Meine Meinung zum Buch:
Titel: Wenn ein Bild dein ganzes Leben auf den Kopf stellt...
Wer zum „Distelfink“ von Donna Tartt greift, der hat sich etwas vorgenommen, denn mit seinen über 1000 Seiten ist der Roman alles andere als schnell gelesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin und die Seitenzahl schreckte mich zunächst ein wenig ab, aber die Geschichte überzeugt von Anfang bis Ende.
Wir lernen den dreizehnjährigen Theo Decker kennen, der an einem völlig normalen Tag seine Mutter bei einem Anschlag auf ein Museum verliert. Aus den Trümmern kommt er als einer der wenigen lebend heraus und mit ihm das Bild „Der Distelfink“, welches ihn von nun an in seinem Leben weiter begleitet. Doch was dieses Bild aus seinem Leben macht, das ahnt er zu Beginn noch nicht.
Theos Leben wird immer überschattet von diesem einen Tag und so verwundert es kaum, dass er Drogen und Alkohol nicht widerstehen kann, wo er doch auch nirgendwo Geborgenheit und eine neue Familie findet.
Donna Tartt kann einfach schreiben. Ihre Protagonisten sind so gut beschrieben und dargestellt, dass man aus dem Gedächtnis heraus ein Bild von jenen Menschen zeichnen könnte. Man fühlt und leidet mit den Hauptakteuren und hat zum Ende der Geschichte hin das Gefühl gute Freunde verlassen zu müssen. Zudem merkt man diesem Werk an, dass die Autorin sehr ausführlich recherchiert hat, es passt einfach irgendwie alles.
Die Handlung, die aus der Ich- Perspektive (Theo) dem Leser näher gebracht wird, ist sehr detailliert beschrieben, die Autorin verliert jedoch nie den roten Faden, alles ist schlüssig und nachvollziehbar. Auch hatte ich nie das Gefühl, dass der Leser durch Längen geplagt wird, denn die ausführlichen Schilderungen sind einfach nötig um das große Ganze zu verstehen.
Dachte ich zu Beginn der Lektüre, dass ich dieses Buch mit den vielen Seiten wohl niemals schaffen werde, musste ich schnell feststellen, dass sich die hohe Seitenzahl verhältnismäßig schnell weglesen lässt. Da kommen einen die 1000 Seiten nicht mal wie 500 vor.
Fazit: Sehr lesenswert und für mich große Kunst in der Literatur. Sicher nicht das letzte Buch, welches ich von dieser Spitzenautorin gelesen habe.
Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten