Erscheint im März 2014 in der deutschen Übersetzung
Zur Autorin:
Donna Tartt wurde in Greenwood, Mississippi, geboren. Während ihres Studiums am Bennington College begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman "Die geheime Geschichte" und schrieb sich damit unter die wichtigsten zeitgenössischen Autorinnen Amerikas. Ihr zweites Buch "Der kleine Freund" begeisterte erneut Leser sowie Kritiker und stürmte die internationalen Bestsellerlisten. Heute lebt Donna Tartt abwechselnd in Charlottesville, Virginia, und Manhattan.
Zum Inhalt:
Es passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr loslässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt ...
Meine Meinung:
Was für ein großartiges Buch. Und was für eine Punktlandung für mich, dass mein letztes Buch des Jahres nicht nur mein Monats- sondern auch mein Jahreshighlight ist. Und wo soll ich anfangen?
Donna Tartt hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, die sehr detailliert aber nie langatmig oder langweilig ist. Ich habe praktisch vier Tage im Stück nur dieses Buch gelesen. Eat Sleep Read war mein Tagesablauf.
Tartts Dialoge sind nie hölzern, ihre Beschreibung nie zu viel oder zu blumig sondern immer punktgenaue Beobachtungen, ohne zu versachlichen. Wie talentiert Tartt ist zeigt auch, dass es mich auf fast 800 Seiten nie rausgerissen hat, mit Gedanken wie „so redet doch kein Mensch“ oder mit Widersprüchen in Handlung oder Charakterisierung der Figuren. Die übrigens wunderbar sind. Selbst die Unsympathen.
Dieses Buch hat alles: Familiendrama, Krimi, Romantik und auch immer unerwartete Wendungen.
Für mich hat sich das Thema „Kunstszene in der Literatur“ ein bisschen (aber rein zufällig) zu einer Art roten Faden in diesem Jahr entwickelt. Angefangen mit Anne Sinclairs Biografie über ihren Großvater, den Kunsthändler Paul Rosenberg, über die Thriller von Daniel Silva und auch natürlich die Nachrichten zum Thema Gurlitt…Themen wie Provenienz, Fälschungen, alte Meister der Niederlande tauchten immer wieder auf.
Das einzige Thema, mit dem ich ein bisschen gefremdelt habe, ist der fast permanente und selbstverständliche Drogenkonsum einiger Figuren. Da habe ich überhaupt keinen Bezug zu und auch keine Interesse, auch kein literarisches. Das nimmt mir persönlich zu viel Raum ein im Roman, auch wenn Tartt es hier wieder schafft, es nie langweilig zu schreiben. Magisch. Selbst dafür kann ich keinen Punktabzug geben.
Douze points von mir. Achso, gehen ja nur 10. Die aber mit voller Begeisterung.
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