'Der verbotene Fluss' - Seiten 356 - Ende

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Ein Ende nach meinem Geschmack!


    Okay, man hätte irgendwie noch erklären können, warum Ellen sich überhaupt so hinter das Kind gesteckt hat. Ich vermutete zuerst, Andrew sei möglicherweise gar nicht der leibliche Vater, sondern sei zur Rettung des guten Namens der jungen und von ihm sehr verehrten, aber von einem anderen Mann geschwängerten Ellen als Ehemann eingesprungen.
    Aber auch so war es schön.


    Übrigens löst sich bei mir auch die der vorn merkwürdigen entsprechende Seite hinten im Buch. Es scheint, als sei das dem Einband nächste Blatt zu fest an diesen geklebt und ziehe dadurch einen zu großen Abstand zum jeweilig anderen Nachbarblatt (ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll).


    Noch ein Satz zum von Findus im vorherigen Abschnitt angesprochenen Arzt-Problem: Irgendwie lag mir da auch etwas quer, aber ich konnte nicht den Finger drauf legen und war zu sehr gespannt, um genauer nachzulesen.


    Meine Rezension folgt in etwas mehr als einer Woche, wieder vom heimischen bzw. zuverlässigeren Anschluss aus.


    Vielen Dank an Susanne Goga (ich denke immerzu an GÖGA! :grin) für die Begleitung der Leserunde und die Beantwortung der Fragen.


    Wer ein etwas älteres Buch aus dieser Sparte lesen mag, sei auf einen Roman von Victoria Holt (alias Philippa Carr) aufmerksam gemacht, der mich früher einmal sehr beeindruckt hat, wenn ihm auch die in Frau Gogas Buch eingeflochtenen Literatur- und Theaterschmankerln wie Shakespeare, Doyle und Shelley fehlen. Ich versuche, ihn mit der ISBN 3404120493 zu verlinken.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich musste das Buch unbedingt noch zu Ende lesen, es war wirklich fesselnd!
    Der Verdacht mit dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom hat sich also bestätigt, auch dass Lady Ellen noch lebt und von der Verrückten Tilly versteckt wurde.
    Ich hätte mir gewünscht, dass Ellen's psychische Verfassung noch mehr zum Thema geworden wäre. Mrs. Clare, die Haushälterin in London, hatte ja die eine oder andere Andeutung gemacht.
    Emily hatte doch noch eine übersinnliche Vision, als sie die Vorbereitungen zum Selbstmord ihrer Mutter beschrieb. Zum Glück sah sie nicht den eigentlichen Todeskampf. Trotzdem tut sie mir leid, denn schon wieder verliert sie mit Charlotte und ihrem Kindermädchen (und ich denke auch Nora musste gehen) zwei wichtige Bezugspersonen. Aber so kam man wohl auch zur sogenannten typisch britischen " stiff upper lip". :-(
    Wenigstens für Charlotte gibt es Hoffnung auf ein Happy End mit Tom. Das tröstet mich doch ein bißchen. :grin


    Alles in allem ein Buch, dass mich vom Anfang bis zum Ende begeistert und gefesselt hat! Nochmals vielen Dank, dass ich mitlesen durfte.

  • Freut mich sehr. Was die Ehe von Ellen und Andrew angeht, stelle ich es mir so vor, dass sie ihn heiraten musste, weil die Eltern es so bestimmt hatten. Aber sie fühlte sich nicht glücklich mit ihm und konzentrierte sich ganz auf das Kind. Das war aber eigentlich in diesen Kreisen nicht erwünscht, und sie nutzte die zuerst natürlichen, später dann von ihr erzeugten Krankheiten, um die Rolle der Pflegerin einzunehmen.
    :-)

  • Es tut mir Leid, mir hat die Auflösung nicht gefallen.


