im Neuen Testament wird sie zu den Gaben des Heiligen Geistes gezählt. Sie ist auch aus fernöstlichen und afrikanischen Religionen bekannt und wird dort praktiziert.


    Die erste Erwähnung des Zungenredens ist in Apostelgeschichte 2,1-13 im Bericht vom Pfingsttag, wobei hier unklar ist, ob es sich hier um ein Phänomen des Sprechens oder des Hörens handelt. Weitere wesentliche Stellen, die auf die Lehre und Praxis der Zungenrede in der Urgemeinde hinweisen, sind bei der Bekehrung des Cornelius, Apostelgeschichte 10,44-48, und 1. Korinther 14. Paulus bestätigt die Praxis der Zungenrede, warnt aber vor Missbräuchen, und nennt sie weniger bedeutsam als die prophetische Rede, und vor allem die Liebe.


    Im heutigem Christentum wird die Zungenrede besonders in der Pfingstbewegung und der charismatischen Erneuerung praktiziert.


    Manche Leute mit der Gabe der Zungenrede können jederzeit in Zungenrede beten, andere nur aufgrund einer Eingebung. Die Zungenrede hat im Normalfall nichts mit Ekstase zu tun. Der Beter ist bei vollem Bewusstsein und kann den Vorgang kontrollieren, beispielsweise das Gebet beginnen oder beenden, laut oder leise beten.


    In der Pfingstbewegung und der charismatischen Erneuerung wird die Zungenrede üblicherweise als Zeichen dafür gewertet, dass der Betreffende den Heiligen Geist, die Geistestaufe, empfangen hat.


    In einem Teil der charismatischen Erneuerung hat die Zungenrede keine solche Bedeutung, sie ist eine Geistesgabe, die man haben kann oder auch nicht. Zungenrede während eines Gottesdienstes oder einer Gebetsgemeinschaft wird jedoch auch hier als Zeichen der Gegenwart des Heiligen Geistes gewertet.


    Leute, die die Zungenrede praktizieren, sehen die Zungenrede oft als Sprache des Heiligen Geistes die es ihnen möglich macht, im Gebet etwas auszudrücken, für das sie keine Worte finden.


    Die Zungenrede kann im Rahmen eines Gottesdienstes oder einer Gebetsgemeinschaft praktiziert werden, aber auch beim privaten Gebet.


    [Bearbeiten]
    Auslegung der Zungenrede
    Wenn die Zungenrede in einer Gemeinschaft praktiziert wird, ist oft üblich, dass sie anschließend ausgelegt, das heißt in verständliche Sprache "übersetzt" wird. Dies wird von Paulus in 1. Korinther 14 ausdrücklich gefordert.


    Die Auslegung kann durch den Beter selbst geschehen, in der Regel aber durch einen anderen. Auch die Fähigkeit, eine Zungenrede auszulegen, gehört gemäß dem Neuen Testament zu den Gaben des Heiligen Geistes. Die Auslegung der Zungenrede gilt zwar als Botschaft des Heiligen Geistes, ist jedoch nicht sakrosankt, sondern wird von der Gemeinschaft beurteilt und ist der biblischen Botschaft untergeordnet. Das wesentlichste Kriterium der Beurteilung ist, ob die Auslegung der Bibel (resp. der Bibelinterpretation der Gemeinschaft) nicht widerspricht. Wenn mehrere Leute anwesend sind, die die Gabe der Auslegung haben, prüfen diese gewöhnlich auch, ob sie sinngemäß eine ähnliche Auslegung gefunden haben, was in der Praxis oft der Fall ist. Die Erklärung dafür muss jedoch zum Beispiel bei einer Gebetsgemeinschaft von Gleichgesinnten nicht zwingend übernatürlich sein.


