Schmeckt wie Urlaub und nacht nicht dick - Andreas Bertram

  • Zum Inhalt:
    Andy sucht nach einem Mann fürs Leben, doch das ist nicht so einfach, wenn man nur durchschnittlich gut aussieht, in den letzten Monaten zu viel Schokolade gefuttert hat und als Buchhändler nicht gerade blendend verdient!
    Leichtfertig lässt er sich auf eine heimliche Affäre mit dem attraktiven Seifenopern-Star Manuel ein, obwohl dieser vor ein paar Jahren schon einmal sein Herz gebrochen hatte. Gleichzeitig lernt er den netten Polizisten Robert kennen, der der perfekte Partner für ihn wäre – wenn Andys Herz nicht immer noch an Manuel hinge.
    Als hätte er mit seinem eigenen Gefühlschaos noch nicht genug Probleme, verstrickt ihn sein bester Freund in ein turbulentes Eifersuchtsdrama, in dem ein haareschneidender Latinosexgott, ein russisches Busenwunder und eine Transgender-Wahrsagerin eine nicht unbedeutende Rolle spielen.
    In Schmeckt wie Urlaub und macht nicht dick schildert der Autor einen Antihelden im Wirrwarr seines Liebeslebens, den man schon nach wenigen Seiten nicht mehr loslassen kann.


    Über den Autor:
    Andreas Betram ist gebürtiger Sauerländer, absolvierte in jungen Jahren eine kaufmännische Ausbildung und startete dann eine kurze, unbefriedigende Karriere im öffentlichen Dienst, bevor er ein Studium an der FilmakademieBaden-Württemberg begann. Heute lebt er abwechselnd in Bayern und im Sauerland, schreibt Drehbücher und Beiträge für einen Film-Blog.


    Meine Meinung:
    Schmeckt wie Urlaub und macht nicht dick könnte problemlos als Vorlage für eine RomCom zur besten Sendezeit dienen. Wir haben die typische Suche nach der großen, alleserfüllenden Liebe, die sich nach kurzer Zeit in ein haarsträubendes Abenteuer entwickelt.


    Andy sucht die große Liebe und findet nicht nur einen Mann, sondern gleich zwei: den Serienstar Manuel, der gar nicht schwul sein darf und mit dem Andy schon einmal eine Enttäuschung erlebt hat und Robert, den grundsoliden Polizisten, der sich einen festen und ehrlichen Partner wünscht. Robert wäre also perfekt für Andy, wenn der nicht noch an Manuel hängen würde. Nach kurzer Zeit verstrickt Andy sich also in ein doppeltes Spiel, das ihn ganz schön ins Schwitzen bringt. Und wäre das noch nicht genug, zieht ihn sein bester Freund hinein in sein ganz eigenes Beziehungsdrama und was macht eigentlich der Kerl da heimlich in der Nachbarwohnung?


    Die Geschichte ist im Grunde ein einziges furchtbares Klischee, wie wir es auch bei Sendungen wie „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ finden, das sich aber rasant liest und die perfekte Unterhaltung für den Balkon oder auch die nächste Zugfahrt bietet. Beim Lesen in der Öffentlichkeit sollte man sich aber auf die Blicke seiner Mitmenschen einstellen, denn ohne lautes Lachen ist dieses Buch nur schwer zu bewältigen.


    Die Charaktere sind sehr sympathisch und besonders Andy und sein Freund Nils wachsen dem Leser schnell ans Herz.


    Man merkt sofort, dass der Autor Drehbuchschreiber ist, da er gekonnt Ironie, Überzeichnung aber auch geschickte Wendungen in seine Geschichte einbaut, so, dass es bis zum Finale spannend bleibt.


    Für die wunderbare Unterhaltung, trotz etwas zu überdrehtem Ende, gibt es von mir 9/10 Punkten.

    Es gibt keine Tasse Tee die groß genug- und kein Buch das lang genug für mich ist. - Lewis Carroll