    Dass Ellen noch lebt erklärt die "Visionen"' die Emily von der Frau im Garten hatte. Allerdings passt das nicht damit zusammen, dass Emily sich, wie zum Beispiel beim Bruch der Puppe, am nächsten Tag nicht erinnern kann.
    Diese Trance-Anfälle von Emiliy stören mich auch, weil das Kind überzeugt ist ihre Mutter zu sehen und keine Geister. Sie hat Sehnsucht nach ihrer Mutter, hofft dauernd sie wiederzusehen. Darum in Trance zu verfallen ist merkwürdig.
    Nora war sowieso eingeweiht, sie hätte regelmässige Spaziergänge mit dem Kind machen und dabei die Mutter treffen können.
    Ellens Benehmen: Sie ist psychologisch krank und bringt ihr geliebtes Kind in Gefahr, nur um dauernd bei ihr bleiben zu können, anstatt den Vater nach London begleiten zu müssen. Nachdem sie ihren Tod vorgetäuscht hat, wäre es logisch, wenn sie versucht hätte sofort mit Emily Kontakt aufzunehmen, sie zu entführen. Die Frau muss verrückt gewesen sein vor Sehnsucht nach ihrer Tochter und erst Monate nach ihrem Verschwinden fangen die "Erscheinungen" an.


    Trotzdem vielen Dank, dass ich mitlesen durfte. :wave

  • Ich hab das Buch gestern beeendet und bin dann doch etwas enttäuscht, weil man die meisten Geheimnisse doch mit etwas Verstand schon vorher erkennen konnte.


    Dass die Mutter noch lebt, war seit einiger Zeit logisch nachvollziehbar, ebenso dass Nora als Bindeglied fungiert.
    Trotzdem fand ich das Buch spannend zu lesen und dass die Annäherung von Tom und Charlotte nicht breit getreten wurde fand ich auch angenehm.


    Tja, Kinder hatten es damals wirklich nicht leicht. Wie Emily das verkraften soll, die Erscheinungen ihrer Mutter auch wenn sie real war, auf das Kind muss das nicht so gewirkt haben, wenn sie sozusagen im Tiefschlaf geweckt wird.
    Da komme ich mir dann auch vor wie in Trance ;-)


    Aber Sir Andrew hat ja nur seine Karriere und sein Ansehen im Blick, ein unangenehmer Zeitgenosse. Wenigstens Charlotte hätte er bei ihr lassen können, bis sie das Erlebte verarbeitet hat.


    Nun wenigstens für die Gouvernante und den "Geisterjäger" gibt es voraussichtlich ein Happy End

  • Zitat

    Original von Findus
    Ich hab das Buch gestern beeendet und bin dann doch etwas enttäuscht, weil man die meisten Geheimnisse doch mit etwas Verstand schon vorher erkennen konnte.Dass die Mutter noch lebt, war seit einiger Zeit logisch nachvollziehbar, ebenso dass Nora als Bindeglied fungiert.


    So verschieden sind die Ansichten ;-). Mir sind diese logischen Schlussfolgerungen, die dann auch so eintreffen, allemal lieber als aus dem Hut gezogene Überraschungen - nur der Überraschung halber.


    Von diesem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom hatte ich bisher noch nicht gehört, falls doch erinnere ich mich jedenfalls nicht daran. Im Nachwort nimmt Susanne Goga dazu genauer Stellung.


    Was da nun im einzelnen passiert ist und warum, musste m. E. nicht genau auserzählt werden, ich fand`s klasse, so wie es war, eine tolle Geschichte - nach meinem Empfinden perfekt erzählt.


    Für übernatürliche Phänomene habe ich nicht sonderlich viel übrig, und war insofern zufrieden, als die kriminalistischen Aspekte mehr in den Vordergrund rückten, ein Hauch von Mystery ist am Ende geblieben, mit dem ich aber sehr gut leben kann ;-).


    Den Abschied zwischen Emily und Charlotte fand ich herzzerreißend ;-(. Die Trennung ist bitter, für beide, doch objektiv betrachtet vernünftig. Vor allem aus der Perspektive von Sir Andrew, dem Meister des Verdrängens und Totschweigens ;-). Ein weiser Rat, den Charlotte Emily mitgibt (S. 445) "Manche Dinge kannst du nicht ändern. Wer klug ist, erkennt das und findet sich damit ab. Und spart seine Kräfte für Dinge, die sich ändern lassen". Je früher man das lernt, desto besser.


    Das Ende ist einfach - :anbet!
    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    Es war nicht mein erstes Buch von Susanne Goga, aber das, welches mir bisher am besten gefallen hat.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Den Abschied zwischen Emily und Charlotte fand ich herzzerreißend ;-(. Die Trennung ist bitter, für beide, doch objektiv betrachtet vernünftig. Vor allem aus der Perspektive von Sir Andrew, dem Meister des Verdrängens und Totschweigens ;-). Ein weiser Rat, den Charlotte Emily mitgibt (S. 445) "Manche Dinge kannst du nicht ändern. Wer klug ist, erkennt das und findet sich damit ab. Und spart seine Kräfte für Dinge, die sich ändern lassen". Je früher man das lernt, desto besser.


