Gavin Extence: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

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  • Gavin Extence: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
    Limes Verlag 3. März 2014. 480 Seiten
    ISBN-13: 978-3809026334. 19,99€


    Gavin Extence: The Universe versus Alex Woods
    Hodder & Stoughton 2013. 417 Seiten
    ISBN-13 978-1444765885. 17,70€
    Kindle Edition. 591 KB


    Verlagstext
    A tale of an unexpected friendship, an unlikely hero and an improbable journey, Alex's story treads the fine line between light and dark, laughter and tears. And it might just strike you as one of the funniest, most heartbreaking novels you've ever read. Alex Woods knows that he hasn't had the most conventional start in life. He knows that growing up with a clairvoyant single mother won't endear him to the local bullies. He also knows that even the most improbable events can happen - he's got the scars to prove it. What he doesn't know yet is that when he meets ill-tempered, reclusive widower Mr Peterson, he'll make an unlikely friend. Someone who tells him that you only get one shot at life. That you have to make the best possible choices. So when, aged seventeen, Alex is stopped at Dover customs with 113 grams of marijuana, an urn full of ashes on the passenger seat, and an entire nation in uproar, he's fairly sure he's done the right thing ...


    Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann
    Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er fünf Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …


    Der Autor
    Gavin Extence, geboren 1982, wuchs in der englischen Grafschaft Lincolnshire in einem kleinen Dorf mit dem interessanten Namen Swineshead auf. In seiner Kindheit machte er eine kurze, aber glanzvolle Karriere als Schachspieler, er gewann zahlreiche nationale Turniere und reiste nach Moskau und St. Petersburg, um sich dort mit den besten jungen Denkern Russlands zu messen. Er gewann nur ein Spiel. Heute lebt Gavin Extence mit seiner Frau, der gemeinsamen kleinen Tochter und einer Katze in Sheffield und schreibt an seinem zweiten Roman. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Astronomie, kocht gern und besucht von Zeit zu Zeit Großbritanniens größten Freizeitpark Aldon Towers.


    Inhalt:
    Der Beamte, der Alex Woods mit Geldbeträgen in mehreren Währungen, einer wohl kaum zu ignorierenden Menge Marihuana und der Urne mit der Asche eines Toten an der Einreise nach England hindern will, muss einen guten Riecher gehabt haben. Um schon eine Fahrerlaubnis zu haben, ist der junge Mann definitiv noch zu jung.


    Die Eröffnungsszene lässt Gavin Extences Leser zunächst im Dunklen darüber, ob es sich bei seinem jungen Icherzähler um einen Autisten, eine bisher unbekannte Form des britischen Sonderlings handelt oder schlicht um jemanden, der sich dümmer anstellt, als er in Wirklichkeit ist. Alex Woods wusste als Kind wie jeder britische Jugendliche, dass es eine Todsünde ist, anders als andere zu sein. Er würde in der Schule nichts zu lachen haben, wenn er in irgendeiner Form sonderbar, also "schwul", wirken würde. Sonderbarer als der Sohn einer alleinerziehenden Mutter zu sein, die als Kartenlegerin und Hellseherin arbeitet, geht es kaum. Alex legt auf seine bizarre Existenz noch eins drauf, als er zu Hause im Badezimmer von einem Meteoriten am Kopf getroffen wird, der das Dach durchschlagen hat. Die schwere Kopfverletzung löst bei Alex Epilepsie aus. Seine verständliche Angst vor einem epileptischen Anfall in der Öffentlichkeit macht den zur Zeit seines Unfalls 10-Jährigen gezwungenermaßen zum Stubenhocker, der sich kaum noch nach draußen traut. Alex eher unfreiwilliges Zusammentreffen mit dem kriegsversehrten Vietnamveteranen Mr. Isaac Peterson bietet dem Jungen endlich Futter für sein rein analytisch ausgerichtetes Gehirn. Die Beziehung des jungen Sonderlings mit dem alten Mann, dem nur noch eine sehr begrenzte Lebensspanne bleibt, erweist sich als Glücksfall für beide - und als außergewöhnlich komisches wie rührendes Leseerlebnis. Peterson wechselt von der Rolle des Mentors in die Rolle des Umsorgten, während Alex erstaunlich schnell lernt, sein sonderbares Universum anderen verständlich zu machen.


    Fazit
    Zahlreiche Bücher über Freundschaften zu Sonderlingen, Autisten oder zu schwer Kranken in ihrem letzten Lebensabschnitt füllen bereits meterlange Bücherregale. Mit den Themen Bücher, Buchclub, Gehirn, Krankheit, Sterben, sowie der für ihren einzigen Sohn peinlich hippiehaften Mutter fährt G. Extence ein Feuerwerk an Themen auf. Der noch sehr junge Autor gewinnt dem Thema dennoch einen neuen und trotz Alex bizarrer Lebensumstände absolut glaubwürdigen Blickwinkel ab. Das gelingt ihm sowohl durch seine respektvolle Darstellung der Epilepsie aus Alex Sicht, wie auch durch die Schilderung Alex' exzentrischer, streng wissenschaftlicher Denkweise, die jeden Wissenschaftler in seiner Umgebung glücklich macht. Alex' rührende Freundschaft zu Mr. Peterson lässt den Jungen außergewöhnlich schnell reifen, ein völlig glaubwürdiger Rollenwechsel, wenn man sich die geballte Exzentrik mal kurz wegdenkt.



    9 von 10 Punkten


    Edit: ISBN der deutschen Ausgabe eingesetzt, damit die im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

  • Alex Woods ist anders als die andern Jugendlichen, er hat nicht die richtigen Klamotten, eine komische Mutter, ist unsportlich, lässt sich auch noch beim Lesen erwischen und ist berühmt, weil ihm als Kind ein Meteorit auf den Kopf gefallen ist. Als Alex Woods vor seinen Schulkameraden flüchtet, trifft er auf Mr Peterson, einem eigenbrötlerischen und kiffenden Vietnamveteran. Nach und nach entsteht zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft.


    "The Universe versus Alex Woods" ist ein ruhiges Buch, das manchmal witzig, manchmal traurig ist, aber vor allem nachdenklich macht. Es regt an, die Entscheidungen jedes einzelnen Menschen zu respektieren, so lange niemandem Schaden zugefügt wird, sich nicht nur von den Meinungen der Mitmenschen treiben zu lassen, sondern selbst Nachzudenken und zu seinen Überzeugungen zu stehen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich vergebe 10 von 10 Punkten.

  • ... aber die empfand ich aufgrund der Güte des restlichen Textes als wirklich nicht schlimm. Ich muß gestehen, vorallem die Abschnitte um Kurt Vonnegut haben mich eher weniger berührt oder interessiert. Der Rest aber von Alex Geschichte, Mr Petersons Entscheidung und ihren Erlebnissen hat mich bezaubert und beeindruckt. Ja, wir treffen hier auf zwei Sonderlinge (eigentlich sind es noch ein paar mehr) aber gerade die sonderbaren Figuren in Büchern haben es mir ja angetan. Alex erinnerte mich zunächst ein wenig an das "Rosie Projekt", wie er mit sachlicher und wissenschaftlicher Genauigkeit an alles heran geht, der ein oder andere mag das unverständlich finden, ich fand es sehr passend und gut.
    Dazu kommt ein wirklich guter einprägsamer Erzählstil und ein subtiler und trockener Humor. In einigen Rezensionen wird darauf herumgeritten, daß hier Marihuana verharmlost würde, das Gefühl hatte ich nicht, im Gegenteil, ich fand, dass Alex sich sehr differenziert mit der Problematik auseinandersetzt und durchaus gut auf die Gefahren des Suchtmittels hingewiesen wird, ganz ohne erhobenen Zeigefinger und mahnenden Blick. Das Buch regte mich enorm zum Nachdenken und überdenken meiner eigentlich sehr festen Standpunkte und meinungen an. Das Thema Sterbehilfe und das Recht darauf gewisse Entscheidungen im Leben bei vollem Bewußtsein treffen zu dürfen, fand ich spannend, intelligent und sehr berührend dargestellt. Aufgrund der Thematik bewegt sich das Buch natürlich ein wenig in Richtung von Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr", beleuchtet das Thema aber aus einem ganz anderen Blickwinkel.
    Ich wurde, trotz der oben erwähnten hier und da auftretenden Längen ganz wunderbar unterhalten und habe Denkanstöße bekommen, die mich sehr beschäftigt haben. Allerdings finde ich den Titel zum einen enorm schlecht einzuprägen und zum anderen einfach nicht passend. Den englischen Titel hingegen tausendmal besser!

  • Gerade mal 10 Jahre ist Alex Woods alt, als ein Meteorit das heimische Dach durchschlägt, ihn am Kopf trifft und ihn ins Koma versetzt. Als er wieder erwacht, wird schnell klar, dass Alex an einer Form der Epilepsie leidet. Zusammen mit seinem betreuenden Arzt lernt er nach und nach, die Anfälle zu kontrollieren.


    Aber wäre das nicht schon schlimm genug, gilt er in der Schule schon bald als Sonderling. Dass seine Mutter über hellseherische Fähigkeiten verfügt, verschlimmert die Situation zusätzlich. Als Alex eines Tages mal wieder auf der Flucht vor seinen Mitschülern ist, sucht er Schutz bei Mr Peterson. Der übellaunige und zurückgezogen lebende Mann will erst gar nichts mit Alex zu tun haben, doch schon bald kommen sie sich näher und werden Freunde.
    Als Alex 17 ist, muss er seine Freundschaft zu Mr Peterson beweisen und eine schwere Entscheidung treffen …


    Das Buch beginnt mit dem 17jährigen Alex, der an der Grenze zu Dover aufgegriffen wird. Während er von den Polizisten verhört wird, erfährt der Leser, wie es zu dieser Situation kommen konnte. Angefangen von dem Tag an, da Alex eine unfreiwillige Bekanntschaft mit einem Meteoriten machte.


    Allein diese Geschichte ist sehr schräg, aber irgendwie doch faszinierend. Alex überlebt den Zusammenstoß mit dem Meteoriten und liegt danach im Koma. Als er wieder aufwacht, stellt er schnell fest, dass er unter einer Form von Epilepsie leidet. Zusammen mit seinem behandelnden Arzt, versucht er, die Epilepsie in den Griff zu bekommen.
    Dabei stellt Alex eine Menge Fragen. Nicht nur zu seiner Krankheit oder was mit ihm passiert ist, sondern auch Fragen zu dem Meteoriten. Ihm zur Seite stehen nicht nur sein behandelnder Arzt, sondern auch eine Astrophysikerin. Alex stellt viele Fragen und so lernt auch der Leser zwangsläufig einiges über Epilepsie, das Gehirn und Meteoriten.


    Durch den Schreibstil, ist das aber keineswegs langweilig, sondern sehr interessant und fügt sich gut in die Geschichte ein.
    Als Alex schließlich Mr Peterson kennenlernt, fängt Alex an, sich für die Bücher von Kurt Vonnegut zu interessieren. Der Autor lässt mit vielen Zitaten den Leser Einblick in die Bücher des Autors nehmen.