    Christliche Konfessionen und Richtungen, die die Zungenrede nicht praktizieren, stehen ihr gewöhnlich kritisch gegenüber. Die im Neuen Testament geschilderten Vorgänge werden zwar unterschiedlich erklärt, jedoch im Allgemeinen positiv gewertet, die heutige Praktik des Zungenredens wird jedoch fast durchweg strikt abgelehnt, wobei die Interpretationen von gruppendynamischen oder psychologischen Vorgängen bis zu dämonischen Manifestationen gehen.


    quelle: wikipedia.de

  • hallo gabi.


    mein bruder ist 25.
    und er sagt, er hat das, was er immer gesucht hat, nun gefunden.


    er steigert sich gerne in etwas rein...
    vor 5 jahren waren es die freimaurer und illuminaten und verschwörungen... schrecklich...


    dann war es die philosophie, es war kaum noch möglich, mit ihm zu sprechen...


    und nun das...


    ich wünsche mir, dass sich sein verhältnis zu gott und jesus wieder normalisiert...
    nur weil ich nicht gläubig bin, muss er nicht auch nicht-gläubig sein...


    mir macht nur das ausmass angst...


    wir sprechen mitlerweile kaum noch über glaube etc, ausser er startet wieder einen missionarischen versuch... dann kracht es ...
    ich fange damit gar nicht erst an...


    grüssle
    die_kleene_

  • Die Zungenrede kenne ich nur aus der Pentecoast-Church die ich mal in Oberhausen besucht habe. Ist schon beeindruckend wenn 100 Leute 'in Zungen reden' und jeder für sich etwas anderes. Das geht lautstärkemäßig wie in Wellen auf und ab und steigert sich irgendwann bis die ersten Frauen aus den Latschen kippen ............... es stehen dann auch immer gleich ein paar starke Männer dabei, die die Frauen auffangen damit sie sich nicht verletzen ............ danach findet so etwas wie Exorzismus statt und irgendwie werden christlicher Glaube und Juju (Voodoo) miteinander vermischt. Darin sind Afrikaner wirklich Weltmeister. Bei aller Missionierung haben sie nie ihren eigenen Glauben (Naturreligion?) aufgegeben und der Glaube an Hexerei und Zauber ist sehr stark vertreten.


    Also was die Katholen mir zu langweilig und konservativ sind, das sind diese Religionsgemeinschaften mir zu lebhaft und undurchschaubar.


    Faszinierend finde ich nur, dass man sich so in etwas hinein steigern kann, dass man die Kontrolle über sich verliert. Solche Zustände mag man kennen aber sicherlich nicht aus der Kirche :lache


    Gabi

  • Zitat

    Original von die_kleene_
    er steigert sich gerne in etwas rein...
    _



    Dann lass uns hoffen, dass er bald ein anderes Feld für sein Engagement findet ................ so ganz sicher scheint er sich ja nie gewesen zu sein.


    Gabi



  • dein wort in gottes ohr *g* ;-)


    liebe grüssle und danke
    die_kleene_

  • Hallo Kleene!


    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass Freikirchen (insbesondere charismatisch angehauchte, wie die Pfingstgemeinden ) nicht ganz ohne sind.


    Es herrscht absolutes Schwarz/Weiss-Denken: entweder du bist dafür (für Jesus) oder dagegen (d.h. für den Teufel, das Böse oder wie auch immer du das nennen möchtest). Dazwischen gibt es nichts.


    Was das Zungenreden anbelangt: da herrscht oft so eine Art Wettbewerb. Nur die, die in Zungen reden, werden wirklich vom Heiligen Geist berührt und rutschen daher in der "Ich-Bin-Ein-Toller-Christ-Skala" automatisch nach oben. Wer das Gebrabbel schon mal persönlich erlebt hat...na ja... Religiöse Extase gab es schon immer. Da muss nicht unbedingt der HG dahinter stecken.


    Ja und betteln tun solche Kirchen immer. Der wahre Gläubige liefert jeden Monat den Zehnten ab.


    LG aus dem Off


    Gemini


  • Das mit der Bettelei kann ich so nicht bestätigen ............... ich habe es eher erlebt, dass mit dem Geld, das in die Kollekte kam, bedürftigen Gemeindegliedern geholfen wurde.


    Da diese Kirchen nicht mit Kirchensteuern und öffentlichen Mitteln finanziert werden, bleibt ja wohl nur der Weg über erbettelte Gelder. Ich kenne einige Freikirchen, die außerdem Kindergärten und eigene Schulen anbieten können, die natürlich auch über die Gemeinde finanziert werden müssen.


    Ob ich das gut finde oder nicht ist dabei ziemlich unerheblich. Es ist rechtlich kaum anfechtbar solange der Lehrplan eingehalten wird und nichts auffälliges passiert.


    Gabi