    Die Szene fand ich auch herzzerreissend. Glücklicherweise war sie nicht so lange, so daß ich nicht total in Tränen aufgelöst war. Aber die Trennung war nötig und auch verständlich.


    Mir hat das Ende gut gefallen, alles aufgelöst und mich hat es auch nicht gestört, daß es sich vorher schon herauskristallisiert hat, was denn eigentlich los war.
    Und ein kleines bisschen Mystery ist auch geblieben.


    Schön fand ich auch das offene, aber versöhnliche Ende zwischen Charlotte und Tom. Es würde mich doch sehr interessieren, wie es mit den beiden weitergeht. (schielt in Richtung Susanne und fragt sich, ob da eine Fortsetzung geplant ist ;-) :wave)

  • Zitat

    Original von Lumos


    Das Ende ist einfach - :anbet!
    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    Es war nicht mein erstes Buch von Susanne Goga, aber das, welches mir bisher am besten gefallen hat.


    Das hat mir auch sehr gut gefallen, nur zarte Andeutungen ein Blick, das reicht vollkommen.


    Bei mir war es das erste Buch von Susanne Goga und auch wenn ich ob der einfachen Auflösung etwas enttäuscht war, sicher nicht mein letztes.

  • Auch im letzten Abschnitt war der Fehlerteufel nochmal aktiv: Auf S. 358 verwickelt Sir Andrew Tom in ein Gespräch über Botanik, in dem er förmlich aufblüht (nettes Wortspiel :-)) und ihm ausführlich die Fauna (die Tierwelt) der näheren Umgebung beschreibt. Als Botaniker kennt er sich doch vermutlich mit der Flora besser aus ;-).


    Zum letzten Abschnitt:
    Die Auflösung fand ich stellenweise etwas "unrund".
    Nachdem es viele Hinweise darauf gegeben hatte, dass Lady Ellen noch lebt, stirbt sie schließlich doch. Sie begeht Selbstmord - vermutlich weil ihr Kind weg ist. Und in genau diesem Moment, als eigentlich schon "klar" war, dass Emily keine Gespenster sieht oder Visionen hat, hat sie eine solche.
    Diese "Konstruktion" hat mir persönlich nicht so gefallen.


    Den Rest des Abschnitts fand ich aber sehr gelungen: Sir Andrew, der sich in seine Vaterrolle einfinden muss, die Abschiedsszene zwischen Charlotte und Emily und die vorsichtige Annäherung zwischen Charlotte und Tom (hier gab es für meinen Geschmack genau das richtige Quäntchen "Kribbeln", ohne dass sich eine Liebesgeschichte zu sehr in den Vordergrund drängt) - die Szene in Toms Wohnzimmer fand ich übrigens auch gut gemacht.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und mich wirklich gefesselt.


    Danke an Susanne für die Begleitung bei der Leserunde und für ein paar schöne Lesestunden. :wave

  • Die Auflösung am Ende fand ich eigendlich ganz gelungen, nur hätte ich gerne noch etwas mehr über Lady Ellen und ihren Geisteszustand erfahren. Gestört hat mich nur, dass sie so lange keinen Kontakt zu ihrer Tochter aufgenommen hat, die engste Bezugsperson von Emily war eingeweiht, da hätten die beiden sich doch was einfallen lassen können.


    Die, wenn auch nur angedeutete, Liebesgeschichte zwischen Tom und Ellen fand ich am Ende nicht passend sondern eher aufgesetzt.


    Auch wenn ich im ersten Abschnitt leichte Startschwierigkeiten hatte und mi dieAuflösung nicht ganz gefallen hat, hat mich das Buch gut und spannend unterhalten

  • Diesen letzten Abschnitt habe ich nochmal richtig verschlungen. Ich fand die Auflösung stimmig und für mich hat auch Emilys Vision vom Selbstmord gepasst. Solche Eingebungen (oder wie auch immer man das nennen mag) zwischen Personen, die sich sehr nahestehen, kann ich mir gut vorstellen.