    Alex diskutiert und philosophiert viel mit Mr Peterson, seinem Arzt oder der Astrophysikerin, so dass ich mich manchmal gefragt habe, ob das für einen Jungen in seinem Alter wirklich normal ist. Aber Alex ist ja auch nicht mehr ganz normal.
    Trotz der ganzen Diskussionen und philosophischen Debatten entwickeln sich sowohl die Geschichte, wie auch die Beziehung zwischen Alex und Mr Peterson weiter. Man spürt als Leser, wie die zarte Pflanze zwischen ihnen stetig wächst, Rückschläge hinnehmen und doch gestärkt weiterwachsen kann. Als Alex schließlich eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss, kann man sich als Leser nicht vorstellen, wie man selbst in einer solchen Situation entscheiden würde. Jedoch kann man Alex sehr gut verstehen, seine Gründe und auch seine Reaktionen.


    Fazit:


    Die Geschichte ist skurril, schräg, spannend, aber auch traurig. Sie nimmt den Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt und hält ihn noch Tage nach beenden des Buches gefangen.

  • Inhalt:


    Vor mehr als sieben Jahren, als Zehnjähriger, hatte Alex Woods einen schweren Unfall: Er wurde von einem herabstürzenden Meteoriten am Kopf getroffen, lag mehrere Wochen im Koma und behielt anschließend nicht nur eine große Narbe, sondern auch noch epileptische Anfälle zurück. Aber nicht nur deshalb ist Alex anders als die Jungen in seinem Alter: er liest gerne, hat Freude an der Schule, möchte gerne Neurologe oder Astrophysiker werden und pflegt eine ungewöhnliche Freundschaft zu Mr. Peterson. Dies sind alles Eigenschaften, die an seiner Schule als „superschwul“ gelten.


    Doch warum er nun nach einer mehrere Länder übergreifenden Fahndung von der Polizei in Dover in Gewahrsam genommen wurde, mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche auf dem Beifahrersitz, das sollte jeder selber lesen…


    Meine Meinung:


    Wie soll ich anfangen, ein solch wundervolles Buch zu beschreiben? Soll ich schon von Anfang an erzählen, wie sehr es mich berührt hat, oder hebe ich mir das lieber für den Schluss auf? Eines ist zumindest ganz klar, der erst 1982 geborene Autor hat mich seinem Romandebüt einen Volltreffer gelandet!


    Mein Herz hatte er sehr schnell erobert, denn Alex Woods Erzählstimme trifft genau meinen Geschmack: eine Mischung aus einem Hauch von Naivität und ganz viel Weisheit, einer großen Menge an Humor und einer Begeisterungsfähigkeit für alles Naturwissenschaftliche.


    Durch einen Zufall lernt Alex einige Zeit nach seinem Unfall den zurückgezogen lebenden Mr. Peterson kennen, den alle in der Stadt für verrückt halten. Doch schon bald teilen die beiden nicht nur ihre Leidenschaft für Bücher im Allgemeinen und den Autor Kort Vonnegut im Speziellen, sondern eine intensive Freundschaft.


    Was noch keiner ahnen kann: Diese Freundschaft bringt nicht nur Schönes und Leichtes mit sich, sondern stellt Alex auch vor ungewöhnliche Entscheidungen: Entscheidungen, die ich nicht treffen möchte, da sie mir schon beim Lesen, Tränen in die Augen getrieben haben!


    „Das unerhörte Leben des Alex Woods“ ist ein warmherziges, humorvolles und vor allem intensives Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft, besondere Charaktere und schwierige Entscheidungen. Es hat mich zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken gebracht und gehört in jedes einzelne Bücherregal. Ich vergebe sehr gerne die volle Punktzahl: 10 von 10 Sternen!

  • Als Alexander "Alex" Morgan Woods am 23.09.1993 geboren wird, ahnt noch niemand, das sein Leben sich nicht wie das eines gewöhnlichen Jungen entwickeln würde. Bis zu seinem 10. Lebensjahr verläuft sein Leben eigentlich normal, zumindest so normal, wie es ohne Vater, dafür aber mit seiner esoterisch-angehauchten Mutter Rowena verlaufen kann. Er wird im heimatlichen Badezimmer von einem Eisen-Nickel-Meteoriten getroffen. Zwei Wochen später erwacht er im Krankenhaus wieder - ihm fehlt ein Monat seiner Erinnerungen. Aber das wichtigste: Alex hat überlebt! Doch sein Leben hat sich daraufhin verändert. Kurze Zeit, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, erleidet er einen epileptischen Anfall - bei ihm wird Temporallappenepilepsie diagnostiziert. Diese Krankheit macht sein Leben jetzt nicht unbedingt einfacher - er darf vorerst nicht mehr in die Schule, da sich die Anfälle häufen und er erst lernen muss, wie er zu reagieren hat, wenn sich ein Anfall ankündigt.


    Als Alex 12 ist, darf er endlich wieder in die Schule gehen, doch er hat es nicht leicht. Gemessen an den Maßstäben der Mittelstufe ist Alex ein Außenseiter - er liest Bücher, trägt die falschen Klamotten und ist einfach auch auf Grund seiner Vergangenheit anders, als ein Großteil der Schüler. Das macht ihn natürlich zum perfekten Opfer und tatsächlich lauern ihm die Schulschläger eines Tages auf dem Heimweg vom Einkaufen auf. Er kann mit Müh und Not in ein Gewächshaus flüchten, welches jedoch von dem Schlägertrupp beschädigt wird. Die Jungs verschwinden rechtzeitig, Alex wird jedoch von Mr. Peterson erwischt. Da Alex sich weigert, die Übeltäter zu benennen, muss er sich der erziehungstechnischen Maßnahme seiner Mutter beugen und Wiedergutmachung bei Mr. Peterson leisten.


