ZitatOriginal von colimuc
Da hast du vollkommen Recht. Und es ist ja auch nicht so unüblich, dass Menschen in Extremsituationen dazu neigen, sich auf die primärsten Bedürfnisse zu beschränken. Essen, Trinken, Fortpflanzung - das sind die Grundbedürfnisse des Menschen und auch wenn wir in der zivilisierten Welt genug emotionalen Platz haben, um uns auch andere Bedürfnisse zu erfüllen, triggert der Überlebenskampf bestimmt gerade diese Urinstinkte. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass in einer Situation, in der man so unmittelbar mit dem eigenen Tod konfrontiert ist, der Drang sich zu beweisen, dass man noch am Leben ist geradezu übermächtig wird. Gerade deshalb war für mich auch die Art und Weise, wie sie dann am Ende zusammenkommen überhaupt nicht erniedrigend. Es ist roh, ohne Frage, und sehr "primitiv", aber eben auch voller Hunder und Drang und Unmittelbarkeit.
Was anderes würde in dieser Situation auch gar nicht realistisch sein.
Es ist schön länger her, aber im Buch habe ich eine ähnliche Szene gelesen. (Ich glaube so im Nachhinein war es das Buch Scarlett.) Dort sind beide mit einem Boot aufs Wasser rausgefahren. Haben das Gewitter nicht kommen sehen und sind mitten hineingeraten. Sie sind gekenntert und nur mit großer Mühe und letzter Lebendkraft an Land (Insel?) gekommen. Dort sind sie auch wie Tiere übereinander hergefallen. Nur um zu spüren, dass sie noch am Leben sind. Das sie dem Tod ein schnippchen geschlagen haben.