    Und diese Trance-Zustände fand ich auch nicht abwegig. Aus dem Tiefschlaf geweckt ist man nicht unbedingt gleich bei sich. Ist mir auch schon so gegangen, dass ich nachts kurz "wach" war, man über irgendwas gesprochen hat und am nächsten Tag hatte ich keine Ahnung mehr davon. ;-)
    Auch tagsüber träumen Kinder doch immer mal vor sich hin und sind dann völlig versunken. Und Emily in ihrer Situation sicher besonders.


    Mir hat es auch gefallen, dass Lady Ellens Verhalten nicht detailliert aufgedröselt wurde - schließlich werden Charlotte und Tom wohl auch nicht viel mehr erfahren, Lady Ellen selbst ist tot, Sir Andrew wird wohl kaum mehr preisgeben und die anderen wissen wohl auch nicht mehr.


    Und die Dosis Lovestory war genau meins! :anbet


    Interessant fand ich auch das Nachwort und den Spaziergang durch London - wobei ich da die riesige Bonuskapitel-Ankündigung auf der Rückseite ein wenig übertrieben finde... ;-)


    Alles in allem: spannendes Lesevergnügen mit angenehmen Gruselfaktor. Von mir bekommt das Buch 9 Punkte.


    Herzlichen Dank Susanne für die Begleitung der Leserunde und die vielen Zusatzinfos!
    Vielen Dank auch an alle Mitleser für den interessanten Austausch, da macht das Miträtseln gleich noch viel mehr Spaß! :wave

  • Zitat

    Original von Lumos


    So verschieden sind die Ansichten ;-). Mir sind diese logischen Schlussfolgerungen, die dann auch so eintreffen, allemal lieber als aus dem Hut gezogene Überraschungen - nur der Überraschung halber.


    Mir auch. Alles andere wäre jetzt an den Haaren herbeigezogen. Was hätte denn noch kommen sollen? Dr. Pearson als eifersüchtiger Liebhaber der Mutter? :grin


    Zitat

    Original von Lumos
    Von diesem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom hatte ich bisher noch nicht gehört, falls doch erinnere ich mich jedenfalls nicht daran. Im Nachwort nimmt Susanne Goga dazu genauer Stellung.


    Ich hab irgendwann mal einen Krimi gelesen, in dem das vorkam. Das hat mich mächtig fasziniert und ich habe es mir gemerkt.


    Zitat

    Original von Lumos
    Für übernatürliche Phänomene habe ich nicht sonderlich viel übrig, und war insofern zufrieden, als die kriminalistischen Aspekte mehr in den Vordergrund rückten, ein Hauch von Mystery ist am Ende geblieben, mit dem ich aber sehr gut leben kann ;-).


    Nur in Fantasy- oder SF-Romanen darf es jede Menge Übernatürliches geben. Ich bin immer froh, wenn sich in Romanen oder Krimis am Ende alles plausibel erklären lässt. Mit dem kleinen bisschen Mystery hier kann ich mich aber anfreunden.


    Zitat

    Original von Lumos
    Das Ende ist einfach - :anbet!
    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    Oh ja, das war wirklich ein sehr schönes Ende. Und Charlottes letzter Satz „Ich bin bereit“ kann alles bedeuten. Bereit für ein Gespräch, für einen netten Abend, für eine neue Beziehung, was auch immer. Hat mir sehr gut gefallen.


    Zitat

    Original von chiclana
    Und diese Trance-Zustände fand ich auch nicht abwegig. Aus dem Tiefschlaf geweckt ist man nicht unbedingt gleich bei sich. Ist mir auch schon so gegangen, dass ich nachts kurz "wach" war, man über irgendwas gesprochen hat und am nächsten Tag hatte ich keine Ahnung mehr davon. ;-)
    Auch tagsüber träumen Kinder doch immer mal vor sich hin und sind dann völlig versunken. Und Emily in ihrer Situation sicher besonders.


    Gerade wenn man Kinder aus dem Tiefschlaf holt, brauchen sie lange, bis sie einigermaßen wach sind. Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass Emily sich da wie in Trance befindet und sich morgens an nichts erinnern kann.


    Zitat

    Original von chiclana
    Mir hat es auch gefallen, dass Lady Ellens Verhalten nicht detailliert aufgedröselt wurde - schließlich werden Charlotte und Tom wohl auch nicht viel mehr erfahren, Lady Ellen selbst ist tot, Sir Andrew wird wohl kaum mehr preisgeben und die anderen wissen wohl auch nicht mehr.