    Es ist der 14.04.2007, der Alex eine neue Wendung in seinem Leben geben wird, denn, obwohl damit niemals zu rechnen war, Isaac Peterson und Alex Woods werden, trotz aller Altersunterschiede, Freunde. Beide sind sich sehr ähnlich, beide sind Außenseiter. Was ursprünglich als Strafe für Alex gedacht war, Mr. Peterson zur Hand zu gehen bei kleineren Arbeiten, entwickelt sich weit über das hinaus, was eine "normale" Freundschaft mit Gleichaltrigen auszeichnet. Bei Mr. Peterson lernt Alex, die Welt mit anderen Augen wahrzunehmen und obwohl Mr. Peterson anfangs als Störenfried einstuft, schafft es dieser, Freude in das Leben des verwitweten Rentners zu bringen. Über Jahre hinweg, wird ihre Verbindung immer fester, wie bei einem Großvater und Enkel, doch dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu - doch Alex Woods ist nicht mehr bereit, dieses einfach so hinzunehmen, er will kämpfen ...


    Ein ungewöhnliches Leben und eine außergewöhnliche Freundschaft! Der Plot wurde abwechslungsreich und sehr einfühlsam erarbeitet. Besonders beeindruckt hat mich die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Alex Woods und Issac Peterson zurück gelassen, die entgegen der "normalen" gesellschaftlichen Konventionen Bestand hat und mit der Zeit immer stärker wurde. Die Figuren wurden authentisch und facettenreich erarbeitet. Besonderes Augenmerk hat der Autor hier auf seinen Protagonisten Alex Woods gelegt, der eigentlich schon zum Beginn seines Lebens nicht unbedingt in einer "normalen" Umgebung aufwächst und durch seinen "Unfall", noch mehr an Individualität gewinnt und dennoch mit der Zeit lernt, als gestärkte Persönlichkeit daraus hervorzugehen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm, ja geradezu berauschend zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Fakt ist, dieses Buch hat mich bezaubert und in seinen Bann gezogen und mich bis zum Ende der Lektüre nicht mehr losgelassen. Auch nach Beendigung des Buches schwirrten mir noch lange die Figuren und ihre Schicksale im Kopf herum - sprich, ein Buch, das einen nicht mehr loslässt.

  • Gleich zu Anfang: Ich habe selten ein so gefühlvolles, aber nicht kitschiges, humorvolles und intensives Buch gelesen.


    Die Geschichte baut sich langsam auf und startet mit dem Leben von Alex. Er ist anders als die anderen Jungen in seinem Alter und das liegt nicht nur an dem Meteoiteneinschlag. Getroffen von einem großen Meteoitenstein muss er lange aussetzen und hat nun mit den Folgeschäden zu leben. Zusätzlich hat er mit seiner sehr fürsorglichen, aber auch eher unkonventionellen Mutter zu kämpfen. Er ist und bleibt ein Außenseiter mit einem speziellen Interesse an spannenden und anspruchsvollen Naturereignissen. Durch eine ungünstige Situation lernt Alex Mr. Peterson kennen. Mr. Peterson ist ebenso wie Alex ein Einzelgänger und wenig in der Gemeinschaft integriert. Doch aufgrund Alex Mutters müssen sie nun miteinander auskommen und entdecken über die Zeit gemeinsame Interessen und die Freundschaft für sich. Diese wird für beide im Laufe der Geschichte entscheidend und bedeutend werden.


    Das Buch ist so leicht und schön geschrieben, dass man förmlich in der Geschichte versinken kann. Die Hauptcharaktere sind allesamt warm und herzlich beschrieben, dass sogar die etwas verdrehte Ellie symphatisch ist. Sowohl die humorvollen als auch die traurigen und melancholischen Szenen sind so intensiv und beeindruckend ohne ins lächerliche oder kitschige zu rutschen. Selten war ich so nah am Wasser wie bei diesem Buch. Gavin Extence konnte die Stimmungen und Gefühle von Alex, der Mutter und vorallem Mr. Peterson so genau und treffend beschreiben, dass man das Gefühl bekam, dabei zu sein. Am Ende klappte ich das Buch zu und konnte trotzdem nicht aufhören darüber nachzudenken. Was bedeutet der Wunsch von Mr. Peterson? Ist es richtig oder falsch? Kann man dies überhaupt so genau sagen? Und was hätte ich an Alex Stelle getan?


    Ein rundum gelungenes und beeindruckendes Buch über ein trauriges Thema, aber auch über die Freundschaft und Liebe.

  • x Autor: Gavin Extence
    x Übersetzerin: Alexandra Ernst
    x Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
    x Originaltitel: Alex Woods VS The Universe
    x Genre: Roman
    x Erscheinungsdatum: 03. März 2014
    x bei LIMES
    x 480 Seiten
    x ISBN: 3809026336
    x Erste Sätze: Sie griffen mich in Dover auf, als ich wieder einreisen wollte. Ich hatte schon irgendwie damit gerechnet, aber trotzdem war es ein Schock, als die Schranke unten blieb. Es ist komisch, wie sich manche Dinge entwickeln. Nachdem ich so weit gekommen war, hatte ich gehofft, dass ich es unbehelligt bis nach Hause schaffen würde.


    Klappentext:


    Was ist das Unwahrscheinlichste, das Ihnen je passiert ist?


    Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.


    Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogenen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und man immer die bestmögliche Entscheidung treffen sollte.


    Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …


    Rezension:


    Gavin Extence’ Debüt “Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat” ist durch und durch besonders. Angefangen bei dem strahlend gelben Einband, der sich unter dem Schutzumschlag verbirgt, über den ganz besonderen Protagonisten, bis hin zu der ungewöhnlichen Story an sich.


    Der Autor erzählt die Geschichte aus Sicht des Protagonisten Alex, dem als Kind ein Meteorit durchs Dach seines Elternhauses direkt auf den Kopf gefallen ist, was er wie durch ein Wunder unbeschadet überstand. Gavin Extence konnte Alex’ sehr spezielles Wesen perfekt einfangen und über den Schreibstil nach außen spiegeln.


    So lernt der Leser einen Jungen kennen, der alles hinterfragt und ganz anders ist als andere Jungs in seinem Alter. Er ist einerseits naiv und kindlich – jedoch im krassen Gegensatz dazu gleichzeitig reifer, als es viele Erwachsene sind. Durch einen Zufall gerät Alex an den kiffenden Kriegsveteranen Mr. Peterson, der seit dem Tod seiner Frau sehr zurückgezogen in der Nachbarschaft lebt, in der auch Alex und seine Mutter, die einen Esoterikladen führt, wohnen.


    Während sich zwischen Alex und Mr. Peterson nach und nach eine Freundschaft entwickelt, die sich vor allem auf die Liebe zur Literatur stützt, wird der alte Kautz plötzlich schwer krank und Alex muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen – letzter Freundschaftsdienst oder Gesetzestreue.


    Mir hat diese Geschichte wahnsinnig gut gefallen und vor allem am Ende musste ich schwer schlucken, da einem das ungleiche Paar sehr ans Herz wächst. Gleichzeitig macht man sich nach “Das unerhörte Leben des Alex Woods …” auch Gedanken darüber, wie man an Alex’ Stelle wohl selbst gehandelt hätte und ob man denn stark genug dafür gewesen wäre.


    Fazit:


    Eine Geschichte über einen ungewöhnlichen Jungen und einen griesgrämigen Kriegsveteran, die ein Tabuthema enthält und ans Herz geht.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Das Buch wurde mir penetrant vorgeschlagen, nachdem ich das Rosie-Projekt gelesen habe und auch aus einigen Rezis konnte ich entnehmen, dass es sich um ein weiteres Buch mit einem Asperger-Autisten, der in der Ich-Form erzählt, handelt, aber ehrlich gesagt, finde ich, dass Alex nichts Autistisches hat. Dafür denkt er sich viel zu sehr in die Sichtweise anderer Menschen hinein. Autisten haben ja Schwierigkeiten mit der "Theory of Mind" und die hat Alex nun wirklich nicht. Nun sagt der Autor aber auch nirgendwo, dass Alex Autist ist, also weiß ich nicht, woher die Idee kommt.


    Insgesamt fand ich das Thema des Buches gut, also [sp]Sterbehilfe[/sp] aus säkular-humanistischer Sicht zu betrachten. Ich bin mir nicht sicher, ob das Buch aufgrund des 17-jährigen Protagonisten als Jugendbuch gedacht ist, aber ich fände es gut, wenn es ein Jugendbuch zu dem Thema geben würde. Allerdings hatte ich mehrfach das Gefühl, dass der Autor die Figuren nur benutzt, um dem Leser seine Sichtweise der Welt zu vermitteln und mal zu erzählen, was er alles weiss.


    Insbesondere hat mich genervt, dass Alex ständig den Erklärbären machen muss. Ich mochte ihn, aber es hat mich tierisch genervt, dass mir alles vorgekaut wurde. Wenn es eine Anspielung gab, sagte Alex sofort: "Wie Sie wissen, blablabla.." und schon wurde einem die Anspielung erklärt. Persönlich google ich Anspielungen ja lieber selber und freue mich, wenn ich was entdecke. Da wird mal die Zahl Pi erwähnt und schon kommt (sinngemäß) "Wie Sie vielleicht wissen, ist die Zahl Pi Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser und beginnt mit 3,14159 und man kann sie nicht ausschreiben, weil...blablaba. *nerv*


    Aber abgesehen vom Extrem-Infodumping hat es mich ausreichend gefesselt, auch wenn es mir keine neuen Erkenntnisse gebracht hat, was aber eher daran liegt, dass ich die Haltung, die der Autor vertritt, eh schon hatte.


    Würde trotzdem 4 von 5 Amazonsternen geben (was umgerechnet 8 von 10 Eulenpunkten sind).


    Ich habe es auf Englisch gelesen.
    .

  • Irgendwie bin ich plötzlich überall über dieses Buch gestolpert und aufmerksam geworden. Als ich dann hier eine Leserunde dazu angekündigt wurde, habe ich mich spontan dazu angemeldet und bin ohne großes Vorwissen an dieses Buch heran.


    Zum Inhalt wurde ja schon genug gesagt. Der Schreibstil des Autors ist ungemein leicht und die Seiten gleiten nur so dahin. Es gelingt ihm, tiefgründige Fragen mit wenigen Worten und ohne oberlehrerhaft zu wirken, in seine Geschichte einzubauen. Alex ist eine ungewöhnliche Figur, ein hochintelligentes Kind, das dazu des öfteren altklug daher kommt (das von Delphin erwähnte Infodumping). Autistisch würde ich ihn auch nicht nennen, dazu ist sein Sozialkompetenz zu groß. Aber er ist trotzdem anders, lebt in einer eigenen Gedankenwelt. Trotzdem muss man ihn einfach mögen. Auch ich bin ganz bei dem Autor in seiner Meinung, wie weit man für sein eigenes Leben selbstbestimmt entscheiden können dürfte.


