Feuer im Kopf (Meine Zeit des Wahnsinns) - Susannah Cahalan

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Susannah Cahalan ist jung, attraktiv, frisch verliebt, eine aufstrebende Journalistin – und gerät über Nacht in den schlimmsten Albtraum ihres Lebens. Innerhalb kürzester Zeit erkrankt sie schwer, leidet an Wahnvorstellungen und wird binnen weniger Wochen zum Schwerstpflegefall in der Psychiatrie. Vollgepumpt mit Medikamenten wird sie ans Bett gefesselt und vegetiert vor sich hin – dem Tod näher als dem Leben. Doch ihre Familie gibt nicht auf bis endlich der renommierte Neurologe Souhel Najjar hinzugezogen wird. Er findet heraus, dass Susannah an einer erst vor kurzem entdeckten Autoimmunerkrankung leidet, in deren Verlauf der Körper das eigene Gehirn angreift und Symptome wie Schizophrenie, Autismus und Wahnvorstellungen erzeugt. Einmal richtig diagnostiziert, sorgen die geeigneten Medikamente rasch und dauerhaft für Genesung und Susannah gewinnt ihr Leben zurück.


    Ihre Schilderung des Leidensweges ist eine bewegende und aufregende Geschichte über Familie, Liebe, Hoffnung und darüber, wie sich ein perfektes Leben innerhalb kürzester Zeit in eine Katastrophe verwandeln kann. Ein fesselndes Buch, das man nicht aus der Hand legen kann, bis die letzte Seite verschlungen ist.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Susannah Cahalan begann ihre Laufbahn als Reporterin bei der New York Post während eines Volontariats in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Inzwischen arbeitet sie dort seit zehn Jahren. Artikel von ihr erschienen auch in der New York Times und in Czech Business Weekly, für die sie während ihres Auslandssemesters gearbeitet hat. Sie wurde für den Artikel »Meine rätselhaften verlorenen Monate des Wahnsinns«, auf dem dieses Buch basiert, mit dem Silurian Award of Excellence in Journalism for Feature Writing ausgezeichnet. Sie lebt in Jersey City, New Jersey.


    meine Meinung
    Susannah Cahalan ist eine erfolgreiche, aufstrebende Reporterin für die New York Post. Als sie eines Morgens einen Wanzenbiss an ihrem Arm entdeckt, denkt Susannah sich erstmal nichts dabei. Kurze Zeit später entrümpelt sie ihre Wohnung und ruft einen Kammerjäger, der ihre gesamte Wohnung desinfizieren soll. Was zunächst komisch oder witzig anmutet, ist der Beginn einer für Susannah unfassbar schwierigen Zeit.


    In ihrer Biographie "Feuer im Kopf" berichtet Susannah Cahalan eindrücklich ihren Weg durch eine seltene, kaum bekannte Krankheit, in deren Verlauf nicht mehr sie selbst ist. Vieles muss sie sich nach der Behandlung wieder beibringen und wird doch nie wieder die selbe sein.


    Gleich zu Beginn macht die Autorin klar, dass sie einen Großteil ihrer Beschreibungen nicht aus der Erinnerung niederschreibt, sondern sich mühsam durch Aufzeichnungen der Ärzte, ihrer Eltern und Videoaufnahmen zusammengesucht hat. Das hat mich beeindruckt. Susannah macht sofort klar, dass sie keine bzw. kaum Erinnerungen an ihren Krankheitsverlauf hat und versucht dennoch umso eindringlicher, den Verlauf zu beschreiben.


    Beim Lesen merkt man dann auch, was aus ihrer eigenen Erinnerung stammt und was sie sich wieder aneignen musste. Wenn sie sich erinnert, fließen persönliche Noten mit ein, während ihre Erzählungen, wenn sie sie aus Unterlagen wiedergibt, eher nüchtern und distanziert wirken.


    Zu keinem Zeitpunkt wirkt das Werk mitleidssuchend oder jähzornig. Die Autorin verbindet die Vielzahl an vermeintlichen Diagnosen mit interessanten Hintergrundinformationen, so dass man sich auch als Laie ein Bild von den Eingriffen und den Krankheiten machen kann.


    Fazit: ein bewegendes und zugleich sachliches Buch, welches zeigt, wie wenig unsere Medizin trotz der Fortschritte kann. Eine klare Leseempfehlung.