    Mehr gab es hierzu auch nicht zu sagen. Sie ist tot und ihr Verhalten wurde hinreichend erklärt. Wie es ihr gelang, sich über Monate unbemerkt zu verstecken, sie brauchte Kleidung, zu Essen usw., könnte man sich dabei noch fragen. Hatte die alte Tilly die finanziellen Mittel, Ellen mit zu versorgen?


    Witzig fand ich noch am Anfang des Abschnitts, dass der Abdruck von "Das Bildnis des Dorian Gray" in Lippincott's Magazine für so große Aufregung gesorgt hatte. Ich mag es, wenn solche historische Begebenheiten sich in einem Roman wiederfinden. Ich habe sogar Thomas Ashdown gegoogelt (man weiß ja nie :grin), aber im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern der Physical Society scheint er erfunden zu sein.


    Ich fand das Buch sehr angenehm zu lesen, das war beste Unterhaltung für die Feiertage auf der Couch :-)
    Vielen Dank an Susanne für die Begleitung der Leserunde und ich wäre einem Wiedersehen mit Charlotte und Tom nicht abgeneigt.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Gerade wenn man Kinder aus dem Tiefschlaf holt, brauchen sie lange, bis sie einigermaßen wach sind. Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass Emily sich da wie in Trance befindet und sich morgens an nichts erinnern kann.


    Bei meinen geht das soweit, daß sie nachts aufs Klo gehen, sich wegen des geschlossenen Klodeckels einsauen, geduscht werden, dabei lautstark brüllen und am nächsten Tag nichts davon wissen.


    Und die eine von beiden kriegt gelegentlich auch tagsüber nen starren Blick und ist dann ganz weit weg. Da muss man sie tatsächlich auch mehrfach ansprechen, bis sie wieder reagiert. Von daher kommen mir Emilys Aussetzer durchaus nicht ungewöhnlich vor.

  • Zitat

    Original von Lumos


    So verschieden sind die Ansichten ;-). Mir sind diese logischen Schlussfolgerungen, die dann auch so eintreffen, allemal lieber als aus dem Hut gezogene Überraschungen - nur der Überraschung halber.


    Auch ich bin froh, dass es so gekommen ist, ich fand es sehr angenehm und nicht aufgesetzt, alles andere hätte für mich den Beigeschmack "an den Haaren herbeigezogen" gehabt.


    Zitat

    Original von Lumos Von diesem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom hatte ich bisher noch nicht gehört, falls doch erinnere ich mich jedenfalls nicht daran. Im Nachwort nimmt Susanne Goga dazu genauer Stellung.


    Ich hatte auch noch nie etwas davon gehört, womit einmal wieder mehr bewiesen wäre: "Lesen bildet" ;-)


    Zitat

    Original von Lumos Den Abschied zwischen Emily und Charlotte fand ich herzzerreißend ;-(. Die Trennung ist bitter, für beide, doch objektiv betrachtet vernünftig. Vor allem aus der Perspektive von Sir Andrew, dem Meister des Verdrängens und Totschweigens ;-). Ein weiser Rat, den Charlotte Emily mitgibt (S. 445) "Manche Dinge kannst du nicht ändern. Wer klug ist, erkennt das und findet sich damit ab. Und spart seine Kräfte für Dinge, die sich ändern lassen". Je früher man das lernt, desto besser.


    Auch ich war froh, dass die Szene so schnell vorüberging, sonst hätte ich mit Sicherheit ein paar Tränen verdrücken müssen. Die Trennung ist vernünftig und richtig, auch wenn das Herz erst einmal etwas anderes sagt.


    Zitat

    Original von Lumos Das Ende ist einfach - :anbet!
    Die Szene bei Tom daheim, die subtilen Schwingungen, die die sensible Charlotte aufnimmt, ihre Verzweiflung - und dann die letzten knappen Sätze, ohne großes Geschwafel ist alles gesagt! Perfekt!


    Genau dies mochte ich an dieser "Liebesgeschichte" auch, kein Wort zu viel, so bleibt viel der Fantasie überlassen und jeder kann es sich selbst soweit ausmalen wie er oder sie es möchte.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und einer Fortsetzung wäre ich nicht abgeneigt. Potential ist bei Charlotte und Tom auf jeden Fall vorhanden.