    Mir hat das Buch einige schöne Lesestunden beschert und ich hoffe, das der Autor noch viele weitere Bücher schreiben wird. Sein feiner Humor und seine leichte Art, schwierige Themen anzugehen und unsentimental zu bleiben, hat mir sehr gut gefallen.

  • Ich bin auf Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat aufmerksam geworden, als hier in der Büchereule eine Leserunde ausgeschrieben wurde. Da der Klappentext sich interessant anhörte, trug ich mich ein und durfte teilnehmen.
    Da hier schon alles geschrieben wurde, was ich auch schreiben wollte, erspare ich mir und den Lesern das Wiederholen. Insbesondere der Buchrezension von Buchdoktor (ganz oben) möchte ich mich voll und ganz anschließen, dort ist alles bereits auf's Beste zur Sprache gebracht, was es zu sagen gibt, ohne zu viel zu verraten.


    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen. Dem jungen Autoren Gavin Extence ist eine wunderbare Mischung gelungen aus trockenem englischen Humor im Wechsel mit ernsthaften, nachdenklichen Passagen und manchmal auch wilden, schnellen oder lauten Szenen. Wie auch Buchdoktor schon schrieb, hat G. Extence mehrere sehr komplexe Themen in diesen einen Roman gepackt - ein schwieriges Unterfangen, das ihm absolut gelungen ist.


    Eine klare Leseempfehlung.


    10/10 Eulenpunkten gibt es von mir.

  • Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman von Gavin Extence


    Mein Eindruck:


    Gavin Extences Debütroman ist ein unerwartet origineller Roman, wie ich finde.
    Er steckt voller Themen und Ideen und einer besonderen Hauptfigur.
    Alex Woods ist ein ungewöhnlicher Junge. Sehr aufgeweckt und intelligent, aber gehandicapt durch die Folgen eines Unfalls, der Epilepsie bei ihm auslöste.
    Wichtig wird ihm seine Freundschaft mit dem alten Mr.Peterson, der ihn Zugang zu der Literatur von Kurt Vonnegut und vieles mehr eröffnet. Eine Freundschaft, die über Jahre hält.


    Neben den guten Dialogen versteht der Autor es, wichtige Passagen in Szene zu setzen. Das ist ein Talent, auch wenn manches übertrieben wirkt.


    Das (versteckte) Thema Sterbehilfe ist nach meiner Leseauffassung nicht unbedingt das Hauptthema oder jedenfalls nicht das einzig wichtige.
    Aus den Gesprächen zwischen Alex und Mr.Peterson sowie Alex ungewöhnlichen Gedankengängen ergibt sich immer wieder spezielle Haltung zum Leben, aus der sich z.B. Toleranz und Freundschaft entfaltet.


    Das Buch ist mein Monatshighlight!

  • Mit 17 Jahren wird Alex Woods mit Marihuana und der Asche seines Freundes Mr. Peterson erwischt und verhaftet. Rückblickend erzählt Alex, wie er in diese Situation kommen konnte.
    Hierbei erfährt der Leser, dass Alex mit 11 Jahren von einem Meteorit (nicht Meteor und auch kein Meteoroid :lache) am Kopf getroffen wird. Als Folge dieses Unfalls leidet Alex an Epilepsie, und auch sonst hat er einige Eigenschaften, die ihn in der Schule zum Außenseiter werden lassen.


    Als er Mr. Peterson kennenlernt findet Alex in ihm einen väterlichen Freund. Doch Peterson ist krank und hat nicht mehr lang zu leben. Nach einem Selbstmordversuch, den Alex gerade noch verhindern kann, gibt er Mr. Peterson ein Versprechen. Und das gedenkt Alex mit allen Mitteln zu halten.


    Gavin Extence geht in diesem Buch sehr vorsichtig und feinfühlig auf das Thema Sterbehilfe ein. Zudem erfährt man einiges über Meteore, Meteoriten und Meteoroide :lache
    Und an keiner Stelle des Buches kam bei mir Langeweile (ob der wissenschaftlichen Erläuterungen) oder Unbehagen (bezüglich der Sterbehilfe) auf.



    Ich durfte das Buch im Rahmen der Büchereulenleserunde mitlesen und bin wahrhaftig begeistert. Das Buch ist definitiv mein Highlight dieses ersten Halbjahres, darum vergebe ich mit Freude 10 Eulenpunkte :-]


    Edit: Habe mal aus der Physik eine allgemeinere Wissenschaft gemacht - passt vom Zusammenhang her besser.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

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  • Klappentext:
    Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann


    Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.


    Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.


    Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …


    Der Autor:
    Gavin Extence, geboren 1982, wuchs in der englischen Grafschaft Lincolnshire in einem kleinen Dorf mit dem interessanten Namen Swineshead auf. In seiner Kindheit machte er eine kurze, aber glanzvolle Karriere als Schachspieler; er gewann zahlreiche nationale Turniere und reiste nach Moskau und St. Petersburg, um sich dort mit den besten jungen Denkern Russlands zu messen. Er gewann nur ein Spiel.
    Sein erster Roman »Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat« schlug in Großbritannien ein wie ein Meteorit – Alex Woods eroberte die Herzen der Leser im Sturm und die Presse feierte den Roman als DIE Entdeckung des Jahres.
    Heute lebt Gavin Extence mit seiner Familie in Sheffield und schreibt an seinem zweiten Roman.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt damit, dass der 17-jährige Alex Woods an der Grenze vor Dover gestoppt wird. Eine Urne liegt auf dem Beifahrersitz und 113 Gramm Marihuana stecken im Handschuhfach. Nun könnte man meinen, man hat sich sein Urteil bereits gebildet, aber weit gefehlt, denn hier ist alles anders als man denkt.
    In Alex Worten, mit denen der Leser/die Leserin direkt angesprochen wird, nimmt er uns auf eine Reise in die Vergangenheit mit. Eine Reise, die aus so vielen Emotionen und Begebenheiten besteht, dass man staunend in die Materie seiner Lebensgeschichte eintaucht, die hier mit 10 Jahren beginnt, denn zu dem Zeitpunkt geschah etwas sehr Merwürdiges im Leben des Jungen, das mit dem englischen Titel des Buches erklärt werden kann, der meiner Meinung nach ruhig beibehalten hätte werden können. Schon da spürt man, dass Alex etwas Besonderes ist.
    Mit dem Kennenlernen von Isaac Peterson, einem bärbeißigen, älteren Mann, der im Laufe der Handlung sehr wichtig für ihn wird, und Alex auch für ihn, treffen zwei Charaktere zusammen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, was die Dialoge, die die beiden führen, sehr humorvoll und nachdenklich machen.
    Gavin Extence schafft es, unterschwelligen, trockenen Humor mit viel Dramaturgie zu paaren, und beides beißt sich nicht, wirkt nicht überfrachtet, sondern davon lebt die Geschichte.


    Die Bücher Kurt Vonneguts finden Beachtung, außerdem werden viele zwischenmenschliche Themen verarbeitet.
    Ich fand den Roman sehr bemerkenswert für ein Debüt, voller Wahrheit, vieler Informationen, traurigen Passagen und auch das eine ums andere Mal zum Schmunzeln.
    Eine perfekte Mischung, die jedes einzelne Kapitel nur so dahinfliegen lässt.


    Das Cover möchte ich gern hervorheben, das passend gestaltet ist.


    Zum Lachen und Weinen, einfach nur toll!


    10 Punkte.

  • Alex Woods ist siebzehn, als er an der Grenze gestoppt wird. Obwohl er damit gerechnet hat, ist er geschockt und merkt, dass sich ein Anfall ankündigt, denn Alex ist Epileptiker.
    Also macht er das Einzige was ihm hilft den Anfall aufzuhalten und stellt laut Musik an und meditiert. Kein Wunder das der Grenzbeamte geschockt ist. Der Verdächtigte hält zwar, reagiert aber nicht auf ihn, sondern hört Musik. Laut. Der Gedanke das Alex bekifft ist, ist da natürlich naheliegend, noch dazu, da jede Menge Marihuana im Auto und auf dem Beifahrersitz eine Urne mit der Asche seines Freundes Mr. Peterson ist.
    Im Rückblick erzählt Alex, dass er am 3.7. 2004 mit 10 Jahren von einem Meteorit, der das Dach des Wohnhauses durchschlug am Kopf getroffen und dadurch sein Schädel gebrochen war. Seitdem leidet er an Epilepsie. Aber auch sonst ist Alex nicht wie die anderen Kinder der Schule und das macht ihn zum Außenseiter.
    Mr. Peterson, auch ein Einzelgänger wird ihm ein Freund.



    Respekt vor der Recherchearbeit.

    Ein einfühlsames Buch, das mir sehr gut gefallen hat, mit durchweg sympathischen Protagonisten, interessanten Dialogen und einer gleichbleibend spannenden Handlung.



    Ich gebe 10 Punkte
    (edit: ich habe diese Rez. auch bei Amazon eingestellt)

    __________________________________
    Liebe Grüße Ly :wave

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  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde genießen ;-)
    Alex, der unter Gleichaltrigen ein Außenseiter ist, findet in dem griesgrämigen und kauzigen Kriegsveteran Mr. Peterson einen Freund. Die beiden verbindet zunächst ihre Liebe zum gedruckten Wort und so gründen sie zusammen einen Lesezirkel.


    Trotz des großen Altersunterschiedes intensiviert sich die Freundschaft so sehr, dass Alex seinem kranken Freund bedingungslos zur Seite steht.


    Ich habe den Debutroman des englischen Autoren Gavon Extence mit großem Vergnügen gelesen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, liest sich schnell weg und der hintergründige Humor war so ganz "meins".
    Alles in allem ein sowohl amüsanter, kurzweiliger als auch nachdenklich stimmender Roman über das Leben, das Sterben und eine ungewöhnliche Freundschaft.


    Ich vergebe 9 von 10 Eulenpunkten :-)

  • Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Die Figur des Alex Woods ist zum wirklich hineinversetzen zwar etwas zu merkwürdig, aber im Laufe der Geschichte lernt man ihn und seine Denkweise sehr gut kennen und er wächst einem in gewisser Hinsicht ans Herz, bringt er doch immer wieder (unabsichtlich) Humor in den Lauf der Geschichte. Vordergründig geht es natürlich um die außergewöhnliche Freundschaft des Jungen mit einem kauzigen alten Herrn, aber im Hintergrund werden durchaus ernste und teils auch diskussionswürdige Themen behandelt. Und zwar, und dafür danke ich dem Autor auf Knien, keinesfalls mit erhobenem Zeigefinger, sondern absolut ohne Wertung, so dass sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden kann.
    Ab und an waren für mich persönlich die Eigenarten des Alex etwas zu übertrieben und einmal haben mich die wissenschaftlichen Ausschweifungen schier erschlagen, aber ein empfehlenswertes und gut zu lesendes Buch.
    9 Eulenpunkte

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Ultralange Buchtitel sind schwer im Kommen. Da bildet „Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat“ keine Ausnahme. Ich habe mich nicht abschrecken lassen, also ran an die knapp 500 Seiten, geschrieben von einem aufgehenden Stern im Buchautorenhimmel. Gavin Extence erschafft mit Alex Woods einen wunderlichen jungen Mann, der vor Wissbegierde sprüht, nachdem ihn ein Meteoritenteilchen am Kopf verletzt hat. Ein göttlicher K.O. Schlag. Quatsch, Alex hat es nicht so mit Gott. Im Gegenteil, er erkennt im Zufall den Lenker aller Schicksale und fragt sich unter anderem: Gibt es ein Leben nach dem Tod?


