Fragen an Susanne Goga

  • Hallo Susanne,
    Ich benutze jetzt einfach das im Forum gebräuchliche "Du"...
    Du hast ja schon zahlreiche Bücher aus dem englischen ins deutsche übersetzt. Holst Du Dir aus den übersetzten Büchern auch schon die eine oder andere Inspiration? War der Wunsch nach einem "eigenen" Buch schon vor Deinem Beruf als Übersetzerin vorhanden oder entstand er erst während Deiner Arbeit an fremden Werken?

  • Ich hole mir überall Inspirationen, nicht nur in Büchern, die ich übersetze, sondern auch in denen, die ich zum Vergnügen lese.


    Ich wollte als Kind und Jugendliche immer schreiben, hatte aber nie eine Idee, die für ein ganzes Buch gereicht hätte. Das Übersetzen macht mir großen Spaß, aber irgendwann kam der Wunsch auf, noch etwas anderes zu machen - entweder zu promovieren oder einen Roman zu schreiben. Dann kam ich auf das Thema Berlin/1. WK/1920 er Jahre und hatte endlich die Motivation, einen ganzen Roman zu schreiben und auch die ganze Recherche zu übernehmen. Das ist jetzt zehn Jahre her. Gerade schreibe ich an meinem 8. Roman. :-)

  • Hallo Susanne,


    schön, dass Du die Runde begleitest, mir kam gerade in den sinn, dass mich die Geschichte mit der Gouvernante der eigenartigen Atmosphäre an Rebecca von du Maurier erinnert. Ist das Zufall oder Absicht?
    Bin natürlich erst am Anfang des 2. Abschnitts :gruebel

  • Hallo Donaldduck,


    ich habe über die Lebensweise von Gouvernanten recherchiert, alle Schauplätze besucht und mich umfassend über Parapsychologie informiert. D.h. über die wissenschaftliche Erforschung solcher Phänomene. Die Society of Psychical Research, die im Roman vorkommt, gibt es wirklich. Sie hat auch eine eigene Internetseite. Außerdem war ich bei einer spiritistischen Vorführung in London, die sehr interessant war. Ich bin nach wie vor sehr skeptisch bei solchen Dingen, aber es scheint wohl Phänomene zu geben, die sich nicht so leicht wissenschaftlich erklären lassen.


    Hallo Findus,


    das ist Zufall, obwohl natürlich Elemente aus bestimmen Büchern, die ich kenne, eingeflossen sind. Mehr beeinflusst hat mich eigentlich "Jane Eyre". Wichtig ist mir aber auch, dass Charlotte eine Frau des späten 19. Jahrhunderts und damit selbstbewusster ist als manche ihrer Vorgängerinnen.
    Die Geschichte einer Gouvernante, die in ein Herrenhaus kommt, ist ein ziemlich verbreitetes Motiv. Ich habe versucht, aus diesen bekannten Elementen etwas Neues zu machen. Ein weiteres tolles Beispiel für solche Romane ist auch "The Turn of the Screw" von Henry James, bei dem man bis zum Ende rätseln kann, was eigentlich in diesem Haus geschehen ist.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Susanne,
    das ist ein toller Tipp. "Das Durchdrehen der Schraube" ist eine echt gruselige Geschichte. *Mal wieder rauskram* :-]


    Und schon ist meine Wunschliste um ein Buch länger.... :grin


    Vielen Dank für den Tipp! :wave

  • Zitat

    Original von Bücherfrau


    Hallo Findus,


    das ist Zufall, obwohl natürlich Elemente aus bestimmen Büchern, die ich kenne, eingeflossen sind. Mehr beeinflusst hat mich eigentlich "Jane Eyre". Wichtig ist mir aber auch, dass Charlotte eine Frau des späten 19. Jahrhunderts und damit selbstbewusster ist als manche ihrer Vorgängerinnen.
    Die Geschichte einer Gouvernante, die in ein Herrenhaus kommt, ist ein ziemlich verbreitetes Motiv. Ich habe versucht, aus diesen bekannten Elementen etwas Neues zu machen. Ein weiteres tolles Beispiel für solche Romane ist auch "The Turn of the Screw" von Henry James, bei dem man bis zum Ende rätseln kann, was eigentlich in diesem Haus geschehen ist.


    Genau Jane Eyre, das war das andre was mir im Kopf rumspukte. :-) Fiel mir nur nicht ein gestern, dachte immer an Wuthering Heights aber das passte vom Inhalt nicht ;-)


    Das andere muss ich mir mal besorgen, danke für die Antwort :knuddel1

  • Nachdem Du es im Abschluß-Thread erwähnst: An was schreibst Du denn gerade? Oder ist das noch ein Geheimnis? ;-)


    Ich freue mich im übrigen jetzt schon auf den nächsten Leo Wechsler, aber bis zum 1. Februar ist es ja nicht mehr lange :-)

  • Nein, es ist kein Geheimnis. Ich arbeite an einem historischen Roman für Diana, der in Dublin spielt. Die Handlung beginnt 1912 und endet - mal sehen. ;-)


    Es werden mehr historischen Figuren vorkommen als sonst, was gleichzeitig Spaß macht und nicht ganz einfach ist, aber die beiden Hauptfiguren sind fiktiv.


    Zeitlicher Hintergrund sind u.a. der 1. Weltkrieg und der Osteraufstand von 1916 in Dublin.

  • Ich habe mir gerade die Fotos der Schauplätze angesehen und konnte eine hohe Übereinstimmung mit meiner Vorstellung aufgrund des Gelesenen feststellen. Zwei Perspektiven von den Londonbildern habe ich in ähnlicher Form in meinem Fotoalbum. :-)


    Eigentlich hatte ich gehofft, auch die Brücke im Einband zu finden. Ist das Foto vom Verlag ausgewählt worden oder stammt es von einer deiner Recherchereisen, Susanne?

  • Zitat

    Original von Bücherfrau
    Das finde ich auch. Obwohl es in GB sehr viele gibt, die teils auch übersetzt sind. Zum Beispiel "Wiedersehen in Hannesford Court", das kürzlich bei dtv erschienen ist (und von mir übersetzt wurde). :-)


    Gleich mal auf die Wunschliste gesetzt :-)

  • Hallo Susanne :wave


    vielleicht erwische ich dich hier ja noch!? Heute wurde die Kindle-Version eingestellt und da wäre es super, wenn du bei den Abschnitten hier angeben könntest, um welche Kapitel es sich handelt, da beim Kindle ja keine Seitenzahlen da sind. Das wäre super!


    Ich würde nämlich hier in der LR gerne noch ein bisschen schauen und schreiben, auch wenn ich ja spät dran bin :grin
    Aber es gibt noch einige andere, die bei der LR noch einsteigen wollten, sobald das Buch auch im Handel verfügbar ist, also haben vielleicht noch weitere Eulen das Problem mit den fehlenden Seitenzahlen.


    Also, wäre super, wenn du die Aufteilung per Kapitel nochmal posten könntest!
    Ich freu mich schon sehr auf die Lektüre
    und schick dir liebe Grüße rüber,
    Sandra
    (Brummi ;-))