    Ich möchte mich auch noch mal recht herzlich bei allen Eulen, Susanne Goga und dem Verlag bedanken, ihr habt mich aus einem absoluten Lesetief geholt. DANKE!

  • Nun musste ich den letzten Abschnitt auch noch dranhängen, ich wollte einfach wissen, wie sich alles auflöst. Das von mir erwartete Happy End fiel dann doch gemäßigt aus und hat mir gut gefallen. Auch ich könnte mir gut vorstellen, dass sie künftig wieder an gemeinsamen Fällen ermitteln.


    Zitat

    Original von SamtpfoteXL


    Nachdem es viele Hinweise darauf gegeben hatte, dass Lady Ellen noch lebt, stirbt sie schließlich doch. Sie begeht Selbstmord - vermutlich weil ihr Kind weg ist. Und in genau diesem Moment, als eigentlich schon "klar" war, dass Emily keine Gespenster sieht oder Visionen hat, hat sie eine solche.
    Diese "Konstruktion" hat mir persönlich nicht so gefallen.


    Das ging mir auch so. Ich habe es mir aber so erklärt, dass darauf hingwiesen werden sollte, dass es solche Visionen eben wirklich geben soll. Letztlich ist es Geschmackssache. Vielleicht bin ich in meinen Denken auch in zu eingefahrenen Gleisen uns sollte mich mit diesem Thema einmal ein wenig auseinandersetzen. Jedenfalls wird das Buch dadurch nicht zu einem schlechten Buch. Ich habe es sehr gern gelesen. Für mich bestach es durch die wirklich sehr gut erzeugte düstere und bedrückende Stimmung. Ich danke Susanne Goga für die nette Begleitung der Leserunde und freue mich schon auf ihre neuen Bücher. Ihr Leo-Bücher ruhen ja immer noch auf meinem SUB, so dass ich immer mal einen Goga einschieben kann.

  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL
    Auch im letzten Abschnitt war der Fehlerteufel nochmal aktiv: Auf S. 358 verwickelt Sir Andrew Tom in ein Gespräch über Botanik, in dem er förmlich aufblüht (nettes Wortspiel :-)) und ihm ausführlich die Fauna (die Tierwelt) der näheren Umgebung beschreibt. Als Botaniker kennt er sich doch vermutlich mit der Flora besser aus ;-).


    Samtpfote XL, du bist so eine aufmerksame Leserin, dafür bewundere ich dich. Ich hab es gerade nachgeschlagen und du hast vollkommen Recht. Mir wäre es nicht aufgefallen, da ich Flora und Fauna immer mal wieder verwechsele. :-)


    Ich habe mich heute dem letzten Abschnitt mit großer Begeisterung gewidmet.


    Ich bin vom Ende überrascht, aber dennoch glücklich damit, denn mit einer allzu mysteriösen Auflösung wäre ich nicht einverstanden gewesen. Ich hatte jetzt nicht vermutet, dass Lady Ellen noch lebt, sondern eher darauf getippt, dass sich Nora als Lady Ellen ausgibt, um dem Mädchen näher sein zu können.


    Einen richtigen Schreck habe ich bekommen als Tom im Garten verletzt wird, denn das kam so Knall auf Fall und plötzlich. :yikes


    Sir Andrew war hier ja nochmal richtig böse, dass er so derbe ausrastet, weil Tom ihn auf die Vermutungen des Arztes anspricht, dabei wusste Sir Andrew das ja ganz genau mit dem "Vergiften", denn warum sollte er sonst seine Frau aus dem Haus verbannen?


    Ich habe die Ehe eher so gesehen, dass Sir Andrew von Lady Ellen sehr angetan war, sich in sie verliebt hat und sie ihn dann heiraten musste, auch wenn von ihr keine Gefühle kamen. Früher wurden ja Ehen arrangiert, das Gefühl wird mit der Zeit dann schon kommen.


    Das offene Ende mit Tom und Charlotte war völlig in Ordnung, so kann sich jeder selbst seinen Teil denken. Ich stelle mir natürlich vor wie die beiden zusammenkommen und sie nicht mehr als Gouvernante arbeiten muss. :lache


    Dann bleibt mir nur noch eine Rezi auszutüfteln und mich hier noch einmal zu bedanken :danke, dass ich bei der tollen LR als Nachgeloste dabei sein durfte, denn sonst wäre mir wirklich etwas entgangen. :-)