'Das giftige Herz' - Seiten 062 - 122

  • Hm, nette Weihnachtsgeschichte. Liege mit meinen Prognosen noch ziemlich gut. Die junge Frau, die Wanner abends immer im Fenster sieht, ist allerdings keine Nachbarstochter. Das Nachbarhaus ist ein Heim für alleinstehende Frauen, bewacht von einem Drachen, der auch noch an der Tür lauscht. Köstlich, dass so ein Klischee immer wieder funktioniert.

  • Aber Pistoux trifft ja auf sie, als er seine Brötchen ausliefert. Und seltsamerweise wohnt sie im Haushalt des ermordeten Ratsherrn, wenn ich das von heut Nacht noch richtig in Erinnerung habe.


    Und natürlich wurde der Bäcker verhaftet, denn die Lebkuchenherzenspur führt nun mal zu ihm.

  • Das Buch ist ja nicht nur inhaltlich überschaubar anspruchsvoll (und romantisch und anrührig und so weiter), da gibt es ja auch echte Zeugnisse der Denkweise damaligen Zeit. :lache


    S. 99 "[...] Frau Kusch war eine Matrone, die wusste, dass auch Polizeibeamte zuallererst Männer waren, und dass man auf die Tugend junger Mädchen keinen Pfennig verwetten sollte. [...]"

  • Zitat

    Original von Findus
    Aber Pistoux trifft ja auf sie, als er seine Brötchen ausliefert. Und seltsamerweise wohnt sie im Haushalt des ermordeten Ratsherrn, wenn ich das von heut Nacht noch richtig in Erinnerung habe.
    [...]


    Sie wohnt bei Frau Kusch, der Matrone (Frau Kusch habe ich aus Versehen mit "Drachen" umschrieben,) in einer Pension für allein stehende Mädchen (S. 99).

    Sieben Stunden waren's immer - jetzt nimmer

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  • Zitat

    Original von Jupp


    Sie wohnt bei Frau Kusch, der Matrone (Frau Kusch habe ich aus Versehen mit "Drachen" umschrieben,) in einer Pension für allein stehende Mädchen (S. 99).


    naja war schon spät... aber arbeitet sie nicht im Haushalt des RAtsherrn?? Das ist doch die, die Pistoux so penetrant anmachte

  • Der Gewürzhändler mit Henkersvergangeheit ist aber auch etwas seltsam, was er wohl im Keller zu verbergen hat??
    Frau Esslinger ist auch ein fleißige Bäckerin, hab mir die Rezepte jetzt mal angeschaut, ein paar davon hören sich ja relativ einfach an. Die Seufzerle zum Beispiel.


    Mal sehn ob ich morgen mehr weiß, jetzt geh ich erstmal ins Bett. :winkt

  • Zitat

    Original von Jupp
    Das Buch ist ja nicht nur inhaltlich überschaubar anspruchsvoll (und romantisch und anrührig und so weiter), da gibt es ja auch echte Zeugnisse der Denkweise damaligen Zeit. :lache


    S. 99 "[...] Frau Kusch war eine Matrone, die wusste, dass auch Polizeibeamte zuallererst Männer waren, und dass man auf die Tugend junger Mädchen keinen Pfennig verwetten sollte. [...]"


    Die Matrone find ich auch klasse! Und diese Hedwig hat es faustdick hinter den Ohren.
    Hab ich das richtig verstanden, dass sie sich für den Ratsherrn, bei dem sie Dienstmagd ist auszieht?? Also ist sie quasi eine Stripperin, denn für den Herrn Wannern zieht sie ja auch gerne eine Show am Fenster ab. :lache


    Zitat

    Original von Findus
    Frau Esslinger ist auch ein fleißige Bäckerin, hab mir die Rezepte jetzt mal angeschaut, ein paar davon hören sich ja relativ einfach an. Die Seufzerle zum Beispiel.


    Ich finde es witzig, dass sie den Herrn Wanner immer dazu verdonnert ihr beim backen zu helfen. Der arme Kerl, kann aber auch nicht nein sagen. :grin Na wenigstens hat er dabei Zeit zum nachdenken.


    Der Schaller hat bestimmt den Ratsherrn erpresst und vielleicht mit den Knochen Drohungen an ihn verschickt, dass er bald so enden würde, wenn er ihm die Genehmigung für die Lebkuchenfabrik nicht gibt.


    Die Kinder mit den schönen Namen (Niemand, Keiner, Nichts etc.) haben für den Schaller bestimmt die Lebkuchenherzen geklaut, damit er dann eines für den Ratsherrn vergiften kann. Leider hat der kleine Junge Staub wohl auch davon genascht, weil er so Hunger hatte... :-(

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    [...] Und diese Hedwig hat es faustdick hinter den Ohren.
    Hab ich das richtig verstanden, dass sie sich für den Ratsherrn, bei dem sie Dienstmagd ist auszieht?? Also ist sie quasi eine Stripperin, denn für den Herrn Wannern zieht sie ja auch gerne eine Show am Fenster ab. :lache [...]


    Habe ich auch so verstanden. Sie hat sich bei Wanner darüber beklagt, dass der Ratsherr am Ende nicht mal mehr hingeschaut hat.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Die Kinder mit den schönen Namen (Niemand, Keiner, Nichts etc.) haben für den Schaller bestimmt die Lebkuchenherzen geklaut, damit er dann eines für den Ratsherrn vergiften kann. Leider hat der kleine Junge Staub wohl auch davon genascht, weil er so Hunger hatte... :-(


    Die Namensgebung ist von Homer geklaut. Odysseus nennt dem Zyklopen einen falschen Namen: Niemand. Das hat Vorteile. Als der Zyklop um Hilfe schreit und ruft "Niemand hat mich geblendet", gehen die Nachbarn kopfschüttelnd wieder weg. So wohl auch hier.

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Ich finde es witzig, dass Frau Esslinger den Herrn Wanner immer dazu verdonnert ihr beim backen zu helfen. Der arme Kerl, kann aber auch nicht nein sagen. :grin Na wenigstens hat er dabei Zeit zum nachdenken.


    :write
    Den armen Bäcker Dunkel haben sie bestimmt völlig zu Unrecht verhaftet. Nie im Leben war er der Mörder. Nur wer war es dann ? :gruebel

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Zitat aus dem Buch S.109/11o


    Schaller: "" Es ist alles ganz einfach. Nachdem sie den Vertrag unterschrieben haben, werde ich eine Kaution stellen, um ihren Mann aus dem Gefängnis zu befreien." (Zitatende)


    Der Schaller ist doch ein kleines Schlitzohr und ein echter Hallunke. Da versucht er doch tatsächlich die schwierigen Situation der Bäckerei Dunkel auszunutzen um skrupellose Geschäfte zu machen. Ich bin gespannt, ob ihm das gelingt.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



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  • Zitat

    Original von Donaldduck
    Zitat aus dem Buch S.109/11o


    Schaller: "" Es ist alles ganz einfach. Nachdem sie den Vertrag unterschrieben haben, werde ich eine Kaution stellen, um ihren Mann aus dem Gefängnis zu befreien." (Zitatende)


    Der Schaller ist doch ein kleines Schlitzohr und ein echter Hallunke. Da versucht er doch tatsächlich die schwierigen Situation der Bäckerei Dunkel auszunutzen um skrupellose Geschäfte zu machen. Ich bin gespannt, ob ihm das gelingt.


    Das spricht meiner Meinung nach weder für den Autor noch für Frau Dunkel. Kaution in Deutschland scheint es seit 1877 zu geben, das könnte ja vielleicht noch so gerade hinkommen. Aber für Mord (mit drohender Todesstrafe), konnte man dafür im Deutschen Reich auf Kaution frei kommen?

  • Zitat

    Original von Jupp
    Kaution in Deutschland scheint es seit 1877 zu geben, das könnte ja vielleicht noch so gerade hinkommen. Aber für Mord (mit drohender Todesstrafe), konnte man dafür im Deutschen Reich auf Kaution frei kommen?


    Das hat mich auch interessiert. Ich habe mal etwas gegoogelt:


    In der Verfassung des deutschen Reiches vom 26.5.1849 steht in Abschnitt VI , Artikel 3, § 136 dazu folgendes: " (...) Jeder Angeschuldigte soll gegen Stellung einer vom Gericht zu bestimmenden Kaution oder Bürgschaft der Haft entlassen werden, sofern nicht dringende Anzeigen eines schweren peinlichen Verbrechens gegen denselben vorliegen. (...)


    Wenn Mord im Deutschen Reich zu den schweren Verbrechen zählt, und davon gehe ich aus, dürfte man zu dieser Zeit also eigentlich nicht gegen Zahlung einer Kaution frei kommen.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)




  • Cool. :anbetWo hast du das recherchieren können?

  • Zitat

    Original von Jupp


    Die Namensgebung ist von Homer geklaut. Odysseus nennt dem Zyklopen einen falschen Namen: Niemand. Das hat Vorteile. Als der Zyklop um Hilfe schreit und ruft "Niemand hat mich geblendet", gehen die Nachbarn kopfschüttelnd wieder weg. So wohl auch hier.


    Schande über meine fehlende Bildung :schaem


    Da sieht man s mal wieder: Leserunden bilden! :grin


    Zitat

    Original von DonaldduckWenn Mord im Deutschen Reich zu den schweren Verbrechen zählt, und davon gehe ich aus, dürfte man zu dieser Zeit also eigentlich nicht gegen Zahlung einer Kaution frei kommen.


    Ich hatte mich zwar auch beim Lesen etwas gewundert, dass es so einfach sein sollte.. hatte aber eher gedacht, dass der Schaller das nur der Bäckersfrau erzählt um an das Rezept zu kommen und dann hinterher sagt, dass er alles versucht hat, aber es leider nicht klappt.

  • Zitat

    Original von Sonnschein:


    Ich hatte mich zwar auch beim Lesen etwas gewundert, dass es so einfach sein sollte.. hatte aber eher gedacht, dass der Schaller das nur der Bäckersfrau erzählt um an das Rezept zu kommen und dann hinterher sagt, dass er alles versucht hat, aber es leider nicht klappt.


    Das hatte ich auch gedacht. Die Bäckersfrau hat sich aber schnell auf den Handel mit Schaller eingelassen. Das schöne Familienrezeptgeheimnis. Auf Pistoux hat sie nicht einmal gehört und ihn einfach vor die Tür gesetzt. Das fand ich nicht ladylike.

  • Zitat

    Original von Vivian


    Das hatte ich auch gedacht. Die Bäckersfrau hat sich aber schnell auf den Handel mit Schaller eingelassen. Das schöne Familienrezeptgeheimnis. Auf Pistoux hat sie nicht einmal gehört und ihn einfach vor die Tür gesetzt. Das fand ich nicht ladylike.


    Ich fand auch, dass die Bäckersfrau etwas zu schnell nach gegeben hat, wo ihr Mann doch nie und nimmer das Familiengeheimnis gelüftet hätte. Vor allem, da er diesen Schaller noch rausgeworfen hat.

  • Eine nette, unbedarfte Weihnachtsgeschichte. Die könnte auch vom ZDF als "Geschichte aus der Heimat" gesendet werden. Diese Geschichten waren ähnlich seicht und klischeebeladen. Schön ist es trotzdem. Ich vermute mal, dass alle Ideen von Jupp aus dem ersten Abschnitt richtig sind.