    Der altkluge Bursche liegt zwei Wochen lang im Koma und lernt anschließend alles über das Universum und noch mehr über das Leben. Denn die Medien lieben die Geschichte von Alex Wood, einem Jungen, dem ein Meteorit um die Ohren geflogen ist. Kaum weniger wunderlich, wie der Sohn ist Mutter Woods. Die Tarot kartenlegende Esoterikerin sagt den Zusammenprall nachträglich voraus, als der gerechtigkeitsverliebte Alex einen neuen Bekannten kennenlernt.


    Der Kriegsveteran Mr. Peterson tritt mit der Bärbeißigkeit eines Südstaatenamerikaners in das Leben von Woods, wie ihn seine prügelnden Mitschüler abschätzig schimpfen. Mr.Peterson ist nach seinen Vietnam Einsätzen zum Pazifismus konvertiert und pflegt drei besondere Leidenschaften. Er raucht leidenschaftlich gerne Marihuana, teilt sein Geld mit Amnesty International und liest Romane von Kurt Vonnegut. Die dritte Leidenschaft übernimmt Alex. Er gründet die "Säkulare Kirche des Kurt Vonnegut" und entschließt sich die Menschen klüger zu machen. Physiker oder Astronom zu werden. Doch langsam gleitet sein alternder Freund in eine Krankheit ab, aus der es nur einen Ausweg gibt, jemand drückt den Exit Hebel um.

    Tragikomisch. Das Wort trifft diesen glänzend erzählten Roman am Besten. Gavin Extence lässt mit Alex Woods einen hochbegabten Außenseiter mit fotografischem Gedächtnis, sonderbaren Sicht und Handlungsweisen und Hang zu älteren lebensklugen Personen auferstehen, den man einfach gerne haben muss, in seiner Asperger Syndrom Nähe. Ich habe mich oft weggeschmissen vor Lachen und meine Augen haben sich in Windeseile an einem Wochenende durch das Buch gefressen, das voller Lebensweisheit und Sinnfragen steckt.


    Ein pulsierender Textstrom, der wie sein erzählender Held bisweilen den Faden verliert, ohne jemals langweilig zu werden. Das Meisterstück an Fabulierlaune und biegt gegen Ende auf ein Thema ab, dass in Unterhaltungsromanen selten zu lesen ist und selbst dieses sensible Terrain beackert der Debütant Gavin Extence mit der Könnerschaft gestandener Schriftsteller Größen.


    Mehr verrate ich jetzt nicht. Ein rundum gelungener Roman, den ich gerne weite empfehle!

  • Kurzbeschreibung
    Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann


    Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.


    Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.


    Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …


    Produktinformation
    • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
    • Verlag: Limes Verlag (3. März 2014)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3809026336
    • ISBN-13: 978-3809026334
    • Originaltitel: Alex Woods VS The Universe


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen.
    Anfangs habe ich mich mit dem Schreibstil des Autors etwas schwer getan, doch je weiter ich im Buch vorankam, desto besser wurde es. Das Leben des 17 jährigen Alex zurück zu verfolgen, mit seinen Höhen und Tiefen, allen Schwierigkeiten mit den Schulkameraden und mit seiner Mutter, bis zur Gegenwart, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Gefühlvoll versteht es der Autor die Freundschaft zwischen Alex und Mr. Peterson zu beschreiben. Als die Geschichte eine Wende nimmt und Alex eine sehr schwere Entscheidung treffen muss, hat der Autor mich gänzlich überzeugt. Dieser Roman war lehrreich, er hat mich zu Lachen gebracht und manchmal kamen mir auch die Tränen. Was will man mehr? Mich hat das Buch überzeugt und ich gebe 10 von 10 Eulenpunkten.

  • Ein großartiges Buch! Auch ich möchte garnicht zu detailliert auf den Inhalt eingehen, dazu verrät man in diesem Fall oft auch schon zu viel. Der Autor kommt mit einer herrlich erfrischenden und passenden Sprache daher, die manchmal recht jugendlich wirkt, daher aber exakt zum Protagonisten passt. Alex wirkt als Protagonist herrlich autenthisch, manchmal hatte ich an einzelnen Stellen den Eindruck, der Autor möchte ihn uns als Autisten beschreiben, was sich aber im Verlauf widerlegt. Das Buch bietet teils sehr skurile Personen, die nicht schwarz/weiß beschrieben werden sondern Ecken und Kanten haben und sich wunderbar in die spannende Geschichte fügen.


    Auch mir gefiel besonders der englische Humor und die Art und Weise, die Geschichte lebendig zu halten. Ich habe es sehr rasant zu Ende gelesen und besonders der Einstieg wird dem Leser sehr einfach gemacht. Kein Buch, welches 100seitiges Durchhalten notwendig macht. Man ist recht schnell mittendrin und lernt vieles über das Schicksal, das Universum, Epilepsie und einigen anderen Dingen.


    Wieder ein Lesehighlight im Jahr 2014 durch eine Leserunde entdeckt. :-]